Bei Nichtinteresse einfach unter blablabla verbuchen.
[Ziel der Argumentation ist es, die gewöhnliche Lesart betreff sexueller Handlungen zw. Minderjährigen und Erwachsenen herauszufordern.}
Na ja ich kann nur für mich sprechen. Ich bin aber kein Kernpäde, sonder „Halbhete“, oder besser, n Multi, da sexuelle Attraktion für mich im Grunde etwas alters- und geschlechtsunabhängiges ist. Ich bin hier nicht repräsentativ und maße mir daher auch nicht an, für irgendwen sonst zu sprechen. Ich finde Deine Fragen aber wichtig. Wie bereits richtig gesagt worden ist, ticken wir alle anders. Ich selbst konsumiere keine Kipo mehr, seit ich vor einigen Jahren erwischt und dafür verurteilt worden bin. Ich bin glücklich und stolz darüber, dass mir keine Bilder und Videos mehr reinziehe, von denen ich nicht wissen kann, unter welchen Bedingungen sie genau hergestellt worden sind, und von denen ich nicht wissen kann, was das jetzt für das Kind bedeutet. Ist n gutes Gefühl, clean zu sein. Ich habe nun aber alles andere als eine reine Weste und beschäftige mich mich anderen Dingen, als Leute zu verurteilen oder zu denunzieren. Die Kipo dieser Welt beschäftigt mein Gewissen nicht,ich guck sie mir einfach nicht an, Punkt. Ich verurteile auch niemanden dafür, dass er nicht für die notleidenden Kinder in Somalia oder zugunsten irgendwelcher Kindersoldaten auf die Barrikaden geht. Dieser Zynismus (für mich ist's Realismus) wird Dir vielleicht sauer aufstoßen, und ich möchte mich dafür entschuldigen, insbesondere, weil ich nicht weiß, aus welchem Grund Du Dich für unsere Thematik interessierst: Ich möchte keineswegs etwas bagatellisieren, Folgen von Kindesmissbrauch oder Kipo verharmlosen, oder bei Dir, je nachdem, aufgrund welchen persönlichen Anlasses oder welcher persönlicher Erfahrung Du auf unsere Thematik gestoßen bist, etwas triggern. Wenn das geschehen sollte, sorry. Ein Kind hat gerade in Bezug auf Intimität ein unbedingtes Anrecht darauf, zu wissen, „wie ihm geschieht“ und darf unter keinen Umständen zu Handlungen verführt werden, welche die Integrität seines ganz persönlichen sexualkonzeptionellen Entwicklungs- und Reifegrades verletzen. Geschieht das, wird dem Kind Unrecht angetan, seine kindliche Naivität, Neugier und Neigung zum Gefallen wollen, und auch seine Bedürfnisse nach Geborgenheit werden neu in einen sexuellen Kontext gesetzt, ein Akt, der im Allgemeinen als Raub der Unschuld angesehen und mit dem Verlust der Kindheit gleichgesetzt wird. Gerade in einer Welt der grenzenlosen Möglichkeiten stellt dasjenige, was dieser Zäsur vorausgeht – die Unschuld der Kindheit – einen symbolisch beträchtlich aufgeladenen kulturellen Faktor dar. Sie ist ein universelles Gut, dessen unbedingter Schutz von den meisten Menschen anerkannt und hochgehalten wird – auch und gerade von den meisten Pädophilen, welche vom Wohlwollen der Kinder, deren positiven Aufmerksamkeit und deren unversehrter Lebensfreude abhängig sind. Pädophil orientierte Menschen wünschen sich ein harmonisches In-Beziehung-Treten mit Kindern, ich bin überzeugt davon, dass die meisten garantiert nicht auf Raubrittertum aus sind. Die Sensibilisierung bezüglich der Thematik des Kindesmissbrauches und dessen Konsequenzen leistet hier gerade auch für den pädophil orientierten ganz Wertvolles, da dadurch sowohl dessen Wahrnehmung geschärft, als auch dessen Verantwortungsgefühl (zusätzlich) gestärkt und dessen Affekte (noch) besser reflektiert werden können.J-E-L hat geschrieben:...aber wenn einige von euch z.b. absolut gegen kipos sind, warum akzeptioeren sie dann welche, die sich welche anschauen?
dasselbe spiel bei sexuellen handlungen...
wie gesagt, ich verstehe vieles noch nicht.....
