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laslo
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von laslo »

J-E-L hat geschrieben:sicher, irh habt ne andere vorstellung von sexualität.....aber streicheln an den genitalien??? bei unter 6 jährigen????????

ne.....da kann mir keiner erzählen, dass die kinder es wollen.... :(
J-E-L, kleine KInder machen das andauernd beim Doktorspielen. Einige fangen später an, ein paar sind schon früher interessiert. Das gehört zur sexuellen Findung dazu.

Und auch ich schließe mich der Meinung an, dass Kinder durchaus selbstständig denken und handeln dürfen. Natürlich nicht ohne um Erlaubnis zu fragen, da den Kindern noch die Erfahrung fehlt. Nur bekommen sie diese NIE, wenn sie nichts dürfen. (Egal was jetzt)

@dextersdaughter und Denker, sehr schön und vor allem intelligent geschrieben 8)
Leon
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von Leon »

@ Sascha. Ein "normales" Kind wird von allem in seiner umgebung in irgendeiner weise beeinflust. Wenn etwas nicht allein vom Kind ausgeht, dann ist es doch nict mehr einvernehmlich. Man beeinflust ein Kind immer auch ohne es zu wollen. Ich bin mir sicher, das es wirklich einvernehmliche Beziehungen zwischen erwachsenen und Kindern giebt, aber ich bin auch davon überzeugt, das diese extrem selten sind. Kinder nehmen alles in sich auf was sie sehen, hören und fühlen und werden hierdurch auch beeinflust. Jemand der eine beziehung mit einem Kind führt hat die größte Verantwortun, die man auf dieser Welt nur tragen kann und muß ständig darauf achten das er dem Kind auch gerecht wird. Es muß eben eine beziehung sein die dem Kind gerecht wird. Selbst wenn du denkst, das du ein Kind nicht beeinflust, um eine Beziehung in irgendeine richtung zu bringen, meistens passiert das eben doch nur eben unterbewust.
deshalb kaqnn doch eine Beziehung zwisch
en Erwaachsenem und Kind nur einvernehmlich sein, wenn alles vom Kind ausgeht. Und deshalb ist es eben so selten. :(
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Sascha
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von Sascha »

Leon hat geschrieben:@ Sascha. Ein "normales" Kind wird von allem in seiner umgebung in irgendeiner weise beeinflust. Wenn etwas nicht allein vom Kind ausgeht, dann ist es doch nicht mehr einvernehmlich.
Aber natürlich. Einvernehmen ist, wenn ich mit etwas einverstanden bin. Wichtig ist dabei lediglich, dass ich die Alternative habe, nein zu sagen.

Ein völlig unbeeinflusstes Einvernehmen ist philosophischer Schwachsinn, eine sinnlose Konstruktion.

Man beeinflust ein Kind immer auch ohne es zu wollen. Ich bin mir sicher, das es wirklich einvernehmliche Beziehungen zwischen erwachsenen und Kindern giebt, aber ich bin auch davon überzeugt, das diese extrem selten sind. Kinder nehmen alles in sich auf was sie sehen, hören und fühlen und werden hierdurch auch beeinflust.
Ja und? Was ist daran schlecht? Wissensvermittlung ist natürlich Beeinflussung, aber geradezu lebensnotwendig. Wieso ist also Beeinflussung pötzlich etwas schlechtes? Lassen wir die Kinder besser dumm sterben?

Es gibt natürlich auch negative Formen der Beeinflussung, wie Lüge und Betrug.

Und sicher ist es auch nicht gut für das Kind, wenn es von jemandem beeinflusst wird, der selbst an irgendwelchen Schwachsinn glaubt, speziell an eine rigide religiöse Sexualmoral. Nur kann man niemandem einen Vorwurf machen, wenn er nach bestem Wissen und Gewissen seine eigenen Anschauungen anderen Menschen weitergibt - einschließlich Kindern.
Selbst wenn du denkst, das du ein Kind nicht beeinflust, um eine Beziehung in irgendeine richtung zu bringen, meistens passiert das eben doch nur eben unterbewust.
Ja und? Beeinflussung ist nichts böses.
deshalb kann doch eine Beziehung zwischen Erwaachsenem und Kind nur einvernehmlich sein, wenn alles vom Kind ausgeht. Und deshalb ist es eben so selten.
Tut mir leid, das ist eine ethisch völlig unbegründete Forderung.

