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Ovid
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Ovid »

Transenopa hat geschrieben: Haben wir das nicht über mehrere Seiten mit Ovid diskutiert, als er uns den Begriff "pädosozial" erklähren wollte?t.
Nein, haben wir nicht...
Ich bin ehrlich gesagt ratlos, wie man das NOCH erklären konnte.
Bring pädosozial doch einfach nicht immer wieder in Verbindung mit Pädophilie. Stell dir einfach vor, es gäbe keine Pädophilie und DANN schau dir noch einmal die Definition von Pädosozial an. Macht das jetzt Sinn?

Und Brunos Theorie ist nochmal etwas ganz anderes. Sozusagen will es dem Urgrund pädophiler sexueller Wünsche auf die Schliche kommen.
Für mich persönlich sehe ich da aber keine Indizien, und es wirkt sehr aus der Luft gegriffen. Bruno wird schon seine Gründe haben.
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Tropi
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Tropi »

Ich habeden Begriff "pädosozial" auch nicht im Bezug auf "Pädophilie" beschrieben, sondern auf den Begriff "Girl-Love".
Pädophilie = Wunsch nach sexuellen Interaktionen.
Girllove beinhaltet u.a. auch Pädophilie, aber ohne den Wunsch nach sexuellen Aktionen = pädosozial, also nur der Wunsch, mit Kindern zusammen sein.
Ich hatte dich seinerseits schon richtig verstanden. Der Begriff pädosozial hat sich in meinem Sprachgebrauch eingefügt.
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Bruno
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Bruno »

Transenopa hat geschrieben:Haben wir das nicht über mehrere Seiten mit Ovid diskutiert, als er uns den Begriff "pädosozial" erklären wollte?
In dem von dir erwähnten Thread(abschnitt) ging es um das Postulat, dass nicht jede signifikant persönlichkeitsprägende Affinität zum Kind auf einer sexuellen Präferenz (Pädophilie) beruhen muss und umgekehrt die sexuelle Präferenz „pädophil“ nicht zwingend eine über den Wunsch nach sexueller Interaktion signifikant hinausreichende Affinität zum Kind (Pädosozialität) bedeuten muss. Das heißt also, selbst unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass Pädophilie und Pädosozialität häufig gleichzeitig bei ein- und derselben Person beobachtbar sind, handelt es sich – so das Postulat – dennoch um zwei unterschiedliche Entitäten, die zwar miteinander in Zusammenhang stehen, aber nicht zwingenderweise gemeinsam auftreten müssen.

Hier in diesem Thread geht es mir jedoch nicht bloß darum, herauszustreichen, dass es auch ohne sexuelle Interaktionswünsche signifikant persönlichkeitsprägende emotionale Affinitäten zu Kindern geben kann, sondern ich möchte darüber hinaus gehend grundsätzlich das Postulat einer essenziell persönlichkeitsprägenden „pädophilen Sexualpräferenz“ in Frage stellen. Das heißt also – so meine Behauptung: Selbst in den Fällen, wo sich die Affinität zum Kind in Form eines sexuellen Interaktionswunsches äußert, kann dieses Phänomen in grundlegender Weise nicht durch das Postulat einer unhintergehbaren essenziell persönlichkeitsprägenden „pädophilien Sexualpräferenz“ erklärt werden.
Der Begriff Girllove beinhaltet ja nun mal nicht zwangsläufig den Begriff pädophil, da er nur ein Oberbegriff sein kann, was alles Mögliche beinhalten kann.
„Girllove“ ist im Gegensatz zu „Pädophilie“ kein wissenschaftlich-medizinisch definierter Begriff und daher nicht bereits definitionsgemäß auf den Aspekt der „sexuellen Präferenz“ eingeengt. Aus diesem Grund habe ich den Begriff „Girllove“ auch als allgemeinen Oberbegriff für eine in der Persönlichkeit verankerte emotional-erotische Affinität zu kleinen Mädchen (die einen Wunsch nach sexueller Interaktion beinhalten kann aber nicht muss) herangezogen.

