Sascha hat geschrieben:
Nein, brauche ich eben nicht, weil dies die Nullhypothese, die Defaultannahme ist. Weil ich nicht behaupte, etwas beweisen zu können, sondern nur Plausibilität angesichts der vorhandenen Daten zeigen zu können.
Die Defaultannahme kann aber genauso gut die Unterschiedlichkeit sein.
Sascha hat geschrieben:
Das ist eben die Logik des plausiblen Schließens. Wo keine Daten da sind, greift die Nullhypothese, die Unterschiede werden als irrelevant angenommen. Du hingegen behauptest ohne Daten Unterschiede, genauer, die Relevanz dieser Unterschiede.
Ich gehe einfach davon aus, dass die vorhandenen Unterschiede auch gleichrelevant in Intimfragen sind.
Somit weiche ich doch weniger ab als du.
Sascha hat geschrieben:
Die Logik des plausiblen Schließens behauptet ja nun nicht, alle möglichen Analogien wären gerechtfertigt. Ein bisschen genauer musst du dich damit schon beschäftigen.
Mit dem selben Argument darfst du es dir eben auch nicht so einfach machen.
Sascha hat geschrieben:
Die Farbe meines Anoraks ist wichtig dafür, ob ich in der Dunkelheit von Autofahrern gesehen werde. Also ist sie wichtig. Also ist sie auch wichtig für meine sexuellen Beziehungen?
Inhaltlich ist das natürlich Quatsch.
Aber rein logisch, sehe ich weder Hinweise dafür, dass der Anorak unwesentlich, noch, dass er relevant ist, für die sexuelle Beziehung.
Wir haben doch in unser vorigen Analogie ganz andere Vorraussetzungen.
Sowohl eine sexuelle Beziehung als nicht sexuelle-Beziehungen sind ein Sozialumgang. Fällt immerhin in die gleiche Kategorie.
Und, wenn schon ein Unterschied im nicht-sexuellen Sozialumgang besteht, dann liegt es zumindest Nahe, dass auch ein Unterschied im speziellen (sexuellen) Sozialumgang besteht.
Sascha hat geschrieben:
Hast den analogen Einwand bei der Homöopathie-Diskussion ja auch nicht verstanden.
Als wär das eine Homöopathie-Diskussion gewesen.
Sascha hat geschrieben:
Damit staatliche Kontrolle besser ist als freier Markt, müssten Politiker bessere Menschen sein als Marktteilnehmer. Sind sie aber nicht. Wenn, dann eher das Gegenteil.
Warum willst du jetzt deine Staatsform in die Diskussion mischen?
Bleiben wir doch dabei, dass es abzulehnen ist, dass der Vater seine Tochter dazu überlisten kann, Kinderpornographie zu produzieren.
Da hilft auch keine freie Marktwirtschaft oder ein sonstwie gearteter Staat, dass er dann, wie du sagst, kein Geld verdient, und dies deswegen halb so wild sei. (lol?)
So deine Argumentation bisher. Kommt mir bis hier nur wie eine Ablenkung vor.
Sascha hat geschrieben:
Stimmt nicht. Ich propagiere Freiheit, einschließlich der Freiheit der Wahl der eigenen Sexualmoral, bin lediglich gegen staatlich erzwungene Sexualmoral, egal welche das ist.
Das ist dann nicht möglich, wenn Elemente deiner Sexualmoral die Elemente anderer Sexualmoral eines anderen Menschen verletzen.
Gerade weil Sexualmoral eine Moral des sexuellen Zusammenagierens mindestens zweier Personen ist.
Sascha hat geschrieben:
Freiheit funktioniert überall wo sie ernsthaft ausprobiert wird.
Des einen Freiheit ist des anderen Käfig.
Sascha hat geschrieben:
Sicher gibt es oft genug Interpretationsprobleme. Deswegen sind die universellen Regeln, die man im konkreten Einzelfall interpretierend anwendet, aber noch lange nicht falsch.
Nicht Interpretationsprobleme, sondern schlicht und ergreifend Unterschiede im Urteil.
Die lassen sich nicht rational diskutieren.
Sascha hat geschrieben:
Nach deiner Anschauung wird ein Kipodarsteller durch die Verbreitung geschädigt. Nach meiner Anschauung nicht. Nach Ansicht des Kipoherstellers und -verbreiters auch nicht. Nach Ansicht des Darstellers zum Zeitpunkt der Verbreitung auch nicht (hier setze ich Einvernehmen voraus). Wenn der Darsteller als Erwachsener bei seinen Ansichten bleibt, besteht zwischen allen Beteiligten informierter Konsens. Und ich sehe nicht, wie du in dieser Situation eine moralische Verurteilung des Verbreiters als Betrüger rechtfertigen könntest.
Der Darsteller hat einfach nicht die Möglichkeit die Lage so zu überschauen, dass er ein informiertes Einvernehmen tätigen kann. Besonders nicht in Fragen der Kinderpornographie. Es fehlt dem Kind ein Konzept dafür, ein Gefühl für die das Ausmaß und die Bedeutung, dessen wozu, wie und in welchen Dimensionen seine Intimdarstellungen benutzt, vertrieben, verbreitet werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es ihm als Erwachsener dann auch nicht gestört hätte, schätze ich erstens als gering ein und zweitens als zu spät. Die Aussicht auf Geldentschädigungen oder Entschädigungen allgmein als unbefriedigend, vor allem weil der Begriff ent-schäd-igen anmutet als könnte dieser Schaden ausgeglichen und aufgewogen werden durch einen Geldwert, was sicher nicht für alle stimmen kann.
Sascha hat geschrieben:
Es gibt Unterschiede zwischen der Stalinzeit und heute, positive. Freiheit kann also Positives bewirken. Ja, vielleicht gibt es Grenzen der Freiheit. Aber wir haben sie noch lange nicht ausgetestet.
Wir sind ja aber von diesen Freiheiten ein sehr großes Stück zurückgerudert.
Sie wurden gewissermaßen ausgetestet.
Was ist zwischendurch passiert?
Sascha hat geschrieben:
Solange so etwas nicht den Staat ergreift. Und den kann es in meiner Idealgesellschaft nicht ergreifen weil es ihn dort gar nicht gibt.
Tjaaa.. Idealgesellschaft.
Kauf dir eine verlassene Insel und klone dich selbst. Es passt sogar dein bevorzugtes Geschlecht.
Sascha hat geschrieben:
Nicht in der Anarchie wie ich sie mir wünsche. Eine ohne Copyright.
Mich irritiert es etwas, wie du in eine Diskussion immer beliebig viele Vorraussetzungen (völlig anderer Staat) mitnimmst, um deinen Standpunkt deutlich zu machen.
Kannst du nicht etwas näher an unserer Gesellschaftsform und die Möglichkeiten bleiben?
Denn momentan leben wir darin.