GLF

[naylee]

Hmmm...

irgendjemand von uns war doch richtig Lehrer, wenn ich mich nicht irre.

Ist ja irgendwie ein Traum - immer Kinder um einen rum, die nie älter zu werden scheinen, denn es rücken ständig neue nach.

Gibt's da auch was negatives dran, weshalb man als Pädo da in Situationen kommt, die schwierig sind?

- man verliebt sich in ein Mädchen und kann es ihr nicht zeigen
- die 4. Klasse wird entlassen und gute Freundinnen sind einfach weg
- es wird im Kollegium offensichtlich, dass man nicht nur ein rein pädagogisches Verhältnis zu den Kindern möchte, sondern auch ein privates
- man hätte gerne ein privates Verhältnis, kann es aber nicht aufbauen
- Mädchen werden bevorzugt und Lieblingsmädchen ganz besonders

und und und...

wäre schön, wenn sich hier mal einige Pädagogen zu Wort melden könnten. Mir brennt die Frage, ob ich mich nicht doch für ein Lehramtsstudium hätte entscheiden sollen, im Moment nämlich wie Feuer unter den Fingern

Gruß, Naylee

[gelöscht_16]

is doch ne schöne sache. musst halt nur grundschule unterrichten. wenn möglich dritte und vierte klasse, vorzugsweise auf einem mädchen internat.

so wärs ideal wenn ich diesen beruf hätte.

[Cocolinth]

Haha, nein danke! Nicht für mich.

Das wäre ja NUR Stress und Versuchung... und ich will doch nicht in den Knast!

[Sairen]

- Man muss eine Autoritätsperson darstellen

[Ovid]

Schwierige Sache. Da es gleiche viele Kinder auf einmal sind, muss man in manchen Situationen schon sehr autoritär reinhauen, und das kann einem schon ganz schön wehtun, auch, wenn es das Richtige ist.
Zweiter Punkt: Es sind alles sehr lose oberflächliche Beziehungen mit Erziehungs- und Lehrauftrag auf einmal. Ergo ist eine Liebesbeziehung in dieser Rolle nicht möglich ohne seine Verpflichtungen zu vernachlässigen.
Allerdings kann ich mir dies dennoch vorstellen, da es mir Freude bereitet Kindern etwas auf dem Lebensweg mitzugeben. Dass diese Kinder dann quasi durch mich ein Basisinventar an Weltwissen bekommen, mit dem sie ihr Leben bestreiten können. Ja, ich denke das wäre etwas sehr Schönes.

[Sairen]

Das Schönste was man einem Kind mitgeben kann, ist, finde ich, nicht was 4+5 ist, sondern die Fähigkeit Zuneigung zu empfinden.

Auch wenn es sich sehr schnulzig anhört...

[Ovid]

Das Schönste was man einem Kind mitgeben kann, ist, finde ich, nicht was 4+5 ist, sondern die Fähigkeit Zuneigung zu empfinden.

Auch wenn es sich sehr schnulzig anhört...

Ich würde das nicht so starr sehen. Kennst du die Curricula der 1-4. Klasse, Sairen? Ich sehr gut.
Und da ist sehr viel für soziale Fähigkeiten vorgesehen. Man geht auch viel raus. Kindern Neues zu zeigen, Kindern bei Konflikten zu helfen, sie zu trösten, ihren Lebensmut und ihre Lebensfreude positiv zu erhalten und allgemeine und auch eigene Lebensweisheiten zu vermitteln...das alles kann eine sehr schöne Sache sein. Die Grundschule hat sich sehr positiv entwickelt, wenn ich das mal so vergleiche mit meiner Grundschulzeit, die ich auch schon schön fand.

[Sairen]

Kennst du die Curricula der 1-4. Klasse, Sairen? Ich sehr gut.

Ja, ok, ich nicht.
In meiner Schulzeit empfand ich den Großteil der Lehrer (eigentlich bis auf 2) alle als 'nervige Lehrer'.

Und ich empfand trotz jeder Makel meine Grundschulzeit auch alle mal schön.
Nunja, es ist wie es ist, ich empfange Kinder lieber als Spielpartner, da darf ich auch mal Assi sein

(Aber Kinderhorts bieten ja eine schöne Alternative...)

[Horizonzero]

Bin kein Pädagoge, arbeite aber überwiegend in Kindergärten und Schulen, was mir sehr viel Freude macht. Den Umgang mit den neugierigen Kinder ( was machst du da ???) möchte ich nicht missen. Gruß Rainer

[naylee]

@ Rainer: als was arbeitest du denn da? Hausmeister, Gärtner, Pausenclown

@Ovid: Wenn ich mir mal die Studienpläne für die heutigen Lehramtsstudenten Grundschule ansehe, kann ich das nur bestätigen was du da sagst. Auch meine Erfahrungen, die ich so oberflächlich in einem Hort gemacht habe, sind sehr positiv. Ich hab früher Hort auch gehasst. Im Keller, mit Schlafenszeit usw...

allerdings haben die KInder von heute kaum Zeit zum Spielen. Ungefähr 2 bis 3 mal die Woche wirklich Freizeit im Hort, ansonsten nur Beschäftigung, Hausaufgaben, lesen...

