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2. Unsere Geschichte
Entstanden ist alles schon kurz nachdem ich im Frühjahr 1997
online gegangen bin. Die ersten vier Wochen neu im Internet, habe
ich nur erkundet. Wo gibt es was, welche Adressen lohnen sich. Der
Gedanke, einmal irgend etwas eigenes zu machen, kam mir nicht im
Traum, zumal ich nicht einmal wußte wie FTP, Telnet und diese
Dinge funktionieren, geschweige denn eine Ahnung von dem hatte,
was sich HTML nennt. "Außerdem gibts ja jesus-online," dachte ich "und das Angebot dort
ist nun wirklich nur zu empfehlen und absolut ausreichend."
Irgendwann in dieser Zeit habe ich mich dann auch mit dem
Usenet vertraut gemacht. Beim durchforsten der Angebote bin ich
auf Groups mit Namen wie ...lolita und ähnliche gestoßen, deren
Namen und Inhalte mir wohlbekannt waren. Es war nämlich die Zeit
nach den Kindermorden von Belgien 8). Die Medien
hatten auch vorher schon einen enormen Haß auf alle Pädophilen
erzeugt, der sich nun in einem öffentlichen Orkan entlud und auch
bei mir aufgrund meiner persönlichen Lebensgeschichte auf
fruchtbaren Boden fiel.
Ich sah in allen Pädophilen Menschen, die Kinder
quälen, ich haßte sie und ich war bereit alles dafür zu tun, um
sie in den Knast zu bringen. So habe ich mich gleich im Netz nach
Möglichkeiten umgesehen. Das einzige, was ich fand, war die
Belgische Zivile Meldestelle für Kinderpornos von Lode Meubus, mit
dem ich sofort Kontakt aufnehmen wollte. Das funktionierte aus
technischen Gründen aber nicht. Deshalb habe ich kurzerhand mit
einer Textverarbeitung ein paar HTML-Seiten gestrickt und als
erste deutsche Meldestelle ins Netz gestellt, die anonym
eingehende Hinweise an die Kripo weitergeleitet hat. Diese
Meldestelle existiert heute nicht mehr, denn inzwischen ist z.B.
das Bayerische Landeskriminalamt mit einem Online-Team im Netz, so
daß Hinweise über Verbrechen an Kindern dort direkt abgegeben werden können. Inhalt
In dieser Zeit habe ich selbst eine Fülle von Material über
Kinderporno-Trader an die Kripo geliefert. Aber natürlich war mir
auch klar, daß ich nicht alle Trader "erwischen" konnte. Deshalb
habe ich in einer dieser Newsgroups am 1. Mai 1997 einen
Textbeitrag gepostet, um Trader und Konsumenten zum Nachdenken
über ihr Handeln zu bringen. Dieses Posting hat alles verändert.
Das Ergebnis waren etwa 40 Mails von pädophilen Tradern und
Kinderpornokonsumenten in den nächsten zwei Wochen. Daraus ist ein
umfangreicher, seelsorgerlicher Briefwechsel entstanden,
Beschäftigung mit den Menschen, ihrer Lebenssituation und ihren
Problemen und Ängsten.
In diesen Tagen habe ich einige für mich beängstigende
Entdeckungen gemacht. Ich habe begriffen, daß Gott auch Pädophile
liebt. Das hätte ich als Christ längst wissen sollen, aber ich
wollte es einfach nicht wahrhaben. Ich habe erkannt, daß Jesus,
wenn er heute leben würde, auch zu den Pädos hingehen würde, so
wie er vor 2000 Jahren zu Anderen hingegangen ist, die einige
Probleme mit sich herumschleppen mußten und selbst vor handfesten
Verbrechern nicht zurückgeschreckt ist. Die hat er verändert, sie
zu einem anderen, neuen Leben geführt, aber zuerst ist er in Liebe
zu ihnen hingegangen und hat ihnen gezeigt, daß auch sie wertvoll
sind.
