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Welche ist die schönste GL-Kurzgeschichte?

Umfrage endete am 27.12.2012, 23:59

"Der kleine Rechtschreib Engel" (Basefannew)
0
Keine Stimmen
"Das zehn Jährige Mädchen" (Basefannew)
0
Keine Stimmen
"Der Morgen danach" (Denker)
1
3%
"Erfahrungen im Schnee" (Denker)
1
3%
"Überraschung" (Denker)
3
10%
"Das Paradies" (kafka)
4
13%
"Die Osterglocke" (Sairen)
6
19%
"Nur eine Illusion?" (Sakura)
9
29%
"Spass zu dritt, zu zweit und allein..." (Sus)
4
13%
"Das Traumwesen" (Tropi)
2
6%
"Auf Abwegen" (Tropi)
1
3%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 31

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GLF-Wahlleitung
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von GLF-Wahlleitung »

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Hier das ehrenamtliche Endergebnis:

Sakuras "Nur eine Illusion?" gewinnt mit 9 Stimmen vor Sairens "Die Osterglocke", die 6 Stimmen bekommen hat.
kafkas "Das Paradies" sowie suss "Spass zu dritt, zu zweit und allein..." bekamen jeweils 4 Stimmen.
Denkers "Überraschung" hat 3 Voten bekommen, für Tropis "Das Traumwesen" stimmten 2 User. Mit je einer Stimme wurden ausgezeichnet "Der Morgen danach" & "Erfahrungen im Schnee" von Denker sowie Tropis "Auf Abwegen".


Wir gratulieren dem Gewinner herzlich. Damit hat Sakura zum zweiten Mal in Folge den Literaturwettbewerb gewonnen.

Unser Dank gilt allen Autoren für ihre Ideen und Mühen!


Die Wahlleitung
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sus
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von sus »

gratulation usw


mich überrascht, das sairen so arg aufgeholt hat. gestern noch warns nur halb so viele stimmen^^

aba sakulienchen, sairelienchen und kafkalienchen habn immerhin mit etwas ehrwürdigem das siegertreppchen erklommen^^
sie sollten alle drei geehrt werden xD

nich, dasses mich in zehn minuten noch iwie intressiern würd v.v
Ich frage mich, wie unendlich schön es sein muss, alles Leben auf der Welt zu überdauern. Asche ist soooo~ schön. Ich wünschte, die Welt würde noch heute anfangen zu brennen c.c
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Tropi
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Tropi »

:!: Meine aufrichtige Gratulation den Meister-Autoren. :!:
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.
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Luna
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Luna »

oh das spiel is schon vorbei?
Die staatliche Vernichtung von Puppen muss sich für ihre Besitzer wie die Ermordung eines geliebten Familienmitgliedes anfühlen. Konsequent gegen die politische Verfolgung und Inhaftierung von unschuldigen Menschen!

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Cookiecollector
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Cookiecollector »

Glückwunsch. War eine schöne Geschichte, wie viele andere hier. :)
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Smaragd aus Oz
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Smaragd aus Oz »

Meine Lecktüreerfahrungen decken sich zu 99% mit dem, was Sakura am 27.12. geschrieben hat. Die anderen 1% erkläre ich im Folgenden:


Denkers Geschichten empfand ich "warm". Man konnte sich zurücklehnen und etwas träumen.

Zu "Der Morgen danach" hatte ich hier schon etwas geschrieben:
https://www.girlloverforum.net/forum/vi ... 19#p210019

Die Funktion des Überraschungsmomentes in "Überraschung" hatte Sakura als nicht deutbar dargestellt; die Geschichte bleibe offen und habe keinen Spannungsboden.
Das sehe ich anders: Indem die Handelnden am Ende über die Mutter stolpern und bestimmt wie Auto gucken, die Geschichte im Fortgang aber keine böse Auseinandersetzungen mehr zeigt, hat das ganze in meinen Augen etwas Komisches. Die Geschichte mutet zunächst wie ein Softpörnchen FSK 2 an, zu dem man wichsen kann, schlägt dem Wedelnden am Ende aber ein Brett vor den Kopf - und entpuppt sich damit meiner Meinung nach als Komödie/Sketch. Ich fand es amüsant.

