TerraIncognita hat geschrieben:
Nirgenwo. Ich bin nur anderer Meinung als du. Man muss doch nicht immer einer Meinung sein

Aber hier geht es um logische Zusammenhänge von Adressat, Prävention, Ursachen und Folgen.
Es kann zu jedem negativen Ursachenphänomen mit unbekannten und unbekannt vielen Folgen, keine Prävention zu einer speziellen Folge geben, wenn nicht einmal der Adressat sich in diesem Wirkungszusammenhang auf das spezielle Problem bewusst ist, welches isoliert als spezielle Folge präventiv adressiert werden soll.
Das ist so als würde man dich therapeutisch präventiv gegen Gewalt und Aggressionen schulen, weil du Depressionen hast, damit du nicht im Affekt in zwei Wochen in einer Bar gefährliche Körperverletzung begehst, weil du provoziert wurdest.
Kriminologisch lässt sich nirgendwo sinnvoll ansetzen um Menschen so zu sortieren, dass man an ihnen bestimmte Taten und Folgen im vorraus ansehen kann um sie gezielt gegen etwas präventiv zu schulen, was überhaupt noch gar nicht evident psychologisch wirksam ist, wogegen man angehen könnte.
Und Alkohol wird natürlich als eine mögliche Folge von Kindesmisshandlung beispielsweise erkannt.
branchen-baerPUNKTde redaktion kindesmissbrauch.html hat geschrieben:Die möglichen Ursachen für Kindesmisshandlung sind vielfältig. Einfache Erklärungsansätze wie sie von Politikern verwendet werden, die beispielsweise die DDR für das heutige Auftreten von Fällen wie in Cottbus oder Frankfurt/Oder heranziehen, greifen zu kurz. Eltern misshandeln und vernachlässigen ihre Kinder, weil sie mit der Erziehung überfordert sind, weil sie möglicherweise selbst als Kinder nichts anderes als Gewalt kennengelernt haben oder weil sie selbst andere Probleme haben, die ihr Verhalten beeinflussen, beispielsweise Drogen- oder Alkoholsucht. Die wenigsten Fälle sind aber miteinander vergleichbar und auf gemeinsame Ursachen zurückzuführen.
TerraIncognita hat geschrieben:
Aber doch nicht im Kontext von Kindesmissbrauch bzw Kinderschutz. Wie gesagt hätte ich davon noch nichts gehört. Hab noch keine Übermutti nach mehr Ansprechpartnern für Eheprobleme, Stress bei der Arbeit etc rufen hören nachdem der nette Onkel von nebenan die Tochter missbraucht hat.
Weil hier der Fokus auf der Straftat liegt.
Kindesmissbrauch lässt sich nicht durch Alkoholmissbrauch entschuldigen. Deswegen wird auch keine Mutti, wohlgemerkt auch nach der Tat, danach rufen.
Ich würde das auch nicht tun. Ich würde für ihn eine gerechte Strafe durch die Justiz fordern, und alles weitere, was er persönlich an Hilfe braucht, kann er dann selbst in Anspruch nehmen, oder dazu gerichtlich diktiert werden.
Das Beier-Projekt ist wohlgemerkt etwas, was
vorher geschieht, ein Präventionsprojekt, aufgrund der seelischen Notlage von Pädophilen.
Du gibst schon zu, dass es absurd wäre, wenn man jeden Menschen, der Alkoholiker ist, der nichts getan hat, zu einer Kindesmissbrauchs-Präventionsstelle schicken würde, oder? Das hat keinen direkten ursächlichen Zusammenhang. Da lässt sich in keiner Nische Prävention betreiben.
Andersum ist es leider so, dass von den zigtausenden Alkoholkranken, unter ungünstigen Bedingungen und dissozialer Verhaltensweise jemand Kindesmissbrauch begeht. Das lässt sich aber nicht sondieren und auch nicht therapeutisch im voraus ausmachen.
Wo siehst du da eine Therapie-Basis? Es gibt keine. Es gibt nur welche für die Ursache. Also explizit gegen den Alkohol.
TerraIncognita hat geschrieben:
Das BeierProjekt soll eben eine Untergruppe von Pädos ansprechen. Schön.
Warum nicht die Untergruppe von Ersatzobjekttätern ansprechen von denen ein größeres Risiko ausgeht? Wenn es eben der gleichzeitig alkoholkranke, gestresste, arbeitslose, psychologisch labile Mann ist.
Weil das
nicht geht. Es funktioniert einfach nicht. Das wäre so wie Diebstahl-Prävention unter depressiven Jugendlichen.
Man geht zu den Jugendlichen und sagt: "
Hey. Damit du in deiner Depression keinen Diebstahl begehst, machen wir jetzt eine Prävention. Ok?"
Man kann die Ersatzobjekttäter nicht im vorraus addressieren, man kann auch nicht an sie apellieren. Auch gibt es keinen direkten Zusammenhang zu genau DER Tat und nicht zig anderen Taten.
Solange eben nicht diese Selbstreflektion stattfindet in sich selbst eine sexuelle Hinzugezogenheit zu Kindern zu erkennen und gleichzeitig damit überfordert zu sein, was einem zu diesem
freiwilligen Therapieangebot führen kann - und das würde ich de facto schon pädophil nennen, wenn man solch einer selbstbewussten Konstellation ausgesetzt ist - dann kann es auch keine spezielle Therapie zur Kindesmissbrauchsprävention geben.
TerraIncognita hat geschrieben:
Richtig. Eben wie bei Pädos. Das "Problem" Pädo zu sein hat unter zig anderen Folgen (Depressionen usw) eben auch die mögliche Folge Kindes"missbrauch".
Richtig. Pädophile und Menschen mit Depressionen muss man in der Regel
nicht explizit gegen Kindesmissbrauch therapieren.
Aber, wenn jemand, der pädophil ist, oder jemand der Depressionen hat, für sich selbst erkennt, dass er möglicherweise in einem Moment der Schwäche ein Kind missbrauchen könnte, oder Angst davor hat,
dann ja.
Und jemand der Depressionen hat und dieses Problem für sich erkennt, den würde ich pädophil nennen, da ohne diese sexuelle Hinzugezogenheit zu Kindern, dieses Angst-Bewusstsein a priori gar nicht erst eine Rolle spielen kann.