Sexmed hat geschrieben:Ich finde deine Posts sehr interssant und bin deshlab froh, noch mal hier reingeschaut zu haben. Da mir eine Kommunikation über Email deutlich einfacher erscheint, schalge ich vor, dass du mir gerne deine Fargen per Email zukommen lassen kanst. Wenn du die Adresse nicht raussuchen willst: pohl at sexmed.uni-kiel.de
Im Gegenzug hätte ich natürlich auch einige Nachfragen zu deinen Aussagen.
Ich finde es auch sehr schön, dass du (oder ihr) dich nochmal meldest. Von der Stimmung würde ich mich allerdings nicht erschrecken lassen. In der Jugendsprache würde man das "abchecken" nennen. Wenn du ernst genommen werden möchtest, wirst du in den sauren Apfel beißen müssen und dich irgendwie behauten. Das mag dir vielleicht kindisch vorkommen, ist aber Alltag. Was auch immer deine Ziele sind, du wirst dir die Zeit dafür nehmen müssen. Das ist ein Teil der Arbeit. Ich selber denke allerdings auch, dass es besser ist, wenn du deine Fragen ganz offen für jeden formulierst.
Dummerweise bin ich der Junge, der diese schreckliche Entwicklung durchgemacht hat. Nicht zu wissen was er ist, aber sich dann doch von allen gehasst fühlt. Ich weiß auch wie sich eine Fixierliege anfühlt, wenn man drauf liegt und keine Wahl hat. Und das alles, damit dann irgendein dahergelaufener Typ ankommt und sagt: "Ey, eigentlich bist nur voll normal ey."
Heute hab ich das Achsenkreuz Ausrichtung (Alter) und Orientierung (Geschlecht) für mich noch mal neu aufgemalt. Zum einen bin ich kein Punkt darin. Und irgendwie scheint es noch eine dritte Achse zu geben, die der Neigung (Spielarten).
Mein erster Gedanke war, dass Alter keine sinnvolle Beschreibung für die y Achse ist. Weil Entwicklung und Alter nicht zusammenhängen. Sonder eher die Gestalt. Was dazu führt das auch das Geschlecht nicht aussagekräftig ist. Mal von Penis und Vagina abgesehen.
Ich hab es für mich persönlich einfach mal aufgemalt. Es kamen mehrere Flächen herraus, bei den ich sagen würde, hier ist das Gefühl stärker oder schwächer. Gefühlt würde ich mich als Hebephil festlegen. Aber ich kann auch für Ü30 Frauen sexuelles Verlangen (wenn wir es mal so ausdrücken wollen, ich nenne es ja lieber verlieben oder verknallt sein) empfinden. Der ganze Raum bildet scheinbar die Gestalt. Und auch schwarze Silhouetten dieser Gestalt erzeugen das Gefühl. Hier der Verweis auf die drehende Tänzerin, die ich als attraktiv beschreiben würde. (Ich kann die Drehrichtung übrigens ändern wenn ich will.)
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... Dancer.gif
Bei Gestalt denkt man vielleicht an Prägung. Tue ich auch gern. Hab sogar mal an einer Studie Teilgenommen EBE. Aber die Zwischenergebnisse waren laut einem Bekannten nicht wirklich bedeutsam. Ich weiß übringens ganz genau, dass gerne etwas ganz anderes gemessen wird, als es im Grunde den Anschein hat. Endorphine und so. Hab übrigens schon bessere Fotoshop wir tauschen z.B. mal Kopf und Körper Schnippelein gesehen.
Da haben wir aber noch ein Problem. Vermehrung muss von allein funktionieren. Es muss zumindest so gut funktionieren, dass der Mensch Jahrmillionen überlebt. Was dann wieder für Veranlagung oder Instinkt spricht. Aber wer steht schon auf behaarte Affen? Wo soll denn dann die Prägung herkommen? Der erste Funke der Überspringt? Außer vielleicht von sich selbst. Und genauso, wie soll in einer Veranlagung, eine Gestalt gespeichert sein, außer die eigene? In den Genen können gar nicht so viele Informationen gespeichert sein. Eben nur was die Stoffwechselgrundlage zulässt.
Man müsste vielleicht zwei Menschen auf einer einsamen Insel aussetzen. Leider werden sie wahrscheinlich verhungern bevor das Experiment beginnt. Wenn ich ganz ehrlich sein darf, glaube ich nicht, dass es sowas wie Intersexuallität wirklich gibt. Also das ein Frauengehirn in einem Männerkörper steckt oder anders rum. Einfach weil es kein geschlechtliches Gehirn gibt. Wüßte jetzt auch nicht wie man Triebe auf ein bestimmtes Etwas mit Genetik begründen möchte. Stoffliche Kettenreaktion mag zwar auch ganz toll klingen, aber wird wohl allein nicht die Lösung sein.
Die einzige Grundlage die ich mir im Moment vorstellen kann, ist das Selbstbild. Die Welt der Sexualität ist offenbar eine des Zwiespalts. Man kann vielleicht lesen welche gerade vorherscht, aber nicht warum und auch nicht wie lange. Und man kann sie nicht, nur weil man es eklig findet, einfach umkrempeln. Wenn Prägungen Überzeungen sind, dann lässt sich das nicht ändern. Außer aus dem Selbst heraus. Vorallem wenn der Stempel der Prägung mit Oxitozin und Opium aufgedrückt wurde.
Was soll da Prävention sein? Wir verbieten FKK, weil man dadurch vielleicht Pädophil wird? Oder vielleicht genau wegen deswegen? Sowohl als auch Sackgasse. Wir enden immer in Sackgassen. Das einzige was wir feststelllen ist, dass alles so ist wie schon vor tausenden Jahren. Und zwar absolut genauso. Die Jugend war vor 2000 Jahren genauso verdorben wie heute. Das sagen immer alle und wirklich jede Generation.
Und ich bettle garantiert nich für die "armen" Pädophilen, die ja gar nichts dafür können. Ich seh das eigentliche Problem in Wirklichkeit in der Angst. Angst vor jedem Scheiß. Angst blockiert. Angst macht, dass man angreift, sich zurückzieht oder sich versteckt. Nur denken, dass macht Angst nicht. Für sowas ist auch keine Zeit, wenn man Angst hat. Die meisten Menschen haben sicher einfach nur Angst vor ihren eigenen Gefühlen. Und ich hab auch schon von Opfern gelesen, die nur geil werden, wenn sie sich an ihren Missbrauch erinnern. Was soll mir das jetzt eigentlich sagen? Wo bin ich hier eigentlich?