Als ich das begriffen hatte, war der "Boden reif" für die
Geburt von " baum stark". Denn als dann Andreas, ein Pädophiler
aus dieser Newsgroup mir in einer Email sein Leben beschrieb, war
mir schlagartig klar, daß hier ein Auftrag für mich vorlag, dem
ich mich nicht entziehen konnte. Andreas war einer der seltenen
Pädophilen, bei dem auf den ersten Blick sichtbar wurde, was seine
fast ausschließliche sexuelle Orientierung auf Kinder (bei ihm
kleine Mädchen) ausgelöst hatte. Wenn das anders gewesen wäre und
ich damals schon die ganze Komplexität und Vielfalt der
Entstehung, Manifestation und Darstellungsweise pädoerotischer
Orientierung gesehen hätte, wäre ich vor einem solchen Unterfangen
zurückgeschreckt. Ich hätte es als unmöglich abgetan und deshalb
nichts unternommen. So aber stellte sich die Sachlage sehr
einfach und logisch dar: ich sah, welche Mechanismen die
Manifestation der Pädosexualität hervorgerufen hatten, sah, daß
Liebe, Annahme und therapeutisches Bemühen in dieser Situation
Veränderungen bewirken können und mir war klar, daß ich im
Vertrauen auf Wunder Gottes Hilfe für Pädophile aufbauen mußte.
Inhalt
Besonders der letzte Satz in Andreas Email hat mich tief
berührt. Er schrieb damals:
"ich werde weiter am fenster stehen und kleine
mädchen beobachten, aber ich tue ihnen nicht weh ..."
"Ja, diese Menschen waren es wert, für sie da zu sein
und zu kämpfen", das ist mir damals klar geworden. Ich bin in
dieser Nacht innerlich zusammengebrochen. Ich sah den Auftrag,
ahnte die Dimensionen und Probleme und liebte. Es mag sentimental
klingen, und komisch wirken, aber so war es. Ich war überwältigt
von Gottes Liebe zu pädophilen Menschen, die ich entdeckt hatte,
las immer wieder Matthäus 9, 9 - 13, weinte, betete und dankte.
Das war in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1997.
Ich habe in der Folgezeit versucht Verantwortung an andere
abzugeben. Aber wohin ich kam, ob zu meinem Gemeindeverband oder
zum zuständigen Fachverband für Sexualethik, herrschten nur
panische Angst (denn wer will schon gerne mit Pädophilen in einem
Atemzug genannt werden), Unwissenheit und Tabuisierung. Ich wurde
an die Pharisäer aus Matthäus 9, 11 erinnert. Ich habe gefragt,
mit welcher Begründung man nichts mit Pädophilen zu tun haben
wollte, wo doch Jesus ohne Angst vor Repressalien sich zu den
Verachteten gesetzt hat. Eine Antwort, habe ich nicht bekommen.
Sie wäre auch nicht möglich gewesen ohne theologisch und vor allem
moralisch unglaubwürdig zu werden. Ich mußte also einsehen, daß
ich diese Arbeit allein auf mich gestellt beginnen muß.
Meine ersten Predigten und mutmachenden, nachdenklichen Texte
habe ich in eine Newsgroup zwischen die Bilder gepostet. Es gab
damals keinen keinen anderen Ort, denn die Gesellschaft hatte
Pädophile in den Untergrund verbannt. So war klar, daß ganz
schnell ein neuer, entspannter und freier Ort gefunden werden
mußte. Was blieb, war ein ordentliches Web-Angebot. Ich habe
angefangen HTML zu lernen (ich arbeite bis heute mit Hand im
Texteditor), habe viel bei jesus-online abgeguckt, was man der
ersten Version auch ein wenig ansah und bin seit 1. Juli 1997 mit
baumstark@online, wie es damals hieß, im Netz. Inhalt
Am Anfang war baumstark@online für alle sexuellen Minderheiten
offen. Für pädophile Menschen gab es nur ein ganz spezielles
Angebot auf der Seite, wie Ihr mit Klick auf das kleine Bild sehen
könnt. Als aber immer mehr Menschen seelsorgerlichen Rat suchten
und ich die Arbeit nicht mehr bewältigen konnte, habe ich das
Angebot ab Herbst 1997 ausschließlich auf Pädophile beschränken
müssen und erst im April 2001 wieder für andere Minderheiten
geöffnet.
