Smaragd aus Oz hat geschrieben:Szenarien dieser Art spiele ich erzwungenermaßen deshalb regelmäßig durch, weil ich keine Antwort finde, auf die ich mich wixieren könnte:
du irrst dich, lieber smaragd. und zwar gewaltig. zumindest diese konstruktion die du hier präsentierst lässt überhaupt nichts anderes zu, als dass entweder du, er oder das mädchen am ende sterben. (ja, diese möglichkeit gibts auch, blah, whatever). aber selbstverständlich ist keine dieser ausgangssituationen am ende befriedigend. nur: die gesamte Konstruktion läuft darauf hinaus und lässt keinen ausweg daraus zu.
aber klären wir etwas anderes noch kurz vorher:
Wie kannst Du einerseits die Situation "ausweglos" nennen, andererseits von einer "unausweichlichen Antwort" ausgehen? Das passt nicht zusammen. Wenn die unausweichliche Antwort wäre, dass man den Nebenpuhler tötet, dann wäre es gerade keine ausweglose Situation, sondern eine Situation mit Einbahnstraße ohne Abzweig.
auch hier ist ein kleines problem in der denkweise offenbahrt:
es gibt eben
keinen ausweg. selbst die drei alternativen am ende des entscheidungsweges sind nach wie vor vorgegeben. dir wird letztlich nicht einmal eine wahl gelassen, weil von weiter entfernt betrachtet sogar alle möglichkeiten immer nur aufs gleiche hinauslaufen, und du eigentlich immer nur von einer anderen richtung darauf schaust. aus der situation heraus kommst du jedoch nicht. und das liegt einzig an der konstruktion des gedankenspiels.
die unausweichliche antwort ist kurz gesagt also nicht, dass dein nebenbuhler getötet wird, sondern dass überhaupt jemand am ende den großen schaden nimmt. und das ausweglose daran ist letztlich, dass es keine möglichkeit gibt, das zu verhindern. denn offensichtlich läuft es immer darauf hinaus, wenn du schreibst:
In manchen Gedankennächten bin ich Mörder, in manchen Nächten bin ich gestorben, in manchen Nächten gehe ich leer aus.
nun, betrachten wirs noch einmal etwas genauer. folgende möglichkeiten gibt es:
1. Person A bekommt das Mädchen und wird aus Neid von Person B geschlächtet
2. Person B bekommt das Mädchen und wird von Person A geschlächtet
3. Dies im Wissen einigen sich A und B auf einen Kompromiss und bringen das Mädchen direkt um (ihre Seele war sowieso dem Untergang geweiht - kurz und schmerzlos - nennt man Prävention btw)
mehr wird von der ausgangssituation nicht zugelassen.
nun ist es möglich, das einsame insel prinzip, Unvisibles aussage und den friedlichen ausweg miteinander zu kombinieren, so dass es direkt eine vielzahl an möglichkeiten dabei entsteht, wie das ganze ausgehen könnte. und zwar so, dass alle drei am ende zufrieden sind.
das erfordert
a) eine reelle verwerfung sozialer konstrukte
b) eine tatsähcliche gesetzlsigkeit (die bei dir nämlich NICHT gegeben ist)
c) eine klausel, die den egoismus eben nicht als die reine fixierung auf das offensichtlich bestmögliche, sondern auf das tatsächlich bestmögliche legt
am ende also, musst du vollenden, was du anzufangen versucht hast, und nicht auf halben wege aufhören. beziehungsweise, die halbgare lösung, die soziale gesetzmäßigkeit nicht so weit verwerfen, dass man bei den naturgesetzen (recht des stärkeren zB) landet. was du viel mehr brauchst, ist die soziale struktur aufzubrechen, aber nur soweit, dass soziale gesetze nicht mehr greifen, die natürlichen gesetze jedoch noch nicht als einziger handlungsspielraum bleiben.
was du suchst ist letztlich der ausweg.
und der darf nicht durch die fragestellung an sich bereits ausgeschlossen sein.
Was Du mir mit der Mehrheitsmeinung sagen wolltest, verstehe ich im Kontext meiner Gedankenspiele nicht. Aber vielleicht schreiben wir auch gerade aneinander vorbei; eine tragische ausweglose Situation.
nun, vielleicht.
ist am ende aber auch gar nicht so wichtig. viel mehr wollte ich nur darauf hinweisen, dass der großteil sich eventuell bereits für etwas entschieden hat, und du letztlich den irrglauben erzeugen
könntest, er wäre allein damit.