Allerdings, und jetzt wird’s heikel, beklage ich auch eine momentane Übersensibilisierung bezüglich der Thematik, ja, geradezu eine retro- (oder neo-?)-romantische Besessenheit mit dem Konzept der kindlichen Unschuld bzw. Unversehrtheit derselben, welche dafür verantwortlich ist, dass jeder Versuch einer differenzierteren Sichtweise auf die Faktenlage, bspw. bezüglich der Varianz des Entwicklungsgrades bei Gleichaltrigen („Mit 13 Jahren variiert das Entwicklungsalter um mindestens 6 Jahre zwischen den am weitesten entwickelten Kindern und jenen, die sich am langsamsten entwickelten“(*1), aber auch bezüglich des äußerst mühsamen Themas des Schädigungspotentials sexueller Kontakte zwischen Erwachsenen und Minderjährigen behindert wird: „Ebenso wenig wie jeder sexuelle Kontakt zwischen einem Erwachsenem und einem Kind als Machtausübung und Machtmissbrauch interpretiert werden kann, haben längst nicht alle derartigen Kontakte langfristig schädliche Auswirkungen für Minderjährige“(*2). Der Begriff des Schädigungspotentials ist deshalb ein äußerst mühevoller, weil er Individuen auf Zahlen reduziert, etwaige psychische Leiden in Werten aus- und Kinder und Opfer sexuellen Missbrauchs in Statistiken hineindrückt. Das kann natürlich gerade ein Opfer sexuellen Missbrauchs, aber auch den Kinderfreund an sich, erstmals erschaudern lassen und wütend machen.. Insbesondere ist natürlich eine solche Interpretation des Begriffes gefährlich, welche zum Schluss führt, dass ja ein allfälliges Risiko in Kauf genommen werden dürfe, da ja offen ist, inwiefern und ob ein minderjähriger Mensch tatsächlich einem Schädigungsrisiko ausgesetzt ist. Von einer solchen oberflächlichen Interpretation distanziere ich mich, stufe sie als fahrlässig ein und bin der Ansicht, dass „solche Kontakte nie generell als unbedenklich gewertet werden können“ (*3).
Allerdings lohnt es sich dennoch, auch zur Beantwortung Deiner Fragen sich mal mit dem Begriff des Schädigungspotentials herumzuschlagen bzw. das Risiko von Folgewirkungen näher zu beleuchten: Als besonders negative Faktoren gelten gemäß Studien (zb. Rind,B., Tromovitch, P., & Bauserman, R., 1998) insbesondere Folgende:
1)lang anhaltende, intensive Sexualkontakte mit Bekannten und Verwandten.
2)Insbesondere Inzest im engeren Sinne.
3)die Anwendung von Zwang und Gewalt.
Nun geschehen ca. 75% aller (gemeldeten) Fälle sexueller Übergriffe auf Minderjährige im Familien- und näheren Verwandten- und Bekanntenkreis. (z.B. Vater, Stiefvater, Opa, Tante, Onkel, Lehrer, Pastor, Trainer, Bruder) (*4). Hier sind dann auch die Auswirkungen – je nach Intensität des sexuellen Kontakts (oftmals kommt es in den kolportierten Fällen zu Übergriffen auf den Intimbereich oder Vergewaltigungen im Sinne von Zwang zum Oral, Vaginal- oder Analverkehr) besonders schlimm: Zusätzlich zum eigentlichen Übergriff wird das Vertrauen des Kindes missbraucht, sein Urvertrauen erschüttert. Es wird üblicherweise immensem Zwang zum Schweigen ausgesetzt, u.a. mittels erpresserischer Drohungen, mitunter durch Gewaltanwendung oder der Beschwörung der unbedingten Geheimnisbewahrung. Das Kind merkt intuitiv, dass etwas nicht in Ordnung ist, auch wenn es den Missbrauch an sich als nicht gewaltsam oder beängstigend empfunden hat. Es kann nicht darüber sprechen, weil es um Konsequenzen fürchtet, ist verwirrt. Die psychischen Folgen einer in diesem Kontext und unter solchen Umständen erfolgenden sexualisierten Gewalt sind immens und führen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erheblichen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten wie dissoziativen oder Borderlinestörungen, und selbstverletztendem Verhalten.