Aus der Erkenntnis heraus, daß die Sprachlosigkeit, in welche
die Gesellschaft Pädos abgedrängt hatte, als eines der
Hauptprobleme bei der Entstehung von Pädokriminalität gelten muß,
habe ich in den folgenden Monaten das "Pädo-Forum" zum Zentrum der
baumstarken Arbeit ausgebaut. Hier entwickelte sich ab November
1997 und vor allem das gesamte Jahr 1998 hindurch eine eine sehr
lebendige Community aus pädophilen und nicht-pädophilen Leuten. Es
gab erste Privatbesuche und kleinere Treffen in Köln, Gummersbach,
Berlin, Leipzig, Krefeld und Bad Blankenburg. Ab Mai 1998 fuhren
einzelne Mitglieder unserer Community zur Weiterbildung regelmäß
zu Tagungen der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität e.V und der
Gesellschaft für Sexualwissenschaften. Die erste
Mitarbeiterstruktur entwickelte sich in dieser Zeit.
Im Frühjar 1999 enstand der Wunsch nach Umwandlung der bisher
privaten Trägerschaft in die Trägerschaft durch einen Verein. Zu
Pfingsten 1999 wurde in Bad Teinach mit 8 Gründungsmitgliedern der
Verein "baumstark e.V." gegründet und die Eintragung in das
Vereinsregister beantragt. Dieser Antrag wurde am 31. März 2000
zurückgezogen. Was war geschehen? Rückblickend muß ich
einschätzen, daß wir bei unserer Vereinsgründung 2 Dinge zu wenig
beachtet hatten. Das war zum Einen die ganz menschliche Seite.
Viele der ersten Mitglieder kannten sich überhaupt nicht, einige
flüchtig von wenigen Gesprächen oder Email-Kontakten. Das große
Kennenlernen setzte erst auf der Gründungsversammlung ein. Das
aber hat nicht gereicht. Es hat sich sehr schnell herausgestellt,
daß wir nur unzureichend in der Lage waren, ohne persöhnliche
Kontakte und über ganz Deutschland verstreut belastbare
Arbeitsstrukturen zu entwickeln. Das Zweite Problem war die
mangelnde inhaltliche Ausrichtung. Eine Vereinssatzung legt die
Ziele nur sehr grob fest. Da bleibt im Detail viel Spielraum. In
der praktischen Arbeit stellte sich rasch heraus, daß wir kaum in
der Lage waren, ein klares gemeinsames inhaltliches Ziel für
unsere Arbeit zu finden. Diese beiden Probleme sind uns letztlich
zum Verhängnis geworden. Inhalt
Auch der Versuch einer rettenden Mitgliederversammlung am 29.
Januar 2000 konnte nicht mehr helfen, zumal viele Mitglieder gar
nicht angereist waren. Den letzten großen Schlag ereilte uns mit
dem völlig unerwarteten Weggang unseres Webmasters. Niemand aus
dem Mitgliederkreis war in der Lage, dieses Amt zu übernehmen.
Schlimmer noch; die umfangreiche, interaktive Homepage mit ihrer
komplexen Scriptsteuerung war ohne Hackerkenntnisse nicht mehr zu
administrieren. Es bestand die Gefahr, daß die Homepage für nicht
zu durchschauende Zwecke übernommen werden könnte und so sah ich
mich gezwungen, in einer verzweifelten Aktion die Notbremse zu
ziehen. Am 20. Mai 2000 wurde der "baumstark e.V." von der
Mitgliederversammlung auf Antrag des Vorsitzenden aufgelöst und
später auch der Server "baumstark-online" abgeschaltet.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei 4 Freunden, die
seit 1998 der Arbeit treu waren, z.T. viel geleistet haben, den
Verein mit gegründet und wieder aufgelöst haben und sich mit mir
gestritten haben. Danke an Benedikt, Darwin, SpoX und Young_Yeti!
Gott möge euch für euren Einsatz segnen.
Die fast einjährige Arbeitspause von "baumstark leben" hat sich
im Nachhinein als dringend notwendig erwiesen. Es war klar, daß
ich die Arbeit fortführen mußte. Zugleich merkte ich allmählich,
daß ich ausgebrannt und leer war. Besonders bei Diskussionen in
den Foren wurde dies immer wieder deutlich, freilich ohne daß mir
das selbst bewußt war. Die enorm hohen Belastungen im persönlichen
Umfeld, verbunden mit den Belastungen um den "baumstark-online"
hatten das eigentliche Problem zutage gebracht, an dem die Arbeit
seit 1999 zu leiden hatte; die Diskrepanz zwischen Wahrheit und
Inhalt. Inhalt
Es gab eine Kluft wischen der Wahrheit über
Erwachsenen-Kind-Beziehungen einerseits und den inhaltlichen
Zielen andererseits. Die Ziele von "baum stark" waren an meinem
Bild von Pädophilen festgemacht, daß ich mir 1997 gebildet hatte.
