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Mitleser
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Re: Animes für Mädchenliebende

Beitrag von Mitleser »

Es wird Zeit, mal wieder diesen Thread zu beleben, leider sind bis auf die eine oder andere Titelliste keine Empfehlungen geschrieben worden, obwohl einige von Euch ja durchaus gerne Animes schauen. Letztes Mal hatte ich 14 Serien herausgepickt, den Rhythmus möchte ich beibehalten mit einigen bekannten und einigen weniger bekannten Animes samt einer kleinen Beschreibung und einem persönlichen Kommentar dazu, warum ich mir die Serie gerne angeschaut habe und hier weiterempfehle. Vielleicht fühlt sich ja doch noch jemand bemüßigt, auch ein paar Worte darüber zu verlieren. :) Hier kommt der erste Teil, den Rest muss ich noch tippen...

Binzume Yousei (Bottle Fairy)

"Bottle Fairy" ist eigentlich eine Serie für kleine Kinder, aber auch wenn die Geschichten eher simpel sind, sind sie doch schön anzuschauen. Die Geschichte handelt von vier kleinen Feen, die mehr über die Welt der Menschen wissen möchten, und so beobachten sie die (japanischen) Bräuche und Festlichkeiten, welche die Menschen über das Jahr so feiern, sei es nun "Hanami", das Kirschblütenfest, die Goldene Woche im Mai, wo gleich mehrere Feiertage wie z. B. "Kodomo no Hi", das Kinderfest, gefeiert werden, die Sommerfeste mit Feuerwerk im Sommer, "Momijigari", das Fallen der bunten Blätter im Herbst oder das Neujahrsfest. Die Charaktere sind alle sehr niedlich gezeichnet, und sie sind mit Tama-chan, einem kleinen Mädchen aus der Nachbarschaft befreundet. Wer gerne süße Mädchen mag, findet hier jedenfalls einen liebenswerten "Lückenfüller".

GA: Geijutsuka Art Design Class

Kisaragi geht auf die Highschool, ist aber ziemlich schüchtern und klein geraten. Sie möchte unheimlich gerne Manga-Zeichnerin werden, aber da sie trotz aller Mühen nicht wirklich gut im Zeichnen ist, wird sie auf eine Manga-Schule geschickt, wo sie sich bald mit drei anderen Mädels anfreundet: der aufgedrehten und etwas abgehobenen und ebenfalls eher kleinwüchsigen Miki (die sich gerne selbst "Prinzessin" nennt), der manchmal zynischen, aber warmherzigen und hilfsbereiten Namiko, der etwas mysteriösen, aber sehr intelligenten Miyabi und der jungenhaften, ziemlich direkten Tomokane, die sich gerne mit Noda zusammentut, um den anderen (insbesondere Kisaragi) einen Streich zu spielen. In jeder Folge bearbeiten die Mädchen ein anderes Kunst-Projekt und lernen dabei viel über die unterschiedlichen Stile und Techniken. Daneben kommt das Alltagsleben nicht zu kurz, und man schließt die Mädels und ihre kleinen Macken schnell ins Herz.

Jahy-sama wa Kujikenai! (The Great Jahy Will Not Be Defeated!)

Die Große Jahy war der zweitmächtigste Dämon der Hölle, bis eines Tages ein Magical Girl auftauchte und ihren Kristall, Quelle ihrer Macht, zerstörte. Sie landet daraufhin in der Welt der Menschen, und zwar nicht als Erwachsene, sondern als kleines Mädchen, fast völlig ohne ihre magischen Kräfte. Noch dazu ist sie mittellos, hungrig und obdachlos. Mit einem kleinen Splitter ihres Kristalls kann sie sich für ein paar Stunden wieder in eine Erwachsene verwandeln und nimmt einen Job als Kellnerin in einer Bar an und wohnt in einer heruntergekommenen Wohnung, welche die Schwester ihrer Chefin vermietet.

