Transenopa hat geschrieben:Haben wir das nicht über mehrere Seiten mit Ovid diskutiert, als er uns den Begriff "pädosozial" erklären wollte?
In dem von dir erwähnten Thread(abschnitt) ging es um das Postulat, dass nicht jede signifikant persönlichkeitsprägende Affinität zum Kind auf einer sexuellen Präferenz (Pädophilie) beruhen muss und umgekehrt die sexuelle Präferenz „pädophil“ nicht zwingend eine über den Wunsch nach sexueller Interaktion signifikant hinausreichende Affinität zum Kind (Pädosozialität) bedeuten muss. Das heißt also, selbst unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass Pädophilie und Pädosozialität häufig gleichzeitig bei ein- und derselben Person beobachtbar sind, handelt es sich – so das Postulat – dennoch um zwei unterschiedliche Entitäten, die zwar miteinander in Zusammenhang stehen, aber nicht zwingenderweise gemeinsam auftreten müssen.
Hier in diesem Thread geht es mir jedoch nicht bloß darum, herauszustreichen, dass es auch ohne sexuelle Interaktionswünsche signifikant persönlichkeitsprägende emotionale Affinitäten zu Kindern geben kann, sondern ich möchte darüber hinaus gehend
grundsätzlich das Postulat einer essenziell persönlichkeitsprägenden „pädophilen Sexualpräferenz“ in Frage stellen. Das heißt also – so meine Behauptung: Selbst in den Fällen, wo sich die Affinität zum Kind in Form eines sexuellen Interaktionswunsches äußert, kann dieses Phänomen
in grundlegender Weise nicht durch das Postulat einer unhintergehbaren essenziell persönlichkeitsprägenden „pädophilien Sexualpräferenz“ erklärt werden.
Der Begriff Girllove beinhaltet ja nun mal nicht zwangsläufig den Begriff pädophil, da er nur ein Oberbegriff sein kann, was alles Mögliche beinhalten kann.
„Girllove“ ist im Gegensatz zu „Pädophilie“ kein wissenschaftlich-medizinisch definierter Begriff und daher nicht bereits definitionsgemäß auf den Aspekt der „sexuellen Präferenz“ eingeengt. Aus diesem Grund habe ich den Begriff „Girllove“ auch als allgemeinen Oberbegriff für eine in der Persönlichkeit verankerte emotional-erotische Affinität zu kleinen Mädchen (die einen Wunsch nach sexueller Interaktion beinhalten
kann aber nicht muss) herangezogen.
Letztlich habe ich dies aber nur getan, weil es ganz offensichtlich keinen anderen, besseren Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch dafür gibt. Die derartige Verwendung des Begriffes „Girllove“ ist nicht unproblematisch, weil (sowohl unter Pädos/GLs als auch unter Nicht-Pädos/GLs) auch ohne entsprechende Definition mit diesem Begriff in den meisten Fällen
sehr wohl eine sexuelle Präferenz (im Sinne eines sexuellen Interaktionswunsches) assoziiert wird. [Vgl. dazu u.a. auch die Begriffserklärung in der CL-Wiki:
http://clwiki.org/index.php?title=GL_Girllove(r)]
Abhilfe scheint hier bislang tatsächlich nur Ovids Wortkreation „pädosozial“ zu schaffen, welche jedoch wiederum leider nicht allgemein bekannt ist und daher auch nicht allgemein verstanden wird. (Zudem hat Ovid den Begriff "pädosozial" ja so definiert, dass dieser Pädophilie per se nicht mit einschließt und daher als Oberbegriff wie oben beschrieben nicht taugt.)
Mangels besserer Alternativen und mit diesem Wissen werde ich somit weiterhin „Girllove“ als Oberbegriff für eine in der Persönlichkeit verankerte emotional-erotische Affinität zu kleinen Mädchen mit oder ohne Wunsch nach sexueller Interaktion heranziehen.
Sicherlich hat der Mensch eine Menge anderer Verlangen wie z.B. Essen, Trinken, Schlafen, Wissen erlangen und Wissen zu vermitteln, dennoch vermute ich mal, dass ca. 90% der Menschheit sein Verlangen nach Sexualität als primären Antrieb für sein Überleben benötigt.
Gerade die „derivaten Sexualitäten“ wie Pädophilie, Asexualität, Autosexualität usw. können jedoch kaum unmittelbar unter dem Aspekt der evolutionären Nützlichkeit gesehen werden und somit auch schwerlich als „Antrieb für das Überleben“.