Aktuell 41,956 views 6 Comments 417 Daumen hoch und kein einziger nach unten! Nicht ein einziger!
Ein sehr großes Kompliment für den Mut und die Zeit, die in den Beitrag geflossen sein muss.
Die Kritik ist auf hohem Niveau, denn eine so gute Dokumentation der Positionen, die unteranderem auch ich unterstütze, gab es bislang noch nicht.
Tim hat das wirklich so gut gemacht, dass man eigentlich nichts bemängeln muss. Aber man kann...
- Der Ort gefällt mir nicht. Müssen diese Dokus vom Pädo bis zum Petlover (Vergleich zu "Rabiat" von M. Möglich) immer im Wald spielen? Sicher ist das ein Bereich in der Öffentlichkeit in dem man noch ungestört sprechen kann (bis auf, wenn ein Kindergarten ankommt), aber wenn diese Dokus über Menschen mit Besonderheiten alle im Wald gedreht werden erzeugt das einen Eindruck. Sie ist augenscheinlich nicht Rotkäppchen und Tim nicht der böse Wolf. Wir sind keine Waldmenschen! Wehe jemand versteht das absichtlich falsch.
Alternativen wären ein Studio, ein Therapieraum, ein zentraler Punkt in einer Stadt bei Nacht, ein Denkmal im Hintergrund oder eine private Wohnung.
- Gut finde ich, dass es eine Frau gemacht hat. Manuel Möglich sieht aus, wie er aussieht. Eine Frau beim Thema schafft vielleicht mehr Vertrauen für die Zuseher. Wobei sie mir etwas naiv vorgekommen ist.
- Tim ist kein alter Mann ohne Haare, der vom Leben gezeichnet ist, sondern wirkt trotz Unkenntlichmachung wie der nette junge Mann von nebenan. Das sorgt für mehr Identifikationsmöglichkeiten und räumt mit dem Klischee auf. Schöne, gepflegte Hände spielen bei der Beurteilung eines Menschen eine große Rolle, Tims sind klasse!
- Problematisch ist, dass Nathalie Schwertner irgendwie alles kritiklos entgegen nimmt. Das kritische Nachfragen eines fertig ausgebildeten Journalist*in fehlt. Die Fragen die sie stellt gehen mir nicht tief genug, ich habe fast den Eindruck, dass die Fragen alle durch "einige Vorgespräche" aufgekommen sein könnten.
- Tim sagt, dass es am Anfang mehr der Kinderkörper gewesen sei und er dann festgestellt habe sich auch zu verlieben. Würde ich keine gleiche Erfahnung gemacht haben, würde ich das vermutlich missverstehen. Schertner nickt dabei nur sehr verständnisvoll. Keine Fragen an Tim. Woher ihr Nicken kommt bleibt unklar. Sie führt darüber keinen Monolog und bewertet das Treffen danach nicht, das ist schade. Im Off gibt sie eigentlich nur das wieder was in den Vorgesprächen geführt wurde. Das ist mir deulich zu wenig!
- Die Zahl der Pädos in Deutschland liegt nach Schätzungen nicht bei 250.000. Die Zahl der pädophilen Männer liegt nach Schätzungen bei 250.000, darunter keine Frauen.
- Wie bezeichnen wir denn Menschen die uns als Krank, Monster etc. bezeichnen? Anti und Stino!

Tim kam da etwas ins Wanken, was aber authentisch rüber kam. Da hätte sie ihn mehr in die Mangel nehmen können, aber statdessen nickt und blinzelt sie wieder so furchtbar verständnisvoll... Würde ich es nicht besser wissen, würde ich behaupten, dass sie ihn anziehend fand.
- Das sich KTW Hannover der Chance beraubt Öffentlichkeitsarbeit in Form eines Interviews zu betreiben ist ein starkes Stück, wenn es denn so stimmt.
- Die Frage wie Tim seine Pädophilie auslebt ist exemplarisch für meine Annahme, dass da viel im Vorfeld gelaufen ist. Wie viel Mühe in so einer kleinen Reportage steckt und wie tief sie da gehen kann und will weiß ich alles nicht. Aber als Anti würde micht das nicht überzeugen. Als StiNo vielleicht schon...
- Den Fakt, dass die Sexualität im Kontakt mit Kindern zurück geht greift sie gar nicht auf leider. Eine der besten Sätze von Tim. Hört man nicht oft...
- Die Überleitung von ihr "seine Bedürfnisse stillt er in seiner Fantasie. Pornografische Videos sind dabei tabu!"
zu
"unsere kameras ziehen Kinder jedoch magisch an" ist episch.
- Gefolgt vom Perspektivenwechsel. "Dadurch merkst du ja auch das Stigma" und sie geht perfekt darauf ein inklusive der Aufklärung über Täter versus Pädophile. GENIAL TIM!
Das ist die stärlste Szene!
- Es gibt nur positive Kommentare aktuell. Das hätte ich bei so viel Selbstdarstellung für nicht möglich gehalten. Das zu hinterfragen fände ich wichtig. Wie kann das sein? An was liegt das?
- Zum Abschluss die Kritik an der Getränkewahl. Muss es immer Kaffee sein oder ist das schon ein Meem?
