Gast hat geschrieben:....wie kann man unterscheiden wer dazu tendiert ein kind zum missbrauchen und wer nicht??
Diese Frage stelle ich selbst mir hier des öfteren. Man wird es nicht erkennen, mann kann nur darauf vertrauen was die Leute hier von sich offenbaren. Einigen vertraue ich hier, einigen hingegen weniger.
Der Spalt zwischen einer Liebe und dem möglichen Liebesspiel ist sicherlich auch sehr gering wenn es um Pädophili geht, aber dennoch möchte ich eben betonen, dass Pädophili NICHTS mit Kinderschänderei zu tun hat und genau das wird eben immer wieder ganz Fett in den Medien so abgedruckt und die Leute fressen das wie Zucker und das nervt mich total.
Als Mann der mal mit einem Mädchen (oder allgemein einem Kind) spielt ohne das er ansatzweise Pädo ist, kommt schnell in den möglichen Verdacht, dass da was nicht stimmen kann... Vor allem wenn das Spiel zu etwas regelmäßigen wird und sich Kind und Erwachsener gut verstehen. Ein erwachsener Mann der mit Kindern spielt, herrje wie grausam. Ein Mann der ein Kind liebt weil es so ist wie es ist, ekelerregend und abstoßend... Hinterfragen tut das Vorurteil aber kaum einer, warum auch.
Auch wenn ich mich nun wiederhole, es ist einfacher die Meinung der meisten Menschen zu unterstützten als einfach heraus zu brechen und zu sagen... "Ich glaub das so nicht, es muss auch noch andere Wege geben". Und es ist einfacher zu sagen, das ein Pädophiler automatisch ein Sexualstraftäter ist, denn damit gerät das eigene Weltbild auch nicht aus den Fugen.
Ich bin sicherlich noch recht frisch was meine Neigung anbelangt (seit etwa 3-4 Jahren weiß ich nun davon) und kann dir auch nicht sagen wie ich zuvor zu so einem Thema gestanden habe oder hätte. Eines weiß ich aber, Menschen die Kinder missbraucht, misshandelt oder gar getötet haben, die bekommen bis heute von mir keinen Lob für ihre Tat und das wird sich auch nicht ändern. Ich selbst will auch nicht so sein und wehre mich dagegen, aber wie viele hier stehen wir damit eben auf uns allein gestellt hier. Wir müssen im "verborgenen" agieren um überhaupt jemanden zu finden mit dem man darüber reden kann und das wir nicht bei allen beliebt sind, ist den meisten sicherlich auch sehr bewusst. Doch was bitte soll man tun? Es gibt keinen Schalter der unsere Gefühle ausmacht die wir haben, es gibt kaum Möglichkeiten in der Öffentlichkeit hilfreichen Rat zu bekommen... Es gibt keine Broschüren zu dem Thema. Gerne redet und schreibt man von den Opfern, da das Leid bei uns Menschen eher Gehör verschafft als etwas positives. Ich kann nur immer wieder darum bitten, dass unsere Gesellschaft endlich mal hinhört und Möglichkeiten der Hilfe anbietet die manch einer von uns sicher annehmen würde. Doch kann eine Hilfe auch nicht so aussehen das man uns unserer Gefühle beraubt. Man muss einen Mittelweg finden und den Kompromiss will sicher kaum einer eingehen.
So wird es auch in Zukunft alles im verborgenen bleiben, wir werden von den meisten gehasst und missachtet und einige würden uns sogar lieber Tod als lebendig sehen... Doch sollte man dabei nie vergessen, dass es sogar in der eigenen Familie oder im engen Freundeskreis jemanden geben kann, der sich von kleinen Kindern angezogen fühlt. Doch er wird es niemals aussprechen, so lange er oder sie weiß wie ablehnend jemand auf das Thema reagiert. Zu groß ist die Angst davor sich zu outen und plötzlich völlig allein da zu stehen.
Schön das man glaubt, dass die Verbannung eines Mitmenschen alle Probleme lösen wird und dann, ganz ehrlich, wundert es mich nicht mehr wenn jemand mal eine Kurzschlussreaktion hat und den Frust an jemand anderen auslässt, sei es nun Kind oder Erwachsener.