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Girl.from.mars

Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von Girl.from.mars »

Du hast recht, ich habe deine Aussagen weiter gesponnen und dramatisiert bzw. verstärkt, weil ich mein Gefühl dazu bzw. meine Vermutung (oder Unterstellung) gezielt aufzeigen wollte...
Ich muss dich ja immer wieder bewundern für dein besonnenes Gemüt, bisher bist du noch kein einziges Mal mir gegenüber ausfallend geworden :wink:
Das sind keine Einzelfälle und diese sind auch nicht selten.
Darin werden wir uns nie einig werden. Aber das macht nichts, ich bleibe bei deinem, du bei deinem. Kein Problem.
Ich glaube Dir das auch. Nur werden sich viele, die Missbrauch erlebten und diesen nicht traumatisierend oder negativ empfanden, sich nie in einer Einrichtung für Missbrauchte melden, nie in einem Missbrauchs-Selbsthilfeforum anmelden
Ja, das stimmt.
Missbrauch ist bei der heutigen weit ausgedehnten Form des Begriffes eine sexuelle Handlung in der Kindheit, die auch Handlungen ohne Körperkontakt wie Exhibitionismus oder obszönes Reden einschließt, oder auch Dinge wie sexualisiertes Umarmen. Und das trifft auf die Mehrzahl der Fälle zu. Diese Handlungen werden von Kindern i.d.R. verstörend oder verängstigend wahrgenommen, führen aber i.d.R. nicht zu einer Traumatisierung. im Gegensatz zu den selteneren intensiveren Praktiken, wie Geschlechts- oder Oralverkehr. Verstehs Du nicht, was ich damit meine?
Doch verstehe ich schon, aber wieso sollte dann alles andere wie Gv oder OV "besser" oder "richtig" sein? Für mich gehört zu Missbrauch auch sexuelles Anfassen und auch das andere, was du aufgezählt hast- recht geben muss ich dir darin, dass nicht jeder sexuelle Übergriff zu einem Trauma führt...
aber sexueller Missbrauch kann und führt MEISTENS zu einem Trauma. Dabei kann man nicht festlegen, ab wann das passiert... da ist jeder Mensch und jedes Kind anders. Bei einem wird eine einmalige sexuelle Handlung schon hoch traumatisierend sein, bei jemand anderen nur ein jahrelanger Missbrauch unter Gewalteinwirkung. Jeder Mensch erlebt das anders, aber GRUNDLEGEND führt es zu den selben Störungen oder Symptomen (muss nicht immer eine PTBS sein), nur in unterschiedlicher Intensität.
Man könnte es in gewisser Hinsicht überleben nennen
Ich kann auch zwischen den Zeilen lesen - ich GLAUBE (ich unterstelle dir nichts), dass du diese Aussage (die übrigens die meisten Missbrauchten benutzen) als "übertrieben" findest.
Das hatte nichts mit Dir zu tun!
Ok, so habe ich das nicht verstanden.
Davon gibt es hier bereits Threads, wo sich solche Frauen meldeten. Die Frage ist nur: Wie würdest Du auf diese reagieren und würdest Du diesen Frauen überhaupt glauben?
Dann sag mir, wo ich die finden kann...ich weiss es nicht, bevor ich es nicht gelesen habe- ich kann weder von vorne herein sagen: ja, noch: nein. Ich weiss es einfach nicht, meine Gefühle in dieser Hinsicht sind sehr ambivalent.

Alles Liebe.
UrOpa

Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von UrOpa »

fragenmachtschlau hat geschrieben:Hi,
ich habe verstanden, dass ihr Kindern kein Leid antun wollt, sie nicht missbrauchen wollt und werdet und sie sogar beschützen würdet......Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt...
Also: Krieg, Hunger, Krankheit, Bildungsarmut usw schaden Kindern garantiert mehr als die Zuwendung einses gelöscht_16philen. Ob diese schadet oder nutzt haengt vom Einzelfall ab. Ich freute mich als Kriegswaise ueber jede Zuwendung von erwachsenen Maennern, auch wenn diese nicht immer selbstlos waren. Geschadet hat mir das nicht. Im Gegenteil, ich hatte mehr Spass als meine Freunde mit 'intakten' Familien. Ich wuchs normal auf, machte Abi und Uni und eine buergerliche Karriere und wurde guter Famlienvater fuer 3 praechtige Kinder, die inzwischen auch erwachsen und normal sind.

