Ich versuche jetzt mal die Wogen zu glätten, die ich aufgeworfen habe.
Madicken hat geschrieben:Wenn ein Ehepartner seine bessere Hälfte nach 30 Jahren "glücklicher Liebe" wie aus heiterem Himmel plötzlich aus "Liebe"(!) ins Jenseits befördert
Seit wann bringt man sich aus Liebe um?
Also.
Nehmen wir das Gast Beispiel, das ich vorhin schon zitiert habe.
Ein Mann liebt ein Mädel.
Es verletzt sich böse und hat Schmerzen.
Den Mann erregt das, gepaart mit Mitleid, und er hilft ihr.
Dieses reale Beispiel beweist: Liebe und Sadismus schließen sich nicht aus.
(hier muss ich anmerken, dass praktizierter Sadismus nicht ausübbar wäre OHNE das Einverständnis des Masochisten- deine ganze Überlegung fällt also mit der Annahme, das Kind wolle keine wie immer gearteten Schmerzen)
Allerdings gibt es auch Sadismus ohne Liebe.
Diese Tatsache sollte uns veranlassen
Liebe und
Sadismus einmal getrennt zu betrachten an unserem Beispiel.
Ein Mann
liebt ein Mädel.
Es
verletzt sich böse und hat
Schmerzen.
Den Mann
erregt das, gepaart mit
Mitleid, und er
hilft ihr.
Okay, auf der
Liebe-Seite haben wir also Mitleid und Hilfe.
Auf der
Sadismus-Seite haben wir Verletzung, Schmerzen und Erregung.
Ein Fetisch ist die Vorliebe der sexuellen Ausübung. Unser Mann hier hat einen sadistischen Fetisch. Das hat er sich nicht ausgesucht. Ist eben Schicksal.
Gleichzeitig liebt er dieses Mädel. Jeder (gesunde) Mensch hat die Fähigkeit zu lieben und, auch wenn jeder in unterschiedlicher Ausprägung empfindet, lieben wir doch alle auf eine ähnliche Art und Weise.
Ich habe vorher schon die These aufgestellt, dass Liebe auch Begehren mit sich führt.

Mann liebt Mädel

Mann begehrt Mädel

Mann begehrt Mädel aufgrund seines Fetisches auf sadistische Weise
Menschen wie du, Madicken, beschweren sich jetzt, dass Lieben bedeutet, man will dem Anderen nur Gutes, weil er das Tollste und Wertvollste auf der ganzen Welt ist. Sadisten wollen aber aufgrund ihres Fetisches ganz das Gegenteil. Sadismus und Liebe schließen sich für dich rein logisch aus.
Was ist aber, wenn gerade dieser Widerspruch aus Hilfe/Mitleid/Liebe und Schmerzen/Sadismus die Erregung für unseren Mann ausmacht?
Anderer Blickwinkel:
Die Frage lautet also nicht, ob ein Sadist lieben kann! Er kann ganz sicher lieben (vorausgesetzt, er ist geistig gesund). Seine sexuelle Vorliebe ist keine Perversion, keine Krankheit, sondern ein Fetisch.
Die wirkliche Frage lautet, ob ein Sadist, der sich verliebt hat, nicht zwangsläufig auch das Begehren haben muss seinen Liebling zu quälen!
Also genau umgekehrt.
Kann mal bitte ein Sadist sich outen und erklären?