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Kolibri
Beiträge: 754
Registriert: 08.03.2010, 01:55
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Re: Anerkennung eines Opfers

Beitrag von Kolibri »

Danke für den Beitrag Emissary.
Mich interessieren solche Lebensgeschichten sehr, auch wenn es mir nicht immer leicht fällt solche Sachen zu lesen. Ich stelle mir dann immer alles bildlich vor, sodass ich die Bilder dann nicht so leicht aus dem Kopf kriege und davon Albträume habe. Und trotzdem lese ich gerne davon, weil es sachlich und persönlich ist.

Ich würde dir wirklich raten ihn anzuklagen.
Natürlich kann ich dich verstehen, dass es für dich nicht so einfach ist, da du vor dem Gericht all deine Erfahrungen wieder abrufen musst und vor allem dass du deinen Peiniger wiedersehen musst und diese Erinnerungen vielleicht sogar vor ihm erzählen musst, was doppelt so schwer ist.

Wann hast du eigentlich deinen gestörten Cousin das letzte Mal gesehen?

Er war erst 13 als er mit solchen Dingen angefangen hat!?
Das ist unglaublich! Wie kommt eigentlich ein 13 jähriger in dem Alter zum Satanismus? Sind seine Eltern (dein Onkel/Tante) vielleicht auch Satanisten?
In welchen sozialen Verhältnissen ist er aufgewachsen? Und in welchen du, wenn ich fragen darf? Es wundert mich nämlich auch, dass dein Bruder in einer Sekte gelandet ist.

Emissary hat geschrieben:Bei meinem Bruder war es auch eine Sekte aber dazu möchte ich öffentlich nicht soviel sagen, dass wäre evtl. nicht gesund...
Nicht gesund für wen? Für deinen Bruder? Hat er/ihr immer noch Angst vor der Sekte?


Du schreibst von einem Mann, der auch mit beteiligt war an dem Missbrauch.
Wer könnte es gewesen sein? Ein erwachsener Freund deines Cousins?
Und du schreibst dass dein Onkel von dem Missbrauch wusste, aber nichts unternahm anscheinend. Wie kommt es? Hier stellt sich wieder die Frage nach dem sozialen Verhältnis bzw. sozialem Hintergrund... Was für eine Familie sind die denn?


Emissary hat geschrieben:Es ist aber durchaus möglich, dass es schon früher gewesen ist, da ich wie gesagt leider (oder vielleicht auch zum Glück) noch längst nicht alle Erinnerungen beisammen habe.
Vielleicht ist es ja besser so, dass du dich nicht so gut an deine schreckliche Vergangenheit erinnern kannst. Man sollte die Vergangenheit begraben und versuchen für das hier und jetzt zu leben - in der Gegenwart. Es ist besser zu vergessen was früher war. Du solltest vergessen, aber dennoch nicht vergeben. Denn Vergebung hat er nicht verdient! Vielleicht fällt es dir dann leichter zu vergessen, wenn er endlich hinter Gittern sitzt. Du musst nur noch diesen einen Schritt wagen. :)


Emissary hat geschrieben:Opfer spüren Verbundenheit oft unbewusst.
Schön gesagt. ;)


Emissary hat geschrieben:So ich hoffe, ich habe nicht zuviel geschrieben. Ich möchte euch ja nicht zuspamen [...]
So etwas kann man nicht als Spam bezeichnen.
Spam ist etwas was nur eine Zeile lang ist oder kein Inhalt besitzt.
Du dagegen hast uns deine Lebensgeschichte erzählt.
Und ich bin immer froh über einen langen Text mit gutem Sachverhalt und gutem Inhalt. Würde mich freuen weiteres von dir zu lesen. ;)
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Kolibri
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Re: Anerkennung eines Opfers

Beitrag von Kolibri »

>>Den Thread nach oben schiebt, bevor er untergeht.

Hey Emissary schaust du noch ab und zu hier vorbei, oder bist du jetzt für immer weg?
Oder bist du momentan nur grad beschäftigt?