So, what's the problem?!
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ivan2805
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Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von ivan2805 »

fragenmachtschlau hat geschrieben:Hi,
ich habe verstanden, dass ihr Kindern kein Leid antun wollt, sie nicht missbrauchen wollt und werdet und sie sogar beschützen würdet.
Meine Frage jedoch und ich bitte euch, sie nicht als feindselig zu sehen:

Denkt ihr denn nicht, dass euer blosses "Lieben" und eure "Fantasien" (die ganz bestimmt trotzdem da sind) schon alleine reichen, um dem Kind schaden zuzufügen? Da ihr Kinder ja so gut kennt und sie einschätzen könnt, sollte euch auch klar sein, dass sie "feine Antennen" haben und sowas sofort spüren und sie dadurch sehr verwirrt sein können, da Doppelbotschaften und subtile Gefühle im Raum stehen...

Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt...
Also ich bin überzeugt, dass auch sexuellen Handlungen zu keinem selischen schaden führen wenn es freiwillig erfolgt.

Natürlich spielt auch das Alter eine Rolle, gewisse Mädchen sind mit 12j schon genug reif für sex. Bei 9jährigen Mädchen sieht das bestimmt anders aus.
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Annika
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Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von Annika »

ich demke es hängt von der Umwelt ab. Eine bestimmte sexuelle Handlung d.h. deren Auswirkung könnte mit seiner Umwelt interagieren, ähnlich wie genetische Einflüsse von Umweltbedingungen beeinflusst werden. Anschaulich beschrieben: z.b. ein Raubüberfall; Dir werden die Schuhe geklaut als Du in Polen auf einem Bahnhof wartest (ländliche Gegend, vieleicht Ostgrenze). Du bist ziemlich verärgert. Nun ändere ich die Umweltbedingung: Es ist Winter 20° minus, die Einwohner sind eher deutsch-feindlich eingestellt, die Bullen machen sich über dich lustig, nachdem Du wegen Unterkühlung nicht im Krankenhaus behandelt wurdest... Aus dem Ärger könnte eine posttraumatische Störung werden.
Ob nun physische oder psychische äußere Eindrücke, sind sie je nach Situation von großer Bedeutung. Deshalb sind Vergewaltigungen je nach kuturellem Umfeld unschädlich. In einem Indio-Stamm (oder bei den Aboriginals) ist es vieleicht belanglos, dass eine "vergewaltigt" wird wenn sie sich ein für Frauen verbotenes Ritual der Männer anschaut. Bei uns ist es die Stigmatation, oder es sind die unzumutbaren Unterstellungen der Richter, welche eine Frau daran zerbrechen lassen. Im Iran würde sie eventuell am Kran aufgehängt werden (selbst wenn sie erst 13 ist). Ziemlich schädlich würde ich sagen (Der Stecher war übrigens selbst ein Richter, aber zu dem Fall wurde bereits alles gesagt)
Zurück zum Thema, ein seelischer Schaden ist immer im kulturellen Kontext verhaftet.

Ich sage, Deine Identifikation mit deiner Kultur, also Du, als Teil unserer Kultur, das bereits ist eine sexuelle Handlung. Sie bedingt alle psychosozielen Implikationen auf ihre Individuen.
Dumm fickt gut. Noch Fragen ??
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Ovid
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Registriert: 09.10.2008, 20:26

Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von Ovid »

Füge diesen Wortbaustein noch an die passende Stelle ein -> "unter anderem".
ABC

Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von ABC »

Annika hat geschrieben: Deshalb sind Vergewaltigungen je nach kuturellem Umfeld unschädlich.
Gewisse Dinge müssen, damit sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen, noch einmal hervorgehoben werden.
howl

Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von howl »

ich hatte mich hier kurzzeitig mal registriert, weil ich auf einen ganz bestimmten thread im zusammenhang mit einem selbstmordforum eingehen wollte und mich dann wieder loeschen lassen, da ich nicht paedophil bin und insofern der ansicht war, nicht zur passenden klientel zu gehoeren.
das thema paedophilie hat sich fuer mich aber beim stoebern in diesem forum als so vielschichtig erwiesen, dass ich weiter gelesen habe, z. tl. mit erstaunen, gelegentlich mit etwas stirnrunzeln aber in jedem fall mit grossem interesse. und ich habe eine menge dazu gelernt, denke ich.