Letztlich habe ich dies aber nur getan, weil es ganz offensichtlich keinen anderen, besseren Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch dafür gibt. Die derartige Verwendung des Begriffes „Girllove“ ist nicht unproblematisch, weil (sowohl unter Pädos/GLs als auch unter Nicht-Pädos/GLs) auch ohne entsprechende Definition mit diesem Begriff in den meisten Fällen sehr wohl eine sexuelle Präferenz (im Sinne eines sexuellen Interaktionswunsches) assoziiert wird. [Vgl. dazu u.a. auch die Begriffserklärung in der CL-Wiki: http://clwiki.org/index.php?title=GL_Girllove(r)]

Abhilfe scheint hier bislang tatsächlich nur Ovids Wortkreation „pädosozial“ zu schaffen, welche jedoch wiederum leider nicht allgemein bekannt ist und daher auch nicht allgemein verstanden wird. (Zudem hat Ovid den Begriff "pädosozial" ja so definiert, dass dieser Pädophilie per se nicht mit einschließt und daher als Oberbegriff wie oben beschrieben nicht taugt.)

Mangels besserer Alternativen und mit diesem Wissen werde ich somit weiterhin „Girllove“ als Oberbegriff für eine in der Persönlichkeit verankerte emotional-erotische Affinität zu kleinen Mädchen mit oder ohne Wunsch nach sexueller Interaktion heranziehen.
Sicherlich hat der Mensch eine Menge anderer Verlangen wie z.B. Essen, Trinken, Schlafen, Wissen erlangen und Wissen zu vermitteln, dennoch vermute ich mal, dass ca. 90% der Menschheit sein Verlangen nach Sexualität als primären Antrieb für sein Überleben benötigt.
Gerade die „derivaten Sexualitäten“ wie Pädophilie, Asexualität, Autosexualität usw. können jedoch kaum unmittelbar unter dem Aspekt der evolutionären Nützlichkeit gesehen werden und somit auch schwerlich als „Antrieb für das Überleben“.
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Perma
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Perma »

Bruno hat geschrieben:Selbst in den Fällen, wo sich die Affinität zum Kind in Form eines sexuellen Interaktionswunsches äußert, kann dieses Phänomen in grundlegender Weise nicht durch das Postulat einer unhintergehbaren essenziell persönlichkeitsprägenden „pädophilien Sexualpräferenz“ erklärt werden.
Ich halte es durchaus für recht einleuchtend für den Wunsch nach sexueller Interaktion die jeweilige sexuelle Orientierung und deren Ausrichtung als Grundlage zu betrachten. Das gilt IMHO auch dann, wenn sich die Affinität zum Kind in Form einer emotionalen Anziehung äußert.
Bei einem Pädo wäre das nicht passiert.
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Bruno
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Bruno »

Perma hat geschrieben:Ich halte es durchaus für recht einleuchtend für den Wunsch nach sexueller Interaktion die jeweilige sexuelle Orientierung und deren Ausrichtung als Grundlage zu betrachten. Das gilt IMHO auch dann, wenn sich die Affinität zum Kind in Form einer emotionalen Anziehung äußert.
Ja, das sagen S.Freud und seine Epigonen mit ihrem pansexualistischen Welt- und Menschenbild ja auch: Nicht nur der konkrete Wunsch nach sexueller Interaktion sondern auch andere Wünsche und vom Menschen verspürte Attraktionen, die nicht explizit sexueller Natur sind, fußen im tiefsten Grunde auf der sexuellen Triebkraft des Menschen.

Ich nehme zu dieser extrem materialistisch-biologistischen Position sozusagen die genaue Gegenposition ein und sage: Nicht nur die sich nicht-sexuell manifestierenden Begehren und Attraktionen des Menschen sondern selbst auch die explizit sexuellen Wünsche des Menschen fußen im tiefsten Grunde nicht auf einer unhintergehbaren Entität einer biologisch definierbaren „sexuellen Triebkraft“ (in der konkreten Form der „sexuellen Präferenz“), sondern sind vielmehr Manifestationen, die aus dem geistigen Urgrund des Menschen bzw. des Mensch-Seins stammen.
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Perma »

Ausgehend davon, daß der Mensch an sich ein sexuelles Wesen ist, macht es m.E. zunächst einmal Sinn für Verhaltensweisen, die einen direkten oder indirekten Sexualbezug erkennen lassen, von einer sexuellen Motivation auszugehen.