Es versteht sich von selbst, dass es da gar nichts zu bagatellisieren gibt. Hierbei handelt es sich um widerwärtigste Schändung der üblen Art, bei der unter Ausschluss besseren Wissens die niedrigsten Instinkte rücksichtslos befriedigt werden. Das ist m.E. Raubrittertum. Es muss ausdrücklich betont werden, dass ein Päde sich seinem liebsten Herzensmädchen sowas nie und nimmer wünschen würde. Dass sich der Päde aber ständig mit solchen Monstermissbrauchsgeschichten (wo alle schlimmen „Zutaten“ im Mix vorhanden sind, also: sehr intensiver sexueller Kontakt, Vergewaltigung, Inzest und Zwang, allenfalls noch Sexualmord) auseinandersetzen muss, hat mit der starken, nein hysterischen medialen Konzentration auf genau diese schlimmsten aller möglichen Konstellationen zu tun. Was ist mit den anderen sexuellen Kontakten, Fälle, die zwar stattfinden, welche jedoch nicht an die Öffentlichkeit gelangen, nicht den Weg in die Statistik finden, weil sie vielleicht als nicht schädlich erlebt worden sind und eine Meldung als obsolet gewertet wurde? Man muss jedenfalls davon ausgehen, dass „die klinischen Beobachtungen bei hoch selektionierten Gruppen erfolgen [weil gewöhnlich die härtesten Fälle an die Öffentlichkeit gelangen] und daher in keiner Weise repräsentativ für die Gesamtheit der Personen sind, die als Minderjährige sexuelle Kontakte mit Erwachsenen hatten“(*5). Obwohl der Päde mit solchem Horrorszenarien-Mist nichts zu tun haben will, wird er aufgrund seiner Orientierung in einen von solchen Szenarien ausgelösten Rechtschaffenheitssog mit hineingezogen und hat sich gefälligst für seine *hochgradig gefährliche* Orientierung zu rechtfertigen. Gleichzeitig wird jegliche Diskussion, bspw. über die an obiger Stelle genannten Erkenntnisse, dass längst nicht alle sexuellen Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern Folgewirkungen zeigen, abgewürgt. Dies zieht den hysterischen Schluss nach sich, dass jeglicher sexuelle Kontakt (egal wie intensiv, egal, unter welchen Voraussetzung stattfindend, egal, auf welcher Entwicklungsstufe sich ein minderjähriger Mensch befindet, egal, wie dieser minderjährige Mensch für den Päden empfindet, egal, ob Kuss oder Penetration, Zärtlichkeit oder Streichelei) mit Kindesmissbrauch = Vergewaltigung gleichgesetzt wird und damit unweigerlich in ein zusammengezimmertes und geradezu herbeibeschworenes Monstermissbrauchsszenario münden muss.
Die Validität dieses panikartigen Gleichsetzungskurzschlusses muss stark angezweifelt werden, aber wenn man das so äußert, wird man schnell der Bagatellisierung bezichtigt und der Kreis schließt sich erneut, wo über das Unaussprechliche zu Schweigen wieder zur einzig angebrachten Option wird. Zur Beantwortung Deiner Frage kann aber nicht darüber geschwiegen werden. Ganz explizit muss die Frage gestellt werden (und viele hier stellen sich die Frage vermutlich auch, oder haben diese für sich bereits beantwotet): Ist ein Kontext vorstellbar, in welchem sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und Minderjährigen nicht in diesem Supergau- und Horrorszenario münden müssen? Denn ganz offensichtlich gibt es ja Spielraum, wenn man sich die Frage stellt: Was sind denn diese Faktoren oder Umstände, die dazu beitragen, dass eben keine den minderjährigen Menschen beeinträchtigenden Folgeerscheinungen auftreten? Wie verhält es sich denn bspw. mit liebevollen, zärtlichen sexuellen Kontakten? Dazu ist es gerade auch wichtig zu wissen, dass ein pädophil orientierter Mensch oftmals über ein wesentlich anderes sexuelles Skript verfügt als ein durchschnittlicher Erwachsener: Seine Sexualität ist verspielter, verschmuster, kuscheliger, flauschiger, viel weniger penis- oder penetrationsorientiert (was nicht heisst, dass sich seine Erregung