---------------------------

Von Tropis Geschichten hat Sakura meiner Meinung nach "Das Traumwesen" missdeutet und die elementare Grundmasse der Geschichte verkannt, obwohl sie einem GL, der in spezifischer Literatur- und Filmkunst bewandert ist, eigentlich ins Auge stechen muss:

Wenn man mal den - ziemlich platt präsentieren - PD-Bezug aus der Geschichte ausblendet, dann wird deutlich, dass Tropi Wedekinds "Mine-Haha" verarbeitet hat, bzw. "Innocence".
Nahezu jeder Abschnitt vom Traumwesen ist ein Großzitat aus den Vorlagen. In diesem Abschnitt werden gleich mehrere parallele Elemente konzentriert:
  • Dabei wirkte die Frau sehr nachdenklich, denn sie war noch nie draußen. Ihre Lebensaufgabe war es, diese Kinder auf diesen Tag vor zu bereiten. Und es werden immer wieder neue Kinder in diese Gruppe kommen, um die sie sich liebevoll zu kümmern hatte, bis zu diesem Ehrentag, der ihr nie vergönnt war.

Was Tropi hier schreibt, entspricht eins zu eins dem, was für die Erzieherinnen in Mine-Haha gilt.
Der elfte Jahrestag bei Tropi ist in Mine-Haha der Tag, an dem die Mädchen in das Balletttheater kommen oder in die Außenwelt entlassen werden.
Bei Tropis Geschichte kommen für die "entlassenen" Kinder immer neue nach, genau wie in MH.
Genauso, wie Carola von den anderen Mädchen für ihren Ehrentag beneidet und beglückwünscht wird, werden die Mädchen in MH beneidet und behimmelt, wenn sie ins Ballett oder nach "draußen" dürfen.
Carola weiß nicht, was sie "draußen" erwartet - genauso wie die Mädch in MH.
Dann kommt der lange Gang Carolas durch Räume und Türen - und erinnert somit an den unterirdischen Gang und die U-Bahn aus Innocence.

Selbst das auflösende Ende von Tropis Geschichte zitiert Wedekind und Film. Und an dieser Stelle muss ich erneut Sakura widersprechen wenn er meint, Tropi habe eine "anti-Utopie" geschrieben, die (noch) nicht real sei.
Denn in ihrer generalisierenden Aussage ist sie bereits real. Sowohl Tropis Geschichte als auch MH schildern folgendes Schicksal: Das Mädchen wird erzogen, in Reinheit und Unberührtheit, asexuell und schööön - und zwar für den Zweck, um an jemandem mit Penis übergeben zu werden. In "Innocence" kommt die Trulle am Ende an einen Springbrunnen, wo sie einem Jungen schöne Augen macht (machen soll?) - und das Spritzen des Wassers ist eine optische Metapher für das, was passiert, wenn der Film noch weiter ginge. Bei Tropi ist die Darstellung nicht so subtil, sondern hemmungslos direkt.

Da "Innocence" in der GL-Szene - meiner Meinung nach zu Unrecht - so verklärt gehyped wird und offenbar breit bekannt ist, verwundert es mich doch sehr, dass kein Leser gesehen hat, welche Materie Tropi hier - bewusst oder unbewusst - verarbeitet hat. Schade.

Diese vorherbestimmte Rolle für Mädchen/Frauen ist genau das, was in der westlichen Kultur Realität ist: Aufzucht in Reinheit für das Ziel, ein möglichst "hochwertiges" (jungfräuliches) Luuuschtobjekt für den Mann zu sein - entweder tanzende Elfen zum Aufgeilen in einem Ballett, dessen Zuschauerraum so abgedunkelt ist, dass sich der Zuschauer beim Angucken der kindlichen Körper einen wichst; oder zum Abgeilen, indem er das Mädch vergewaltigt.
Vorher wird jeder Kontakt des Mädchens mit etwas Sexuellem unterdrückt, denn so ein Kontakt würde als Wert senkender Schmutzfleck ("Schande") angesehen werden - daher auch die Hysterie um Kindesmissbrauch und -schändung.