Als sie davon hört, dass überall in der Stadt Bruchstücke ihres Kristalls gefunden werden, macht sie sich auf die Suche nach selbigen und trifft dabei bald auf die masochistisch veranlagte Druj, einst ihre Untergebene in der Hölle. Sie ist im Gegensatz zu Jahy unglaublich reich und erfolgreich und hat schon viele Kristallstücke gesammelt. Als sie Jahy erkennt, unterwirft sie sich ihr, und Jahy denkt sich eine Geschichte aus, dass ihre verlotterte Kleidung und ihre Armut nur eine Tarnung sind, um unerkannt unter den Menschen zu leben. Auf dem Spielplatz freundet sich Jahy außerdem mit dem Mädchen Kokoro an, die ihr bei der Suche nach den Kristallen hilft.

Man bekommt ziemlich schnell Mitleid mit der kleinen Jahy, die einfach auf keinen grünen Zweig kommt, während alle anderen erfolgreich sind, und wenn sie sich dann als (ehemalige) zweite Chefin der Hölle aufspielt, lachen alle über ihre Großspurigkeit, denn niemand will sie ernst nehmen - nur ihre Freundin Kokoro ist nachhaltig beeindruckt, und Druj verfällt stets in Unterwürfigkeit, obwohl sie als gewiefte Geschäftsfrau alles perfekt im Griff hat. Die Story nimmt bald ziemlich an Fahrt auf, das Magical Girl erscheint wieder als Konkurrentin, und zum Schluss tauchen sogar weitere Dämonen der Hölle auf. Immer wieder lustig sind auch die Wortgefechte mit der Vermieterin von Jahy, wenn diese mal wieder im Rückstand mit ihrer Mietzahlung ist.

K-ON!

Der Musik-Club der Highschool steht kurz davor, wegen Mangel an Mitgliedern geschlossen zu werden, daher nehmen die Bassistin Mio, die Schlagzeugerin Ritsu und die Keyboarderin Tsumugi die etwas schusselige Yui als Gitarristin auf, obwohl sie gar nicht Gitarre spielen kann. Sie freundet sich aber schnell mit den anderen Mädchen an, und so treffen sich alle jeden Tag nach der Schule zum Üben, aber vor allem auch zum Tee trinken und Kuchen essen. Trotzdem halten sie bald ihr erstes Konzert ab, was ein riesiger Erfolg wird. Später kommt noch die niedliche Azusa hinzu, die neben Yui als Gitarristin auftritt.

Zugegeben, ich habe ein bisschen gebraucht, um mich in die Serie einzufinden, wie so oft bei Highschool-Animes sind die Charaktere eigentlich "zu alt" für mich, aber alle Mädels sind doch unglaublich liebenswert, und es entwickelt sich eine schöne Geschichte mit vielen tollen Momenten und natürlich sehr viel Rockmusik. Der Club erlebt viele Höhen und Tiefen, der etwas schüchteren Mio passiert ein ausgesprochen peinliches Missgeschick (bei einem Konzert stolpert sie, und das Publikum kann einen Blick auf ihre blau-weiß gestreife Unterhose erhaschen), und schließlich kommt auch der große Abschied, als die Mädels nach drei Jahren von der Schule abgehen.

Karakai Jouzu no Takagi-san (Nicht schon wieder, Takagi-san)

Nishikata ist ein typischer Junge, der gerne Streiche ausheckt, nicht besonders gut in der Schule, aber eigentlich ein ganz lieber Kerl. Seine Banknachbarin ist die hübsche Takagi, die scheinbar mühelos in der Schule zurechtkommt und einfach keine Schwäche zeigt. Sie zieht Nishikata oft auf, wenn dessen Streiche nach hinten losgehen, aber das spornt ihn nur noch mehr an, es wieder zu versuchen - nur behält Takagi immer die Oberhand. Aber eigentlich ist sie sehr nett und ärgert Nishikata nur, weil sie heimlich in ihn verknallt ist, sich aber nicht traut, das zuzugeben. Erst nach und nach erkennt Nishikata ihre Gefühle für ihn und fragt sich seinerseits, ob er in Takagi verliebt ist.

