Aber in manchen Fällen hat man einfach keine Wahl.
Es sieht in vielen Fällen einfach von oben bis unten nach völlig harmlosen und positiv empfundenen sexuellen Erfahrungen für ein Kind aus. Selbst nachdem Einzelheiten ans Licht gekommen sind und welche man ja mit Leichtigkeit nachträglich verfälschen, verschlimmern, skandalisieren könnte.
Ein aktuelles Beispiel:
http://www.huffingtonpost.com/entry/car ... 745cefe28d
Er war also schonmal ein Freund der Familie und er hatte wohl schon sexuelle Begegnungen mit ihr als sie erst 7 Jahre alt war. Hat er sie bedrängt, zu etwas gezwungen, wie war er zu ihr?Carly Simon revealed in an interview that she had sexual encounters at the age of 7.
In an interview with People, the singer said she got involved with a family friend when she was just a kid. At the time, the boy was a teenager.
Suchen wir mal nach weiteren Teilen des Puzzles und schauen uns danach an, wie wegerklärt wird, was sich anhört wie eine Kinder-Tennie-Romanze.
Also gut. Sie erzählt es ihren Schwestern. Warum? Ein stummer Schrei nach Hilfe?Simon [...] explained that she told her sisters what was happening at the time, but they didn't believe her.
Wohl eher nicht:
Zunächst hat man ihr nicht geglaubt. Aber warum? Nun, weil es sich wohl wie Angeberei eines kleinen Mädchens angehört hat.They realized she was telling the truth, Simon said, when she showed them an advance copy of her new memoir, Boys in the Trees. [...] I told them the first year that it was happening, and they thought I was just trying to be one of the bigger girls." [...]
Sie war stolz auf ihre Romanze und das wurde auch gedeutet als Wunsch zu den großen reifen Mädchen zu gehören.
Sie hat sogar Tagebucheinträge über ihre Romanze geschrieben. Ja, das kann man wohl verliebt nennen.
Hier steht es sogar schwarz auf weiß! Die Wortwahl des Artikels "admitted" (etwas zugeben) ist der absolute Hammer... als würde sie Schuld tragen an ihrem Verderben, aber das war es ja nicht - eher das Gegenteil davon.Simon, 70, admitted that she thought she was "in a romance" with the boy, and she wanted to keep their relationship a secret so as to "keep it going."
Das zeigt übrigens, dass sie unter einem gewissen Druck steht die Vergangenheit schlecht zu finden. Wenn sie schonmal zugeben muss, dass es als Kind eigentlich gut war... was wäre bloß los, wenn sie heute sagt: Hey, habe eigentlich kein Problem damit.

Das steht übrigens alles weiter unten im Artikel. Natürlich sieht sie das jetzt alles ganz anders. Deswegen begann der Artikel mit:
Es war also abscheulich, sagt sie nun. Und, dass es ihre Ansichten bezüglich Sexualität für eine lange Zeit verändert habe. Aber Moment? Welche Ansichten als Kind denn bitte?"It was heinous," she said. "It changed my view about sex for a long time."
Und selbstverständlich prägen die ersten sexuellen Erfahrungen ein Kind ein Leben lang. Aber war es ein schlechter Einfluss? Darüber wird übrigens kein Wort verloren.
Das ist also die erste Methode Harmlosigkeit von Sex als Kind wegzuerklären. Man sagt später einfach es wäre aus irgendeinem Grund schlecht gewesen und bleibt bezüglich dessen sehr vage. Warum? Naja, ist einfach so.
Sicherlich reicht das nicht. Was kommt noch?
Na klar. Der Hinweis darauf, dass Kinder einfach gesetzlich nicht zustimmen dürfen und die ganze Begebenheit nennt sich schlichtweg Missbrauch.But even though Simon believed she was romantically involved in this relationship, what was going on was abuse. As a child, Simon couldn't have given lawful consent.
Und die Begründung? Braucht man natürlich nicht. Ist einfach so.
Hier klingt natürlich noch ein anderer Aspekt an. Hier noch einmal ausgeführt:
Das ist die dritte Methode um die augenscheinliche Harmlosigkeit wegzuerklären. Sie dachte bloß sie wäre in einer romantischen Beziehung, sie war verwirrt. Sie war nicht wirklich verliebt oder so, das hat sie sich eingebildet.Somehow, the singer noted, her mother must have found out what was going on -- the boy was banned from their home one summer.
"I was devastated because I thought I was in a romance. Which I think happens to a lot of girls," she said, admitting she was confused about the nature of the relationship.
Man kann natürlich ewig darauf pochen und ein Kriterium fordern um echte und eingebildete romantische Liebe beobachtbar unterscheiden zu können, man wird uns diese nicht geben, weil es diese nicht gibt.
Mit den Kriterien, die wir haben, können auch 18-Jährige sich Liebe auch nur einbilden und es wäre ununterscheidbar von echter gefühlter Liebe.
Auch fehlt hier der Bezug zu den sexuellen Handlungen, und warum "Einbildung von Liebe" etwas damit zu tun haben soll, warum sexuelle Handlungen - egal welcher Qualität - abzulehnen sind.
Entweder ist die Einbildung von Liebe (kleine Mädchen können sich ja nicht echt verlieben), für sich genommen schlecht oder eben nicht.
Wäre es also nie zu Sex gekommen hätte kein Schwein diese Liebesduselei interessiert und es wäre eher müde belächelt und marginalisiert worden, wie quasi sonst immer die Erwachsenenwelt reagiert, wenn man mit kindlichem Ausdruck zu tun hat.
Geht es allerdings um Sex wird diese Gefühlslage gleich zum Gift erklärt.
Wir sind schon fast am Ende. Aber der Artikel hat allerdings noch einen krassen Hammer dabei. Anschnallen!
"Your libido overpowers everything! You’re so libidinous even at the age of 9 and 10. And sometimes there’s an outlet there. I bet in many more cases than we know about there is."



Sie hatte ihre Libido nicht im Griff - sie war geil, geil auf Sex.
Das haben die ernsthaft abgedruckt. Ein US-amerikanisches Printmedium.
Zusammenfassung:
Sie war 7, war verliebt in einen jugendlichen Familienfreund, sie war stolz auf ihre Beziehung, sie hatte Lust auf Sex.
Das kann man nicht heute ja nicht so stehen lassen. Wie erklären wir das weg?
Aus heutiger Sicht war das schrecklich, gesetzlich dürfen Kinder nicht zu Sex zustimmen (nennt man Missbrauch), sie hat sich ihre Liebe eingebildet und war verwirrt.
Klingt überzeugend? Für mich jedenfalls nicht. Man könnte jetzt noch einen weiteren Tauchgang in die Kommentare machen, aber ich glaube das reicht erstmal.