An dieser Stelle setzt Tropi jedoch seinen Antipol und spuckt diesem westlichen Mythos des ungeschändeten, reinlichen, unbefleckten... etc., pp. & kotz unverdorbenen Mädchens direkt ins Gesicht: Was von den Fanatikern dieses Unverdorbenheits-Mythos mit viel Mühe aufgezogen, gehütet und schööön angekleidet wurde, wird im nächsten Moment von einer Bestie total zerfleddert und brutal gefickt. Vom schööönen Mythos des sexuell unverdorbenen Kindes bleibt nichts zurück als ein Stück Fleisch mit Beinen, Kopf und Armen, dem aus allen Körperöffnungen Sperma tropft = Das Werk der Unverdorbenheits-Fanatiker ist zerstört; ihr Fanatismus hat am Ende nichts geschaffen, das bleibt - damit verliert ihr Mythos seine Existensberechtigung.

Mit dieser Geschichte hat Tropi eine immense Wut auf die westliche Kultur und ihr religiös durchsetztes mythisches Dogma vom asexuellen Kind artikuliert.
Eine gleiche Wut bringt Tropi in seiner anderen Geschichte zum Ausdruck. Heftig.


"Das Traumwesen" war eine der vier Geschichten, die ich in die engere Auswahl gezogen hatte. Die anderen waren Sakuras "Nur eine Illusion?", kafkas "Das Paradies" und Sairens "Die Osterglocke".

---------------------------

Gewählt habe ich am Ende kafkas "Das Paradies" und Sairens "Die Osterglocke".

Bereits im Vorjahr war Sairen mein Favorit gewesen - und zwar mit Abstand. Leider hatte Sairen damals nur eine einzige Stimme bekommen. Umso mehr freue ich mich, dass man ihn in diesem Jahr mehr gewürdigt hat.

---------------------------

Für meine zweite Stimme hatte ich lange zwischen Sakuras "Nur eine Illusion?" und kafkas "Das Paradies" geschwankt.
Letztlich habe ich mich für das Paradies entschieden. Dabei war für mich nicht wesentlich, dass ein biblisches Mythos neu aufgeführt wurde. Was an kafkas Geschichte besonders heraus stach, war der Erzählstil. Der Stil ist sehr kompakt und dicht; man dürfte kein einziges Wort herausstreichen, um das Gesamtkunstwerk nicht zu entstellen. Der Stil ist auch sehr präzise, ohne aber trocken zu sein; er enthält auf Subraumebene eine augenzwinkernde Ironie.
Beachtlich ist, wie kafka diesen Stil vom Anfang bis zum Ende konsistent durchhält.

---------------------------

Sakuras Geschichte fand ich ebenfalls meisterhaft, und auch hier hat mich der Stil beeindruckt. Die Sprache ist vulkanisch präzise, die Darstellung des Mädchens für ein Mädchen absolut authentisch.

Sakura ist es gelungen, mit einem auf bloß zwei A4-Seiten passenden Text sehr plastisch und tief die Innenwelt vieler junger GL (alte GL soll es ja angeblich nicht geben) in Worte zu fassen.

So ein akzeptables Exempel für reale GL-Identität hat zu Recht den Wettbewerb gewonnen. Deshalb gratuliere ich
Dir sehr herzlich, bevor ich mich schnell wieder aus zuviel Realität in meine Illusionen flüchte.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Cookiecollector
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Cookiecollector »

