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Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 11.01.2014, 21:03
von Annika
*smile* ist ein Lied von groundation. Und ich bin froh noch rechtzeitig erkannt zu haben dass ich hier grad alle meine Freundinnen wieder entfernt habe

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 11.01.2014, 22:48
von Madicken
"Inzwischen gibt es eine Gegenpetition, die auch der Landesschülerbeirat ausdrücklich unterstützt. Darin heißt es, bei Schülern müsse ein Bewusstsein geschaffen werden, "wonach Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle (LSBTTI) nichts Abnormales mehr sind". Rund 10.600 Menschen haben die Gegenpetition bislang unterzeichnet."


:arrow:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/homo ... 42877.html


Haben die da nicht noch? eine (oder sogar zwei) (a)sexuelle Ausrichtung(en) vergessen?



@Coco: Was verstehst du eigentlich unter einer "Pädo-Ehe"?
Irgendwie kann ich Deine Bemerkung darüber (mit den dann zu erwartenden "positiven" Folgen) nicht ganz ernst nehmen.

Und: es gibt also Deines Erachtens letztlich nur einen (monokausalen) Grund für die Ächtung/Verfolgung/Unterdrückung pädosexueller Menschen und ihrer Gefühle (worunter in meinem Verständnis auch - oder besonders - Kinder fallen)?

Staatsreligiös begründbare Systemerhaltung durch vermeintlich notwendige, "fortschrittstreibende/kulturschaffende" Sublimation?

Kann/könnte es sein, daß nach der jahrhundertelangen Einschleifung bestimmter Stereotype heute die psychosozialen Folgen dieser systemerhaltenden menschlichen Zurechtstutzung irgendwie unumkehrbar sind? Oder nein, anders: das die rigorosen Verfechter/Einpeitscher (Richtung "Uncle Sam" rüberschiel) "dieser Haltung" gar nicht mehr so sehr aus ihnen selbst noch bewußt seiender, vermeintlicher Notwendigkeit, sondern nun vielmehr aus psychischer, eingeschliffener Verkrüpplung heraus handeln?

Mein Gott, was kann ich (zu?) kompliziert denken und mich
unverständlich ausdrücken, was ?


Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 12.01.2014, 10:52
von Cocolinth
Madicken hat geschrieben:@Coco: Was verstehst du eigentlich unter einer "Pädo-Ehe"?
:|

Ist das nicht offensichtlich?

Homo-Ehe: Der Homo heiratet seinen Homo-Partner (also den anderen Homo).

Pädo-Ehe: Der Pädo heiratet seinen Pädo-Partner (also das Kind).


Was dachtest DU denn? :? :?:

Irgendwie kann ich Deine Bemerkung darüber (mit den dann zu erwartenden "positiven" Folgen) nicht ganz ernst nehmen.
Dein Problem.
Und: es gibt also Deines Erachtens letztlich nur einen (monokausalen) Grund für die Ächtung/Verfolgung/Unterdrückung pädosexueller Menschen und ihrer Gefühle (worunter in meinem Verständnis auch - oder besonders - Kinder fallen)?
Zwei.

Dass es sich um eine (vermeintlicherweise) handhabbar kleine Minderheit handelt, der ohnehin nur schwächliche Außenseiter angehören, ist eine wesentliche Voraussetzung -- wie das Beispiel der Homosexuellen (und zuvor der Außerehelichen) ja eindrucksvoll demonstriert.

Aber sicherlich ist die Heiratsfrage, also die Frage nach der Kompatibilität mit dem patriarchalischen Ehe-Sexmonopol, die noch Grundsätzlichere, Tiefergehende.

Staatsreligiös begründbare Systemerhaltung durch vermeintlich notwendige, "fortschrittstreibende/kulturschaffende" Sublimation?
Oh, es gibt viele opportunistische NEBENSCHAUPLÄTZE. Natürlich! So kann es ja auch mitunter lediglich um eine persönliche Rache gehen, wenn z.B. eine gekränkte Ex ihren männl. Ex-Partner der Pädophilie bezichtigt und somit geflissentlich die auf der Heiratsfrage gründende Stimmung instrumentalisiert.
Kann/könnte es sein, daß nach der jahrhundertelangen Einschleifung bestimmter Stereotype heute die psychosozialen Folgen dieser systemerhaltenden menschlichen Zurechtstutzung irgendwie unumkehrbar sind? Oder nein, anders: das die rigorosen Verfechter/Einpeitscher (Richtung "Uncle Sam" rüberschiel) "dieser Haltung" gar nicht mehr so sehr aus ihnen selbst noch bewußt seiender, vermeintlicher Notwendigkeit, sondern nun vielmehr aus psychischer, eingeschliffener Verkrüpplung heraus handeln?
Natürlich. Wie ich schon schrieb: Diese sexualökonomischen Zusammenhänge sind den allermeisten ihrer Proponenten gar nicht bewusst bzw., sie sind verdrängt.

Nichtsdestotrotz zeichnen sie sich überdeutlich ab, wenn man nur hinschaut, und gehen plausibel und in einer kontinuierlichen Linie aus der Menschheitsgeschichte hervor.

