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Mitleser
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Mitleser »

naylee hat geschrieben: 26.02.2025, 12:25
Schließlich begeht einen schweren Kindesmissbrauchs, wer bei Begehung der Tat in der Absicht handelt, hergestellte Aufnahmen der Tat später als Kinderpornografie zu verbreiten (§ 176c Abs. 2 StGB).
Ehrlich gesagt war mir neu, bei der Anfertigung von Fotos auch einen schweren sexuellen Missbrauch zu begehen. Ich dachte, dies bezöge sich immer auf ein Eindringen in den Körper.

Ist ein in den Mund geführter Finger auch schwerer Missbrauch, wenn ein sexuelles Motiv zugrunde gelegt werden kann?
Das Anfertigen von kinderpornografischen Aufnahmen ist wohl nur dann "schwerer sexueller Missbrauch", wenn tatsächlich ein sexueller Missbrauch stattgefunden hat (§176 ff. StGB), also eine sexuelle Handlung an oder vor einem Kind, bzw. wenn das Kind dazu gebracht wird, eine sexuelle Handlung an sich oder an anderen vorzunehmen.

Das Eindringen in den Körper wird im Gesetz auf "Beischlaf und beischlafähnliche Handlungen" eingegrenzt, ohne genau zu nennen, welche das nun sind. Ebenso ist jeweils auch der Versuch strafbar, bandenmäßiges Handeln sowieso. Eine simple "Posing"-Aufnahme fällt also vermutlich nicht unter "schweren" sexuellen Missbrauch, ist aber als kinderpornografische Aufnahme (§184 ff. StGB) mit Strafe bewehrt.

Der Artikel (oder zumindest diesen einen Absatz, den man vor der Bezahlschranke lesen kann) zieht natürlich alle Register, um Mitleid zu erwecken, und Wut auf den "bösen Pädo" zu schüren. So schrecklich die Tat auch ist, darf man sich aber durchaus fragen, warum das Mädchen "gutgelaunt" in die KiTa geht, wenn sie dort vielleicht sogar mehrfacht missbraucht worden ist. Wenigstens kann man daraus ablesen, dass die Tat an sich ein Kind nicht sofort traumatisiert, sondern erst mit der fortschreitenden sexuellen Entwicklung womöglich ein solcher Prozess in Gang gesetzt wird.

Hier frage ich mich dann immer, ob es für ein Kind gut ist, wenn Eltern, Erzieher und andere Bezugspersonen sich dann plötzlich so anders verhalten, die vielleicht sogar gern gemochte Bezugsperson in der KiTa von einem auf den anderen Tag weg ist, ohne sich zu verabschieden. Jeder, der Kinder wirklich liebt, sollte sich all das von vorneherein vergegenwärtigen, damit es gar nicht erst zu einem solchen Bruch kommt. Der von "Gast 6" zitierte Absatz stammt wohl aus der Bild-Zeitung, die ist ja für solche Artikel bekannt, aber da kann ich nur sagen, dass ich als aufrichtiger Pädophiler es niemals übers Herz bringen würde, ein Mädchen in so eine Situation kommen zu lassen.
Zuletzt geändert von Mitleser am 26.02.2025, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Namielle
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Namielle »

Mitleser hat geschrieben: 26.02.2025, 16:27Hier frage ich mich dann immer, ob es für ein Kind gut ist, wenn Eltern, Erzieher und andere Bezugspersonen sich dann plötzlich so anders verhalten, die vielleicht sogar gern gemochte Bezugsperson in der KiTa von einem auf den anderen Tag weg ist, ohne sich zu verabschieden.
Noch schlimmer ist es, wenn ein Pädophiler gar nichts gemacht hat und es trotzdem so läuft.
Mädchenliebender :herz: | Ich liebe kleine Mädchen so wie es ihnen lieb ist.

