rambler hat geschrieben:
Das Analoge dazu besteht nur darin, jemanden festzunehmen, der eine konkrete sex. Handlung an einem Kind erst geplant, aber noch nicht ausgeführt hat. Das ist ein Spezialfall, den manm nicht mit der allg. Frage der Angezeigtheit udn Wirkung strafrechtl. Regelung intergenerationaler sex. handlungen gleichsetzen darf.
Der Kernpunkt meiner Argumentation setzt ja schon voraus, dass es einen eklatanten Unterschied zwischen "sexueller Handlung" per se und Missbrauch gibt.
Wenn jemand einen Missbrauch plant, dann plant er eine Straftat.
Wenn jemand eine sexuelle Handlung plant, dann plant er voererst nichts Böses.
Selbst wenn ein atypischer Missbrauchsfall mal zu Tage kommt, wird man quasi mit der Argumentation "
Du hättest ihr ja schaden (sprich: wirklich missbrauchen) können" trotzdem verurteilt.
Abstrakte Gefährdung eben. Ist nichts passiert, aber du bist trotzdem böse.
Das wäre so als würde man jedem Erwachsenen unterstellen: "
Meine Güte. Ihr hattet Sex? Zum Glück hast du sie nicht vergewaltigt"
rambler hat geschrieben:
Ah - und zum Abschluss all dieser postmodernen Beliebigkeitsdefinitionen von weiter oben ein essenzialistischer Wortgebrauch von "Missbrauch" - da schau her.
Naja. Da du im neuen GLF erst später dazugestoßen bist, kann ich es dir nicht verdenken.
Meine Defintion von Missbrauch schwebt in unzähligen Beiträgen von mir hier umher.
Die juristische Defintion ist pures Kalkül. Eine Schutzalterskonstante. Das wars schon.
rambler hat geschrieben:
Für die Feststellung der "Wirklichkeit" eines sex. Missrauchs sähe ich - jedenfall in vielen Fällen - keine andere Möglichkeit, als die Frage am subjektiven Empfinden des jüngeren Beteiligten zu messen.
(I) Willens des Kindes
(II) Verhalten des Täters
(III) Wissenschaftlich festgestellte einschlägige Faktoren:
- Informationsbetrug
- Geheimhaltung
- Isolation
- Ambivalenz
- Zwang
- Manipulation
- (Viktimiserung)
- ...
um einige zu nennen. (vgl. Finkelhor)
(IV) Seelischer Zustand des Kindes nach der Tat
rambler hat geschrieben:
Wenn du glaubts, mit der Absurdität einer solchen Lösung besser davon zu kommen, na dann bitte. Oder meinst du, der Pädophile wüsste dann jeweils im voraus, ob er gerade zu einem "wirklichen" Missbrauch schreiten wird (wovon er dann natürlich ablassen wird), oder nur zu einem "unwirklichen"?
Ist das so schwer zu unterscheiden?
Ich habe viel Erfahrungen mit Kindern und jedesmal ist es absolut leicht heraussondierbar ob das, was dem Kind Neues herangetragen wird ihm zuwiderläuft oder gefällt.
Ich bin ja ausserdem nicht nur für pure Gesetzesänderung. Es muss ein gesamt-gesellschaftliches gesundes Umdenken stattfinden.
So stehen diese Beziehung auch vollkommen in der Öffentlichkeit.
Es gibt keine Geheimhaltung, keine Ambivalenz, kaum Raum für Manipulation.
Man muss solche Beziehungen für möglich halten, und das ist eben
nicht so unglaublich abwegig, wie manche sich das vorstellen.
rambler hat geschrieben:
Vllt wird er das seinem zarten Partner auch gleich mitteilen, damit dieser das Kommende als Unwirklich erlebt, nicht?
Jetzt komme ich nicht mehr ganz mit.
rambler hat geschrieben:
Bleibt dann noch die Frage, wie es mit der Präventionswirkung eines derartigen Gesetzes (natürlich gegenüber "wirklichem" Missbrauch) steht.
Man muss sich von dem Gedanken lösen, dass der Übergang da so fliessend ist, so unglaublich schwer unterscheidbar oder kaum durchschaubar.
Die meisten verhudern sich ja gerade durch diese Vorstellung so extrem.
"
Oha. Die einen Kinder zeigen keine Symptome, die anderen leben ihre Sexualität intensiver... Die hier verteidigen den Täter, die hier verabscheuen ihn, diese...."
Man begeht den größten Fehler, den man nur machen kann!
Alle sexuellen Handlungen, Missbrauch usw. in einen Topf zu werfen und gleichzeitig auch alle Folgesymptome dazu. Am Ende wird kaum einer draus schlau, da man immer denkt, es handele sich um den selben Sachverhalt, was ja komplett falsch ist.
rambler hat geschrieben:
Nee, auf dieser Schiene kannst du nicht fahren.
(Vorausschauend: bitte jetzt nicht mit der RBT-Studie kommen. Auch wenn ich nicht Ovid heisse, gibt es zwei, vllt sogar drei Dinge auf dieser Welt, die sogar mir bekannt sind. Evtl sogar noch ein viertes Ding...).
Würde als Antwort auch nicht so passen.