Wenn vom Kind beispielsweise Gewalt ausgeht, möchtest du, dass das unbeeinflusst bleibt? Oder wenn vom Kind unsichere Sexpraktiken ausgehen?
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dex
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von dex »

Sascha hat geschrieben:Was ist daran schlecht? Wissensvermittlung ist natürlich Beeinflussung, aber geradezu lebensnotwendig. Wieso ist also Beeinflussung pötzlich etwas schlechtes? Lassen wir die Kinder besser dumm sterben?
Wissensvermittlung zielt doch gewöhnlicherweise darauf hin, dass kulturelle Tradition gewahrt, Handlungen in einen sozial sinnvollen Hintergrund eingebettet werden, Identität gefestigt wird. Man "erzieht" Menschen in einen kulturell anerkannten Hintergrund quasi hinein (Rollenverteilungen, Arbeit, Sinnstiftung, Familie, Monogamie, blabla). Das steigert ja Ameisenstaat-technisch gesehen auch die Effizienz und Produktivität von Gesellschaftsmitgliedern, in den allermeisten Fällen aber auch deren Lebenszufriedenheit: Viele ticken nun mal so, dass sie sich sinnstiftend mit ihrem eigenen kulturellen Hintergrund identifizieren. Wenn man beschliesst, den traditionell verankerten kulturellen Leitplanken den Rücken zuzuwenden, ist das für gewöhnlich nicht einfach, auch wenn es natürlich befreiend wirken kann.
Grundsätzlich lässt sich sicher sagen, dass es weniger schädlich ist, Wissen vermittelt zu bekommen, welches mit den kulturellen Leitlinien in Vereinbarung gebracht werden kann, als Wissen vermittelt zu bekommen, das solche kulturellen Vorgaben und Grenzen implizit als nicht vorhanden oder als überflüssig wertet. Inbesondere einen jungen Menschen, der sich nicht von sich aus gegen solche kulturellen Vorgaben entscheidet, kann das, was er einst als "neutrales Wissens" interpretiert hat (und entsprechend danach gehandelt hat), später in Schwierigkeiten bringen.
Meiner Meinung nach hat jeder das Recht, selbst zu entscheiden, ob, wann und gegen welche kulturelle Leitlinien er rebellieren möchte. Ich empfinde es als verantwortungslos, einen jungen Menschen in eine persönliche, der gegenwärtigen Kultur entgegengesetzten, Vendetta mithineinzuziehen. Genauso, wie ein junger Mensch ein Recht auf Schulbildung hat, hat er m.M. nach ein Recht darauf, in den gegenwärtig anerkannten kulturellen Rahmenbedingungen zu gedeihen. Wird ihm Wissen vermittelt, das in erster Linie eigenen, persönlichen Motiven nützt, und wird damit in Kauf genommen, dass ein junger Mensch dadurch in Schwierigkeiten bezüglich seiner Identität, die auch immer kulturell geprägt ist, geraten kann, ist das m.E. nach in einem schlechten Sinne beeinflussend, manipulierend und ungerecht gegenüber dem jungen Menschen. Deshalb ist ein informierter Konsent notwendig, darüber hinaus muss die Entscheidung zur "Rebellion" (oder wie man das nennen möchte) vom jungen Menschen aus kommen. Bonnie and Clyde gilt nicht.
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von Perma »

dextersdaughter hat geschrieben:Wissensvermittlung zielt doch gewöhnlicherweise darauf hin, dass kulturelle Tradition gewahrt, Handlungen in einen sozial sinnvollen Hintergrund eingebettet werden, Identität gefestigt wird.
Wer Wissen vermittelt ist m.E. in der Pflicht, dieses Wissen zu verifizieren. Was heute richtig ist, kann morgen schon wieder falsch sein.
Das Wissen, welches aufgrund einer Tradition vermittelt wird, wird nicht dadurch richtiger, nur weil es eine Tradition ist.
Wenn Wissen darüber existiert, dass einvernehmliche sexuelle Handlungen mit Kindern möglich sind, kann es nicht sein, dass dies als nicht möglich bezeichnet wird.
Wenn man einem Kind das Wissen vermittelt, dass es "Nein" sagen darf, wenn es nicht möchte, dass es jemand anfasst, wie erklärt man einem Kind plausibel, dass es dazu nicht auch "Ja" sagen darf?
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Leon
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von Leon »

@dexterdaughter, find ich gut wie du zwischen positiver und negativer beeinflussung sprichst, das kahm bei mir zu nicht wirlich raus.

