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Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 28.06.2015, 17:59
von Klase
Horizonzero hat geschrieben:Sehe ich auch so - zumal man ja paradigmenwechsel innerhalb der Gesellschaft über lange Zeit verfolgen kann- es gab Zeiten in denen Kinder als Erwachsene betrachtet wurden die halt noch wachsen müssen - es gab Zeiten in denen Kindern in fast allen ihren Wünschen nachgegeben wurde, es gab die Zeit der schlagenden Lehrer (Rohrstock). Jede dieser "Gesellschaften" hielt ihren Umgang mit Kindern für richtig und angemessen.
Das ist ein sehr guter Einwand, Hori. Du hast Recht. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Eine Lehrkraft die heute ein Kind schlägt, würde wohl sehr großen Ärger bekommen. Das ist in meinen Augen auch ganz richtig so. Sicherlich darf man Kindern nicht alles durchgehen lassen. Aber es gibt andere und bessere Erziehungsmöglichkeiten.

Ich finde, wenn wirklich Vertrauen zwischen Kindern und Erwachsenen besteht, sollten diese in gewissen Rahmen auch Zuneigung zueinander äußern dürfen. Ob das jetzt nun unbedingt der Kuss auf den Mund sein muss, darüber kann man sich ja gerne streiten. Aber körperliche Nähe im Allgemeinen, wie wenn das Kind auch mal auf dem Schoß sitzen darf? Eine Umarmung? Ein Kuss auf Wange, Nase oder Stirn? Wenn zwischen dem Erwachsenen und dem betreffenden Kind wirklich und offensichtlich eine emotionale Bindung besteht, wie bei diesem Erzieher und dem Mädchen, dann sollte dies sogar beiden Seiten erlaubt sein. Es dürfte für beide gleichermaßen schön sein und ihnen gut tun.

Zunächst dachte ich OK: Ich bin ein GL. Vielleicht sehe ich das deswegen etwas anders. Vielleicht wünsche mir ein wenig Zärtlichkeit von einem echten kleinen Mädchen so sehr, dass ich meine Objektivität verliere. Aber dann habe ich mal umgedacht. Jungs sind für mich ganz "normale" Kinder. Sexuell interessieren sie mich überhaupt nicht. Aber auch ich kann mir vorstellen einen Jungen von mir aus zu umarmen und ihn auf Näschen, Wange oder Stirn zu küssen. Ist er zum Beispiel traurig, würde ich das durchaus tun, um ihn zu trösten. Um ihm zu zeigen, dass er nicht alleine ist. Zu zeigen, dass ich ihn verstehe.

Was würde ich selbst fühlen? Bei einem Jungen würde ich wohl die ihm entgegengebrachte emotionale Wärme fühlen. Ich fände es sicher schön, ein Kind getröstet zu haben. Bei einem Mädchen würde ich diesen Tag wahrscheinlich mein Leben lang nicht mehr vergessen. Es wäre mein größtes Glück, einmal einem Mädchen auf diese Art und Weise helfen zu dürfen. Auch wenn mich so ein Kontakt zu einem Mädchen natürlich sehr viel mehr ansprechen würde, als dasselbe mit einem Jungen: Es hätte für mich jetzt nicht wirklich viel mit meinem Sexualtrieb zu tun. Ich mag Mädchen halt lieber als Jungs - auch rein emotional gesehen. Dennoch würde ich auch einen Jungen trösten. Ich könnte so ein Kind nicht einfach weinen lassen, wenn ich für den betreffenden Moment seine/ihre Bezugsperson wäre - auch wenn ich zum Beispiel "nur" ein Freund der Familie wäre.

Beide Kinder würden mir gegenüber wahrscheinlich kindliche Liebe verspüren. Ich hätte ihnen gezeigt, dass es jemanden gibt, zu dem sie kommen können, wenn sie traurig sind. Ich hätte ihnen gezeigt, dass ich sie verstehe und das ich für sie da bin. Es hätte die emotionale Basis zwischen uns gestärkt.

Ich habe hier im Forum gelesen, dass jemand mal für einen Kuss aufs Näschen eingesperrt wurde. Ich möchte mir diesen Fall unbedingt mal selbst durchlesen. Ich würde gerne für mich entscheiden, wie ich den Fall von meinem Gerechtigkeitsempfinden aus sehen würde. Denn was das betrifft, bin ich selbst ein Opfer. Nur bei mir fehlte eben dieser Kuss auf dem Näschen.