Smaragd aus Oz hat geschrieben:An dieser Stelle setzt Tropi jedoch seinen Antipol und spuckt diesem westlichen Mythos des ungeschändeten, reinlichen, unbefleckten... etc., pp. & kotz unverdorbenen Mädchens direkt ins Gesicht: Was von den Fanatikern dieses Unverdorbenheits-Mythos mit viel Mühe aufgezogen, gehütet und schööön angekleidet wurde, wird im nächsten Moment von einer Bestie total zerfleddert und brutal gefickt. Vom schööönen Mythos des sexuell unverdorbenen Kindes bleibt nichts zurück als ein Stück Fleisch mit Beinen, Kopf und Armen, dem aus allen Körperöffnungen Sperma tropft. Das Werk der Unverdorbenheits-Fanatiker ist zerstört; ihr Fanatismus hat am Ende nichts geschaffen, das bleibt - damit verliert ihr Mythos seine Existensberechtigung.
Wo siehst Du am Ende dieser Geschichte eine vom Pedo ausgehende Gewalt?
Ich zitiere mal kurz das Ende:

"Eine alte Frau erschien und nahm Carola Wortlos in Empfang, fasste sie grob am Arm und zog sie mit sich, öffnete eine weitere Stahltür und stieß Carola etwas unsanft in den nächsten Raum. Schloss aber sofort die Tür hinter Carola zu, wobei sie selbst den Raum nicht betrat. In diesem Raum war es sehr dunkel und Carola konnte erst nichts erkennen. Doch eine tiefe Stimme sprach:“ Ich heiße Niklas, und du?“ und als sich Carolas Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie ihn, das Wesen aus ihrem Traum."

Das einzig Brutale, was ich da herauslese ist die Frau, die das Kind grob am Arm packt.
Aber jeder stellt sich das Ende der Geschichte wohl so vor, wie er’s am Liebsten hat.


Ach ja... Muss noch was zur Geschichte "Überraschung" schreiben.
Da war das Ende ja auch relativ offen.
Könnte es nicht sein, dass die Mutter in Ohnmacht fällt,
und sich nicht mehr daran erinnern kann, wenn Sie wieder zu sich kommt?
Oder wäre das zu unrealistisch? Aber das ist mehr eine Frage an den Autor (Denker)
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Smaragd aus Oz
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]Cookiecollector[/color] hat geschrieben:Wo siehst Du am Ende dieser Geschichte eine vom Pedo ausgehende Gewalt?
Natürlich läuft es auf's Ficken heraus. Dazu wird Carola doch "gezüchtet". Zu was sonst wird sie denn geholt:
„Sag ich doch, schau sie dir doch an. Jung, hübsch. Es ist eine Schande, daß wir von so was abhängig sind. Sind wir denn wirklich schon so reizlos? Nicht etwa, daß ich mit ihr tauschen möchte. Bei dem Gedanken schüttelt es mich schon. „
„Ja, aber irgendwoher muss der Nachwuchs doch her kommen und dafür brauchen wir die Biester doch noch“
Und in der Art und Weise, wie Carola heran gezüchtet wird, ist die plötzliche Konfrontation mit dem Sex pure Gewalt. Da spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Edelpädo handelt oder einen wilden Rammler. Carola kommt aus einer abgeschotteten sonnenscheinigen naivkindlichen Spielwelt und wird plötzlich mit einem Penis konfrontiert.
Genau das ist die Gewalt, die auch in Mine-Haha zum Ausdruck kommt. Wenn man so will, geht die Gewalt nicht nur vom "Pedo" aus, sondern von dem Gesamtkonstrukt. Der Penis ist am Ende aber Zündknopf.
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Cookiecollector
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Cookiecollector »

Dass es ums ficken ging, ist mir auch klar. Ich war halt nur auf den Ablauf davor fixiert. Da hab ich das Gerede nicht als relevant gesehen, weil die Weiber (Sorry, ich seh die so) die Du zitiert hast keine Ahnung davon haben, wie es darin abgeht. Aber vermutlich hast Du recht, das, was auch immer darin passieren mag, und wie auch immer es passieren mag, für das Kind ziemlich brutal sein muss. Hab das wohl ausgeblendet. :(
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Denker
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Denker »

Cookiecollector hat geschrieben: ...noch was zur Geschichte "Überraschung"...
Da war das Ende ja auch relativ offen.
Könnte es nicht sein, dass die Mutter in Ohnmacht fällt,
und sich nicht mehr daran erinnern kann, wenn Sie wieder zu sich kommt?
Oder wäre das zu unrealistisch? Aber das ist mehr eine Frage an den Autor (Denker)

Es ist schon zu merken, dass ich nicht der geborene Autor für tiefgründige Geschichten bin. Denn während meine Geschichten meine Gedankenwelt widerspiegeln, kommt das beim Leser selten so an, wie ich es eigentlich ausdrücken will.
Nun ja, egal! Mir hilft es, es aufzuschreiben :wink: .