Natürlich ist es nötig ein Kind auch mal zu beeinflussen, um ihm Werte mitzugeben die es für sein leben braucht, sonst landet es irgendwann im Knast.
Alles was man einem Kind beibringt, beeinflust es. Man sollte aber dabei unterscheiden zwischen dem was einem Kind im Leben hilfreich ist. Wenn man einem Kind sagt es soll nicht mit Feuer Spilen, beeinflust man es positiv, auch wenn man ihm sagt, das es auf den Straßenverkehr achten soll. Wenn man jedoch eine Leibesbeziehung mit einem Kind führt und es dahingehen Manipuliert, dass es in dieser BEziehung dinge macht, die es von sich aus nie machen würde, kann mir Niemand erzählen, das dies positiv sein kann.


@ Sascha, dein Beispiel mit den unsicheren Sexpraktiken, ist genau das was ich meine. Bevor ein Kind auf die Idee kommen würde irgend welche unsicheren Sexpraktiken ausprobieren zu wollen, ist es doch in den meisten Fällen schon in irgend einer Art und weise in diese Richtung manipuliert worden. Es kann natürlich sein, das ich dich falsch verstanden habe, aber mir kommt es so vor, als würdest du denken, Manipulation eines Kindes ist nicht schlimm, da es dabei ja etwas lernt. Aber nicht alles was ein Kind lernt hilft ihm auch. Auch in einer Liebesbeziehung mit einem Kind, solte man nie vergessen, das es eben ein Kind ist. Wer nicht zurückstecken kann um das Kind zu schützen, der hat eine solche beziehung nicht verdient. Ich hoffe, das ich dich falsch verstanden habe. Und wenn nicht, hoffe ich das die Kinder in deiner Umgebung so klever sind, dich von dir nicht negativ beeinflussen zu lassen.

@Perma. Ich bin davon überzeugt, das es solche Beziehungen giebt. Aber sie sind eben nur dann möglich wenn das Kind nicht daraufhin manipuliert wurde.
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Perma
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von Perma »

Was unterscheidet die Wissenvermittlung sexueller Verhaltensweisen von der Wissenvermittlung wie sich das Kind im Straßenverkehr verhalten soll? Warum sollte das eine manipulativer sein als das andere? Das kann ich nicht nachvollziehen.

Das Kind kennt beispielsweise seinen eigenen Körper, und weiß auch, wo es sich gut anfühlt. Ist es deshalb gleich manipuliert worden?
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von Tropi »

Ja, Perma. Durch irgendein Schlüsselerlebnis hat das Kind herraus gefunden, dass sich das gut anfühlt. Dieses Erlebnis hat das Kind manipuliert. Manipulation findet ständig statt.
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dex
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von dex »

Perma hat geschrieben:Das Wissen, welches aufgrund einer Tradition vermittelt wird, wird nicht dadurch richtiger, nur weil es eine Tradition ist.
Das ist richtig, denn so betrachtet, mündet das in einem naturalistischen Fehlschluss, der vom Sein das Sollen ableitet.
Nahe an der Praxis ist dieser Einwand allerdings nicht: Wie kann Ethik denn überhaupt hergeleitet werden, wenn nicht aus bestimmten Grundannahmen, die man irgendwann mal setzen muss? Was "richtig" ist, ist doch zwangsläufig immer ein kulturell verwobener Begriff, und damit auch mit Traditionen verknüpft?

Es ist einfach wichtig, Orientierung zu bieten, ob diese wissenschaftlich verifizierbar ist, ist für das alltägliche soziale Leben m.E. eher zweitrangig. Kulturelle "Verifizierbarkeit", also, dass gewisse Handlungen/Ereignisse einzig und allein dadurch "richtig" werden, weil sie gegenwärtig als "richtig gelten", ist m.E. für die Orientierung in der Welt wichtiger, gerade doch auch für Heranwachsende.
Perma hat geschrieben:Das Kind kennt beispielsweise seinen eigenen Körper, und weiß auch, wo es sich gut anfühlt. Ist es deshalb gleich manipuliert worden?