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Karamello
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Karamello »

Gast 6 hat geschrieben: 26.02.2025, 16:10 Fünfeinhalb Jahre! Das Urteil ist zu gering ausgefallen
Das Mädchen ist lebenslänglich traumatisiert, weil ein Kerl wieder nicht die Finger bei sich behalten konnte.
Was ich mich frage, bei Menschen wie Dir? Was wollt ihr eigentlich? Die Todesstrafe? Nützt das dem Kind etwas? Nützt es dem Kind etwas, wenn es statt fünfeinhalb sechs Jahre wären?
In meinen Augen ist das total kontraproduktiv. Der gute Mann sitzt jetzt fünfeinhalb Jahre hinter schwedischen Gardinen. In dieser Zeit kann er nicht arbeiten (und das, wo doch Kita-Personal so rar gesäht ist!) und der deutsche Steuerzahler finanziert das Gefängnissystem.
Wie wäre es - ich weiß, jetzt werde ich wieder utopisch - wenn man in so einem Fall eine gemeinsame Lösung mit der geschädigten und ihren Eltern finden würde? Dass der Erzieher z.B. dem Mädchen eine Ausbildung finanzieren muss oder auf anderweitige Weise dem Kind und seiner Familie etwas Gutes tut? Sollten wir statt immer härter Strafen nicht nach Möglichkeiten suchen, so etwas präventiv zu verhindern? So, wie es jetzt ist, nützt es niemandem was. Weder dem Kind, noch den Eltern, noch dem Erzieher.
:herz: Der Mensch ist die Krone der Schöpfung, das Mädchen ist die Krönung des Menschen. :herz:
Die Verbote gegen Puppenkinder, Geschichten und harmlose Bilder sind staatliches Unrecht und Willkür. Lasst uns gemeinsam für eine würdevolle, menschliche Sexualität einstehen :!:
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Leni
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Leni »

Mitleser hat geschrieben: 26.02.2025, 16:27
Der Artikel (oder zumindest diesen einen Absatz, den man vor der Bezahlschranke lesen kann) zieht natürlich alle Register, um Mitleid zu erwecken, und Wut auf den "bösen Pädo" zu schüren. So schrecklich die Tat auch ist, darf man sich aber durchaus fragen, warum das Mädchen "gutgelaunt" in die KiTa geht, wenn sie dort vielleicht sogar mehrfacht missbraucht worden ist. Wenigstens kann man daraus ablesen, dass die Tat an sich ein Kind nicht sofort traumatisiert, sondern erst mit der fortschreitenden sexuellen Entwicklung ein solcher Prozess in Gang gesetzt wird.
Lieber Mitleser, setze deine Aussage bezüglich des Entwicklungsprozesses bitte ins Konjunktiv, denn du kannst und darfst eine solche Entwicklung, wie du sie beschreibst, nicht voraussetzen und nicht verallgemeinern. Es gibt auch Mädchen/Frauen, die ein solches Erlebnis unbeschadet überstehen (erlebt haben) und kein Trauma entwickeln.
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Mitleser
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Mitleser »

Ja, natürlich gibt es die, und ich hoffe sehr, es wird die Mehrzahl sein, die wie auch immer geartete sexuelle Kontakte in ihrer Kindheit problemlos wegstecken oder sogar positiv darauf zurückblicken. Ich habe den Text oben geringfügig ergänzt, damit es klarer wird, dass der von mir erwähnte Prozess nicht zwangsläufig traumatisierend sein muss, aber es besteht eben eine gewisse Gefahr, dass so etwas später dahingehend interpretiert wird. Daher ist meine persönliche Direktive, was solche Kontakte angeht, schon immer "Das Wohlergehend des Kindes ist mir am wichtigsten, weil ich es liebe". Alle Kinder, denen ich begegnet bin, haben das immer zu schätzen gewusst und mir ihr Vertrauen und ihre Zuneigung geschenkt - was könnte schöner sein? :)
Verehrer
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Verehrer »

Die Ursache für das von Gast6 angeführte Trauma scheint mir nicht die Tat selbst zu sein. Sondern das Theater was die Kleine anschliessend durchmachen musste. Wahrscheinlich hat sie gar nicht begriffen, warum ihr Lieblingserzieher plötzlich nicht mehr da war. Das sollte jeder, der mit Kindern eng zusammen ist berücksichtigen.
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Leni
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Leni »