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 28.06.2015, 18:21
von Klase
@pale
Wohin hast Du ihn denn geküsst? Auch auf den Mund? Naja, aber ein Cousin gehört da immer noch zur Familie. Vielleicht geht es in Deiner Familie auch viel herzlicher zu, als in meiner. Jedenfalls glaube ich nicht, dass, solltest Du einmal Kinder haben, denen dann dasselbe passieren kann, wie mir. Dafür hast Du eine viel zu gesunde und unvoreingenommene Einstellung. Es freut mich zu lesen, dass es selbst "Normalos" gibt, die noch so denken.

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 28.06.2015, 18:43
von pale
In meiner Familie herrscht dynamisches Temperament. Wenn da mal jemand streitet, muss man die Messer verstecken, bevor noch jemand abgestochen wird. Liebe gibt es da nicht wirklich, höchstens mal eine Umarmung von meiner Tante.
Ich glaube nicht, dass ich später mal Kinder möchte :D Wenn ja, wären sie jedenfalls sehr süß und brav :oops:

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 29.06.2015, 19:59
von Klase
Kleiner Angsthase hat geschrieben:Ich habe hier im Forum gelesen, dass jemand mal für einen Kuss aufs Näschen eingesperrt wurde. Ich möchte mir diesen Fall unbedingt mal selbst durchlesen. Ich würde gerne für mich entscheiden, wie ich den Fall von meinem Gerechtigkeitsempfinden aus sehen würde. Denn was das betrifft, bin ich selbst ein Opfer. Nur bei mir fehlte eben dieser Kuss auf dem Näschen.
Habe mal nachgelesen. So wie es in dem Fall aussieht, den ich meinte, war es wohl nicht nur ein Kuss auf die Nase. Der Typ hat sich wohl vor ihr befriedigt. Das ist auch in meinen Augen Missbrauch. So etwas habe ich nicht gemeint und da ist eine solche Strafe auch richtig.

Ich meinte einen Kuss als Trostspender oder so. Um dem Kind zu zeigen, dass es nicht allein ist und dass jemand es versteht. So etwas hat mir in meiner Kindheit manchmal sehr gefehlt. :roll:
So etwas darf man einfach nicht verbieten. :?

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 29.06.2015, 20:40
von asgl
@kAh:

Vielleicht sollte man als Pädo zuallererst mal das Wort "Missbrauch" aus seinem Wortschatz entfernen...


Liebe Grüße
asGL

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 29.06.2015, 20:43
von ebonblack
asgl hat geschrieben:Vielleicht sollte man als Pädo zuallererst mal das Wort "Missbrauch" aus seinem Wortschatz entfernen...
Oder vielleicht auch nicht...

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 29.06.2015, 21:01
von Klase
@ebonblack @asGL
Ihr habt beide Recht. asGL meint sicher nur, es gehört nicht an diese Stelle hier. Das finde ich auch. Es gehört einfach nicht in diesen Thread. Hier geht es um echte, warmherzige, kindgerechte Liebe von Kindern und zu Kindern. Um Liebesgesten, die ihnen nicht schaden, sondern die ihnen helfen und sie glücklich machen. Darüber schreibe ich auch gleich schon viel lieber.

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 29.06.2015, 21:45
von asgl
Na ich möchte dann doch mal konkreter werden, lieber Angsthase:

Ich PERSÖNLICH finde, wir sollten uns ganz bewusst vom Wortschatz unserer Gegner distanzieren, indem wir ihn nicht verwenden.

Die Diskussionen über das Wort "Mißbrauch" (vs. "Gebrauch") führen wir hier ja schon lange. Ich meine, dieses Wort wird ausschliesslich anti-pädophil gebraucht.

Das Strafrecht hat z.B. für alle "nicht einvernehmlichen" Akte eindeutige Worte: Nötigung, Körperverletzung, Vergewaltigung. Deshalb wird es für die ANtis schwer werden, ein Wort dafür zu finden, wenn ein Kind einen Lehrer/Betreuer (und umgekehrt) auf den Mund küsst, sagen wir mal als "Gute-Nacht-Kuss" im Ferienlager.