Die meisten sexuellen Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern werden ja von diesen als nicht "im Moment", oder "nicht eigentlich direkt durch die sexuellen Handlungen" traumatisierend/irritierend/unangenehm erlebt (Sofern keine Penetration im Spiel ist) - sondern eigentlich oft angenehm. (Gilt nicht für die Horrorstory's, offensichtlich). Das ändert leider nichts daran, dass ein Heranwachsender später nicht doch für sich zum Schluss kommen kann, verarscht und hinsichtlich seiner Naivität und seines Vertrauens missbraucht worden zu sein. Ich denke, das hat mit dem Gefälle zwischen Einvernehmen und informiertem Konsens zu tun, aber auch mit der Ambivalenz zwischen dem erlebten Lustvollen und den Problemen, die sich in sozialer Hinsicht daraus ergeben.
Perma hat geschrieben:Wenn Wissen darüber existiert, dass einvernehmliche sexuelle Handlungen mit Kindern möglich sind, kann es nicht sein, dass dies als nicht möglich bezeichnet wird.
Es wäre schön, wenn mehr Menschen wissen würden, dass es das, erstens, gibt, und dass, zweitens, diese nicht einfach generell schädlich sind. Es würde die meisten wahrscheinlich immer noch nicht davon abhalten, zu denken, dass es moralisch falsch wäre. Aber natürlich wäre schön, wenn sich die ggw. kulturelle Lesart bezüglich pädophiler Zärtlichkeit ändern würde.
Perma hat geschrieben:Warum sollte das eine manipulativer sein als das andere? Das kann ich nicht nachvollziehen.
Weil die ggw. kulturelle Lesart bezüglich pädophiler Zärtlichkeit sehr negativ konnotiert ist, im Gegensatz zur Ansicht gegenüber Fahrradfahren und Musikinstrumentenunterricht. Ersteres ist gesellschaftlich nicht erwünscht, letzteres ausdrücklich schon.
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von Perma »

Transenopa hat geschrieben:Dieses Erlebnis hat das Kind manipuliert. Manipulation findet ständig statt.

Ja, schon richtig. Manipulation muß doch auch nicht immer negativ sein, wird aber im Kontext hier eher als negativer Begriff verwendet.

dextersdaughter hat geschrieben:Wie kann Ethik denn überhaupt hergeleitet werden, wenn nicht aus bestimmten Grundannahmen, die man irgendwann mal setzen muss?

Diese Grundannahmen ergeben sich aber doch auch aus Wissen. Wenn sich aufgrund anderen Wissens Veränderungen in den Grundannahmen ergeben, muß sich doch auch eine Änderung in der Ethik ergeben.

dextersdaughter hat geschrieben:Es ist einfach wichtig, Orientierung zu bieten, ob diese wissenschaftlich verifizierbar ist, ist für das alltägliche soziale Leben m.E. eher zweitrangig.

Ich halte es für eine Pflicht der Ethik diese zu verifizieren. Wie lassen sich bei Kindern, die selbst an sexuellen Handlungen interessiert waren, Sekundärschäden ethisch vertreten?

dextersdaughter hat geschrieben:Das ändert leider nichts daran, dass ein Heranwachsender später nicht doch für sich zum Schluss kommen kann, verarscht und hinsichtlich seiner Naivität und seines Vertrauens missbraucht worden zu sein.

Unter der Prämisse von Einvernehmlichkeit halte ich das für nicht sehr wahrscheinlich, sofern man die gesellschaftliche Situation mal unberücksichtigt läßt.

dextersdaughter hat geschrieben:Ersteres ist gesellschaftlich nicht erwünscht, letzteres ausdrücklich schon.

Das kann aber kein Argument dafür sein, dass das eine manipulativer ist als das andere.
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von dex »

Perma hat geschrieben: Diese Grundannahmen ergeben sich aber doch auch aus Wissen. Wenn sich aufgrund anderen Wissens Veränderungen in den Grundannahmen ergeben, muß sich doch auch eine Änderung in der Ethik ergeben.
Müsste. Ich weiss nicht, aufgrund welcher Information/Regeln ethische Konzepte erstellt werden. Viele halten ja von Wissenschaft gar nichts: "Ach, die Elfenbeintürmler mit ihren nichtsagenden Statistiken".
Perma hat geschrieben:Wie lassen sich bei Kindern, die selbst an sexuellen Handlungen interessiert waren, Sekundärschäden ethisch vertreten?
Der Einwand ist gut. Vielleicht, indem man behauptet, dass Sekundärschäden gar nicht entstehen würden, wenn der Erwachsense in diesen Situationen *richtig* gehandelt und das Kind zurückgewiesen hätte? Einfach dem Päden die Schuld geben.
Perma hat geschrieben:...sofern man die gesellschaftliche Situation mal unberücksichtigt läßt.
Sofern "unberücksichtig lässt", geb ich dir recht, das ist dann aber nur noch hypothetisch, oder?
Perma hat geschrieben:Das kann aber kein Argument dafür sein, dass das eine manipulativer ist als das andere.
Das Wort ist schlecht gewählt. Könntest du etwas anfangen mit: "Mit Mädchen rummachen ist eher in negativer Hinsicht -gemessen an den gesellschaftlichen Erwartungen - beeinflussend, als Mädchen zum Fahrradfahren animieren? (Was ja auch tierischen Spass machen kann :mrgreen:)
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von Denker »

