kimberly hat geschrieben:
Warum sollte ich keines haben? Das habe ich sehr wohl, nur habe ich eben nicht das Gefühl gefährlich zu sein. Hätte ich dieses, würde ich mich auch von Kindern fern halten - ähnlich wie Marco eben.
Das ist der Punkt, bei dem ich mit Marco nicht ganz übereinstimme. Auch ich halte mich deswegen nicht von Kindern fern, sondern ganz im Gegenteil. Das bedeutet aber noch längst nicht, dass ich dabei nicht meine Verhaltensweisen selbstkritisch reflektiere und überprüfe, eben aus einem Verantwortungsgefühl heraus. Wenn Marco der Meinung ist, er müsse sich von Kindern fernhalten, dann obliegt das seiner eigenen persönlichen und individuellen Einschätzung, die er für sich selbst getroffen hat. Er kann das natürlich nicht auf die Masse aller Pädophilen übertragen. Es ist aber nun einmal sein eigener Weg, um damit klar zu kommen. Nicht mehr oder weniger stellt er auf seiner Seite dar.
kimberly hat geschrieben: Und wer Kindern sexuelle Gefühle abspricht, der tut mir echt leid (oder noch mehr tun mir eigentlich die Kinder dabei leid)!
Wer tut denn das? Nur liegt eben der Fehler darin, dass sich die kindliche Sexualität auf einer ganz anderen Ebene abspielt und die rein egoistisch angelegten sexuellen Wünsche und Vorstellungen eines erwachsenen Pädophilen damit nur schwer vereinbaren lassen. Hier wird meines Erachtens zu viel theroretisch und mit sehr einseitiger Sichtweise interpretiert.
kimberly hat geschrieben: Ich habe nie geleugnet auch sexuelle Gefühle zu haben. Und was ist so schlecht daran, wenn man nicht den Wunsch hat, diese auch auszuleben und das auch so zu sagen?
Ovid z. B. hat im Verlauf einer Diskussion angegeben, dass er im Kontakt mit Kindern keinerlei sexuellen Gefühle, bzw. Gedanken hat. Entweder ist er gar nicht pädophil oder er ist sich selbst nicht ganz ehrlich gegenüber. Ich kann im Spiel und im Umgang mit Kindern zwar eine gewisse Erfüllung sehen, die meine sexuellen Wünsche weitgehend kompensiert, aber nicht völlig ausschliesst. Insofern befinde ich mich da auf einer ständigen Gratwanderung, die mein Verantwortungsgefühl umso mehr herausfordert. Gerade, weil man weiss, dass man als Pädophiler seine Sexualität legal nicht vollständig ausleben kann und darf, ist das auch als gewisses Schicksal zu sehen, so wie es Marco halt auch für sich empfindet.
kimberly hat geschrieben:Ja und - wenn eine soziale Beziehung nunmal ausreicht um seine Wünsche zu erfüllen und zufrieden und glücklich zu leben?!?
Das ist genau der Punkt, den ich anzweifle: Macht man sich dabei nichts vor?
Man vergleiche es mal mit den Mönchen und Nonnen im Kloster oder den katholischen Priestern. Finden sie allein Erfüllung und glückliches Leben in ihrem Glauben an Gott? Wo bleibt denn da die Sexualität, die jeder Mensch nun einmal besitzt? Wohin das führt, wenn solche Gefühle völlig ausgeklammert, bzw. verleugnet werden, haben ja wohl die zahlreichen Missbrauchsfälle in der Kirche gezeigt.
kimberly hat geschrieben:Und deshalb muss ich mich jetzt als potentiellen Vergewaltiger sehen?
Nein, das habe ich auch nicht behauptet. Eben gerade, weil man das ja nicht ist und auch nicht sein will, muss ich eben Verantwortung leben. Als Heterosexueller habe ich ja auch meine Wünsche und mein Verlangen, welches ich aber einem Erwachsenen entgegen bringe. Dieser ist in der Lage, für sich selbt zu bestimmen, inwieweit er darauf eingeht. Bei einem Kind wird das schon komplizierter. Es hat zwar auch seine Vorstellungen, wobei aber hier die Gefahr besteht, dass ich zuviel von meiner Erwachsenensexualität in das Kind hineinprojeziere. Viele Pädos übersehen gerade diesen Punkt und idealisieren hieraus eine einvernehmliche sexuelle Beziehung, die ich aber sehr in Frage stelle.
kimberly hat geschrieben:Das wage ich zu bezweifeln oder zumindest eine latente Pädophilie zu unterstellen. Dabei würde es bereits ausreichen, dass eine der Komponenten des emotional-erotisch-sexuellen Hingezogenfühlens stärker ausgeprägt als beim Ottonormalhetero ist.
Das ist schon richtig, schließlich gibt es ja auch sehr unterschiedliche Prägungen. Das geht vom Kernpädophilen bis zur Halbhete; soviel habe ich ja bereits hier im Forum mitbekommen.
kimberly hat geschrieben:Ich bin solange tolerant, bis man mich wo hineinzieht, wo ich nicht hingehöre.
In einer Diskussion stellt man seinen Standpunkt dar und wird danach eingeschätzt.
Insofern liegt es an mir selbst, wie ich darauf reagiere und mich darstelle. Es ist gut möglich, dass ich von vielen vielleicht als "Klemmpädo" gesehen werde, obwohl ich keiner bin. Aber das ist mir egal, solange ich meinen Standpunkt vertreten kann.
kimberly hat geschrieben: Für die Schublade ist sie selbst schuld. Dass sie es versucht hat, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, finde ich ja auch toll. Leider ist sie damit kläglich gescheitert, denn vorurteilsfrei war sie nie und neue Gedanken und Erkenntnisse lässt sie nicht zu. So wird das aber nichts.
Das sehe ich allerdings anders. Für einen Außenstehenden ist es schon schwierig genug, sich überhaupt mit der ganzen Thematik auseinanderzusetzen. Gfm hat das meiner Meinung nach sehr ausführlich getan. Dass sie aufgrund ihrer Geschichte und Lebensweise natürlich einen ganz anderen Standpunkt vertritt, muss man ihr zugestehen. Man kann nicht verlangen, dass jemand aus diesem Lager von heute auf morgen total umschwenkt. Aber sie stellt halt Fragen und stellt eben Dinge auch laufend in Frage. Das ist aber ihr gutes Recht und sie gibt ja selber zu, dass sie in dieser Hinsicht schon viel dazugelernt hat. Ist das etwa nichts?
Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals schon zuvor eine solch ausführliche Auseinandersetzung gegeben hat. Deswegen richtet sich meine Kritik gegen jene, die mit aller Macht alles daran setzen, jede Gegenmeinung total niederzukämpfen, bis man völlig genervt und mit dem Gefühl der Frustration das Schlachtfeld verlässt. Ist man deswegen Sieger? Nein, ganz bestimmt nicht!
kimberly hat geschrieben:Ich hatte lange viel Gedult mit ihr, aber irgendwann reicht es auch mir.
Geduld ist eine Tugend und gerade wer diese in einer ausführlichen Diskussion aufbringt, zeigt Gesprächskultur. Es wäre schade, wenn Du sie nicht weiter aufbringst.