Danke! :D
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naylee
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von naylee »

Im Artikel auf WELT steht folgendes:


https://www.welt.de/regionales/hamburg/article255538176/Hamburger-Kita-Maedchen-wird-von-ihrem-Lieblingserzieher-missbraucht.html


Er habe durch seine Taten dem lebenslustigen und fröhlichen Kind die guten Erinnerungen an die wohl schönste Zeit im Leben zunichtegemacht. „Wenn sie sich an ihre Kita-Zeit erinnert, wird das immer, immer im Vordergrund stehen.“

Kind erzählt Mutter auf Weg in die Kita von den Übergriffen
Der nicht vorbestrafte Kita-Erzieher hatte das Kind 2024 bei mindestens vier Gelegenheiten missbraucht. Dabei ging es nicht nur um Berührungen im Intimbereich, sondern auch um Beischlaf ähnliche sexuelle Handlungen. Aufgefallen waren die Übergriffe, weil das Kind auf dem Weg zur Kita seiner Mutter davon erzählt hatte. Die informierte sofort die Kita-Leitung und die Polizei.
Was genau und wie genau es das Mädchen erlebt hat, erfahren wir hier auch nicht. Von Fotos steht nix da, also wird der Fokus wohl auf den beischlafähnlichen Handlungen liegen.
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
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Leni
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Leni »

Mir reicht es, zu wissen, dass er seine Machtposition ausgenutzt hat und damit nun das Kind sehr enttäuscht zurücklässt. Egal, wieviel und was da gelaufen ist. Wenn er das Kind geliebt hätte, hätte er außer Zärtlichkeiten sich zurückgehalten.
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Mitleser
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Mitleser »

Naja, was bei solchen Fällen genau passiert ist, wird nie geschrieben, muss ja auch nicht unbedingt sein. Aber ich frage mich halt, warum jemand, der bei den Kindern so beliebt ist, der gerne der "Kuschelbär" für die Kinder ist, so einen Mist baut. Und dann versäumt der Artikel natürlich auch nicht, darauf hinzuweisen, es hätte im Vorfeld Hinweise gegeben, dass der Erzieher "eine zu große Nähe" zu den Kindern an den Tag gelegt hätte. Da sträuben sich mir wieder alle Haare, denn gerade der liebevolle Umgang, die eine oder andere Umarmung, das ist es, was die Kinder brauchen, denn schließlich sind die Erzieher für etliche Stunden am Tag Elternersatz und neben diesen die Hauptbezugspersonen.

Warum ist also jemand so selten dämlich und setzt seine sichere Arbeitsstelle und seine komplette Karriere aufs Spiel und missbraucht vor allem das Vertrauen der Kinder? Die sexuellen Handlungen können sie ohnehin (noch) nicht genau einordnen, aber die Konsequenzen bekommen sie in dem Augenblick zu spüren, an dem die Sache auffliegt. Und dann wird natürlich gleich mal wieder die Allzweckwaffe "Therapie" für den Pädo herausgeholt, weil's anders ja offenbar nicht geht, und schon sind alle Pädos wieder über einen Kamm geschert und stehen mit einem Bein im Knast. Im Artikel steht, die Frage nach dem "Warum" blieb unbeantwortet. Hat keiner gefragt, oder gab es keine Antwort? Das hätte mich nämlich am meisten interessiert...
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Namielle
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Namielle »

Mitleser wäre bestimmt ein toller Erzieher. :herz:
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Mitleser
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Mitleser »

Ja, bisher hatten mich alle Kindergartenmädchen ganz doll lieb. Und ich sie natürlich auch. :herz:
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naylee
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von naylee »

Mitleser hat geschrieben: 26.02.2025, 22:28 es hätte im Vorfeld Hinweise gegeben, dass der Erzieher "eine zu große Nähe" zu den Kindern an den Tag gelegt hätte. Da sträuben sich mir wieder alle Haare,

...

