Re: „Kindersex-Studie“
Verfasst: 21.07.2013, 23:46
Was wissenschaftliche Studien mit riesen Medienkampagnen zu tun haben wollen, erschließt sich mir nicht ganz.
Gegen den Willen, gedrängt, wirklich schlimm etc. Das sind Deine Beschreibungen und exakt das, was Medien sehen wollen, um Absätze anzukurbeln und Du kannst Dir zu 100% sicher sein, dass nicht zwischen Ersatzobjekttätern und Pädophilen unterschieden werden wird.Ovid hat geschrieben:Lustig finde ich wie das Design der Studie schon vorsieht welche Ergebnisse es haben möchte:
Überall steht "gegen Deinen Willen" oder "gedrängt".
Von Kindern gewollter "Missbrauch" fällt komplett unter den Tisch!
Nein, wir diskutieren auch die mediale Reaktion darauf.Verurteilt hat geschrieben:Stimmt. Daher diskutieren wir die Studie auch im Bereich Medien, müsste eigentlich zu Wissenschaft und Seriösität verschoben werden.
Ja tut mir Leid, wenn Medien wissenschaftliche Ergebnisse für ihre Skandale missbrauchen. Soll man es deswegen sein lassen?Verurteilt hat geschrieben: Gegen den Willen, gedrängt, wirklich schlimm etc. Das sind Deine Beschreibungen und exakt das, was Medien sehen wollen
Nicht frei, nicht die Ergebnisse die erwünscht sind. Deine Ansicht dazu:Das wichtige an dieser Studie ist nicht unbedingt ihre Aussage. Man kann praktisch jede Studie aufgrund ihrer Methodik kritisieren. Viel wichtiger ist die Einmischung der Politik. Es ist offensichtlich welcher Druck durch Interessensvertreter auf die Wissenschaft ausgeübt wird, um ja nur die richtigen Ergebnisse zu liefern. In Deutschland musste Professor Lautmann genau das gleiche am eigenen Leibe erfahren. Wenn aber die Wissenschaft nicht frei ist. Wenn Wissenschaftler um ihre Karriere bangen müssen, wenn sie nicht die Ergebnisse veröffentlichen, die die Politik sehen will, dann ist die Wissenschaft am Ende.
Erst wenn sich mutige Fachleute zusammenschliessen und sich die Bevormundung durch die öffentliche Meinung nicht mehr gefallen lassen, ist im Bereich Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen wieder objektive Forschung möglich.
Ich möchte da nur noch das anfügen und ansonsten werde ich mich von dem Thema Wissenschaft komplett distanzieren:Lustig finde ich wie das Design der Studie schon vorsieht welche Ergebnisse es haben möchte.
Verurteilt hat geschrieben:Nein aber von allen danach, die sich dem politischen Druck untergeordnet haben.
Na offiziell gar nichts, unter der Hand würden sie sagen, dass ja bei gewolltem Sex eh klar ist, dass er keine schlimmen Folgen hat, wozu also abfragen.Ovid hat geschrieben: Warum fragt nicht ein einziger Journalist: "Warum haben nur nach ungewollten sexuellen gefragt? Was ist Kindern, die aus Neugier oder subtiler Manipulation zugestimmt haben?"
Was würden die Forscher da antworten? Das würde mich brennend interessieren.
Die Wirkung dürfte nicht anders sein als die alltägliche und ständige Konfrontation damit, dass es Gewalt auf der Welt gibt. Kinder kriegen das mit und beziehen das auch auf sich zurück. Natürlich kann es da auch solche negativen Effekte geben, dass es negative Emotionen auslöst.Madicken hat geschrieben: Zu erst einmal finde ich sie (in ihrer Direktheit) auch anmaßend/despektierlich und fahrlässig (letzteres insbesondere in Bezug auf die Wirkung solcher Fragen auf wirklich mißbrauchte Kinder).
Nein. Es handelt sich ja um quantitative Studien und ich kann dir ungefähr sagen, wie das abläuft, wenn es halt dem Vorgehen ähnelt, das ich kenne:Madicken hat geschrieben: Was macht man mit den Antworten, die darauf verweisen ? Versucht man, die Täter über ein "Nun erzähl`uns mal genau, wer das bei Dir gemacht hat!" - Verhör dingfest zu machen ?
Solche Fragen sind zu inkonkret. Jeder hat andere Vorstellungen darüber, was sexuelle Gewalt ist oder nicht.Madicken hat geschrieben: Warum teilt man nicht erst einmal Fragebögen aus (oder spricht mit den Kindern), ob jemand sich schon einmal sexueller Gewalt ausgesetzt fühlte und darüber reden oder Angaben machen möchte ?
Weiß ich nicht. Inwiefern siehst du diese Gefahr? Ich denke schon, dass die Konzeptualisierung von "gegen deinen Willen" den Unterschied überhaupt macht.Madicken hat geschrieben: Und so wird mit dieser eingrenzenden Art der Fragestellung (Du hast es selbst angesprochen) eine Verbindung von Sexualität und Gewalt hergestellt, die für die 90-93% (meine Schätzung) nicht davon Betroffenen ein Schreckensszenario errichtet und sie in ihrer Sexualität womöglich befangener macht als wie die meisten es ohnehin schon sind.
Nein. Aber wozu auch? Genaugenommen betrifft das Problem ja nur den Erwachsenen, "der die Verantwortung hat". Deshalb spricht man das auch nicht an.Madicken hat geschrieben: Hat man den Schülern erklärt, daß auch gewaltlose Sexhandlungen für den Erwachsenen strafrechtliche Konsequenzen haben können ?
Was sie vorgaukeln oder nicht, kommt darauf an, welche Position man vertritt.Madicken hat geschrieben:weil sie vorgaukelt, daß möglich ist, was es nicht gibt bzw. nicht geben darf : nämlich vom "Opfer" als einvernehmlich/gewünschte/lustvoll erlebte Sex-Kontakte mit Erwachsenen.
Also diese Kritik verstehe ich auch nicht.Madicken hat geschrieben:Hat man den Schülern erklärt, daß auch gewaltlose Sexhandlungen für den Erwachsenen strafrechtliche Konsequenzen haben können ?
Das auch diese "geächtet" sind ? Die "Gegen Deinen Willen"- Frage ist deshalb - ohne weitere Erläuterungen/Erklärungen manipulativ-suggestiv und die Realität verschleiernd, weil sie vorgaukelt, daß möglich ist, was es nicht gibt bzw. nicht geben darf : nämlich vom "Opfer" als einvernehmlich/gewünschte/lustvoll erlebte Sex-Kontakte mit Erwachsenen.
Das kann man ja alles seperat beurteilen, wenn man dann die Studie selbst liest. Von vornherein zu sagen, dass die Studie biased ist, wäre etwas vorschnell. Über die Qualität des Forschungsdesigns, der Erhebung und der Auswertung wissen wir eben noch nichts.Verurteilt hat geschrieben:Sascha ich denke Du stimmst Ἄρτεμις und mir zu, wenn wir sagen dass dies eine politische Studie ist und keine Wissenschaftliche. Heißt selbst wenn es wissenschaftliche Ergebnisse gäbe, wäre der Kontext politisch.