Die beiden verbringen trotz aller Unterschiede viel Zeit miteinander, sogar in den Sommerferien, und als Takagi ihre Verwandten auf der Nachbarinsel besucht und die Fähre wegen eines Sturms nicht mehr zurückfahren kann, vermisst Nishikata sie plötzlich sehr. Die ersten paar Folgen gleichen sich noch sehr, Nishikata will Takagi einen Streich spielen, diese dreht den Spieß aber um und ärgert Nishikata. Nach und nach erkennt man als Zuschauer, dass sie das eigentlich nur macht, weil sie verliebt ist, und leidet mit, weil Nishikata es nicht erkennt. Später gibt es dann einige wirklich romantische Folgen, bis hin zum großen Finale, das wirklich mitreißend inszeniert wird.

Kiss X Sis

Vorweg gesagt: Dieser Anime ist ziemlich "ecchi", also recht freizügig, was nackte Haut, sexuelle Sprüche usw. angeht, aber da alles in eine ziemlich aberwitzige Komödie verpackt ist, macht das Gucken wirklich Spaß, auch wenn die Charaktere auch hier bereits Jugendliche sind. Keita ist ein 15-jähriger Schüler, ziemlich fleißig und strebsam. Da seine Mutter starb, als er noch ein Kind war, heiratete sein Vater erneut, und nun wächst er mit zwei Zwillingschwestern auf, Ako und Riko, die ein Jahr älter sind als er. Ziemlich bald spielen deren Hormone verrückt, und beide behaupten, sie seien in ihren Stiefbruder verknallt, und lassen nichts unversucht, um sich an ihn heranzumachen. Der arme Keita weiß gar nicht so recht, wie ihm geschieht, und versucht, sich der Avancen zu erwehren, während seine Mitschüler neidisch auf ihn sind. So gerät Keita in allerlei peinliche Situationen, während er versucht, seinen Schulalltag zu meistern. Die Serie geizt nicht mit "Fanservice" und zieht dabei allerlei Klischees durch den Kakao, so dass man nicht selten lauthals loslachen muss, wenn sich Keitas Halbschwestern immer wieder neue Verführungstricks einfallen lassen.

Kodomo no Jikan

Kodomo no Jikan schlägt ein bisschen in die selbe Kerbe wie "Kiss X Sis", nur handelt diese von ein paar ziemlich frühreifen Grundschülerinnen, die ihren Lehrer verführen, was seinerzeit ziemlich aufgeregt in den Medien diskutiert wurde. Neben allerlei etwas schlüpfrigen Szenen entwickelt sich aber doch eine ziemlich interessante Geschichte mit viel Herz und liebenswerten Charakteren. Hauptperson ist die neunjährige Rin, welche in ihren gerade neu an die Schule gekommenen Lehrer verknallt ist und auch keine Gelegenheit auslässt, dies ihm und der ganzen Klasse zu zeigen. Fleißig unterstützt wird sie dabei von ihrer besten Freundin Kuro, die ihren Lehrer genauso vor allen bloßstellt. Dritte im Bunde ist die etwas ältere und körperlich weiter entwickelte Mimi, welche ironischerweise am wenigsten Ahnung von sexuellen Dingen hat und auch sonst ziemlich schüchtern ist.

Ihr Lehrer, Daisuke Aoki, kommt gerade frisch von der Uni und versucht, Ordnung in das Chaos in der Klasse zu bringen und sich gleichzeitig der Avancen seiner bisweilen arg übereifrigen Schülerinnen zu erwehren. Er möchte allerdings auch herausfinden, warum Rin so übersexualisiert handelt und beginnt, Nachforschungen anzustellen, da er glaubt, sie käme aus schwierigen Familienverhältnissen. Dabei erfährt er, dass Rins Mutter tot ist und sie von ihrem älteren Cousin Reiji aufgezogen wird, den sie ebenfalls anhimmelt. Es ist spannend, mitzuverfolgen, wie Rin sich an ihren Lehrer klammert, bis dieser selbst Gefühle für Rin hegt, die er nicht richtig einzuordnen vermag. Aber es wird immer klarer, dass Rin sich eigentlich nur nach Aufmerksamkeit sehnt, weil sie niemanden hat, dem sie wirklich vertrauen kann...
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Mitleser
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Re: Animes für Mädchenliebende

Beitrag von Mitleser »

(Fortsetzung)


Kobayashi-san Chi no Maid Dragon (Miss Kobayashi's Dragon Maid)

