keksi hat geschrieben:@ coco
gehen wir also nochmal vom ausgangsposting aus:
"Wo Gewalt als bittere Medizin gilt, wird verständlich, warum sie nicht nur kein Widerspruch zur Liebe ist sondern sogar von ihr gefordert wird."
definiere "bittere medizin"...
Ernsthaft? Du brauchst DA eine Definition? XD
"Bittere Medizin":
Eine Gewalttat, die mittel- bis langfristig dem Schutz und/oder dem Gedeihen des Opfers dienen soll.
Konkretes Beispiel:
bittere Medizin. Schmeckt unangenehm, wehrt aber evtl. Krankheit und Tod ab. Wer sich forciert, sie zu schlucken, tut sich Gewalt an.
Was dachtest DU denn??
ok... also dann nehme ich mal nicht den fall des bittere medizin verabreichenden prügelnden elternteils, sondern den fall dass ein elternteil, anstatt das kind zu prügeln, es kräftig in den penis beißt (fallbereicht eines gerichtsmediziners)... (so dass der gerichtsmediziner den gebissabdruck auf dem penis des kleinkindes identifizieren konnte)
es ist davon auszugehen, dass dies genau aus dem anlass geschah bei dem ansonsten das kind verprügelt worden wäre... jetzt hat also das elternteil zu einer neuen art von "bitterer medizin" gegriffen...
ist dieser fall auch noch "nicht nur kein widerspruch zur liebe, sondern sogar von ihr gefordert"?
Natürlich!
Dort, wo Gewalt als bittere Medizin gilt, wird sie zur Liebespflicht.
Anscheinend machst Du weiterhin hartnäckig denselben Fehler: Du verirrst Dich in eine Erörterung von Sinn oder Unsinn konkreter Maßnahmen, mithin, ob sie denn WIRKLICH eine Medizin darstellen. Du ignorierst somit schlichterdings die notwendige Prämisse, dass nun mal eine bittere Medizin vorliegt, weil Du völlig die SUBJEKTIVE KOMPONENTE (auch in Strafrecht und Justiz unverzichtbar!) des Sachverhalts übergehst und damit das Thema verfehlst. Hier geht es aber eben ganz zentral um die SUBJEKTIVE MOTIVATION einer Handlung, unabhängig davon, wie abwegig und/oder verwerflich sie für Außenstehende erscheinen mag.
und wenn ein elternteil seinem kind "bittere medizin" verabreicht, indem es das kind verprügelt und dabei das kind aus versehen totprügelt... ups... ist das dann auch noch von der obigen annahme gedeckt...
Natürlich!
Es kommt ja beispielsweise auch im medizinischen Betrieb laufend vor, dass ein Kind von einer Gewaltmaßnahme, z.B. einer chirurgischen Operation, erst recht krank wird oder gar stirbt.
Das Normalste der Welt.
und was ist mit der mutter, die ihrem kind eine bittere medizin verabreicht und es in kochendes wasser hält?
Abstraktion ist echt nicht so Deine Sache, oder?
was ist mit dem vater, der seinem kind eine bittere medizin verabreicht und ein glühendes bügeleisen auf seinen bauch drückt...
*gähn*
Kommt jetzt 'ne Liste sämtlicher forensisch erfasster Fälle von Kindesmishandlungen seit 1949, oder was?
Aber um Dir die Antwort nicht schuldig zu bleiben:
Ja, auch dieser Vater hat EINDEUTIG UND NACHWEISLICH AUS PURER LIEBE GEHANDELT.
Vorausgesetzt, die Prämisse stimmt.
@ alle prügelversteher, prügelbefürworter und prügelverharmloser
Um das nochmals für alle Mitleser in den Kontext zu rücken:
Das obige Zitat samt folgender Entrüstung stammt von einem bekennenden
Tötungsversteher,
Tötungsbefürworter und de facto
Tötungsverharmloser. (Nachzulesen in diesem Thread!)
Goil, oder?
den frage ich: wo ist die grenze zwischen "bitterer medizin" und schwerer körperverletzung? wo ist die grenze zwischen "bitterer medizin" und folter?
wo ist die grenze?
Nirgends.
Grundsätzlich ist kein Verbrechen denkbar, das sich nicht als "bittere Medizin" auslegen ließe. Und -- auch das ist eine bittere Medizin --
man muss obendrein auch noch HOFFEN, dass sich die betreffenden Verbrecher *nicht* darin irren. Denn falls doch, dann wäre das tragisch und, mitunter buchstäblicherweise, fatal.
Dazu braucht man nicht einmal glühende Zigarettenstummel, kochendes Wasser oder frisch geölte Kettensägen zu bemühen. Schon der Gang in eine durchschnittliches bundesdeutsches Klassenzimmer mag mitunter durchaus Guantanamo-esque Assoziationen wecken. Stichwort "Schlafentzug", z.B. (Ein Umstand, der in der populären Dichterei ja schon öfter aufgegriffen worden ist.)
so gesehen könnte man mit der gleichen logik argumentieren, dass die IS anhänger, die zurzeit christen und andere abtrünnige blutig "bekehren", auch nur "bittere medizin" verabreichen und dass es im namen der liebe geboten ist, allen ungläubigen den kopf abzuschneiden, um sie auf den rechten weg zu führen... (wenn schon nicht im diesseits, so sind sie dann wenigstens im jenseits auf dem rechten weg)...
Kann man ja auch.
Muss man ja auch. Wenn man der Wahrheit verpflichtet ist:
Auch manch ein Mördermusel mag sich tatsächlich als Heilsbringer wähnen, der aus nichts als den hehresten Motiven handelt. Davon ist wohl auszugehen.
"Ich gehe übrigens auch davon aus, dass z.B. die afrikanischen Mütter, die ihre Töchter beschneiden lassen, dies ebenso zumindest in einer erheblichen Zahl von Fällen AUS LIEBE tun"
viele dieser mütter wurden selbst beschnitten...
die meisten von ihnen leiden tagtäglich an den folgen dieser beschneidung...
und nun behauptest du ernsthaft, sie täten es aus liebe?
Ja, soll ich denn lügen?
So schaut's nun mal aus. Und unter anderem dies erklärt auch, warum sich diese Praxis so hartnäckig hält.
Ob die einzelne Afro-Mutti das nun tatsächlich als bittere Medizin einstuft oder stattdessen eigentlich z.B. nur aus Sadismus handelt, das wird man wohl nicht mit letzter Gewissheit feststellen können. Außer vielleicht evtl. mittels Lügendetektor?
ist es liebe, sein kind beschneiden zu lassen, wohl wissend, es wird höchstwahrscheinlich ein leben lang deswegen furchbare qualen leiden...
Wenn's das wert ist:
JA!
dann kann ich genauso gut sagen, es sei ein ausdruck von liebe, wenn ich meinem kind z.b. jedes jahr einen finger abschneide und danach jedes jahr eine zehe...
Glaubst Du denn, dass das eine bittere Medizin ist?
Falls ja, dann JA. Das kannst Du dann mit Fug und Recht behaupten. Lässt sich kaum dran rütteln.
dann kann ich genauso gut sagen, es sei ein ausdruck von liebe, sein kind immer wieder der hand eines sadistischen psychopaten anzuvertrauen
Du meinst Lehrern und Ärzten?
ist folter gleich liebe[spflicht]?
Kommt drauf an:
Handelt es sich dabei um eine bittere Medizin?
(Da hättest Du jetzt aber auch selbst drauf kommen können. Oder? *facepalm*

)