Was ist der Grund für meine "Überraschung"?:
Während ich zum einen versucht habe, eine Situation darzustellen, in der jeder noch so "gute Pädo" "Farbe bekennen" muss und dann die Chance hat zu beweisen, wie weit her es mit seinen Absichtserklärungen ist, habe ich zum anderen versucht darzustellen, wie einfach es ist, Situationen, Aktionen usw. misszuverstehen, die vom Kind ausgehen. Vor allem werden die wahren Gründe für die Entscheidungen der Kinder oftmals aufgrund der eigenen Wunschvorstellungen gar nicht erkannt. ("...ich möchte Dich doch nicht verlieren...")

Dazu kommt noch, dass nichts, aber auch wirklich nichts ohne Konsequenzen bleibt. Manchmal stellen sich diese erst viel später ein, und sie müssen auch nicht mal negativ sein. In meiner Geschichte sind die Konsequenzen sofort da - bei Laura und Frank selbst und der Beziehung zueinander (nichts ist mehr wie vorher nach diesem Erlebnis) und erst recht nach der Begegnung mit der Mutter...

Welche Konsequenzen sich der Leser aus der Begenung im Flur vorstellt, ist allein ihm überlassen: vom Wunschdenken wie "...schön, dass Ihr Euch so gut versteht..." über "...wenn Ihr gerade nackt seid, darf ich mitmachen.." bis hin zu Tropis Konsequenz aus seinen "Abwegen" und darüber hinaus. (Ich denke, Tropi kommt der Realität deutlich näher - auch wenn ich das traurig finde...)

Leider fehlen mir wohl die stilistischen Mittel, um den Leser nicht nur zu unterhalten :cry: .

Gruß
Denker
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Tropi
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Tropi »

Liebe Userschaft,

hier nun bleibt mir nichts Anderes übrig, Euch um Verzeihung zu bitten. Dem SaO kann man eben nichts vormachen. Schonungsloser konnte er mich nicht enttarnen. Sofort und sehr Zielgerichtet hat er natürlich sofort den Bezug, oder die Anlehnung, meiner Geschichte an Wedekinds „Mine Haha“ und der Handlung aus Innocence aufgedeckt, womit er mir meine mangelnde Phantasie wohl zu Recht vorwerfen kann. Also habe ich meine Geschichte von den beiden oben genannten Geschichten abgekupfert, ein wenig umgeschrieben und Euch als meine Erfindung präsentiert. Schande über mich.

Gut auch, aus so wissendem Mund zu erfahren, daß meine doch sehr platt gehaltene GL-Bezugsgeschichte von Anfang an nur dem einem Ziel diehnte, sich darauf einen Abwichsen zu können.

Dumm an der ganzen Enttarnung ist allerdings, daß man dann noch behauptet, meine Geschichte in die engere Auswahl zu nehmen, obwohl sie doch nur ein Abklatsch schon existierender Geschichten ist. Nur, wenn all diese Unterstellungen, die Sao mir an den Kopf wirft, allein auf der Tatsache beruhen, daß er die anderen Geschichten schon kannte, bedenkt er nicht, daß ich die Geschichten noch nicht kannte. ( Ich fange jetzt gerade damit an, Mine Haha, dank seines Hinweises, zu lesen )

Der Titel der Geschichte hatte direkten Bezug zu dem Traum, den das Mädchen hatte, der aber in SaO´s Ergründung meiner Geschichte völlig unterschlagen wurde. Letztendlich geht es zwar wirklich darum, daß diese Mädchen nur dem Zweck des Fickens abgerichtet werden, wie SaO treffend gesagt hat. Er stellt den Mann aber, entgegen meiner Absicht, als das Böse, die Bestie, dar, dabei sollte meine Geschichte speziell auf das Böse der Frauengesellschaft hinweisen.