aber zu dem thread hier und zu der frage der traumatisierung von missbrauchsopfern etc.

ich bin mit 7 jahren in ein kinderheim gekommen, weil mein vater schon frueh gestorben ist und meine mutter mit schweren psychotischen zustaenden in eine klinik eingeliefert wurde:
1. ich bin dort zigfach "opfer" von dingen geworden, die man wohl unter dem oberbegriff "sexueller noetigung" zusammenfassen wuerde. taeter waren dabei andere "homies", pubertierende jugendliche meistens.
2. ich bin dort exakt zweimal anal penetriert, sprich vergewaltigt worden, von zwei jugendlichen.
3. ich bin dort vereinzelt "opfer" von koerperbetonter zuwendung von seiten eines erziehers geworden.
4. ich habe mich im alter von ca. 13/14 jahren ueber einen zeitraum von einigen monaten prostituiert (blowjobs and handjobs only)

als missbrauch empfunden habe ich lange lange lange zeit NUR punkt nr. 2, die fuer mich eindeutigen vergewaltigungen. das wollte ich definitiv nicht, das hat weh getan und es hat eine unsichtbare grenze ueberschritten.
alles andere habe ich erst viel spaeter unter dem aspekt des missbrauchs betrachtet. und da fangen fuer mich die fragen an.
die dinge, die ich als "sexuelle noetigung" beschrieben habe, waren handgreiflichkeiten, die eindeutig sexueller natur waren, aber von anderen kindern bzw. jugendlichen vorgenommen wurden, mit denen ich mich auch gepruegelt habe. es war fuer mich mehr oder weniger das gleiche. da ich als kind eher klein war, bin ich ein haeufiges opfer gewesen, wenn man von opfer reden moechte. es waren dinge, auf die ich lieber verzichtet haette, aber viel machen konnte ich eh nicht. ist ja heutzutage viel von "mobbing" die rede in allen erdenklichen zusammenhaengen und manch einer macht sich daraus ja schon ein toedliches problem. das war bei mir nicht so. es war einfach was, das mir passiert ist, aber ja letztlich auch nicht NUR mir, sondern einer ganzen reihe von kindern. das wussten alle und es war auf eine etwas morbide art und weise alltag.
dann ist da punkt 3. moeglicher weise hatte ich es da mit paedophilie zu tun. da war ich noch relativ klein. wir hatten zwei maennliche erzieher, von denen der eine etwas jaehzornig war und auch schon mal zugeschlagen hat und der andere sehr zurueckhaltend und verstaendnisvoll war. letzterer koennte nach meiner heutigen einschaetzung paedophil gewesen sein. tatsache ist, dass ohne ausnahme jeder lieber zu DEM gegangen ist, wenn was war, als zu dem anderen. er hat kinder in den arm genommen und getroestet, was nun auch nicht unbedingt alltag war. er hat aber darueber hinaus auch, und daran erinnere ich mich noch gut, oefter als noetig kleiderwechsel empfohlen und bei den kleineren kindern auch geholfen (so auch bei mir). dabei ist es auch zu naeherem koerperkontakt gekommen (es gibt verschiedene moeglichkeiten, kindern hosen aus- und anzuziehen). das habe ich damals nicht als missbrauch empfunden oder als etwas, das mir geschadet haette oder mich traumatisiert. ich war noch klein, konnte mich zwar selbst anziehen, bekam aber eh wenig koerperliche zuwendung und habe es zwar nicht aktiv gefordert, aber auch nicht als etwas aufgezwungenes betrachtet. das denke ich zumindest aus heutiger sicht. ich bin jetzt 32, mag also sein, dass ich die genauen gefuehle nicht mehr erinnere.
inwieweit ich unter punkt 4 mit paedophilen in kontakt getreten bin, kann ich nur vermuten, spielt aber im grunde auch keine grosse rolle, denn ich habe ja geld dafuer genommen.

ich bin schizophren (wie meine mutter), was sich bei mir im alter von ca. 16 jahren manifestiert hat. im zuge eine rehabilitationsmassnahme, habe ich mich damals fuer ein psychoanalytisches "experiment" (studie nannte man das) gemeldet. dabei meinte die tiefenpsychologin bei mir fruehkindlichen missbrauch herausdeuten zu koennen. im nachhinein bin ich davon ueberzeugt, dass ihre methoden ausgesprochen dubios waren und suggestiv. und ich bin ebenfalls davon ueberzeugt, dass kein fruehkindlicher missbrauch vorliegt. aber es waere wohl eine "schoene geschichte" gewesen.

