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kafka
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von kafka »

Okay, ich verstehe, worauf du hinauswillst: Stärkt man das Bild des selbstzweifelnden Pädo, stärkt man gleichzeitig auch das Bild des instabilen Pädo.

Aber wie ist denn das Bild des Pädos heutzutage?
Ovid hat geschrieben:Du verlierst: Lebensqualität (Kinderkontakt)
Ist wirklich noch ein Verlust möglich? Ich sehe nicht, dass man noch so viel mit dem Bild des Pädos in negativer Sicht anstellen könnte, dass sich das direkt auswirken könnte auf meine Lebensqualität. Ich mag mich irren.

Aber was könnte denn eine solche Aktion auf der anderen Seite leisten? Es würde die Perspektive auf das Bild des Pädos ändern. Die Menschen würden nicht mehr von einem angreifenden, sondern von einem bemitleidenden Standpunkt auf uns schauen. Das kann immerhin ein Zugang zu Fortschritten sein, denn heute ist die Situation doch festgefahren. Vielleicht müsste man mal in den Rückwärtsgang, um neu anzufahren.

Oder aber man verzichtet auf den selbsthassenden Pädo und fördert den ernsten, seriösen, protestantisch sich in seine Pflicht fügenden Pädo, der ganz die Herrschaft über sich hat - möglicherweise inklusive Kindkontakt. Aber ach, das hat auch wieder Haken ohne Ende. Aber wie denn sonst, wie denn sonst? Ach!
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Ovid
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von Ovid »

Ich sehe persönlich die Schlacht beim Pädophilenbild zunächst als verloren.

Wir sollten überlegen, ob es nicht klüger ist bei Männerthemen anzusetzen. Also Männer als Erzieher, als Grundschullehrer, Väterrechte, das Abbauen des Generalverdachts (siehe Artikel) und so etwas eben.
Vlt. muss man mit den Pädo-Themen warten, bis sich das Klima für Männer in Verbindung mit Kindern insgesamt verbessert hat, wo es ja auch nicht unbedingt rosig aussieht.
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kafka
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von kafka »

Ja, das ergibt Sinn.

Eigentlich müsste man wohl auch den pädosozialen Teil im Pädophilen hervorheben, denn dieser wird in der öffentlichen Meinung wohl arg unterschätzt. Doch auch das ist kontraproduktiv, sobald es Erwachsenen-Kinder-Freundschaften in der Gesamtheit stigmatisiert.
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Ovid
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von Ovid »

kafka hat geschrieben: Eigentlich müsste man wohl auch den pädosozialen Teil im Pädophilen hervorheben
:D (bist ja schon sehr GLF "belesen")
kafka hat geschrieben: Doch auch das ist kontraproduktiv, sobald es Erwachsenen-Kinder-Freundschaften in der Gesamtheit stigmatisiert.
Ja. Wir haben eben diesen kaum abzuschüttelnden Sexballast.

Thematisieren wir unsere Sexualität bewusst, sind wir die Pädos, die Kinder als Sexualobjekte fetischisieren und nichts anders wollen.

Verschweigen wir die Sexualwünsche eher oder schreiben den nur einen kleinen Teil zu, sind wir die unehrlichen Verdränger und Verharmloser unserer Sexualität (ähnlich wie die katholischen Priester) bis wir wie Zeitbomben hochgehen.

Egal wie wir uns geben, man wird unweigerlich dazu genötigt darauf zu sprechen zu kommen.

Wenn man dann sagt: Ja, jeder sexuelle Kontakt ist katastrophal schädlich.
Dann gibt man zu gefährlich zu sein.
Wenn man sagt, man hat sich unter Kontrolle, dann wird einem vorgeworfen verantwortungslos und unvorsichtig zu sein, weil man in "denial" ist, also seine Bedürfnisse angeblich leugnet.

Wenn man aber sagt, dass ja oberflächliche erotisch-sinnliche Momente, die vielleicht einmal aufkommen doch überhaupt nicht gleich so schlimm seien und auch Erregungszustände beim Kuscheln o.ä. überhaupt nicht dazu führen, dass man über das Kind herfällt, dann wird einem vorgeworfen Missbrauch zu verharmlosen und mit "Kuscheln" anzügliche sexuelle Berührungen zu meinen, in Wirklichkeit also Missbrauch.

Wenn man dann sagt, dass sich an der Weise des Kuschelns sich doch nichts ändert und diese erregten Momente ja eben nicht ständig vorkommen, dann wird einem eine Wahrnehmungsstörung attestiert und man Kinder ohne es zu merken missbraucht...ah ja, das kann ja ewig so weiter gehen. :lol:
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kafka
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von kafka »

Ich glaube ja daran, dass bei den Menschen meist erst die Meinung und dann das Argument steht. Die Aversion gegenüber den Pädos besteht also schon, und erst daraufhin werden dann Rechtfertigungen und Unterstützungen dafür gesucht und gefunden.

Edit: Man sieht ja an deinen Beispielen, wie verzweifelt nach Verteufelungsargumentationen gesucht wird.