Nach einer durchzechten Nacht mit ihren Kollegen trifft die Büroangestellte Frau Kobayashi (ihr Vorname wird nie genannt) auf dem Heimweg auf einen verletzten Drachen Tohru. Zum Dank dafür, dass sie ein magisches Schwert aus dem Körper des Drachens zieht, verwandelt sich dieser in eine junge Frau, die ein Zimmermädchenkleid trägt und fortan den Haushalt von Frau Kobayashi schmeißen will. Beide scheinen sehr fasziniert voneinander zu sein, und Tohru ist begierig, mehr über die Menschheit zu erfahren. Mit der Zeit tauchen auch andere Drachen in Menschengestalt auf, u. a. Kanna, ein junges Drachenmädchen, das aus der Drachenwelt verbannt worden ist, weil es zu viele Streiche gespielt hat. Sie ist sehr neugierig und möchte später in der Serie auch zur Schule gehen, wo sie sich mit dem Mädchen Riko anfreundet.

Und so erleben die drei allerhand alltägliche und nicht so alltägliche Dinge, alle möglichen anderen Drachen tauchen in Menschengestalt bei Kobayashi auf, u. a. Fafnir, der Menschen eigentlich hasst, später dann aber eine WG mit einem Kollegen von Kobayashi gründet, weil er genau wie dieser fasziniert von Mangas und Videospielen ist. Die Drachen gewöhnen sich recht schnell an das Menschenleben, bedienen sich aber nach wie vor ihrer Zauberkräfte. Auch wenn die weiblichen Drachen in Menschenform (au0er Kanna) besonders "oppai" sind und nicht mit Oberweite geizen, sind insbesondere die Szenen mit Kanna und Riko einfach unglaublich süß, und als die beiden sich später noch mit Chloe, einem Mädchen aus den USA anfreunden, ist man als Mädchenliebender wirklich im Himmel. :D

Mahoujin Guruguru (Magical Circle Guru-Guru)

Es gibt neben dem ursprünglichen Manga gleich drei Anime-Serien mit diesem Namen, wobei die erste länger lief, aber nur die ersten paar Ausgaben des Mangas abdeckt und dann eine komplett eigene Geschichte erzählt, die zweite aber auch nicht die ganze Story abdeckt. Die dritte Serie ist zwar deutlich kürzer, erzählt aber zum ersten Mal die komplette Geschichte - um diese Serie soll es hier gehen. Fans von klassischen Rollenspielen werden an diesem Anime besonders viel Freude haben, weil Zwischesequenzen immer wieder im typischen Pixelgrafik-Stil gestaltet sind und auch sonst mit Spielereferenzen nicht gegeizt wird, aber man muss definitiv kein Zocker sein, um die Serie zu mögen. Auch die Geschichte selbst ist wie ein Videospiel aufgebaut, besticht aber mit ausgesprochen liebenswerten und süß gezeichneten Charakteren.

Hauptfigur ist der "Held" Nike, ein gar nicht so heldenhafter Junge, der von seinen Eltern quasi in das Abenteuer geschubst wird. Zu Beginn trifft er auf Kukuri, ein rothaariges Mädchen, eine angehende Magierin, welche "Guru-Guru" lernt, eine Form der Magie, welche nur wenige beherrschen. Sie hilft Nike beim Bestehen der zahlreichen Prüfungen und entwickelt auch Gefühle für ihn. Auf ihrem Weg durch die verschiedenen "Level" treffen sie auf zahlreiche andere Charaktere, sowohl Freunde als auch Feinde, und nach und nach erfüllen sie verschiedene Aufgaben und Prüfungen. Die Geschichte ist manchmal recht rasant und aberwitzig, aber dennoch mit viel Herz und Liebe zum Detail erzählt, und vor allem Kukuri und die anderen Mädchen, die im Laufe der Serie auftauchen, sind einfach unglaublich niedlich.