Mein Ansatzgedanke war, daß duch Fotzokratie die totale Macht den Frauen zufällt, die ihre eigene Gesellschaft nun möglichst Männerlos arrangieren möchte. ( Übrigens ein Trend, den ich zu Zeit so empfinde ) Was aber zum Zweck des Überlebens gar nicht möglich ist. Also wollte ich die Gewallt der Frauen aufzeigen, die ein Teil ihrer Art zu opfern bereit ist, so daß die Frauen ihre Spezies nur erhalten können, wenn sie Kreaturen, wie die Männer, zu niederen Arbeiten und für den Zeugungsakt benutzt. Männer, die durch die totale Macht der Frauen angewidert nur noch sexuelle Empfindungen bei jungen Mädchen verspüren können. Was sich letztendlich in den Gemächern der Männer abspielt, habe ich der Phantasie des geneigten Lesers überlassen, wenn auch mit dem direkten Hinweis auf´s Ficken. (Um bei Sao´s Ausdrucksform zu bleiben)

Nicht Wut auf irgendetwas war mein Antrieb für diese Geschichte, sondern lediglich die Angst vor einer möglichen und grausigen Zukunft. Ich spucke in meiner Geschichte auch auf nichts, außer auf die Fotzokratie, die es schaffen könnte, solch eine menschenverachtende Gesellschaft zu erschaffen.
Sakura kennt mich scheinbar besser als Sao und konnte meine Geschichte treffender Einordnen.

Soweit also zur Erklärung meiner Geschichte, die ungewollt Anlehnung an bereits existierender Geschichten aufweist und wirklich nur ein Ausschnitt in verkürzter Fassung einer von mir vor Jahren schon geschriebener Geschichte war. Aber ein Gutes hat Sao´s Hinweis denn doch. Ich werde also meine Phantasie nicht weiter bemühen müssen, um Euch meine geistigen Ergüsse ab sofort und für die Zukunft zu ersparen.

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Madicken
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Madicken »

[quote=" der "guttischavane" Tropi"] Ich werde also meine Phantasie nicht weiter bemühen müssen, um Euch meine geistigen Ergüsse ab sofort und für die Zukunft zu ersparen.[/quote]

Das würde (sicher nicht nur ?) ich sehr schade finden !!!

Allein Deine berührende Auseinandersetzung mit den Beweggründen (zum Verfassen der Geschichten) und die daraufhin spektakulär fundiert erfolgte Kritik an diesen, sollten Anlaß genug sein (beides fand ich fast spannender als den eigentlichen Grund dazu :oops: :wink: )
uns auch beim nächsten Wettbewerb (oder gern auch früher) mit Deinen geistigen Ergüssen zu beglücken !

Vær så snill ! (Bitte !)

"Wer zeigt ein Kind, so wie es steht ? Wer stellt es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstand ihm in die Hand ?
(R.M. Rilke)


We are all born sexual creatures, thank God, but it's a pity so many people despise and crush this natural gift.
(Marilyn Monroe)
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Cookiecollector »

Kann Madicken nur beipflichten.
Ich fand die Geschichte genial und fände es tragisch,
wenn Du in diesem Forum keine mehr schreibst. :(
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Smaragd aus Oz
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]Tropi[/color] hat geschrieben:Dumm an der ganzen Enttarnung ist allerdings, daß man dann noch behauptet, meine Geschichte in die engere Auswahl zu nehmen, obwohl sie doch nur ein Abklatsch schon existierender Geschichten ist.
Aus welcher versaoten Gehirnwindung hast Du diesen Erguss denn gedrückt? An welcher Stelle habe ich Deine Verarbeitung von Innocence/MH als etwas Negatives kritisiert oder Dir vorgeworfen? Mein einziger Vorwurf galt den bisheren Rezessionenten, dass sie die offensichtlichen Parallelen bislang nicht aufgezeigt haben. Im übrigen mag ich es, wenn jemand vorhandenes Material sinnvoll nutzt und umgestaltet, was ich auch selbst mache, und habe hervorgehoben, wie Du Elemente der Vorlage geschickt aufgegriffen und nutzbar gemacht hast. Als ich Deine Geschichte zu meinen Favoriten auserkor, muss mir wohl selbst gerade ein Vidiianer mein Gehirn transplantiert haben, oder wie erklärst Du Dir meine positive Bewertung Deiner Arbeit?
Leute, die lange Texte nur überfliegen oder nur auf Cookies absuchen, mögen mich bitte überspringen, damit ich ihre Ressourcen nicht verschwende.