Vielleicht ist es also doch nicht so verkehrt, setzt man an der Wurzel des Übels an und versucht die Aversion zu beseitigen. Und dies kann eben geschehen durch das Erzeugen von Mitleid. Der schon angesprochene emotionale Schlüssel zum Kopf, der dann den Weg für Informationen erst freimacht.

Ovid hat geschrieben:(bist ja schon sehr GLF "belesen")
Nach der Marco-Blamage musste ich mal wider punkten. :wink:
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Madicken
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von Madicken »

kafka hat geschrieben: ...und versucht die Aversion zu beseitigen. Und dies kann eben geschehen durch das Erzeugen von Mitleid.
Meine eigenen, persönlichen Erfahrung lassen mich an dieser Variante zweifeln.

Die (wirkliche !) Angst (um das eigene Kind) ist so groß, dass man erzählen und erklären kann, was man will.
Man erreicht den anderen nicht mehr.

Die Angst und Abscheu, das Unverständnis, sind tausendmal stärker als jedwedes Mitleid.

Ich will eigentlich auch gar kein Mitleid, nicht mal Verständnis.

Verständnis kommt von verstehen (oder auch umgekehrt).

Ich habe den Eindruck, dass die inneren Blockaden bei den meisten so fest sitzen, dass sie weder sich selbst (ihre Haltung zur Sexualität) noch das diesbezügliche Gefühlsleben ihrer Kinder verstehen und einordnen können.




"Wer zeigt ein Kind, so wie es steht ? Wer stellt es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstand ihm in die Hand ?
(R.M. Rilke)


We are all born sexual creatures, thank God, but it's a pity so many people despise and crush this natural gift.
(Marilyn Monroe)
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gelöscht_23
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von gelöscht_23 »

von kafka
Sicherlich sind einige Feministinnen unsere Feinde. Aber genauso gibt es in fast jeder Personengruppe Pädofeinde: Es gibt beispielsweise bestimmt viele sich vegetarisch ernährende Pädofeinde, aber ein Zusammenhang muss deshalb noch nicht bestehen.
Naja, ich habe so den Verdacht, dass es so eine doch relativ weit verbreitete Denkweise bei den Feministinnen gibt, dass in dem Falle, dass in einer Beziehung / Ehe ein Mädchen wesentlich jünger ist als der Mann, angeblich zwangsläufig ein Machtgefälle besteht (was in meinen Augen völliger Blödsinn ist) und dass dei bösen Männer auf so etwas aus sind, und dies bekämpft werden muss. Wenn ich z. B. diesen ML Mona Lisa Bericht

http://www.youtube.com/watch?v=pM79XKopAbM

anschause, der meines Erachtens die Realität schon ziemlich verzerrt, dann wird bei mir dieser Verdacht eher noch erhärtet.
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kafka
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von kafka »

suliko hat geschrieben:Naja, ich habe so den Verdacht, dass es so eine doch relativ weit verbreitete Denkweise bei den Feministinnen gibt, dass in dem Falle, dass in einer Beziehung / Ehe ein Mädchen wesentlich jünger ist als der Mann, angeblich zwangsläufig ein Machtgefälle besteht
Ich wiederhole mich: Es ist für mich total unerheblich, wie groß die Verbreitung von Pädofeinden unter den Feministinnen ist. Es zählt, ob es eine zwangsläufige ideologische Verknüpfung zwischen diesen beiden Ansichten gibt. Das muss erstmal jemand beweisen!

Werfen wir diese beiden Punkte nämlich achtlos in einen Topf, resultieren daraus mehrere schlimme Dinge:

1. Wir bieten den Pädofeinden eine ideolgische Grundlage, die sie legitimiert.
2. Wir machen die ganze Idee des Feminismus für uns unmöglich.
3. Wir drängen andere Feministinnen in die Pädofeindlichkeit. (Immerhin haben wir ja eine Verknüpfung aufgezeigt, so werden sich Feministinnen denken, sie müssten nun auch pädofeindlich sein. Wie es sich für richtige Feministinnen gehört.)
4. Wir verprellen etwaige Verbündete im gesamten linken Spektrum.

Das ist schwerwiegend und das können wir nicht einfach durch Antipathien begründen. Da muss mehr her!
Hä? :?

Du zeigst mir Pädofeindlichkeit in den Medien - das ist nichts neues. Aber was hat das nun mit dem Feminismus zu tun?
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gelöscht_23
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von gelöscht_23 »

Du zeigst mir Pädofeindlichkeit in den Medien - das ist nichts neues. Aber was hat das nun mit dem Feminismus zu tun?