nicht entsprechend zeigt, aber für mich bspw. ist eine Penetration alles andere als erstrebenswert, auch wenn ich mit Gleichaltrigen oder etwas jüngeren oder älteren Frauen sexuell verkehre). Für einige ist es das Höchste, einen Spaziergang mit seiner kleinen Freundin machen zu können, andere toben, spielen und balgen gern mit Kindern rum (und sind dabei allenfalls erregt), wieder andere genießen einfach nur das Schenken gegenseitiger Aufmerksamkeit, körperliche Nähe zu Kindern, sanfte Berührungen werden als äußerst bereichernd wahrgenommen (und damit meine ich jetzt v.a. bei bekleideten Kindern). Für mich wäre es etwas vom sexuell erregendsten, einen Kaugummi kauen zu dürfen, den mein kleines freches Mädchen vorher in ihrem Mund rumgeschoben hat. Nach außen hin muss das irgendwie wie akuter Testosteronmangel klingen, vielleicht ist es das auch. Können solche Handlungen schädlich sein? Die Frage muss doch zumindest offen gestellt werden können, ohne hier in einen Bagatellisierungszusammenhang gebracht zu werden! Sind hier die Begriffe des "Verlustes der Kindheit", des "Raubrittertums", der "Schändung und dem "Ende der Unschuld" wirklich angebracht? Vergegenwärtigt man sich diese unterschiedlichen sexuellen Selbstverständnisse von Päden und Normalos, dann kann man alllenfalls auch verstehen, weshalb der Päde bei der Einschätzung von Fragen wie: ob Minderjährige „Sex“ mit Erwachsenen "wollen können", ob sie in „Sex“ mit Erwachsenen "einwilligen" können oder ob Kinder von „Sex“ mit erwachsenen zwingend traumatisiert werden, zu anderen Ergebnissen kommen kann als der durchschnittliche Erwachsene, der von einem gänzlich anderen Verständnis und einem oftmals orgasmusorientierten sexuellen Skript ausgeht. Ob hier und da ein Kuss oder eine liebevolle Berührung schädlich sein wird oder gar als Raub der kindlichen Unschuld gewertet werden muss, lasse ich hier einfach mal offen. Der Päde geht von einer gänzlichen anderen, kindlicheren Konzeption von Sexualität aus, oder ist zumindest bereit, seine eigenen Bedürfnisse mit kindlichen Ansprüchen und Bedürfnissen in Übereinstimmung zu bringen, wenn sich das seine kleine Freundin so wünscht.
Hinzu kommen außerdem ganz spezifische Faktoren: Wie alt, wie entwickelt, wie emotional gefestigt ist der minderjährige Mensch? Über welche Persönlichkeit verfügt das Kind? Fühlt sich das Kind eher zu gleichaltrigen Menschen oder älteren hingezogen (ist es teleiophil?). Wie ist der
Erwachsene denn so drauf? Ist er attraktiv oder abstossend? Ist er verantwortungs- und respektvoll, vertrauenswürdig?
Um also deine zweite Frage zu beanworten:
Obwohl ich selbst keine sexuellen Erfahrungen mit Kindern (abgesehen von einigen heißen Augenflirts) gesammelt habe und das auch nicht vorhabe zu tun, denn dafür ist mir mein Hals zu kostbar (geht vermutlich vielen so), und auch niemanden dazu animiere, verurteile ich nicht jeden, welcher das getan hat, das tut und tun wird. Ich weigere mich einfach, alles in denselben Topf zu schmeissen. Ausgehend von den obig gesagten, zitiere ich (ungefragt) Khenu, der auf eine zugespitzt formulierte Frage ebenso pointiert antwortet:
ddKhenu Baal hat geschrieben:Ja. Nicht jedes Kind und auch nicht mit jedem Kerl und unter der Berücksichtigung der Bandbreite des Begriffes Sex... eingedenk all dessen ist die Frage nur mit Ja beantwortbar.unwissende hat geschrieben:Meint ihr echt ein Kind will Sex mit erwachsenen Männern?
Quellen:
(*1): Remo H.Largo und Martin Beglinger, Warum jedes Kind einzigartig ist. Aus: Schülerjahre. Wie Kinder beser lernen. Piper, München 2009, S. 18 -22.
(*2), (*3), (*5): Frank Urbaniok und Christian Benz, Der pädokriminelle Täter. Aus: Kriminalistik 3/2005, S.182 – 188.
(*4): http://www.polizei-beratung.de/opferinf ... ndern.html