was mir vermehrt auffaellt ist, dass viele kinder, die unter aehnlich problematischen umstaenden aufgewachsen sind wie ich, das thema missbrauch gelassener sehen, als solche, die es im privaten bereich erlebt haben. es ging ja vielen so und man bekam es ja auch von anderen mit.
was ich mich heute aber frage ist: bedeutet das nun, dass es weniger schlimm war, weil es alltaeglicher war oder ist man als heimkind ohnehin stigmatisiert und quasi "weniger wert" und daher auch weniger schuetzenswert.
oder aber ist der ganze hype nicht sowieso ueberzogen und zumindest die punkte 1, 3 und vielleicht auch 4 (wobei das schon noch ein spezifisches ding ist) werden ueberbewertet.
damit will ich nicht sagen, dass leute, die sich als missbrauchsopfer betrachten, sich bloss "anstellen". ich kann nur auch nicht stehen lassen, dass jede form von sexueller - ich sag jetzt mal - belaestigung traumatisierend sein muss.

insofern wuerde ich die eingangsfrage, bzw. den thread-titel als allgemeingueltige aussage verneinen.

das sind einfach mal so ein paar gedanken, die mir zu diesem thema gekommen sind. vielleicht kann ja jemand was damit anfangen.
ABC

Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von ABC »

Howl, ich fürchte, dass du hier keine Antworten finden wirst.
Hier ist jeder nur an seinen eigenen Befindlichkeiten interessiert.
Missbrauchsopfer, die hier schreiben, sind eher lästig. Diese Opfer zeigen den hier Schreibenden auf, dass Pädophile auch Schäden anrichten können, und das wird hier gar nicht gerne gelesen.
Hier ist einhellige Meinung: Pädos sind reine Kinderfreunde – und sie richten nichts Böses an. Such dir Hilfe von außerhalb.
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Ovid
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Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von Ovid »

ABC hat geschrieben: Missbrauchsopfer, die hier schreiben, sind eher lästig. Diese Opfer zeigen den hier Schreibenden auf, dass Pädophile auch Schäden anrichten können, und das wird hier gar nicht gerne gelesen.
Sehe ich nicht so. Hier erhalten Überlebende tatsächlich über 20-seitige Resonanz und Kontroverse. Nachweislich das exakte Gegenteil von dem, was du behauptest, für jeden zu sehen und nachzuvollziehen.
Wie weit bringen dich eigentlich solche Lügen? :?
Wenn du etwas gegen uns hast, dann würde ich etwas authentischer erscheinen, ansonsten schießt du dir selbst ins Knie.
ABC hat geschrieben: Hier ist einhellige Meinung: Pädos sind reine Kinderfreunde – und sie richten nichts Böses an. Such dir Hilfe von außerhalb.
Nein. Ist es nicht. Das ist schier und ergreifend aufs Äußerste gelogen. Genauso wie heterosexuelle Männer die reinsten Frauenverehrer sind, was hier auch keiner behauptet.

@howl:
ich kann nur auch nicht stehen lassen, dass jede form von sexueller - ich sag jetzt mal - belaestigung traumatisierend sein muss.
Stimmt. Allerdings besteht die Gefahr und das Risiko dennoch - und zwar nicht einer Traumatisierung - sondern einer anders gearteten seelischen Belastung.
Du magst vlt. zu starke Kontraste erlitten haben, als, dass du diese eher "zärtlicheren" Kontakte hättest dermaßen negativ in dir verinnerlichen können. Ist aber eine reine Vermutung.

Danke für deinen Beitrag.
ABC

Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von ABC »

„Sehe ich nicht so. Hier erhalten Überlebende tatsächlich über 20-seitige Resonanz und Kontroverse. Nachweislich das exakte Gegenteil von dem, was du behauptest, für jeden zu sehen und nachzuvollziehen.“

Ist Anteilnahme und Interesse an der Zahl der Beiträge messbar?

Nein, an den Inhalten ist es messbar.

Ihr habt euch hier regelrecht selbst vorgeführt, wie ihr mit Missbrauchsopfern umgeht: mitleidlos, gnadenlos, empfindungslos.
Quellen erwünscht?