(Im konkreten Fall wäre der Kuss wohl eine Nötigung (wenn das Kind dazu mehr oder weniger gezwungen wurde) und der Exibitionismus würde wohl (hab wohl in Jura nicht aufgepasst) als Beleidigung bewertet werden.


Liebe Grüsse
asGL

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 29.06.2015, 22:46
von keksi
@ kah

"(...)Keine Ahnung, ob sich kleine Mädchen auch in erwachsene Männer verknallen können.(...)"

natürlich können sie das... auch wenn das die (meisten) männer wohl nicht wirklich checken...

und richtigen liebeskummer haben die dann...

als ich dieses video auf youtube sah... wo sich ein kleines mädchen in einen sänger verliebt hat...

ich glaube das war der typ von one direction...

sie sagte: "I want to marry him"...

und hat ganz herzzerreißend geweint

sie hatte richtigen liebeskummer

als ich das video sah, wurde ich ganz traurig, weil sie mir so leid tat...

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 30.06.2015, 17:21
von Horizonzero
asgl hat geschrieben:@kAh:

Vielleicht sollte man als Pädo zuallererst mal das Wort "Missbrauch" aus seinem Wortschatz entfernen...


Liebe Grüße
asGL
Sorry - sehe ich nicht so. Schönreden kann man alles, aber da wo Kindern Gewalt oder auch "nur"
Manipuliation angetan wird sehe ich für meinen Teil keine Liebe- und erstrecht nicht gegenseitige Liebe,
dann darf durchaus auch schon mal Missbrauch als passende Umschreibung genutzt werden.

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 30.06.2015, 19:33
von Klase
asgl hat geschrieben:Ich PERSÖNLICH finde, wir sollten uns ganz bewusst vom Wortschatz unserer Gegner distanzieren, indem wir ihn nicht verwenden.
Naja. Erstmal sehe ich noch nicht einmal "Antis" generell als unsere Gegner an und zweitens möchte ich die tiefen Gräben zwischen uns nicht noch erweitern. Ganz im Gegenteil bin ich dafür, dass wir Brücken bauen sollten, um uns irgendwann einander ohne Angst die Hand reichen zu können. Viele "Antis" haben Angst vor uns, weil sie uns nur durch Gerüchte kennen. Daraus entsteht eben Hass. Diesen Hass bekommen wir natürlich ab. Diese Situation zu ändern, schaffen wir bestimmt nicht, indem wir die "Antis" ebenso hassen und einen anderen Wortschatz als sie verwenden. Wir sollten also schon dieselbe Sprache sprechen. Außerdem sind wir mit unseren Empfindungen und Ansichten doch gar nicht mal so weit auseinander.

Die meisten GL hier lieben kleine Mädchen doch zweifelsohne mindestens genauso sehr, wie deren Eltern das tun. Ich habe hier schon echt rührende Dinge gelesen, wie viel Sorgen sich doch schon so mancher GL um das eine oder andere Mädchen gemacht hat. Unsere Herzensliebe zu den Mädchen kann also wohl nicht der Grund sein, warum die "Antis" uns so sehr fürchten und hassen. Es sind die Missbrauchsfälle an Kindern. Und ich nenne sie bewusst jetzt so, wie die "Antis" das tun. Es ist mir ganz wichtig, genau zu verstehen, was alles als Missbrauch angesehen wird. Dabei stimme ich mit den "Antis" ebenfalls in vielen Dingen überein. Das Ausleben unserer Sexualität direkt in Verbindung mit echten Kindern ist falsch. Ich selbst bin überzeugt davon, dass es mir selbst als Kind geschadet hätte, wenn zum Beispiel ein BL (männlich oder weiblich egal) mich als Kind in einer der Formen missbraucht hätte, wie die Antis dieses Wort in direktem Bezug auf ein Kind verstehen. Selbst Petting und der ganze Quatsch hinterlässt garantiert bei den meisten Kindern irgendwelche negativen pychischen Spuren. Ich würde lügen, wenn ich abstreiten würde, nicht ebenso auch sexuell auf Kinder zu stehen. Wenn ich tausendprozentig sicher wüsste, dass alle Kinder so etwas mögen würden, würde ich über diesen Punkt bestimmt anders denken. Aber ich hätte es als Kind mit Sicherheit nicht gemocht und einen weiteren Psychoknacks erlitten, wenn es jemand gemacht hätte. Allein schon aus diesem Grund lebe ich meine Sexualität so, wie ich es Euch schon beschrieben habe. In diesem Punkt bin ich also sogar selber "Anti" und das obwohl ich ein echter GL bin. Für mich persönlich zeichnet sich ein echter, aufrichtiger "Pädo" sogar gerade in einer solchen Ansicht aus - nämlich in der festen Überzeugung, Kindern unter keinen Umständen zu schaden. Unter keinen Umständen. Das bedeutet in anderem Kontext aber durchaus auch etwas, womit die "Antis" wiederum nicht unbedingt meiner Meinung sind: Dem gegenseitigen Zulassen von Liebesgesten.