Perma hat geschrieben:
dextersdaughter hat geschrieben:Das ändert leider nichts daran, dass ein Heranwachsender später nicht doch für sich zum Schluss kommen kann, verarscht und hinsichtlich seiner Naivität und seines Vertrauens missbraucht worden zu sein.
Unter der Prämisse von Einvernehmlichkeit halte ich das für nicht sehr wahrscheinlich, sofern man die gesellschaftliche Situation mal unberücksichtigt läßt.
(Ich habe mal das Wesentliche *fett* hervorgehoben.)

Wir wollen uns doch mal nicht in Wunschdenken hinein- fantasieren und bei den aktuell "real existierenden" Lebenssituationen bleiben - oder?

Und unter dieser Prämisse ist die Verantwortung des Pädos (leider) in der Form gefragt, dass er seine Wünsche und (wenn vorhanden sein sollten) die entsprechenden sex. Wünsche des Kindes immer mit der Möglichkeit der (vlt. auch nur gesellschaftlich bedingten) Spätfolgen betrachtet. Und deshalb ist er (leider) in der Pflicht, diese Wünsche zu unterdrücken/abzulehen - so sehr man hierbei auch andere Träume haben sollte!!!

(Mir gefällt das auch nicht...)
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von Annika »

dexter hat geschrieben:Wissensvermittlung zielt doch gewöhnlicherweise darauf hin, dass kulturelle Tradition gewahrt, Handlungen in einen sozial sinnvollen Hintergrund eingebettet werden, Identität gefestigt wird. Man "erzieht" Menschen in einen kulturell anerkannten Hintergrund quasi hinein (Rollenverteilungen, Arbeit, Sinnstiftung, Familie, Monogamie, blabla)
das mag zweifellos die ergebnisreichste Methode sein, Menschen zu kultivieren. Nur geschieht das durch die uns geläufigen Wissenvermittler? Neulich stand eine ganze Klasse quer über die Straße für ein Gruppenfoto. Ich 'wollte' durch, und der Lehrer mahnte die Reihe an doch endlich aufzumachen. Die mich sehr erfreuende Reaktion war nur ein gemeinschaftliches Kichern. Als sie endlich aufgemacht haben, sahen mir die besonders Süßen noch hinterher. Hoffe, ich sehe die mal wieder
Dumm fickt gut. Noch Fragen ??
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von Sascha »

dextersdaughter hat geschrieben:
Sascha hat geschrieben:Was ist daran schlecht? Wissensvermittlung ist natürlich Beeinflussung, aber geradezu lebensnotwendig. Wieso ist also Beeinflussung pötzlich etwas schlechtes? Lassen wir die Kinder besser dumm sterben?
Wissensvermittlung zielt doch gewöhnlicherweise darauf hin, dass kulturelle Tradition gewahrt, Handlungen in einen sozial sinnvollen Hintergrund eingebettet werden, Identität gefestigt wird. Man "erzieht" Menschen in einen kulturell anerkannten Hintergrund quasi hinein (Rollenverteilungen, Arbeit, Sinnstiftung, Familie, Monogamie, blabla).
Allerdings eher ausversehen. Denn was der Einzelne normalerweise dem Kind beibringt, ist das, was er für wahr hält. Weil man die eigene Tradition für die bessere hält.
Grundsätzlich lässt sich sicher sagen, dass es weniger schädlich ist, Wissen vermittelt zu bekommen, welches mit den kulturellen Leitlinien in Vereinbarung gebracht werden kann, als Wissen vermittelt zu bekommen, das solche kulturellen Vorgaben und Grenzen implizit als nicht vorhanden oder als überflüssig wertet.
Sehe ich auch nicht so. Nützlich ist, wenn man Wissen vermittelt bekommt, welches wahr ist, statt falscher Theorien. Auch wenn nazistische Rassentheorie kultureller Konsens ist, denke ich, ist es gut wenn ein Kind lernt, dass diese Theorie falsch ist. Sicher, das kann einen Konflikt mit der eigenen Gesellschaft bedeuten, der für das Kind tödlich endet. Trotzdem, lieber so sterben als als Gläubiger einer falschen Religion Ungläubige zu verfolgen.
Meiner Meinung nach hat jeder das Recht, selbst zu entscheiden, ob, wann und gegen welche kulturelle Leitlinien er rebellieren möchte.
Sicher. Deswegen muss ich meinem Kind, neben der Falschheit der Rassentheorie, auch beibringen, dass eine öffentliche Verbreitung dieser Wahrheit sehr gefährlich ist.