Nicht, oder? Denn das hier ist euer Hausforum. Ihr habt es gelesen.

Und hier stellt ihr euch dar.

Und zu dieser Darstellung muss man nichts mehr sagen.

Nur noch lesen.

Und sich betreten und entsetzt zurück ziehen.
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Ovid
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Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von Ovid »

Ich bin mit mir selbst im Reinen. Ich mag Fehler begangen haben, wie jeder andere auch, aber meine Absichten waren, sind und bleiben gut.
Und hör mal auf von diesem "Ihr" zu reden. Du bist momentan als Diskussionsmitglied Teil des GLF. Und somit noch so viele andere wie du, und allesamt stopfst du gerade in den selben Topf; auch Missbrauchsopfer, die unter sich antworten.
Und darüber hinaus schaust du auch nicht drauf, wie die Sicht der Überlebenden denn gegenüber uns ist, und ob sie dein "Mitleid" gebrauchen können, welches du doch gerade nur aus den Achseln schüttelst und ganz frech nur dazu benutzt um uns etwas entgegenhalten zu können, was du im anderen Thread - was eigentlich das Thema war, was dich hier herführte - nicht geschafft hast.

Ich würde mir an deiner Stelle mal ganz dringend mal an die eigene Nase. Worum geht es dir ganz ehrlich? Brauchst du diese Aueinandersetzung um dich kognitiv von etwas "Bösem" abzugrenzen und abzuheben? Brauchst du diese innere Aufwertung, weil du dich selbst als wertlos siehst?
Steh auf und stell dich deinem Leben und erkenne an, dass du genauso wertvoll bist, wie jeder andere Mensch auch. Es hilft überhaupt nichts, andere Menschen schlechtzumachen um sich selbst besser zu machen. Oder spürst du schon was?
ABC

Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von ABC »

Wie man hier mit Missbrauchsopfern umgeht, kann jeder nachlesen. Keiner braucht dich und deine lehrerhafte, dümmlich-naive Einschätzung, um das selbst bewerten zu können.

Und wie in einem anderen Thread bereits gesagt: Kein Interesse an einer weiteren Diskussion dir und deinen Kollegen.
howl

Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von howl »

wenn mein beitrag so verstanden wurde, dass ich hier hilfe suche, dann liegt ein missverstaendnis vor. ich beschaeftige mich selbst besonders in letzter zeit mit der frage danach wo missbrauch anfaengt und aufhoert und ob er im auge des betrachters liegt.
ich habe mich schon oft mit missbrauchsopfern unterhalten und auch gestritten, weil ich mir nicht sicher bin, wo ich die grenzen ziehen sollte und ob es eben immer nur individuell zu betrachten ist und vor allem ob es DANN das gleiche ist, wenn man in einem ohnehin desolaten kontext gewohnheitsmaessig missbraucht wird, oder den missbrauch als gipfel des eigenen leids erfaehrt.
mir sind definitiv traumatischere dinge in meinem leben zugestossen als das, was allgemeingueltig missbrauch war.
deshalb hat mich die fragestellung des threads interessiert.

aber, gut, ich will hier auch nicht zuviel ueber mich reden.

ohne euch hier ueber den gruenen klee loben zu wollen, denn zweifellos gibt es auch unter den paedophilen hier sonne und solche, moechte ich trotzdem sagen, dass ich es gut finde und auch mutig, dass ihr hier so viel oeffentlichkeit zulasst.
andererseits denke ich, dass man auch nur SO ueberhaupt bei der aufklaerung voran kommen kann.
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knuddelbaer
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Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von knuddelbaer »

hallo howl!

nun, die frage des threads muss natürlich nach der gegebenen formulierung mit ja beantwortet werden, denn kinder werden auch ausserhalb alles sexuellen täglich missbraucht als unfertige und gehorsamspflichtige untergebene. klar dass nicht nur sexueller missbrauch seelisch schädigen kann.
der sexuelle missbrauch ist laut gesetz auch klar definiert. es ist jeder sexuelle kontakt eines erwachsenen mit einem kind. unklar ist nur, was "sexuell" ist und wer "kind". aber weil sie wissen, dass ein sexueller kontakt als solcher zwischen zwei sexuellen wesen eigentlich nicht als missbrauch definierbar ist, schüren sie jede unklarheit, und damit die pädohetze, damit wenigstens nur ein bruchteil den blick dahinter schafft.
Bin gar nicht hier!
Girl.from.mars

Re: Seelischer Schaden auch schon ohne sexueller Handlung?