Und damit komme ich wieder auf das eigentliche Thema dieses Threads zurück:
Die Angst der "Antis" ist doch mittlerweile so groß geworden, dass schon ein normaler (also nichtsexueller) Umgang zwischen einem erwachenen Menschen und Kindern kaum noch möglich ist. Ein erwachsener Mann wird in unserer Gesellschaft doch schon blöde angeschaut, wenn er mit einem kleinen Mädchen an der Hand die Straße entlangläuft. Das finde ich erschreckend. Es geht in Richtung irrationaler Massenpanik, ist absolut kontraproduktiv und schadet uns allen: Nicht Pädos, Pädos und vor allem den Kindern!

Hinzu kommt, dass ich aus eigener Erfahrung weiß, dass Kinder hin und wieder Liebesgesten brauchen. Wie am Anfang dieses Threads so wunderschön beschrieben wurde, wollen sie sie uns Erwachsenen auch durchaus geben. Auch uns Erwachsenen (und das sollten die "Antis" jetzt einmal nicht abstreiten), tut ein warmer, herzlicher Umgang mit Kindern gut. Dabei meine ich jetzt zwar nicht unbedingt gleich den Kuss auf den Mund. Aber eine Umarmung? Das Sitzen auf dem Schoß des Erwachsenen? Ein Küsschen auf Nase oder Wange? Besteht einander wirklich Zuneigung, stärken solche Liebesgesten doch das emotionale Band zwischen den Kindern und Erwachsenen. Gegenseitige Zuneigung und Vertrauen sind in unser aller Leben wichtig.

Aber bis wohin sollte sie führen? Ich finde es übertrieben, dass das "auf dem Schoß" sitzen schon von einigen als grenzwertig angesehen wird. Ab wann sind Grenzen aber sinnvoll? Setzen wir sie nicht, wie können wir dann z. B. im Kindergarten verhindern, dass einige Kinder bevorzugt und andere benachteiligt werden? Es ist tatsächlich schwieriges Thema. Aber es ist auch ein Interessantes. Ich persönlich glaube, dass Extreme falsch sind. Die völlige Distanziertheit, die von manchen "Antis" vorgeschlagen wird, ist sicher genauso falsch, wie die totale und immerwährende Nähe, die wir "Pädos" ja eigentlich so gerne hätten. Eine Mischform müsste her. Welche ließe sich wohl sowohl von "Antis" als auch von "Pädos" vertreten? Das zu diskutieren, ist doch bestimmt unheimlich spannend.

Liebe Grüße
Euer Hase

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 30.06.2015, 20:04
von Creasy
Angsthase, es ist schön hier jemanden zu lesen, dem ich beinahe immer zustimmen kann.

Eine Vergewaltigung oder Nötigung ist immer gegen den Willen einer Person, bei Missbrauch spielt der Wille der Person keine Rolle. Insofern haben diese Begriffe nicht dieselbe Bedeutung und es gibt durchaus Situationen, in denen man von Missbrauch reden kann.

Ich habe aber keine Ahnung, wie "Anti" hier verstanden wird. Es gibt Menschen, die es schon für böse, schlecht und illegal halten, wenn jemand Kinder attraktiv findet. Die werden nie unsere Freunde und die werde ich auch nie sympatisch finden. Wenn Anti aber jeder Mensch ist, der "einvernehmlichen" Sex zwischen Erwachsenen und Kindern ablehnt, ist fast jeder Mensch ein Anti, sogar einige Pädos inklusive mir. Zu diesen Menschen kann man natürlich Brücken bauen, wie Angsthase vorschlägt.