Solshenizyn erwähnt einen Jungen im GULAG, der schon als Kind der Überzeugung war, dass jeder anständige Mensch im GULAG landet. Und der prompt auch dort landete. Ist es für ihn besser oder schlechter, ein anständiger Mensch zu bleiben?
Ich empfinde es als verantwortungslos, einen jungen Menschen in eine persönliche, der gegenwärtigen Kultur entgegengesetzten, Vendetta mithineinzuziehen.
Ist Kampf für die Wahrheit nur "persönliche Vendetta"? Nach meiner Überzeugung nicht.

Genauso, wie ein junger Mensch ein Recht auf Schulbildung hat, hat er m.M. nach ein Recht darauf, in den gegenwärtig anerkannten kulturellen Rahmenbedingungen zu gedeihen.
Auch wenn die von ihm erwarten, Aufseher in Auschwitz zu sein? Nein, von solchem Kulturrelativismus halte ich rein gar nichts.
Wird ihm Wissen vermittelt, das in erster Linie eigenen, persönlichen Motiven nützt, und wird damit in Kauf genommen, dass ein junger Mensch dadurch in Schwierigkeiten bezüglich seiner Identität, die auch immer kulturell geprägt ist, geraten kann, ist das m.E. nach in einem schlechten Sinne beeinflussend, manipulierend und ungerecht gegenüber dem jungen Menschen.
Ich vermittle niemandem Wissen weil es mir nützt, sondern weil ich es für wahr halte. Ich nehme meinen Eltern nicht übel, dass sie mich kommunistisch erzogen haben, weil sie überzeugt waren, dass dies richtig ist. Wären sie in Wirklichkeit Antikommunisten gewesen, würde ich ihnen eine kommunistische Erziehung sehr übel nehmen.

Die Forderung, Kinder nach der offiziellen Lüge zu erziehen, wenn man selbst von etwas anderem überzeugt ist, ist einfach unmoralisch. So etwas ist nur unter extremsten Umständen (Stalinzeit, Arbeit als Spion) als Ausnahme vertretbar.
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Re: @J-E-L: Kipos und sexuelle Handlungen...

Beitrag von dex »

Ja, beim Tippen ist mir natürlich der Gedanke an die Nazis und co. gekommen. Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass es keinen Widerpruch bzw. keine Informationsüberflutung darstellt, wenn man Kinder und allgemein Heranwachsende zu kritischem Denken erzieht und zum Hinterfragen anregt. Man kann den Kindern schon beibringen, dass *das mit der genellen Schädigung so nicht stimmt*. Das hat vielleicht die Erweiterung ihres kritischen Horizontes zur Folge, ohne dass "ihr persönliches Recht auf Orientierung in dieser gegenwärtigen Kultur" in Gefahr gebracht werden würde. Einige Kids werde sicherlich intelligent genug sein, um solche Widersprüchlichkeiten zumindest theoretisch auszuhalten. Es stellt für mich aber einen grossen Unterschied dar, ob Menschen zur Kritikfähigkeit auch an den kulturellen Werten erzogen werden, oder ob sie tatsächlich mit eigentlichen (sexuellen) Handlungen zur Rebellion angestiftet werden, ohne dass sie vielleicht über den notwendigen kritischen Hintergrund verfügen. Und natürlich lässt sich so eine Kritikfähigkeit auch in faschistischen Systemen anerziehen. In solchen Extremsituationen, wo Menschen aufgrund ihrer ethnischen, religiösen und sexuellen Identität nicht nur verfolgt sondern systematisch vernichtet werden, gilt das Prinzip zum Widerstand und zum zivilen Ungehorsam, das sich direkt aus dem wichtigen Gebot der Nächstenliebe und der Forderung, die Schwächeren zu schützen und zu unterstützen ergibt. Sowas finde ich allerdings in keiner Hinsicht vergleichbar mit der Situation der Pädophilen zb. in Deutschland. In der Nazi-Zeit wurden ganz andere, übergeorndetere Rechts- und Moralbegriffe (Recht auf Leben) mit Füssen getreten.
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