Im Artikel steht, die Frage nach dem "Warum" blieb unbeantwortet. Hat keiner gefragt, oder gab es keine Antwort? Das hätte mich nämlich am meisten interessiert...
Wir leben eben in einer Zeit, in der Nähe zu nicht-leiblichen Kindern generell verdächtig aussieht. Das ist so unglaublich traurig. Die Frage nach dem Warum wurde gestellt, zumindest steht es so in dem Artikel, den ich letztens hier eingestellt habe. Der Angeklagte selber konnte sich diese Frage anscheinend auch nicht beantworten und bereut sein Handeln zutiefst. Das hilft in der Angelegenheit nun leider auch nicht mehr weiter.


Auf der Suche nach einer Definition für "schweren sexuellen Missbrauch" und nach "beischlafähnlichen Handlungen" bin ich auf eine sehr informative Seite einer Anwaltskanzlei gestoßen. Zusätzlich zu dem Paragraphen-Deutsch haben sie dort auch die Interpretation der jeweiligen Paragraphen verschriftlicht.

***
Es freut mich zu lesen, dass das subjektive Empfinden einer sexuellen Handlung nicht dem objektivem Tatbestand einer sexuellen Handlung entspricht. Heißt: Ich kann einem Mädchen den Po abwischen und mir dabei ihre Vulva anschauen, ohne dass mir dies aufgrund meiner Pädophilie zur Last gelegt werden kann. Zumindest nicht in einem angängigen Verfahren. Ob dasselbe auch auf das Herleiten eines Anfangsverdachtes zutrifft, weiß ich nicht.
***

Wieder zurück zum Thema: Internet-Suche nach: kanzlei.law; Buse; Sexueller-missbrauch-von-kindern

Absatz 1 Nr. 2 – Beischlaf und beischlafähnliche Handlungen
Gesondert bestraft werden auch Täter, die mit dem Kind den Beischlaf oder an ihm beischlafähnlichen Handlungen vollziehen oder das Kind dazu bestimmen, solche Handlungen mit einer anderen, dritten Person vorzunehmen.

Wer kommt als Täter nach § 176c Abs. 1 Nr. 2 StGB in Betracht?
Der Täter einer solchen Qualifikationstat nach § 176c Abs. 1 Nr. 2 StGB kann nur eine Person sein, die über 18 Jahre alt ist. Dadurch, dass sich die Qualifikation auch auf den Grundtatbestand des § 176 Abs.1 Nr.2 StGB bezieht, ist es für die Erfüllung des Qualifikationstatbestandes nicht notwendig, dass konkret der Täter den Beischlaf vollzieht. Jede teilnehmende, dritte Person, die über 18 Jahre ist, ist durch den vorliegenden Tatbestand erfasst.

Was sind dem Beischlaf ähnliche sexuelle Handlungen i.S.v. § 176c Abs. 1 Nr. 2 StGB?
Beischlafähnliche Handlungen sind nur solche, die mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind. Ob es sich hierbei um die Scheide, den Mund oder den Anus handelt, ist unerheblich. Auch irrelevant ist es, ob es sich dabei um den Körper des Opfers oder des Täters handelt. Ebenso kann es sich bei dem Einführungsobjekt um Gegenstände oder andere Körperglieder als die Geschlechtsglieder handeln. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist auch die Ejakulation in den Mund als Eindringen anzusehen, da „auch Flüssigkeiten in einen Körper eindringen“ können.

Allerdings muss die beischlafähnliche Handlung darüber hinaus auch einen dem Beischlaf ähnlichen Unrechtsgehalt aufweisen. Das Eindringen mit der Zunge in den Mund des Kindes wäre demnach nicht unter § 176c Abs. 1 Nr. 2 StGB zu subsumieren.


§ 176a Abs. 1 Nr. 2 StGB – „Bestimmung des Kindes zur Vornahme sexueller Handlungen“

Der § 176a Abs. 1 Nr. 2 StGB gilt als Auffangtatbestand für jegliche Bestimmungen durch den Täter gegenüber dem Kind zu sexuellen Handlungen, die nicht bereits durch § 176 Abs.1 Nr.1 oder Nr.2 StGB (Grundtatbestand des sexuellen Missbrauchs von Kindern) erfasst sind.