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 30.06.2015, 20:57
von Horizonzero
naja - Antis ist schon sowas wie ein Oberbegriff für Personen die sich schlichtweg nicht für uns ansich interessieren sondern lediglich ihre moralisch ethische Ansicht vermitteln wollen, zur Zeit ist es an dieser "Front" eher ruhig, eine Weile lang wollten uns Mammis aus dem Mamiforum zeigen wie Ihre Welt tickt, andere hingegen bemühen sich um Angriffe auf unsere Seite, es gibt sogar Leute die uns bewußte verfängliche Dinge eingestellt haben um uns zu diffamieren- daher zum Teil auch die strengen Regeln im offenen Bereich. Auch selbsternannte Kinderschützer wollten uns nutzen um völlig wirre Thesen zu verbreiten, so zb. das die Schulpflicht das Übel der Gesellschaft sei.

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 30.06.2015, 21:02
von Klase
@Hori
Da stecken jede Menge Vorurteile drin. Einige "Antis" werden wir sicherlich nie überzeugen können. Aber gebt die Hoffnung nicht auf. Denkt immer daran: Liebe siegt! :D

@Creasy
Wir kommen der Sache einen Schritt näher.

Luna beschrieb "Antis" in dem "Warum nur?"-Thread doch so, dass es Menschen sind, die schlecht über uns reden. Was sagen denn die Menschen, die schlecht über uns reden? Es geht doch fast immer nur um sexuellen Missbrauch. Ein "Anti" ist also offensichtlich jemand, der Menschen hasst, die sexuellen Missbrauch an Kindern begehen. Deswegen bin ich auch als "Pädo" ein ganzes Stück "Anti". In einigen (sogar den meisten) Dingen haben diese Leute in meinen Augen nämlich absolut Recht.

Die angesprochenen "Liebesgesten" können sich daher auch nach meiner Ansicht wohl kaum in leidenschaftlichen Zungenküssen äußern. Aber wir sollten zum Beispiel darüber nachdenken, in wie weit das hier angesprochene Mädchen emotional verletzt werden würde, wenn man ihr verbietet, ihren Erzieher zu küssen. Ich habe den Eindruck, dass es vielen "nicht Pädos" alleine schon unheimlich ist, darüber nachzudenken. Sie würden es am liebsten verdrängen. Da es aber so etwas gibt, ist genau das falsch. Es geht hier schließlich auch um Erziehung. Um gute, kindgerechte und liebevolle Erziehung. Verbietet man ihr mit erhobenen Zeigefinger den Kuss, macht man es sich doch selbst zu einfach und ihr zu schwer. Wie aber würden wir GL über so etwas denken? Mal abgesehen von dem schönen Erlebnis, was es für uns bedeuten würde, wären wir dieser Erzieher? Denkt mit Eurem Gewissen! Denkt mit Eurem Verstand! Denkt für dieses Mädchen! Und denkt für die anderen Kinder im Kindergarten, die vielleicht eiversüchtig würden und sich benachteiligt fühlten! Vor diesem Hintergrund gedacht, ist das Mädchen im Unrecht. Wie kann man ihr dies nun sagen, ohne ihre Gefühle zu verletzen, ohne sie abzuweisen und ihr dennoch zu zeigen, dass man sie trotzdem gerne mag. Das ist sehr schwierig, nicht wahr?

Viele Grüße
Euer Hase

Re: Erzieher lässt sich von Mädchen küssen

Verfasst: 04.07.2015, 05:51
von Klase
Hallo ihr Lieben,

es wird immer verrückter. Jetzt stehe ich schon früh morgens auf und beschäftige mich mit Kindererziehung. Dabei habe ich doch selten bis gar keinen Kontakt zu Kindern. :D

Doch irgendwie ist es mir wichtig, das zu wissen. Es ist mir persönlich wichtig, mir diese Frage zu beantworten. Wie würde ich mich dem Kind gegenüber richtig verhalten? Was also wäre richtig? Was wäre falsch?

Ich stellte mir wieder das küssende Mädchen vor. So ein Erlebnis wäre sicherlich für jeden GL, einschließlich mir, sehr schön. Um mich nicht vollkommen von meiner Mädchenliebe verblenden zu lassen, habe ich mir überlegt: Wie würde ich denken, wenn mich ein Junge auf den Mund küsst? Es käme mir irgendwie komisch bzw. nicht richtig vor.