@Sairen: Mit der Autoritätsperson hatte ich so kurzfristig keine Probleme, aber ich fände es sehr sehr schwierig diese für längere Zeit zu spielen. Schließlich begebe ich mich ja irgendwie doch auf ihr Niveau, will mit ihnen spielen und nicht auf sie aufpassen und sie belehren. Ist schon komisch pädophil zu sein :/

[Khenu Baal]

Noch vor 5 oder 6 Jahren sah ich diese Dinge erehblich anders als heute, wo ich unsereinem generell von einer beruflichen Beschäftigung als Lehrer für Grundschüler abrate. Eben weil bei weitem nicht alle GLs die von Dir genannten (und weitere) mit einer pädagogischen Tätigkeit verbundenen Klippen schadlos zu umschiffen imstande sind. Ausnahmen bestätigen da nur die Regel. Ich meine, wer kann denn schon für sich in Anspruch nehmen, gegen Verliebtheit mit all ihren Begleiterscheinungen gefeit zu sein? Bevorzugung ist nur eine der Facetten, hinzu kommt Verlust der Objektivität uswusf...
Summasummarum würde ich persönlich nur ausgesprochen stabilen, vor allem auch in ihrer Andersartigkeit gefestigten Pervs raten, sich für einen solchen Berufsweg zu entscheiden.

Dagegen rate ich fast allen Pervs dazu, ihr Heil in unverbindlicher Weise auf ehrenamtlicher Basis zu suchen. Die Möglichkeiten, nette Kontakte zu knüpfen sind enorm. Aber man kann halt, wenn die Dinge aus dem Ruder zu laufen drohen, immer komplikationslos den Rückzug antreten.

[naylee]

Genau diese Gedanken hatte ich vor einigen Jahren schonmal, weswegen ich mich dagegen entschied. Heute denk ich da anders drüber, aber eben unter Vorbehalt. Sich zu verlieben ist da schon ne derbe Sache, genau diese Thematik ist ja in Bloch: Der Kinderfreund dargestellt.

Und außerdem: das leiseste Gerücht würde den Arbeitsplatz unsicher machen. Gerüchte entstehen schnell... da hab ich Erfahrung mit.

Aber toll wär's trotzdem

[Sakura]

Hallo Naylee,

Aber toll wär's trotzdem

Nein. Das stelle ich mir wie einen nie endenden Alptraum vor. Überleg mal, wenn du dich in eine Schülerin verliebst. Dann ist das NUR traurig, weil mehr als normaler Umgang im Unterricht ist nicht.
Und wenn du außerhalb des beruflichen umfelds eine Freundin hast, kann das sehr schnell darauf zurückschlagen. Es genügt doch nur ein dummes gerücht und dir kann es beruflich und real an den Kragen gehen.
OK, das gilt für alle Männer in der Fotzokratie, aber für Pädos, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines speziellen Kontaktes zu einem speziellen Kind besonders groß ist, um so mehr.

Ich habe in anderen Foren, ich glaube annabelleigh.net mal Sachen von jemandem gelesen, der von sich schrieb er wäre Lehrer an einer Schule und fände das unheimlich toll usw. Er schrieb auch schöne Anekdoten, die durchblicken ließen, dass er mit bestimmten Kindern ben doch besonders gut auskam, aber das ist dann schon die grenze des Realisierbaren.
Mir wäre das nicht genug.

Vllt. denken viele, dass dieser Massenkontakt besser ist als n ichts, weil sie meinen, richtige Pädobeziehungen seien unmöglich. Aber wenn er im Laufe seines Berufslebens lernt, dass das nicht so ist und er unweigerlich in einer Sackgasse gelandet ist? Das ist gerade für Lehrer eine Katastrophe, denn die haben nichts Richtiges gelernt, eben nur Lehrer. Und wenn man da weg vom Fenster ist wegen Outing oder wegen verlorener Motivation?
Dann ist man nur noch berufsunfähig.

Sakura

[Horizonzero]

@naylee, den Pausenclown geb ich zwar manchmal - lol- nö, ich bin Garten und Landschaftsbauer und baue halt die kompletten Außenanlagen, z.B. einen neuen Sandkasten mit Spielgeräten, oder
befestigte Flächen, oder neue Grünanlagen. Ich bin im Neubaubereich, Kollegen von mir machen
später die Pflege der Anlage. Wenn ich mit meinem LKW und Bagger auftauche ist das eine
große Abwechslung für die Kinder, die werden dann penetrant neugierig ... was mir natürlich gefällt ...
Gruß Rainer

[Herr Pastor]

Die Argumente von Sakura kann ich nur unterstreichen, ggf. hängt da irgendwann die ganze Existenz dran. Ist ja vllt. auch nicht allzu vernünftig, seine Berufswahl nur an sexuellen Präferenzen festzumachen. Gibt ja auch noch andere Talente oder Gesichtspunkte.

Wie es speziell bei Grundschullehrern aussieht weiß ich nicht. Ich möchte meine Ausbildung im Sozialbereich nicht missen, also vor allem die Praktika, im Kindergarten, als Betreuer auf Kinderfreizeiten etc. Diese Möglichkeiten hat man sonst nicht so einfach. Die Ausbildung im Sozialbereich gibt ein gutes Alibi ab, man kann überall mal reinschnuppern als Praktikant Wenn ich nochmal vor der Wahl stünde, würde ich es so machen: Erstmal einen sozialen Beruf anfangen (Erzieher, Sozpäd etc.) Die Zeit der Ausbildung genießen, viele schöne Praktika machen, vielleicht den Berufsabschluss machen - und dann vielleicht nochmal was "praktisches" lernen, Kaufmann oder Arzt oder so. Wenn man im pädagogischen Bereich aufgeht und mit platonischen Kontakten zufrieden ist, kann man natürlich dabei bleiben. Leider sind diese Dinge heutzutage wohl etwas finanzabhängig