Nichijou: My Ordinary Life

Nichijou erzählt die Geschichte von verschiedenen Personen, deren Story erst komplett getrennt voneinander verläuft, durch mehr oder weniger große Zufälle sich dann aber miteinander verwebt. Die Serie besticht durch unglaublich viel Witz, geradezu surrealen Szenen und Absurditäten, die einen sowohl zum Lachen bringen wie auch manchmal einem Bad der Gefühle aussetzen. Eine der Geschichten dreht sich um drei Schülerinnen, die aufgedrehte, aber ziemlich faule Yuko, die sich irgendwie durchs Leben schlängelt, die talentierte und gewitzte Mio, die heimlich erotische Bilder zeichnet und die ruhige, intelligente Mai, die manchmal aber ziemlich exzentrisch ist und insbesondere Yuko zur Weißglut bringt.

Hakase (Professor) ist ein achtjähriges, hochintelligentes Mädchen, das einen Androiden namens Nano gebaut hat. Nano hat einen großen Aufzieh-Schlüssel auf dem Rücken (der eigentlich völlig unnötig ist, aber Hakase findet ihn süß) und sorgt für Hakase, kocht, putzt, wäscht und räumt dem etwas unordentlichen und verwöhnten Mädchen ständig hinterher. Im Haus lebt auch Sakamoto, eine schwarze Katze, der einzige "Erwachsene" in der Serie. Sakamoto kann aufgrund eines roten Halstuchs, einer weiteren Erfindung von Hakase, sprechen und versucht, Ordnung in das Chaos zu bringen. Trotzdem kann er seine Herkunft nicht verneinen und verfällt oft in katzentypisches Verhalten. Später möchte Nano mehr über die Welt außerhalb von Hakases "Labor" lernen und geht zur Schule, wo sie auf die eingangs erwähnten Mädchen trifft.

Die Serie erzählt verschiedene Episoden aus dem Alltag in der Schule und aus dem Haus von Hakase, deren teils sehr kindischen Spielereien, aber auch verrückten Erfindungen, die belehrenden und manchmal sarkastischen Sprüche von Sakamoto, aber auch die Peinlichkeiten, wenn er sich doch mehr wie eine Katze als wie ein Mensch benimmt, die teils episch animierten Schwierigkeiten des Lebens, existenzielle Fragen, schräge Begebenheiten und andere verrückte Dinge. Gerade diese surreale Kombination aus Humor und Tragik des Lebens. im einen Moment noch urkomisch, im nächsten den ganzen Schmerz der Personen mitfühlend, macht die Serie so besonders - und natürlich muss man die süße kleine Hakase einfach lieben, wenn sie manchmal ein Genie, und dann wieder einfach nur ein kleines Kind ist.

Princess Tutu

Auch Princess Tutu war ein Anime, in den ich mich erst einmal hineinfinden musste, aber bald war ich überaus fasziniert von der Geschichte, die in Form eines Märchens erzählt wird. Drosselmeyer ist ein Geschichtenerzähler, der die Kraft hat, Geschichten zum Leben zu erwecken Ahiru ist eigentlich eine Ente, die in ein Mädchen verwandelt wurde, um Ballett lernen zu können. Gleichzeitig ist sie auch Princess Tutu, ein Magical Girl, die ihrem emotionslosen Schulkameraden Mytho hilft, die Splitter seines Herzens zu suchen und wieder zu vereinen. Ahiru verliebt sich in Mytho, kann ihm ihre Liebe allerdings nicht gesehen, da sie auf der Stelle verschwinden würde. Auch Fakir, Mythos Schulkamerad, und Rue, die Primaballerina der Schule, machen ihr das Leben schwer und kämpfen gegeneinander.

Es entspannt sich eine unglaublich atmosphärische, ein mit klassischer Musik untermaltes Märchen, teils wunderschön, teils sehr bedrohlich, manchmal surreal mit anthropomorphen Tieren in Menschengestalt, eine bezaubernde Liebesgeschichte, aber auch mit dunklen Geheimnissen, dem ebenso verrückten wie genialen Drosselmeyer, der im Hintergrund die Geschichte umschreibt und Dinge verändert, Ahiru zum einen als etwas tollpatschige, aber niedliche Ballettschülerin, als magische Princess Tutu oder als Ente, in die sie sich verwandelt, wenn sie in ihrer Aufregung "Quak!" sagt (und dann natürlich ihre Menschenkleidung verliert und sich nicht wieder so einfach zurückverwandeln kann), alles angesiedelt in einer mittelalterlich anmutenden deutschen Stadt, mit deutschen Schildern und deutschen Episodentiteln.

