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keksi
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Re: Geschichte der Kindheit

Beitrag von keksi »

achja und jetzt wieder on topic :oops:

@ nabokov

woher weißt Du, dass der ludwig für seine epoche nicht repräsentativ war?

quellen? links dazu?

ohne jetzt in dieses thema sehr tief eingestiegen zu sein, denke ich schon, dass es z.b. allgemein üblich war zu jener zeit und auch noch viel später, säuglinge und (kleine) kinder zur beruhigung zu masturbieren...

ich glaube zwar nicht, dass das damals allgemein die "guten alten zeiten" waren... man denke nur an die operationstechniken damals... ohne narkose ...
nein danke...

aber was die sexualität anbelangte, schienen die menschen zu jener zeit tatsächlich unverkrampfter gewesen zu sein...

ganz allgemein halte ich dieses thema deshalb für bedeutsam, denn wenn der sexueller missbrauch von säuglingen, kleinkindern und kindern in jener epoche zumindest weit verbreitet oder gar alltäglich war, dann müssen in jener zeit fast nur traumatisierte menschen herumgelaufen sein...

und entsprechende spuren müssten sich doch in biographien aus jener zeit finden lassen... spuren der schwersten traumatisierung, des wahnsinns etc. pp.
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Nabokov
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Re: Geschichte der Kindheit

Beitrag von Nabokov »

Nun, der französische König war zwar im politischen Sinne DER Repräsentant des französischen Volkes, und er war wohl gut präsentierend, aber er war im soziologischen und statistischen Sinne niemals repräsentativ, konnte es gar nicht gewesen sein. Er war vemutlich nicht einmal repräsentativ für die GEsamtheit aller damaligen Könige, obwohl das vielleicht noch eher. Aber ein König ist im sozialen und statistischen Sinne niemal repräsentativ für sein Volk; im Gegenteil. Es lässt sich aus diesem kaum jemand auswählen, der so wenig repr. ist wie der König.

Davon ab würde es genau genommen, um Repräsentativität einigermassen zu sichern, eine Zufallsstichprobe von allermindestens 100, besser 500 Franzosen brauchen.

Nein, das Leben am Hof von Louis XIV war niemals repräsentativ. Das müsste selbst dann festgestellt werden, wenn man nicht wüsste, dass es schon zu seinen Lebzeiten Kritik an seinem Lebensstil gab.

Und Ariès, wie gesagt, kommt zwar das Verdienst zu, den Anstoss für die inzwischen gross und unübersichtliche Forschung zur Geschichte der Kindheit gegeben zu haben. Sein eigener Beitrag jedoch, spielt heute kaum noch eine Rolle. Und schon gar nicht der Abschnitt über den franz. König.
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