Ich kann mich dem Gesagten teilweise nur anschließen.
Es ist immer wieder bedrückend, von Frauen wie dich (Frau Threaderstellerin) zu lesen. Deine Wut ist verständlich und die Emotionen prasseln nur so heraus. Mir fällt es immer sehr schwer darauf die passenden Worte zu finden. Als Außenstehender (also Jemand der dich nicht persönlich kennt) hat man einen anderen Bezug auf eine Tat, als es dein engerer Verwandten- und Bekanntenkreis hat. Das Ausnutzen einer Abhängigkeit und die vollzogene Grenzüberschreitung sind bedauerlich und lassen auch in mir Wut aufkommen.
Ich finde es bemerkenswert, dass du dich in die „Höhle des Löwen“ traust, um das mal bildlich darzustellen. Zwar sind in deinen Eingangsposts die Pferde mit dir durch gegangen, aber ich denke es ist ein wichtiger Schritt, um dein Erlebnis aufzuarbeiten. Es macht dieses natürlich nicht ungeschehen, aber es hinterlässt vielleicht bei Einigen hier im Forum Spuren, über die es nachzudenken gilt.
Als Pädos sind wir einige Anfeindungen gewohnt, da so auch bei dir, keine Differenzierung vorgenommen wird. Woher sollst du auch wissen, das Pädophile überwiegend alles andere sind als, schwer gestörte Sexualstraftäter. Das bekommst du ja schließlich permanent vor gekaut. Mit unserer Liebe zu Kinder bewegen wir uns quasi immer auf Messers Schneide, da die derzeitigen Gesetze alles andere als zuträglich sind. Unterstützt wird das Ganze dann noch durch die Desinformation der Medien.
Dazu passend hatte ich eben eine Stellungnahme des (Politikers?) Christian Unger gelesen, der in dieser sachlichen Kritik an einer kürzlich ausgestrahlten Fernsehsendung einen treffenden Absatz enthält:
Christian Unger hat geschrieben:...Genauso wenig ist es zweckdienlich den Kindern einreden zu wollen, dass jemand der sexuelle Handlungen mit ihnen vollziehen würde sie nicht liebt: Kinder merken aber diese Liebe, und damit passt das Erlernte nicht mehr in das Abwehrmuster. Kinder, die gelernt haben dass jemand der mit ihnen sexuelle Handlungen vollzieht sie nicht lieben würde sind einer ganz großen Gefahr ausgesetzt. Wenn Kindern klar gemacht wird, dass jemand der sie liebt auf Sex verzichten(!) kann - was etwas ganz anderes ist als keinen Sex haben zu wollen! - ist diese Taktik der Prävention um einiges erfolgreicher. Und das sage ich Ihnen nicht nur als psychologisch geschulte Person, sondern auch als 7facher Onkel - ob die von Ihnen hoch gepriesenen privaten Vereine das nun erkannt haben oder nicht. (und mir fällt keiner ein, der das macht hat) Pädophile lieben Kinder, sie lieben das Kind in dem Kind und sie sind somit mehrheitlich auch bereit, wenn das Kind Nein sagt dieses Nein bedingungslos zu akzeptieren. Das mag zwar der heutigen Gesellschaft nicht passen, ist aber in meinen Augen der effektivste Weg der Kriminalprävention: "Jemand liebt dich nicht wegen dem Sex, sondern weil du der bist der du bist." Das ist ein erheblicher Unterschied zu dem was Dunkelziffer und Co. Erzählen. ...
Den kompletten Artikel findest du hier:
http://jungsforum.net/politik/messages/169245.htm
Ich möchte keineswegs die Tat beschönigen, verharmlosen oder gar gut heißen, die du erleben musstest. Ich denke jedoch, dass deine spätere Herangehensweise mit diesem speziellen Thema, deine Kontakte (z.B. Wildwassr) und die öffentlichen Medien dein Erlebnis nicht besser verarbeiten geholfen haben. Die meisten Hilfsangebote oder Berichte sind so ausgelegt, dass damit nur der Hass auf eine bestimmte Gruppe forcieren, ohne dabei zu Differenzieren. Das hast du dir mit der Zeit unmerklich auch verinnerlicht und hat dein Gewissen beruhigt. Du konntest die Wut gegenüber deinem Täter somit verteilen und bist nun hier angekommen.
Dass deine Hasstirade postwendend zurück kam, hatte dich zunächst vielleicht in deiner Meinung bestärkt. Wenn du jedoch genauer hin schaust, wirst du deutliche Unterschiede erkennen. „WIR“ sind nicht alle gleich, und es gibt auch nicht „NUR“ Gewalt gegen Kinder. Letzteres ist bei uns eher die absolute Seltenheit!
Wie lieben Kinder, jeder hat dazu auch eine etwas andere Sicht, die bei einigen auch ins Sexuelle hinein reicht. Daraus aber eine Pauschalschuld zu entwerfen, die deiner erlebten Tat entsprechen ist schlichtweg falsch. Es ist auch keine Flucht unsererseits, wenn wir solche Tat ablehnen und uns trotzdem Kindern hingezogen fühlen. Darin liegt nämlich der kleine feine Unterschied. Die Liebe zu den Kindern ist ehrlich gemeint und wirklich die aller wenigsten würden ihren verehrten keinen Damen auch nur irgend etwas antun.
Nicht selten werden wir von den Kindern gelenkt und „spielen“ mit. Wir lassen uns auf Kinder ein. Wenn dann hin und wieder das ganze Spiel plötzlich auch einvernehmlich sexuell wird, gehen die Probleme los. Wir wissen dass es gesetzlich verboten ist, doch das Kind kennt die Gesetze nicht und nimmt solche Situation dann als Ablehnung an. Im späteren Lebensverlauf lernt dann das Kind, das sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern etwas „absolut Verwerfliches“ ist und interpretiert so positive Erlebnisse im Nachhinein schlimmsten Falls als Vergewaltigung.
Zu deinen Fragen:
Threaderstellerin hat geschrieben:...
Habt ihr schon mal ein Kind sexuell angefasst? ich meine, Kind ist Kind aber was wollt ihr mit Babys oder Kleinkindern??
Gefällt euch euer Denken oder wollt ihr daran was ändern? Seid ihr in Behandlung?
Diese Fragen meine ich ganz vernünftig und ich erhoffe mir auch vernünftige Antworten.
Nein, ich habe eine Kind noch nie sexuell angefasst. Babys interessieren mich aus sexueller Sicht überhaupt nicht. Ich mag Mädchen zwischen 5 und 10 Jahren am liebsten.
Mein Denken gefällt mir auch recht gut, und geht teils auch weiter als ich es je tun würde. Wenn ich etwas daran ändern könnte, dann nur, dass ich dies nicht nur in diesem Forum sagen dürfte.
Und – eine Behandlung brauch ich nicht. Wozu auch? Bin soweit ein normaler Mensch, stehe mit beiden Beinen im Leben, habe viel Gesellschaft durch meine Arbeit (nein – keine mit Kindern) und hab einige Kumpel und auch ein paar echte Freunde.
Ich hoffe, das kommt deiner bitte nach vernünftigen Antworten entgegen.