ML Mona Lisa, von denen ist der von mir verlinkte Beitrag ja, betrachte ich mal als das Sprachrohr eines nicht unerheblichen Teiles der feministischen Frauenbewegung, vor allem desjenigen Teils, dessen Galleonsfigur Alice Schwarzer, jene "Fidel Castra der Frauenbewegung", ist. Ob bzw. in wieweit unter den Feministinnen die Pädofeindlichkeit allgemein verbreitet ist, kann ich freilich nicht sagen, dazu fehlt mir die Erfahrung bzw. der Umgang mit Feministinnen. Ich kann mich höchstens mal bei allen feministischen Gruppierungen, die ich kenne, schlau machen.
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kafka
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von kafka »

Mona Lisa als feminustisches Sprachrohr? Naja. Beispielsweise hier:

http://monalisa.zdf.de/ZDF/zdfportal/we ... Vater.html

Kuckuckskinder? Nicht gerade ein klassisch feministisches Thema, oder?
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Sophie
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von Sophie »

boe ey, ihr übertreibt aber.


@Hori, das mit dem outing habe ich anders gemeint "anonymes-outing" also nicht das irgendwer sagt wer er ist und das er Pädophil ist, sondern nur sagt das er pädophil ist und dabei eben anonym bleibt.

Ich weis jetzt grade nicht mehr, wer das mit der Alice Schwarzer gepostet hat (emanzipiert Pädophile), aber als ich das gelesen habe (war schon letzte Woche) hab ich mir auch mal mehr von ihr durchgelesen. Dann hab ich ihr eine E-Mail geschrieben und ihr erklärt was teleiophilie ist und gefragt, wie sie jetzt über das denkt was sie so schreibt. Für sie gibt es das nicht, weil sie in der Fachliteratur nie etwas darüber gelesen hat. Und selbst wenn es so wäre, würde das nichts ändern.
Das sie irgendwie daran interessiert ist, was so zu schreiben das es richtig ist, glaube ich einfach nicht. Ihr geht es nur darum etwas gegen Pädophile zu schreiben, egal mit welche Argumenten man ihr kommt. Deshalb ist die für mich schon einer von den echten Gegnern.

Die Idee es wie Anonymous zu machen, finde ich ganz gut, aber das Problem bei denen ist eben, das sie heute nicht mehr das sind was sie früher waren. Früher war jede OP# von denen etwas, was wirklich funktioniert hat, weil sich aber jetzt wirklich jeder Vollidiot als Anonymous ins Internet stellt, ist das Meiste von denen doch nur noch lächerlich und immer mehr Leute sehen das auch so. Das mit dem Angriff auf Facebook oder der You Tube Boykott wart einfach nur zum wegschmeissen. Nach den Videos hatten beide auf einmal mehr Nutzer.

Wenn man sowas macht, dann brauch man wenigsten eine E.Mailadresse, von wo aus die Aktionen dann auch bestätigt werden können. Einfach etwas, wo jeder nachfragen kann "Ist das euer Ernst?". wenn das so genau so wäre wie bei Anonymous, dann würde irgendwann nichts mehr ernst genommen, und das bestimmt schneller als bei denen.

Das mit dem "Angst machen" war von mir einfach etwas schlecht ausgedrückt, ich dachte einfach daran das es die Leute zum nachdenken Bringt, wenn man nicht nur die Zahlen sondern auch noch ne Botschaft mit schickt, dann ist das och was andere als ne Terrorgruppe zu bilden und andere anzugreifen.

Ich glaub nicht, das es z.B. was bringen würde die Webseite der "EMMA" mit nem Dos angriff lahmzulegen, oder was anderes in der Richtung.
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gelöscht_23
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von gelöscht_23 »

Herr Kafka,

schaunse mal in Ihr Tormailpostfach.

Beste Grüße,


suliko
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von gelöscht_13 »

Der Titel "True Colors" kann in etwa mit "inneres Wesen" oder "wahre Gestalt" übersetzt werden. Das Lied stellt die Ermutigung einer unbekannten Person dar, der mitgeteilt wird, ihre "True Colors" seien wunderschön und liebenswert, weshalb sie keine Angst habe müsse, diese zu zeigen. Durch diese Aussage wurde der Song zu einer Hymne innerhalb der homosexuellen Subkultur. Der Song wurde schließlich in einem Werbespot (public service announcement) verwendet, der die Ausdehnung der Gesetzgebung zu sogenannten hate crimes auf Verbrechen gegen Angehörige sexueller Minderheiten unterstützte. Im Jahr 2007/2008 engagierte sich Cyndi Lauper mit ihrer "True Colors"-Tour ebenfalls für diese Bestrebungen
http://de.wikipedia.org/wiki/True_Colors_%28Lied%29

Musik kann einiges bewirken und sehr viele erreichen.

http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=Ga7 ... =endscreen

Falls es nicht die Massen zum Umdenken bewegt, hoffe ich, dass es wenigstens einigen Betroffenen schöne Momente bereitet und Mut macht.
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kafka
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von kafka »

Danke, suliko. Ich guck es mir an.
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Re: anonymes Massen-"outing"

Beitrag von gelöscht_13 »

kafka hat geschrieben: Du zeigst mir Pädofeindlichkeit in den Medien - das ist nichts neues. Aber was hat das nun mit dem Feminismus zu tun?
http://www.girlloverforum.net/forum/vie ... =8219&view
In dem Thema auf Seite 88 steht in meinem Beitrag ein Zitat. Dieses beantwortet Deine Frage. Alice Schwarzer ist und war eine der Strippenzieherininnen.
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