Es war gegenüber dem gesellschaftlichen Bild von pädophilen
Menschen geradezu revolutionär, aber es war nicht wahr. Für mich
war Pädophilie wie eine Krankheit: nicht problematisch,
nicht zu verurteilen aber auf alle Fälle mit dem Wunsch verbunden,
unbedingt zu heilen. Weil dieses Bild von Pädophilie aber
grundlegend falsch ist, hatte sich ein tiefer Graben innerhalb der
Arbeit aufgetan. Diese Kluft hatte es schon immer gegeben. Nur
spielte sie in der Zeit der großen Dynamik und Liebe der ersten
Community keine Rolle. Erst am Ende, im Zerbruch, traten die
hausgemachten Konflikte offen zu Tage.
Es liegt auf der Hand, daß dieser inhaltliche Widerspruch nicht
versöhnt werden konnte. Das falsche Bild mußte radikal entfernt
und durch die Wahrheit - soweit man sie in der jeweiligen
geschichtlichen Situation erkennen kann - ersetzt werden. Diese
Arbeit habe ich bis Februar 2001 unter Schmerzen geleistet; leider
zum Teil auch für Andere. Ich habe mit unglaublich tief sitzenden
gesellschaftlichen und kirchlichen Tabus zu kämpfen gehabt. Ich
dachte, Pädos müssen "gut" gemacht werden, d.h. von ihrer
Kindbezogenheit befreit werden, damit sie wieder glücklich leben
können. Heute weiß daß dies meist nicht möglich und auch gar nicht
nötig ist. Warum sollte man das tun? Wenn jemand solche
Veränderung wünscht, dann ist dieser Versuch ein aufregender Weg.
Aber weiter darf man nicht gehen. Ein erfülltes, sinnvolles, gutes
und glückliches Leben hat nichts mit der sexuellen Orientierung an
sich zu tun.
Die Liebe zu pädophilen Menschen hat diese inhaltlichen
Fehleinschätzungen gerade in der Anfangszeit meist zugedeckt. Erst
gegen Ende der "ersten Ära" wurden sie deutlich sichtbar. Manches
habe ich in diesen Kämpfen um den Inhalt unserer Arbeit gesagt,
was verletzt und wehgetan hat. Ich brauche Vergebung und rechne
als Christ auch damit. Deshalb habe ich den Mut, noch einmal ganz
neu zu beginnen, ganz frei, ganz fromm, ganz fröhlich. Das neue
"baumstarkleben", wie es seit dieser Zeit heißt, will nicht
Menschen in ein Bild pressen, sondern da sein, wenn man uns
braucht. Ohne Vor- oder Nachbedingungen. Einfach so, weil es die
Menschlichkeit und die Gottes großartige Liebe gebieten.
Ich freue mich auf dieses neue "baumstarkleben" und auf das,
was uns ab Mitte April 2001 erwartet. Gott, segne uns.
Andreas Mulack, April 2001
3. Unser Name
Der Name "baum stark leben" kommt von einem
wunderschönen Bild aus der Bibel. Da vergleicht Gott an einer
Stelle ein gelungenes Leben mit einem starken Baum. Bei so vielen
Lasten, die Pädos in unserer Gesellschaft zu tragen haben, bin ich
bei der Suche nach einem geeigneten Namen an diesem großartigen
Versprechen Gottes "hängengeblieben".
Gott sagt: "Doch ich segne jeden, der mir ganz und gar vertraut.
Er ist wie ein Baum, der nah am Bach steht und seine Wurzeln zum
Wasser streckt: Die Hitze fürchtet er nicht, denn seine Blätter
bleiben grün. Auch wenn ein trockenes Jahr kommt, sorgt er sich
nicht, sondern trägt Jahr für Jahr Früchte." (Jer 17,
7-8)
Inhalt
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