Da es hier um Gefühle geht, habe ich mir daraufhin zunächst überlegt, wie unsere Gesellschaft überhaupt zu Gefühlen steht. Was Liebe, Zuneigung und das Ausdrücken von Gefühlen im Allgemeinen betrifft, haben Kinder eine viel unbefangenere und natürlichere Einstellung, als wir Erwachsenen dazu. Sie leben ihre Gefühle einfach, ohne großartig darüber nachzudenken. Wenn es nicht gerade um die Liebe in einer Paarbeziehung geht, habe ich bei Erwachsenen immer so den Eindruck gehabt, dass es für viele wohl etwas Unangenehmes, etwas Peinliches ist, Gefühle in unserer Gesellschaft auszudrücken. Die einzigen Gefühle, die auszudrücken wohl für Erwachsene generell in Ordnung sind, sind die extrem Negativen: Unmut, Zorn, Hass

Drücken wir als Erwachsene einmal andere Gefühle aus, werden wir entweder von anderen verlacht, oder man unterstellt uns, dass wir in irgendeiner Weise nicht richtig im Kopf sind. Dies zumindest ist genau das, was ich in meinem eigenen Umfeld (egal wo ich mich gerade befand), häufig beobachten konnte. Das geht doch schon damit los, wenn ein Erwachsener mal Traurigkeit ausdrückt und weint. Ich habe schon Menschen über so einen Fall sprechen hören. Man machte sich lustig.

Auch wir Erwachsenen waren einmal Kinder und konnten Gefühle ausdrücken. Also haben wir es verlernt. Vielmehr wurde es uns anerzogen, dass einige Gefühle etwas Peinliches oder gar Schlechtes sind. Daher unterdrücken wir unsere Gefühle oft. Wäre es aber nicht richtiger und natürlicher, sie zuzulassen? Was ist zum Beispiel mit der angesprochenen Traurigkeit, also dem Weinen? Kommt man gut mit den Menschen in seinem Umfeld aus, hat man diese doch auch irgendwie auf freunschaftlicher Basis gern. Warum sollten sich Erwachsene im eigenen Umfeld nicht genauso trösten, wie wir (alle/die meisten Erwachsenen) ganz intuitiv auch Kinder trösten wollen? Diese Gedanken machen mir klar, wie krank die Einstellung zu Gefühlen in unserer Gesellschaft eigentlich ist. Wir können viel von Kindern lernen.

Das ist aber gar nicht so einfach. Für mich persönlich glaube ich sogar, es wäre mir ganz unmöglich, plötzlich, von heute auf morgen, Gefühle in unserer Gesellschaft natürlich auszudrücken. Aber warum drängen Erwachsene Kindern auf, sich ebenso zu verhalten? Warum bringen wir Kindern unseren falschen Umgang mit Gefühlen bei, wo sie doch intuitiv schon alles von ganz alleine richtig machen? Täten wir dies nicht, würde sich unsere Gesellschaft wohl in eine bessere Richtung entwickeln.

Kinder drücken Gefühle also auf natürliche Weise unbefangen aus. Nun ist die Frage, wie sie sie ausdrücken und warum sie sie auf die Weise ausdrücken, wie sie es tun. Warum zum Beispiel küsst ein kleines Mädchen ihren Erzieher auf den Mund? Wenn ich jetzt mal vom Extremfall des "Verliebtseins" absehe, welche anderen Gründe könnte es haben, warum ein Kind so etwas tut. Der Beitrag von pale hat mir bei diesen Überlegungen weitergeholfen.
pale hat geschrieben:Das Mädchen hat dem Erzieher mit einem Kuss ihre Liebe mitgeteilt. Liebe muss nicht immer auf etwas sexuelles bezogen sein, das gibt es durchaus auch in einer Freundschaft.
pale hat geschrieben:Zum Glück fand das aus meiner Familie niemand schlimm, wenn ich meinen Cousin küsste. Ich wollte ihm damit nur zeigen, dass ich es schön finde, wie er sich um mich sorgt und dass er mir wichtig ist (Er war zu dem Zeitpunkt ca 28 Jahre alt). Wahrscheinlich fehlten mir dazu einfach noch die Worte, es ihm zu sagen, und das war die einzige Möglichkeit die mir bekannt war.
Auf die Situation mit dem Mädchen und dem Erzieher bezogen: Um einen Schritt voran zu kommen, blende ich bewusst erst einmal die anderen Kinder aus, die eifersüchtig werden könnten. Wenn wir nun mal nicht gleich vom Extremfall des "Verliebstseins" ausgehen, könnte das Mädchen ganz ähnliche Gefühle wie pale empfunden haben. Es könnte auch Liebe in der Art empfunden haben, die Kinder ihren Eltern entgegenbringen. Diese Liebe abzuweisen oder dem Kind zu sagen, es dürfe sie nicht zeigen, wäre auf jeden Fall falsch. Jetzt kommt es aber auf die Art und Weise an, wie ein Kind solche Gefühle zeigt.