Shinryaku! Ika Musume (Squid Girl)

Ika Musume ist ein Tintenfischmädchen, erbost darüber, dass die Menschen das Meer verschmutzen, so dass sie Menschengestalt annimmt und beschließt, den Menschen eine Lektion zu erteilen. Sie fühlt sich ziemlich mächtig, scheitert aber bereits an den Inhabern des Strandcafés, die sie überhaupt nicht ernst nehmen. Zudem ist Ika viel zu gutherzig, und ehe sie sich's versieht, ist sie als Kellnerin angestellt, um den Schaden, eine im Zorn eingetretene Wand, wiedergutzumachen. Dank ihrer Haare, die weiterhin als Tentakel agieren und unabhängig voneinander bewegt werden können, kann sie mehrere Tabletts auf einmal tragen, so dass sie bald eine unschätzbare Hilfe für die Inhaber des Cafés wird.

Ika freundet sich mit Takeru an, dem kleinen Bruder von Eiko und Chizuru, welche das Strandcafé betreiben. Er nennt sie immer "Ika nee-chan", also "große Schwester Ika", weil sie etwas älter als er ist. Im weiteren Verlauf tauchen auch andere Charaktere auf, u. a. Eikos Freund aus Kindertagen, der Rettungsschwimmer am Strand ist, Sanae, die völlig auf die süße Ika abfährt, und Cindy Campbell, eine Amerikanerin, die glaubt, Ika sei eine Außerirdische, und nichts unversucht lässt, um sie in ihrem geheimen Labor zu untersuchen. Ähnlich wie "Jahy-sama" versucht Ika zwar immer wieder, ihre Überlegenheit über die Menschen zu betonen, scheitert aber kläglich, weil sie so wenig über die Menschen weiß sich dabei völlig überschätzt. Mit der Zeit wachsen ihr die Menschen aber immer mehr ans Herz, und alle erleben viele kleine Abenteuer zusammen.

Slow Loop

Als Kind ist Hiyori oft mit ihrem Vater zum Fischen gegangen. Als er stirbt, ist sie oft alleine am Strand, um ihre Ruhe zu haben. Dort trifft sie auf ein Mädchen namens Koharu, mit der sie sich schnell anfreundet. Durch Zufall erfährt sie, dass Koharu die Tochter des Mannes ist, den ihre Mutter heiraten möchte, so dass die beiden Stiefschwestern werden. Schon bald möchte auch Koharu das Fischen lernen und so ziehen die beiden zusammen mit Koi, Hiyoris bester Freundin, deren Vater ein Angelbedarfsgeschäft führt, los, um gemeinsam zu angeln. Neben vielen schönen Naturaufnahmen erfährt man als Zuschauer auch ein wenig über das Angeln, aber im Grunde ist es einfach nur eine schöne, ruhige Geschichte mit viel Herz und netten Charakteren, auch wenn diese schon Jugendliche sind und keine Kinder mehr.

Usagi Drop (Bunny Drop)

Als der 30-jährige, alleinstehende Daikichi vom Tod seines Großvaters erfährt und bei seinem Elternhaus ankommt, wo die Beerdigungsfeier stattfindet, bemerkt er ein kleines Mädchen, das sich offenbar vor den anderen Familienmitgliedern versteckt. Seine Mutter offenbart ihm, dass es die uneheliche Tochter seines Großvaters ist, der eine Affäre mit einer deutlich jüngeren Frau hatte, und da diese sich nicht um das Kind kümmern wollte, wuchs es bei seinem Großvater auf. Die Familie weiß nicht so recht, wie sie mit dieser "Schande" umgehen soll und alle schlagen vor, das Mädchen in ein Waisenhaus zu stecken. Daikichi fasst sich ein Herz und verkündet, dass er sich um das Kind kümmern will, obwohl er von Erziehung keine Ahnung hat und den ganzen Tag arbeitet.