Beitrag von Girl.from.mars »

Was könnte ich dem, was ihr denkt, zu glauben oder wissen schon entgegen halten? Was denn? Für Argumente seid ihr unansprechbar…
Narben, Psychiatrie, Kampf.
Auch das wäre kein Beweis. Nicht für euch. Vielleicht sogar nicht mal mehr für mich selbst.

Wisst ihr, ich frage mich langsam, ob ich wirklich einfach nur eine überaus „schwache“ Person bin, ob das, was ich mir seit Jahren einrede, doch stimmt: „Ich stelle mich nur an“…

Und hier kommen Opfer her, die sich unsicher sind, die euch damit bestätigen, was ihr sowieso denkt und für eine Wahrheit haltet. Ihr hinterfragt nie, warum sie hier sind.

Was ihr nicht versteht: hier werden NUR Opfer her kommen, die sich unsicher sind, weil genau die die „alte Ordnung“ wieder herstellen, genau die sind diese, bei denen das Täterintrojekt aktiv ist. Aber was rede ich hier?

Vielleicht ist auch alles ganz anders und ich rede mir das alles nur ein und eigentlich ist es so, dass wir als Erwachsene drauf kommen, dass wir uns das alles nur eingeredet haben.
Das Täterintrojekt ist gar nicht aktiv, es ist nur so, dass wir ENDLICH Erkenntnis erlangen.

Dass ich „defekt“ bin, hatte etwas mit meiner ohnehin veranlagten labilen Persönlichkeit (meine Oma war auch psychisch krank) zu tun, aber nichts mit dem Missbrauch.
Ich bekenne mich: ich bin dumm und bin dem Mythos „Trauma“ auf den Leim gegangen.

Entweder IHR seid die Gehirnwäsche oder ich selbst bin es.

Ich habe dem nichts mehr entgegen zu setzen.


@ABC:

In einem muss ich dir widersprechen: hier ist Kritik „erlaubt“, vielleicht nicht immer gewünscht, aber sie wird zugelassen und ihr wird nicht aus dem Weg gegangen, was für mich nicht selbstverständlich ist.
Ich war hier bestimmt nicht immer fair und auch nicht immer freundlich und doch wurde ich in keinsterlei Weise zensiert und das muss ich schon allen hier zugute halten. Nicht „alles“ hier ist schlecht. So ist es nicht.

Ob ich hier aufrichtige Anteilnahme erfahren habe, kann ich irgendwie grad gar nicht einschätzen… aber ehrlich gesagt, wollte ich die auch gar nicht, dafür kam ich nicht her, meine Erfahrungen mit Missbrauch waren wohl eher hinderlich.
Ich möchte hier lieber als Mensch gesehen werden, als als Missbrauchsopfer, das ist irgendwie ein Etikett, das ich nicht möchte.

Ich muss sagen, dass z.B. Ovid mir immer respektvoll begegnet ist. und er nennt die „Opfer“ hier sogar „Überlebende“. :shock:

Trotzdem finde ich deine Einwände und Gedanken durchaus berechtigt.

Das Verharmlosen und teilweise Negieren von Missbrauch ist Tatsache.

Ich wurde hier öffentlich und auch per Mail aufgefordert, doch genau zu beschreiben, wie der Missbrauch von statten ging und zwar ausführlich. Ich denke, wir wissen beide zu welchem Zweck. (Ich meine damit nicht ALLE, die mir Fragen dazu stellten. Viele haben sehr berechtigte Fragen bezüglich Handlungen gestellt und das auf respektvolle Weise. Ich kann das sehr klar unterscheiden.)

Würde ich ein Exzerpt anbieten mit genauen Beschreibungen, würden das hier viele dankend annehmen, da bin ich mir sicher.
Ich muss mich da aber auch selbst in Frage stellen, warum ich so was überhaupt zulasse. Es liegt immer noch in meiner eigenen Verantwortung mich dem auszusetzen oder nicht. Mich zwingt ja keiner, hier zu sein…

Ich weiss, was du sagen willst… sie alle, die sagen, sie lieben Kinder, lassen „so was“ zu. Sie sind in einem Forum, wo über Kinder zum Teil (sehr oft sogar) überaus respektlos geschrieben wird. Auch hier intern gibt es Threads, wo mir schlecht wird. Oder
Ausdrücke oder Bemerkungen über Kinder, die würde- und respektlos sind.