Fände ich nämlich schade, wenn du dich registrierst und dann doch verschwindest. ;)
Emissary
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Re: Anerkennung eines Opfers

Beitrag von Emissary »

Huhu,
nein es gibt mich durchaus noch. Ich habe nur zur Zeit unglaublich viel zu tun. Ich habe nämlich eine Ausbildung zur Erzieherin angefangen und will diese bestmöglich auch abschließen. Zudem kommt das ich an diesem Wochenende Hochzeitstag habe und da noch etwas zu tun hab ;)
~~~Ach, und könnte ich doch nur ein einziges Mal die Uhren rückwärts drehen.
Denn wie viel von dem, was ich heute weiß, hätte ich lieber nie gesehen~~~ (Wolfsheim - Kein Zurück)
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Ovid
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Re: Anerkennung eines Opfers

Beitrag von Ovid »

Hey =)
Gute Entscheidung.

Mal eine andere Frage: Kannst du dir vorstellen dich mit Kindern anzufreunden?
Kann es dir in der Ausübung deines ErziehungsJobs bzw. Ausbildung nicht passieren, dass dir bestimmte Kinder auf einmal sehr wichtig werden?

Also mir passiert so eine emotionale Abhängigkeit extrem schnell. Das ist sozusagen mein größtes "Problem" bei der ganzen Sache. :|
(ganz zu schweigen davon, wenn ich mich mal verlieben sollte)
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Kolibri
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Re: Anerkennung eines Opfers

Beitrag von Kolibri »

@Emissary
Ohh, dich habe ich gar nicht mehr erwartet.
Vielleicht schreibst du ja mal wieder etwas mehr hier.
Würde mich freuen. ;-)
Emissary
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Wohnort: Berlin

Re: Anerkennung eines Opfers

Beitrag von Emissary »

Doch ich schneie immer mal wieder vorbei hier ;)
Also ich kann mir durchaus vorstellen mich mit Kindern anzufreunden. Ich wirke ohnehin wie ein Magnet auf Kinder, gerade auf die, die von den meisten als 'Problemkinder' bezeichnet werden. Ich liebe es mich mit solchen Kindern zu beschäftigen die zu Wutanfällen neigen, schwer unter Kontrolle zu kriegen sind oder so etwas in der Art. Es bedeutet mehr Herausforderung für mich und wenn ich da mal zu hören bekomme 'Du bist meine Freundin', dann ist das für mich eine doppelt so große Freude wie bei einem 'normalen' Kind. Allerdings muss ich sagen, dass ich auch mit den unproblematischen Kindern sehr gern zu tun habe. Manchmal macht so ein Beruf aber auch echt traurig oder nachdenklich z.B. wenn ein Kind zu dir kommt was meist Probleme macht, sich an dich gehängt hat und dann zu dir sagt: 'Nimm deinen Kater mit, dann kommst du zu mir und bist meine neue Mama.' Mütter sollten für Kinder aus meiner Sicht etwas was unersetzbares sein und wenn dies nicht der Fall ist, dann macht mich das sehr sehr nachdenklich. Selbst als ich 3 Monate nicht mehr in der Kita gearbeitet hatte und mal zu besuch da war kam er sofort zu mir und hat mir etwas geschenkt, was alle anderen Erzieherinnen nicht bekommen haben. Von daher finde ich schon das man sich sehr gut mit Kindern anfreunden kann und ja es ist schwer, einen gewissen emotionalen Abstand zu wahren aber irgendwie bekomme ich das ganz gut hin ;)

Ach und Kolibri ;) Ich werde mich bemühen öfter vorbeizuschneien. Ich muss nur Haushalt, Hausarbeiten, Referate, ellenlange TExte pro Fach UND meinen Mann unter einen Hut bekommen. Meistens habe ich nicht mal einmal in der Woche Internet an :) Ich gelobe Besserung
~~~Ach, und könnte ich doch nur ein einziges Mal die Uhren rückwärts drehen.
Denn wie viel von dem, was ich heute weiß, hätte ich lieber nie gesehen~~~ (Wolfsheim - Kein Zurück)
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Kolibri
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Re: Anerkennung eines Opfers

Beitrag von Kolibri »

Du arbeitest also als Erzieherin? Wie lange schon?
Ist jedenfalls interessant, dass du dich zu den Problemkindern besonders "hingezogen" fühlst. :wink:

Ist aber sehr gut, dass du dich ab und zu hier immer noch blicken lässt.
Du hast also recht viel zu tun, wie du geschrieben hast.
Ich verstehe das. Das reale Leben sollte auch Vorrang haben.

