Cocolinth hat geschrieben:
Wieso "bewusstlos"?
Du meinst wohl "bewusst
SEINSlos"? (Unterschied? KEIN Unterschied??

)
Bewusstlose Menschen erleben kein Bewusstsein. Sie haben zwar eins, dies ist aber nicht aktiv.
Cocolinth hat geschrieben:
Verallgemeinert ist es dieser Hypothese nach also UNMÖGLICH, dass irgendwas, das auch nur einen EINZIGEN Unterschied zu dem bisher Untersuchten aufweist, ein Bewusstsein haben könnte. Denn ansonsten könnte man ja wieder argumentieren: "Nun bisher gingen alle Bewusstseine, die wir untersuchen konnten, mit Eigenschaftenkatalog XYZ einher. Da Eigenschaft A nicht Teil dieses Katalogs ist, folgt zwingend (?), dass kein Bewusstsein vorliegen kann."
Öhm ne. Kernmerkmal eines Bewusstseins ist doch das subjekte Empfinden des eigenen Seins.
Man weiß auch von sich: Wenn ich allerdings schlafe ohne zu träumen, dann erlebe ich auch kein Bewusstsein (oder auch nicht im Koma z.B., wenn man das mal erlebt hat).
Ich kann auch anderen mitteilen, dass ich erlebe, denke, fühle.
Wenn man nun nicht unbedingt Solipsist ist, dann schließt man mit Induktion, dass dies bei anderen Menschen auch der Fall ist, die sich ja ähnlich verhalten und ähnliches berichten.
Das ist also das Phänomen und Kernkriterium. Blöderweise ist der einzige Erkenntnisweg nunmal diese Induktion und die Vermittlung durch Kommunikation oder Emotion.
Diese Form von Bewusstsein kann man auf ihre Eigenschaften untersuchen. (Gehirn, spezifische neuronale Aktivität).
Nun kann man schließen: Wenn wir das sehen, haben wir diese Form von Bewusstsein.
Man kann aber
nicht schließen: Wenn wir das nicht sehen, ist es auf jedenfall kein Bewusstsein.
Aber das gilt ja für alles mögliche. Vielleicht gibt es ja schon Menschenroboter? Bisher hat aber kein Chirurg diesbezüglich Alarm geschlagen.
Vielleicht formt Sand am Strand auch eine Art Bewusstsein? Bisher gibt es nichts, was vergleichbar darauf hinweisen könnte.
Vielleicht gibt es unsichtbare, unberührbare, lautlose Geister?
Wir können prinzipiell nur agnostisch gegenüber diesen Möglichkeiten bleiben.
Cocolinth hat geschrieben:
Und woher weiß man überhaupt, dass einem bewusstseinslosen Gehirn jene neuronale Aktivität fehlt? Bzw. im Umkehrschluss, dass ein Fehlen jener neuronalen Aktivität ein Bewusstsein ausschließt? Wie/woran misst man das?
Man kann jemanden ja nach dem Schlafen oder nach dem Koma fragen ob er sich an etwas erinnern kann.
Natürlich - und wie bei vielen empirischen Erhebungen - sind die Daten abhängig von bestimmten Bedingungen. In diesem Fall vom korrekten Funktionieren des Gedächtnisses.
Zum Beispiel ist das auch ein ethisches Problem der Anästhesie. War der Patient wirklich bewusstlos? Oder kann er sich bloß nicht mehr erinnern?
Allerdings hat man hier schon Möglichkeiten seine Messmethoden reliabel zu machen.
Man kann z.B. dem Patienten nur etwas Narkose geben und er fühlt sich benommen, wenig Schmerzen. Dann etwas mehr und er fühlt noch weniger. Dann viel und er ist vollkommen weg und er erinnert sich nicht mehr.
Die plausibelste Erklärung ist, dass er wirklich nichts gespürt hat. Denn es wäre merkwürdig, wenn man denjenigen graduell schläfrig und benommen macht, dass er dann bei der vollen Dosis voll bei Bewusstsein ist und sich bloß nicht dran erinnert.
Wie bei allem gibt es natürlich keine absolute Sicherheit.
Und nebenbei kann man jeweils auch immer die neuronale Aktivität messen und korrelieren.
Cocolinth hat geschrieben:
Wie/woran können wir feststellen, ob es sie gibt oder nicht?
Wie gesagt. Da sind wir darauf angewiesen, dass wir Parallelen ziehen zu den Bewusstseinen, die wir schon kennen. Etwas was sich wie ein Mensch äußert/kommuniziert oder vlt. wäre auch nicht verkehrt die bekannten neuronalen Muster und Aktivitäten zu vergleichen. Wenn beispielsweise ein Computer mit einem neuronalen Netz und ähnlich hoher Kapazität die selben Muster aufweist, dann kann man zumindest mit ein wenig Recht vermuten, dass dies ebenso ein Bewusstsein erzeugen könnte.
Cocolinth hat geschrieben:Hat ein NEUGEBORENES ein kindliches Bewusstsein?
Nein. Wohl eher vorkindliches Bewusstsein eines Neugeborenen. Wenn man davon ausgeht, dass bestimmte Bewusstseinskapazitäten immer besser werden je weiter sich der Mensch entwickelt, kann man ja schließen, dass das Neugeborene eins hat, aber eben ein Schwächeres.