Nur besteht der Mensch nicht nur aus sexueller Motivation, insofern sehe ich die sexuelle Motivation insbesondere im Zusammenhang mit einer Affinität zu Kindern als völlig überbewertet an.

Insbesondere beim Pädo dürfte es so sein, daß er seine Sexualität den Bedürfnissen des Kindes weitestgehend unterordnet. Der Pädo ist oftmals soweit konditioniert, daß ihm gelegentliche Kuscheleien zum überleben genügen. Diese Verhaltensweise hat dann allerdings möglicherweise völlig andere Motivationsgründe als die sexuelle Motivation.

Ich bezweifle, daß sich ein einzelner, allumfassender Urgrund ermitteln läßt aus dem sich all die verschiedenen Motivationen oder Bedürfnisse des Menschen ergeben. Vielleicht ist der Urgrund das Leben an sich.
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Tropi »

Was aber will das Leben an sich? Ich würde mal sagen: "Sich selbst erhalten".
Der Selbsterhaltungstrieb braucht keine Sexualität und passt sich den Gegebenheiten an. Es geht ihm auch nicht um Karriere, sondern nur um den Erhalt seiner selbst. Das wäre für mich mal der erste Punkt. Alle anderen Motivationen diehnen nur dem Ziel, sein Leben angenehmer zu gestallten, oder kompliziert zu machen.
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von sus »

pass auf Bruno, nicht dass noch die anti-Orgon-Energie auf dich fällt =P


btw finde ich überhaupt keinen Inhalt in Brunos ersten Posting in diesen Topic. Nicht, dass ich ihn nicht verstehen würde, es steht dort nur einfach kein Inhalt drinne. Ich verstehe nicht, wie Leute es schaffen null Inhalt in tausende Worte zu packen oO
Ich frage mich, wie unendlich schön es sein muss, alles Leben auf der Welt zu überdauern. Asche ist soooo~ schön. Ich wünschte, die Welt würde noch heute anfangen zu brennen c.c
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Perma »

Transenopa hat geschrieben:Der Selbsterhaltungstrieb braucht keine Sexualität und passt sich den Gegebenheiten an.
Nur zählt m.E. Sex als Grundbedürfnis ebenfalls zur Selbsterhaltung.
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Tropi »

@ Perma,
zum Selbsterhalt der Gattung? Ja, da gehört die Sexualität ohne Frage dazu. Zum Selbsterhalt des einzelnen Individium spielt Sex nur eine untergeordnete Rolle. Aber der Selbsterhaltungstrieb ist natürlich nicht Girl-Lover-spezifisch und dahin gehend betreibt Bruno ja seine Untersuchung.
Also weiter grübeln.... :cry:
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Bruno »

Perma hat geschrieben:Ich bezweifle, daß sich ein einzelner, allumfassender Urgrund ermitteln läßt aus dem sich all die verschiedenen Motivationen oder Bedürfnisse des Menschen ergeben. Vielleicht ist der Urgrund das Leben an sich. (Hervorhebung von mir)
Volle Zustimmung. Die Betonung liegt auf „das menschliche Leben an sich“, denn der Mensch ist es ja, von dem wir hier sprechen. Und das menschliche Leben zeichnet sich in seinem Wesen genauso wenig durch einen biologisch definierten „Sexualtrieb" wie einen biologisch definierten „Selbsterhaltungstrieb“ aus. Das menschliche Leben ist seinem Wesen nach keine durch biologisch definierte „Triebe“ bestimmte, sondern eine autonome geistige Existenzform.

Lassen wir an dieser Stelle jenen großen Neurologen und Psychiater Viktor Frankl - den Begründer der „Existenzanalyse“ - zu Wort kommen, der diesen Gedanken (in scharfer Abgrenzung von der Freudschen Psychoanalyse) in bessere Worte fassen konnte, als ich es im Stande bin:

So sehen wir, wie das Seelische (in der Freudschen Psychoanalyse, Anm.) nicht nur genetisch reduziert wird auf Triebhaftigkeit, sondern wie es von der Triebhaftigkeit her auch kausal determiniert ist, und beides in einem totalitären Sinne. Menschliches Sein wird von der Psychoanalyse von vornherein als Getrieben-Sein interpretiert. Das ist auch der letzte Grund, warum dann das menschliche Ich im nachhinein aus Trieben rekonstruiert werden muss. Im Sinne solcher atomisierenden, energetischen und mechanistischen Konzeption sieht die Psychoanalyse im Menschen letztlich die Automatie eines seelischen Apparates.