Aus dem Thread, wo sich die Eltern über den "Kuss auf den Mund" unterhalten haben, ging deutlich hervor, dass es von vielen nicht gewünscht ist. Wollte das Mädchen aber eine Liebe ausdrücken, wie sie sie auch für ihre Eltern empfindet, stelle ich mir die Frage, warum sie den Erzieher auf den Mund küsst. Überlege ich weiter, komme ich zu einem interessanten Schluss. Es scheint in manchen Familien üblich zu sein, dass Kinder auf den Mund geküsst werden. Das ist meiner Ansicht nach aber falsch, weil der "Kuss auf den Mund" ja schon etwas anderes bedeutet und Kinder diesen Unterschied möglichst früh lernen sollten.

Wenn das Kind so etwas tut, sollte man es wohl auf die Wange küssen und ihm sagen, dass der Kuss auf dem Mund eine andere Art von Liebe ausdrückt und es lieber auf die Wange küssen sollte. Das Kind bekommt aber mit, wie Mama und Papa sich so küssen. Wenn das Kind dann traurig guckt und meint, man hat es nicht lieb, kann man ihm auch durch eine Umarmung und ein bisschen Schmusen, sowie Küsse auf Wangen und Nase zeigen, dass das überhaupt nicht stimmt. Man kann ihm liebevoll erklären, dass der "Kuss auf den Mund" eine ganz andere Art von Liebe ausdrückt, die das Kind aber schon bald - wenn es etwas größer geworden ist - verstehen wird. Diese Art der Erziehung können aber am besten die Eltern des Kindes selber leisten. Natürlich könnte theoretisch auch ein Erzieher so handeln. Wird das Kind in der Familie aber auf den Mund geküsst, wie könnte es da dann einen Unterschied zum Erzieher machen, wenn die entgegengebrachten Gefühle doch dieselben sind? Daher denke ich, küssen auf den Mund eines Kindes ist auch in der Familie falsch. Damit es unbeschwert Gefühle leben kann, ist die Familie in der Pflicht, dort wichtige Vorarbeit zu leisten.

Ganz schwierig wird es, wenn es tatsächlich mal um das "Verliebtsein" eines Kindes gehen sollte, das Kind diese Art der Liebe also verstanden hat und die Liebe tatsächlich in dieser Form ausdrücken möchte. Egal , ob Junge oder Mädchen - der Gedanke wäre furchtbar. Bei einem Jungen würde ich es selbst nicht wollen, würde ihn natürlich aber auch nicht vor den Kopf stoßen und einfach traurig machen wollen. Bei einem Mädchen würde ich es aufgrund der Einstellung der Menschen in der Gesellschaft ablehnen. Eine Liebesbeziehung auf dieser Basis dürfte es nicht werden, obwohl wohl alle GL von so etwas träumen. Innige Freundschaft ja, aber eine Liebesbeziehung könnte sich irgendwann auch in Sexualität ausdrücken (die nicht schmerzhaften Varianten), wenn die Liebesbeziehung denn innig genug ist. Das ist von der Gesellschaft nicht akzeptiert und ich selbst habe diese Einstellung akzeptiert. Um uns beide zu schützen würde ich eine Liebesbeziehung strikt ablehnen. Egal, ob Junge oder Mädchen, ich würde ihnen Zuneigung nur in Form der obengenannten elterlichen und kindgerechten Gesten entgegenbringen. Damit würde ich ihnen, wenn sie verliebt sind, wohl auf jeden Fall emotional weh tun. Es gibt Situationen, in denen alles nur falsch sein kann, was man tut. Zum Glück wird es wohl nicht allzu häufig vorkommen, dass sich Kinder in Erwachsene verlieben.

Liebe Grüße
Euer Hase