[color=#000000]Tropi[/color] hat geschrieben:konnte meine Geschichte treffender Einordnen
Eine Geschichte wird vom Leser eingeordnet. Deshalb interessieren mich erklärende Nachreichungen der Autoren, wie man sie zu verstehen habe, nicht. Das wäre geistige Diktatur.* Eine Geschichte hat ohne bramborische Nacherklärungen des Autors für sich selbst zu sprechen.

* Genauso, wie spätere Komponisten Sätze ihrer Werke mit "Trauermarsch" (Mahlers Fünfte) oder "Erwachen heiterer Gefühle beim Arschficken auf dem Lande" (Beethovens Sexte) überschrieben haben.


[color=#000000]Tropi[/color] hat geschrieben:bedenkt er nicht, daß ich die Geschichten noch nicht kannte
Wenn Du behaupten möchtest, dass Du "Innocence" noch nie gesehen hast, dann glaubt er Dir das nicht, und sein Glaube basiert auf gewissen Umständen, die Du im Forum in der Vergangenheit geschrieben hast.
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Denker
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Re: Abstimmung über "Die schönste GL-Kurzgeschichte" 2012

Beitrag von Denker »

Manchmal wünsche ich mir, dass der Leser jeweils seine Interpretation der Geschichten aufschreibt, um anderen und vor allem dem Autor mitzuteilen, wie die Geschichte gewirkt hat, wie sie tatsächlich angekommen ist. Auch wenn dann diese Interpretationen der Geschichten wieder neue Interpretationen der Interpretationen hervorrufen würden, so finde ich es sehr interessant zu lesen, was diese Geschichten so bewirken.

Weiterhin wäre es manchmal wirklich interessant zu erfahren, was der Autor mit seiner Geschichte aussagen will. Denn während ich bei Tropis Geschichten ohnmächtige Wut und auch Resignation herauslese, weiß ich nicht, ob er das tatsächlich ausdrücken will. Während ich von meinen Geschichten weiß, dass sie definitiv nicht dafür gedacht sind, einem "Wedelnden" mit einem Überraschungsmoment mittels Schrecktherapie einen besonders orgiastischen Absch(l)uß zu verschaffen, und ich es eher befremdlich finde, dass es die Möglichkeit gibt, beim Lesen über den verzweifelten Versuch eines Mädchens, seine Gefühle zu ordnen, sowie beim Lesen über die Gefühlsachterbahn eines Mannes, der befürchten muss, seine kleine Freundin völlig überfordert ("missbraucht") zu haben, überhaupt an ein "Softpörnchen" zu denken, so bin ich mir nicht sicher, die Intentionen der anderen Autoren immer richtig zu verstehen.

Allerdings sehe ich es trotzdem genau so:
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Eine Geschichte wird vom Leser eingeordnet.
Und somit ist es zwar interessant zu lesen, wie andere jeweils die gleiche Geschichte ür sich einordnen, es bewirkt jedoch u.U. eine Veränderung der eigenen Einordnung.

Ob das nun wieder positiv zu bewerten ist? ...

-

Es ist schön, in diesem Forum diese Sammlung von unterschiedlichen Meinungen zu lesen
(und zu erleben, wie die Diskussionen oftmals sogar sachlich geführt werden :wink: )
Das macht positiv deutlich, wie unterschiedlich wir alle doch sind!

Gruß
Denker
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