Du stellst dir die Frage zurecht, wie jemand, der Kinder liebt, so etwas aushalten und mehr noch: zulassen kann, ohne vehement dagegen anzugehen. Glaub mir, dasselbe habe ich mich eintausend Mal gefragt.

Sicherlich ist die Meinung eines Einzelnen nicht repräsentativ für alle hier, aber alleine, dass sie hier überhaupt geduldet wird- in einem Forum von Menschen, die Kinder lieben, das ist falsch und fühlt sich doppelmoralisch an.

Ich könnte in fast jeden Thread hier etwas schreiben, aber leider wird man irgendwann müde und mehr als ein „Gegengewicht“ kann man sowieso nicht sein. Etwas „bewegen“ wirst du hier nicht.

Sie machen sich schuldig – am meisten an sich selbst und ihrer Liebe zu Kindern.

Aber meine Definition von Liebe scheint irgendwie überholt und falsch. Ich weiss es selbst nicht mehr…

Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.

@howl: Ich muss jetzt doch noch mal versuchen, mich zu „retten“, ich werde jetzt also alles, was du sagst, in Frage stellen – aber im Grunde bin ich soweit, dir zu „glauben“ und mir selbst unrecht zu geben… also nimm es nicht so ernst, ich bin nur noch immer eine Psychologie-Tante.

Howl, du sagst, du hast dich schon als Jugendlicher einige Zeit prostituiert. Findest du, dass das irgendwie für eine „altersgerechte“, „gesunde“ Entwicklung spricht?

Für mich zeugt es von einem gewissen Grad an Verohung und Abgestumpftheit. Keineswegs ist das doch der Weg in eine „gesunde“, liebevolle, respektvolle Sexualität und jetzt willst du mehr oder minder sagen, dass sozusagen einzig der „körperliche“ Schmerz bei Analverkehr dir weh tat… ist das dein ernst?

Für mich bedingt das „heil rauskommen“ aus sexuellem Missbrauch AUCH (ganz wichtig) das Überleben von Sensibilität gegenüber Sexualität.
Kannst du denn Beziehung leben? Kannst du Sexualität IN Beziehung leben (ich finde die Frage berechtigt, ich konnte es nämlich lange nicht)?

Bevor du mich jetzt in eine Schublade steckst, kann ich dir sagen, dass ich als Jugendliche selbst promiskuitiv war. Ich reinszinierte den Missbrauch laufend. Ich bin also keineswegs „prüde“.

Für mich war es einfach nur ein Mittel, mir zu beweisen, dass ich nichts wert bin, aber so habe ich das auch lange nicht gesehen. Wenn mich jemand fragen würde, was ich damals fühlte, würde ich sagen: NICHTS. Es war mir einfach „egal“. (Könnte man jetzt daraus schliessen, dass auch DAS mich nicht beschädigt hat? Schliesslich war es mir ja „egal“…)

Ich war im höchsten Masse desensibilisiert. Selbst, wenn ich „es“ nicht wollte und es sagte und der andere weiter machte, war es mir „egal“. Hätte mich jemand brutal vergewaltigt, wäre es mir wahrscheinlich auch „egal“ gewesen. Aber mir war auch „egal“, ob ich gegessen hatte oder geschlafen oder morgen noch lebte.
So ist das eben, wenn man SICH SELBST „egal“ ist.

Deine Frage nach dem Selbst-Wert ist sehr berechtigt- wenn ich mir selbst „egal“ bin, dann ist es mir auch egal, was mit mir passiert. Aber gerade dann, wenn du dir selbst egal bist, bist du noch zehn Mal mehr darauf angewiesen, dass Menschlichkeit siegt und die anderen nicht auch denken, dass du „egal“ bist.

Ich muss an ein Zitat aus „Hard Candy“ denken, ein Kind trifft sich mit einem Pädophilen, sie quält ihn dann (eher psychisch, als körperlich)- und sie sagt in dem Film: „Und, wenn ich zu dir sage, ich will mit dir schlafen, hast du Nein zu sagen! Und, wenn ich zu dir sage, ich möchte Alkohol trinken, hast du zu mir NEIN zu sagen!“-
Warum? Ich merke gerade… ich weiss es jetzt selbst nicht mehr.