Er nimmt die 6-jährige Rin trotz aller Bedenken mit nach Hause, wo sie sich als recht selbständig entpuppt und ihm sogar beim Kochen hilft. Er sucht einen KiTa-Platz für sie und meldet sie später bei der Schule an, und verhandelt mit seinem Chef, ihn in eine andere Abteilung zu versetzen, so dass er mehr Zeit für Rin hat. Auf der Arbeit freundet er sich außerdem mit einer Kollegin an, eine alleinerziehende Mutter, die ihm Tipps in Sachen Erziehung und Pflege gibt. Ihr Sohn Kouki ist zunächst ziemlich frech zu Rin, freundet sich aber später mit ihr an. Daikichi versucht auch, die Mutter von Rin zu kontaktieren, in der Hoffnung, sie möge ihren Entschluss ändern, aber die Suche nach ihr gestaltet sich als schwierig...

Von allen Animes, die ich hier beschrieben habe, ist dies wohl einer der "ernstesten", mit einem eher düsteren Grundthema, aber trotzdem ist es eine wundervolle Geschichte, und die Beziehung zwischen Rin und Daikichi ist wirklich herzerwärmend. Anders als die eher leichtfüßigen Geschichten ist diese sehr ernst, aber nicht ganz ohne Humor, und die kleine Rin ist einfach wunderbar. Es ist auch einer der wenigen Animes, in deren deutscher Synchronfassung tatsächlich ein Mädchen die Rolle von Rin spricht, das ist eine wohltuende Abwechslung der ansonsten ewig gleichen, nicht sonderlich gelungenen "Kleinmädchenstimmen" erwachsener Synchronsprecher - hier sind deren japanischen Kolleginnen wirklich meilenweit besser.
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Kitsune
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Re: Animes für Mädchenliebende

Beitrag von Kitsune »

Einfach Super. Vielen Dank für deine Arbeit.

Mein persönlicher Favorit (aus deinem letzten Beitrag) ist Ika Musume.
Bei Platz 2 könnte ich mich nicht zwischen Mahoujin Guruguru und Nichijou entscheiden.
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Kitsune
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Re: Animes für Mädchenliebende

Beitrag von Kitsune »

Mitleser hat geschrieben: 18.04.2023, 21:33 Ich gucke Ojamajo Doremi gerade in der Originalfassung, und es ist wirklich eine wunderbare Serie, die ich jedem Girllover wärmstens ans Herz legen kann. Die deutsche Synchro habe ich versuchsweise mal bei YouTube angeschaut, aber ich musste das nach ein paar Minuten beenden, weil mir die Stimmen der Synchronsprecherinnen einfach nicht zugesagt haben, die klingen nicht so wirklich nach Mädchen, das machen die japanischen Sprecherinnen einfach besser. Der Titelsong ist hingegen wirklich gelungen, mindestens genauso gut wie das Original.
Ojamajo Doremi ist einfach wunderbar.
Die 4 Staffeln habe ich verschlungen. Natürlich mit der original Tonspur und Untertitel. Weil es mir so gut gefallen hat, habe ich mir später noch die ersten beiden Staffeln auf DVD gekauft.
Der Titelsong ist Weltklasse. Es gibt auch einen (wie ich finde) sehr gelungen Trance Remix dazu.
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Re: Animes für Mädchenliebende

Beitrag von Kitsune »

Namielle hat geschrieben: 18.05.2023, 12:25 Ich schaue momentan Card Captor Sakura auf Japanisch bei Netflix. Das lief auch mal im deutschen Fernsehen. Kennt ihr die Serie? Tomoyo finde ich toll.
Natürlich.
Cardcaptor Sakura und Ojamajo Doremi sind meine beiden absoluten lieblings Magical Girl Anime.
Auch da gibt es einen (wie ich finde) gut gelungenen Remix des Titelsongs: "Catch you Catch me _ Starving Trancer feat. CAMRY"
https://www.youtube.com/watch?v=9t3LBEMg67U

Aber Sakura finde ich süßer.
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Namielle
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Re: Animes für Mädchenliebende

Beitrag von Namielle »

Mein Favorit aus den letzten beiden Beiträgen von Mitleser ist eindeutig Usagi Drop.
Mädchenliebender :herz: | Ich liebe kleine Mädchen so wie es ihnen lieb ist.

"Wenn wir ganz und gar aufgehört haben, Kinder zu sein, dann sind wir schon tot." - Michael Ende
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