Welche Handlungen können unter § 176a Abs. 1 Nr. 2 StGB fallen?
Denkbar sind hierbei die Konstellationen, dass das Kind Handlungen an sich selbst vornehmen soll oder das Posieren für pornographische Bildaufnahmen. Auch die Aufforderung zur Entblößung des Körpers kann unter Umständen für eine Verurteilung nach § 176a Abs.1 Nr.2 StGB ausreichen.

Eine räumliche Nähe ist dabei nicht notwendig. Die optische sowie akustische Aufzeichnung oder Übertragung sexueller Handlungen reicht für die Tatbestandserfüllung ebenso aus, wie die Fallkonstellation, dass das Kind solche Handlungen ohne die Wahrnehmung eines anderen ausüben soll, um die Vorstellung des Täters davon oder durch Gespräche darüber zu erregen.

Auch hier gilt, dass die Handlungen objektiv betrachtet einen sexuellen Bezug aufweisen müssen. Es reicht nicht, wenn neutrale Handlungen allein aus Sicht des Täters sexueller Natur sind.

Wenn ich mal von mir ausgehe, dann kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich nie auf die Idee kommen würde, einem Kind einen Gegenstand oder ein Körperteil von mir in ihren Körper einzuführen. Ob der Angeklagte aber das, was nun nahezuliegen scheint, wirklich getan hat, bleibt weiter im Dunkeln. Es gibt nämlich eine Art des schweren sexuellen Missbrauchs, die bis vor wenigen Jahren regelmäßig praktiziert worden ist: die rektale Temperaturmessung. Vor vielleicht 20 Jahren war das noch völlig in Ordnung, kann man heute dafür im Knast landen. In dem Maße, wie sich die Rechtsprechung ändert, ändern sich auch die Tatbestände und die Anzahl und Schwere der Verurteilungen. Ich möchte hier niemanden in Schutz nehmen, aber ich möchte auch niemanden über die Maßen für etwas verurteilen, was sich meiner Kenntnis entzieht.

In jedem Fall aber hat es durch die Handlungen des Angeklagten auf allen Seiten nur Verlierer gegeben.
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Leni
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Leni »

Danke naylee, dass du dir diese Mühe gemacht hast! Ich hab das nämlich bis jetzt auch nicht so richtig verstanden. Ist ja auch recht kompliziert.

Für mein Verständnis reicht es, dass man darauf achtet, sich dem Kind nicht sexuell aufzudrängen, egal wie. Man kann Nähe zulassen, aber darauf achten, dass der Respekt vor dem Kind gewahrt bleibt.

Und man sollte immer darauf achten, dass ein Machtungleichgewicht besteht zwischen Erzieher und Kind.
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Dark Angel
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Re: Missbrauch in Hamburger Kita

Beitrag von Dark Angel »

Am Schluss fehlt mir halt immer die Einzelfallbetrachtung. Also war es für das Kind wirklich eine Traumatisierung, oder findet die erst durch das Verhalten der Menschen statt, wenn es raus kommt.
Und das sollte tatsächlich irgendwie mit betrachtet werden, also in dem Fall, wie und was hat das Kind erzählt. War es eine positive Schilderung, oder hat das Kind sich mit allen Mitteln gewährt in die Kita zu gehen und der Mutter erzählt, dass das was da passiert Angst oder Schmerzen verursacht.
Letzteres ist dann gerne scharf zu verurteilen und es bleibt fakt, dass es Kinder gibt denen wirklich schlimme Dinge passieren.

Zu der Nähe in Kitas zu den Kindern, ist es tatsächlich so, dass wir auch angehalten werden, die Kinder nicht zu oft auf dem schoß sitzen zu haben und nicht zu kuscheln. Für mich und zum Glück auch für viele KollegInnen ein NoGo. Wir sind habt Bezugspersonen neben den Eltern, ich kuschel so viel wie die Kinder es brauchen. Ich dränge mich natürlich nicht auf, aber ich gebe soviel nähe wie gewünscht wird.
Am Ende wird alles gut, wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende
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