Und wie war eigentlich deine Hochzeit? Bestimmt schön, oder?! :wink:
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Ovid
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Re: Anerkennung eines Opfers

Beitrag von Ovid »

Hey Emissary,
schön von dir mal wieder zu lesen. :)
Emissary hat geschrieben:Doch ich schneie immer mal wieder vorbei hier ;)
Also ich kann mir durchaus vorstellen mich mit Kindern anzufreunden. Ich wirke ohnehin wie ein Magnet auf Kinder, gerade auf die, die von den meisten als 'Problemkinder' bezeichnet werden.
Wem sagst du das. ;)
Es tut unheimlich gut zu merken, dass man wichtig ist, dass man helfen kann und gerade weil es einem Freude macht Aufmerksamkeit und Geborgenheit zu schenken und das Zurückerhalten von Aufmerksamkeit einem sehr wertvoll ist, macht einen das Zusammensein mit Kinder so glücklich.
Bei Pädophilen vielleicht so übertrieben glücklich, dass es noch viel mehr Lebensbereich einnimmt, also auch die der Beziehung und Partnerschaft, was für viele völlig absurd und abwegig ist.
Emissary hat geschrieben: Ich liebe es mich mit solchen Kindern zu beschäftigen die zu Wutanfällen neigen, schwer unter Kontrolle zu kriegen sind oder so etwas in der Art. Es bedeutet mehr Herausforderung für mich und wenn ich da mal zu hören bekomme 'Du bist meine Freundin', dann ist das für mich eine doppelt so große Freude wie bei einem 'normalen' Kind.
Ich glaube das hängt damit zusammen, dass man spürt, wie bedeutsam die eigene Anwesenheit für diese Kinder ist, als wichtiger Bestandteil für deren Lebensbewältigung und späteren Lebenserfolg. Dass man dem Kind einige Chancen und eine angenehme Erinnerung mit in die Wiege legt.
Ich selbst kann mich an eine Erzieherin in meiner Kindheit erinnern, wenn ich mir nur ihr Gesicht vorstelle, dann wird mir ganz warm. Sie war wie ein Engel, kein Mensch. Ich habe total die unwirklichen und angenehmen Erinnerungen an sie. Es war zur Kindergartenzeit, da hat man sowieso alle Menschen etwas anders gesehen. Da hat man die Züge und Eigenheiten der Menschen 100 Fach verstärkt erlebt. Ein heutiges alltägliches Vorkommnis war ein großes Schauspiel, eine hitzige Diskussion unter Eltern war eine Katastrophe.
Ähmm ok, irgendwie schweife ich gerade seeeeehhhrr ab. :lol:
Emissary hat geschrieben: Allerdings muss ich sagen, dass ich auch mit den unproblematischen Kindern sehr gern zu tun habe. Manchmal macht so ein Beruf aber auch echt traurig oder nachdenklich z.B. wenn ein Kind zu dir kommt was meist Probleme macht, sich an dich gehängt hat und dann zu dir sagt: 'Nimm deinen Kater mit, dann kommst du zu mir und bist meine neue Mama.' Mütter sollten für Kinder aus meiner Sicht etwas was unersetzbares sein und wenn dies nicht der Fall ist, dann macht mich das sehr sehr nachdenklich.
Ich weiß, was du meinst, und manchmal fluche ich auch leise in mich hinein, warum es gerade nicht besser ist. Ist die Mutter/Vater Schuld? Keine Ahnung, ich kenn sie nicht. Ich kenn die Lebenssituation der Familie nicht. Hat überhaupt jemand Schuld? Vielleicht ist es einfach nur die Ungerechtigkeit die leider manchmal siegt und man kommt sich ganz schön hilflos vor; besonders wenn man selbst nicht mehr oder zumindest nicht mehr soviel für einige Kinder da sein kann.
Emissary hat geschrieben: Selbst als ich 3 Monate nicht mehr in der Kita gearbeitet hatte und mal zu besuch da war kam er sofort zu mir und hat mir etwas geschenkt, was alle anderen Erzieherinnen nicht bekommen haben. Von daher finde ich schon das man sich sehr gut mit Kindern anfreunden kann und ja es ist schwer, einen gewissen emotionalen Abstand zu wahren aber irgendwie bekomme ich das ganz gut hin ;)
Das freut mich, dass das noch klappt. Ich hoffe ich kriege das für mich auch noch einigermaßen stabil hin. Bisher habe ich jedesmal geweint und war eine ganze Zeit lang erst einmal "vermindert funktionsfähig", wenn ein Abschied von Kindern nahte. Der Trost war, dass ich dann neue Kinder kennenlernte, aber irgendwie wiederholt sich das ganze sehr oft. Aber das gehört wohl dazu.
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