Hier klinkt die Existenzanalyse ein. Sie stellt der psychoanalytischen Konzeption eine andere entgegen: An Stelle der Automatie eines seelischen Apparats sieht die Existenzanalyse die Autonomie der geistigen Existenz.



(aus: Frankl, Viktor E.: Der unbewusste Gott. München [2.Aufl.] 1994 [Hervorhebungen im Zitat von mir])
[vgl. dazu u.a. auch den alten Thread unter http://www.girlloverforum.net/forum/vie ... ?f=3&t=494, wo ich dieses Zitat in anderem Zusammenhang ebenfalls gebracht habe.]
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Perma »

Wenn ich das menschliche Leben an sich betrachte, sehe ich weder eine Autonomie eines seelischen Apparates noch die Autonomie einer geistigen Existenz als gegeben.

Ausgehend von seiner körperlichen Existenz ist der Mensch in die Lage versetzt mit Hilfe seiner Sinne sein Leben zu erleben. In Zusammenhang mit dem subjektiven Erlebnisgehalt des Erlebten ergibt sich m.E. eine Motivation für den Menschen, den jeweiligen Zustand des Erlebten entweder zukünftig zu vermeiden oder wieder zu erreichen.

Ich nenne es in dem Zusammenhang auch lieber Motivation anstelle von Trieb, da der Mensch in der Lage ist, seine Motivation und damit sein Verhalten mit Hilfe seines Denkens zu beeinflussen.
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Bruno »

Ja, was du hier schilderst, ist wohl eine - heutzutage ja durchaus häufig anzutreffende - pragmatische „Mittelposition“ zwischen dem Extrem einer rein materialistischen (hier: biologisch-deterministischen) und einer idealistischen Position. Und auf der pragmatischen Handlungsebene hat eine solche Mittelposition wohl auch durchaus ihre Berechtigung. Bei einem Verweilen auf dieser pragmatischen Ebene ist es sogar möglich, die Grundsatzfrage, ob nun etwa „Triebe“ oder der „autonome Geist“ letztinstanzlicher Urgrund für das menschliche Sein und Handeln seien, in ihrer Relevanz überhaupt in Abrede zu stellen bzw. eine Entweder-Oder-Antwort auch auf grundsätzlicher Ebene zu verwerfen.

Allerdings darf – trotz aller Pragmatik – nicht übersehen werden, dass wohl (mitunter auch nur teil- oder gar unbewusste, jedoch durchaus vorhandene) Tendenzen in Richtung entweder eines grundlegend materialistischen oder eines grundlegend idealistischen Welt- und Menschenbildes mit Sicherheit sehr große Auswirkungen auf das menschliche Sein, Denken und Handeln – und somit eben wiederum auf genau jene pragmatische Ebene – haben.

Es ist wenig überraschend, dass wir Erklärungen und kategorisierende Beschreibungen für Phänomene (wie etwa hier „pädophiles Empfinden“) finden, wenn wir diese in einer bestimmten Richtung (z.B. eben innerhalb eines tendenziell stark materialistisch-biologistischen, pansexualistischen Welt- und Menschenbildes) suchen. Ich bin der Meinung, dass die (keineswegs zwingenden!) Prämissen, unter denen die Erklärung bzw. kategorisierende Beschreibung entstanden ist, nicht übersehen werden dürfen. Wenn wir dies berücksichtigen, dann sind wir bereits in eben jenem Prozess der Dekonstruktion von „Pädophilie“, um den es mir hier geht.
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Perma »

Vielleicht wäre die Konstruktion einer anderen Pädophilie, ohne die ganzen derzeitigen Prämissen, Schlußfolgerungen usw., ein Ansatz.
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