Ich versuche jetzt weiter meine Psychoschiene zu fahren, verzeih es mir…

Du bist kein „Ding“. Kein „es“. Du warst „nur“ ein Kind. Nur, weil ein Kind sich selbst egal ist, kann man es doch nicht einfach „benutzen“ oder instrumentalisieren.

Ich glaube, dass du in Heimen einfach die Individualität eines Kindes verloren geht, man ist nur „einer von vielen“ und nichts „Besonderes“, dabei ist jeder Mensch „etwas Besonderes“- wenn er dieses Gefühl aber nicht hat, wird er sich selbst nicht mal den Wert beimessen, dass er etwas verdient oder nicht verdient.

Dass du eine kleine Persönlichkeit warst, ganz individuell, kein Kollektiv, hast du nicht gespürt. Du warst einer von vielen, die so was erlebten. Nichts Besonderes, weder positiv, noch negativ.
Das ist doch wieder das: „egal“.

Weißt du, ich bin seit Langem gegen all diese „Heime“ - das sind Verbrechen, die man da an Kindern begeht. Ein Kind ist da eben nur eines von vielen.

Ich arbeite selbst in einer Einrichtung mit Kindern. Kindern, die aus der Familie genommen werden. Bei uns ist aber nur eine ganz geringe Anzahl von Kindern, die immer zwei bis drei Bezugspersonen haben, die rund um die Uhr für sie da (eine der 3) sind. Jedes Kind ist bei uns ein Individuum. Hier gibt es kein „Kollektiv“. Die Regel, die für das eine Kind gilt und gut ist, muss für das andere noch lange nicht gut sein. Die Geschichte, die das eine Kind mag, mag das andere nicht.

Kinder brauchen ein starkes Gegenüber, an dem sie sich orientieren können und in dem sie Halt finden. So was ist in einem Heim nicht gegeben. Wie sollst du deine Persönlichkeit „bilden“, wenn du keinen Gegenüber hast, der dir dabei hilft, sondern in der „Masse“ untergehst? Diese Kinder sind „verloren“.
All die Wunden werden nur kaschiert. Mehr ist es doch nicht.

In meiner Arbeit läuft das einfach anders…hier gibt es keine „allgemein gültige“ Erziehungsmethode. Das eine Kind malt gerne, das andere spielt aber lieber Barbies. Soll ich jetzt sagen: „SO, Malstunde, alle malen jetzt!“- was ist DAS für eine Erziehung? Kinder müssen individuell gefördert werden.

Diese Heime sind im höchsten Masse elitär. Kinder sind doch keine kleinen Maschinen, bei denen man einfach dasselbe Knöpfchen drückt, damit sie „funktionieren“. So läuft das einfach nicht. Jedes Kind ist ein Mikrokosmus, sie müssen individuell betreut und beantwortet werden. Und das werden sie in Heimen nicht. Solche „Einrichtungen“ sind kriminell.

Ich kann Kinder doch nicht in einen „Topf“ schmeissen und alle gleich gut oder schlecht behandeln. Das kann doch nur schief gehen. Das ist doch keine Kunst, dafür muss man doch nicht Psychologie studieren, das sagt mir doch mein gesunder Menschenverstand.

Gerade Kinder sind SO SCHMERZLICH darauf angewiesen, als individuelle Persönlichkeit gesehen und gefördert zu werden, dass es für mich ein furchtbares Verbrechen ist, Kinder in Heime zu stecken und mit kollektiven Erziehungsmethoden zu „erziehen“. Daraus sollen Persönlichkeiten werden? Menschen, die sich selbst als wertvoll und einzigartig empfinden?
Daraus werden Menschen, die sich „egal“ sind, das ist der Punkt.
Und, wenn man sich egal ist, wo zieht man dann die Grenze?

So sehe ich das. Oder auch nicht.

Für mich gehört es nicht zu einer „gesunden“ Entwicklung, wenn sich ein Jungendlicher prostituiert. Ich war viele Jahre auch der Meinung, dass Prostitution gar nicht „schlimm“ ist, komischerweise fanden das all meine Freunde, die NICHT missbraucht wurden, nicht.

Aber vielleicht war ich ja auch nur die „sexuell Aufgeschlossene“, die „Normale“ und all die anderen sind doch nur verrückt.

Amen.
Zuletzt geändert von Girl.from.mars am 15.08.2010, 00:17, insgesamt 1-mal geändert.
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