Wieso sollte es gefährlich sein, solche Aufnahmen zu veröffentlichen? Man kann selbst mit kostenlosen Programmen EXIF-Daten problemlos aus den Fotos entfernen und Gesichter usw. verpixeln, dazu muss man sich noch nicht mal groß mit Computern auskennen. Klar, im Eifer des Gefechts könnte man schon mal das eine oder andere Detail übersehen, aber wenn es tatsächlich so wäre, dass man mit so etwas Geld verdienen will, würde man es doch auch ein wenig professioneller angehen, meinst Du nicht auch?
Das erinnert mich gerade an die ganzen Verschwörungstheoretiker, die behaupten, die Mondlandung hätte nie stattgefunden, und als "Beweise" führen sie die unzähligen angeblichen "Fehler" in den Aufnahmen auf, wie z. B. "wehende Fahnen", obwohl es auf dem Mond keinen Wind gibt usw. Dabei übersehen sie aber offenbar, dass gerade dann, wenn man eine Aufnahme absichtlich fälschen will, man doch umso mehr darauf achten würde, keinen Fehler zu begehen.
Der Vergleich mit der Musikindustrie hinkt auch ein wenig. Es ist vollkommen legal, Musik zu produzieren, und sofern es nicht einfach nur ein Hobby ist, das man aus Spaß an der Freude betreibt, ist es völlig legitim, damit auch Geld zu verdienen, denn die Leute sind ja durchaus bereit, auch dafür zu bezahlen. Aber allein schon die Tatsache, dass es auch (legale) kostenlose Musik gibt, zeigt doch, dass Musik an sich nicht ausschließlich deshalb gemacht wird, weil man damit Geld verdienen kann, sondern dass durchaus auch idealistische Motive dahinterstehen. Warum sollte es bei KiPo also anders sein?
Aber führen wir das Gedankenexperiment ruhig noch ein wenig weiter. Angenommen, es ließe sich, weil KiPo illegal ist, doch Geld damit verdienen, weil gewisse Leute aufgrund der Schwierigkeit, an KiPo heranzukommen, auch bereit sind, etwas dafür zu bezahlen (was wiederum der Anreiz für andere Leute ist, derartige Aufnahmen anzufertigen, trotz all der Risiken). Die Musikindustrie beklagt sich leidlich über Raubkopierer, die offenbar nichts besseres zu tun haben, als kommerzielle Musik kostenlos anzubieten.
Müssten also die KiPo-Produzenten nicht mit dem gleichen Problem zu kämpfen haben, womöglich noch viel schlimmer, da die Hemmschwelle, sowieso schon illegale Aufnahmen nicht gleich auch noch illegal zu verbreiten, ungleich niedriger ist? Davon abgesehen, wie bezahlt man KiPo-Produzenten denn? Die werden einem ja kaum einfach so ihre Bankverbindung herausgeben.

Es steht also fest, dass man als kommerzieller KiPo-Produzent einen mehr als schweren Stand hätte, egal auf welcher Ebene.