Mein Gott, was kann ich (zu?) kompliziert denken und mich
unverständlich ausdrücken, was ?
Dieser Verlust der Bodenständigkeit ist leider symptomatisch für die deutsche Bourgeoisie.

Da kann der Michel sowohl von den angelsächsischen Kapitalisten (formal) als auch von den internationalen Marxisten (inhaltlich) eine Menge lernen. Darum ja meine Literatur-Empfehlung an Dich: mehr BRECHT (z.B. "Die Heilige Johanna der Schlachthöfe").



PS.: Ein Beispiel zur Anschauung:

Teil 1: http://jungsforum.net/politik/messages/193519.htm

Teil 2: http://jungsforum.net/politik/messages/193532.htm

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 12.01.2014, 14:39
von Annika
was coco sagen will ist, dass seit mindestens 10000 Jahren das Gebot des Wachstums gilt. Wir mehren das Kapital. Diese Form des Wirtschaftens ist nicht mehr vereinbar mit der promiskuitiven Kultur der Sammler. Des Teilens und des Clans. Es entstanden stattdessen familäre Bindungen. Egoistische Einheiten wie der Haushalt. Es hat lange gedauert bis sich diese Form durchsetzte (die ersten Bauern haben viele Krisen erlitten), Aber am Ende stand die Ehe. Die Konkurenz zwischen Familien. Damit waren viele Anrechte und Erbschaften gesichert. Etwas was in den nomadischen Gruppen unsinnig war. Denn damals hing alles mehr oder weniger von der Gruppe ab. Wenn wir uns die soziale Struktur der Menschen damals anschauen, dann war es weniger eine ökonomische aber eine erotische, eine Verbindlichkeit, die die Gruppe zusammenhielt.. Diese Verbindung wurde allmälich durch Tausch von materiellen Gütern ersetzt. Und damit sank der Wert der Frau. Sie war nicht mehr Mittlerin sondern eine Investition in die Zukunft. Ein Garant für Wohlstand, sofern das Wertpapier nicht vorher entwertet wurde (Jungfräulichkeit)
Schwule haben sich diesem System komplett entzogen, denn es gab weder Konkurenz noch Erbe. Es blieb die erotische soziale Erinnerung der Vorzeit. Doch das ist was uns Schöpfungsmythen und die abschätzige Einschätzung unserer Vorfahren suggerien wollen

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 12.01.2014, 18:39
von Cocolinth
Annika hat geschrieben:was coco sagen will ist
Öhm... will ich das? :? ^^''


Vom Fazit her: ja.

Vom Ansatz her: jein.


Das Patriarchat reicht meiner Meinung nach nämlich viel weiter zurück als "nur" 10.000 Jahre und ist im Grunde bloß die (mehr oder minder) zivilisatorische Fortsetzung der Sozialformen, die sich bereits bei unserer näheren tierischen Verwandschaft, bei den Harems der Affen und Äffchen sowie den Rudeln der Raubsäuger zeigen. (Das Patriarchat geht ja auch wunderbar mit Polygamie zusammen. Unsere heutige monogame Form ist nur 1 Spielart.)

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 16.01.2014, 22:22
von Annika
Haremsstruckturen gibt es meines Wissens nur bei Gorillas. Die am weitesten von uns verwandte Art. Die haben übrigens Hoden der Grösse von Erdnüssen und einen Schwanz so gross wie Dein kleiner Finger.
Bonos und Schimps sind uns da weit mehr ähnlich. Überleg mal wie eine patriarchalische oder Haremskultur das Leben unserer Vorfahren gesichert haben könnte. Eine hochintelligente hocherotisierte Rasse. Hyperanpassungsfähig, Teamplay. Superkreativ und einfach übergeil. Keine andere Rasse kennt den weiblichen Orgasmus. Vertreten auf allen Kontinenten

Patriarchat ist vom Wort Vater abgeleitet. Seit wann glaubst Du existiert die Vorstellung der Vaterschaft?

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 16.01.2014, 22:46
von Madicken
Annika hat geschrieben: Seit wann ....existiert die Vorstellung der Vaterschaft?
Geht ja nicht nur oder so sehr um die "Idee" oder "Vorstellung" von Vaterschaft.

Gunnar Heinsohn (den ich im Übrigen für einen der - in Ökonomie und Historie bewanderten - brilliantesten Forscher & Denker der letzten Jahrzehnte halte) hat das in "Patriarchat und Geldwirtschaft" aufgezeigt : Die (patriarchale) Monogamie wurde in Rom und Athen zur notwendigen Bedingung der neu eingeführten Geldwirtschaft und des Eigentums an Land (auf Grund der nun feststellbar sein müssenden und zu sichernden Erbfolge!).

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 18.01.2014, 12:49
von Smaragd aus Oz
[color=#FF4000]Luna[/color] hat geschrieben:Was wäre jetzt, wenn sich Jemand als Schwul und Pädoviel outen würde? ^^
Was ist daran ^^? Der outet sich eben als Päderast und wird dementsprechend Probleme bekommen.

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 18.01.2014, 13:42
von Cocolinth
Annika hat geschrieben:Haremsstruckturen gibt es meines Wissens nur bei Gorillas. Die am weitesten von uns verwandte Art.
Macht ja nix. Auch bei denen geht's eben ziemlich patriarchisch zu. Und zwar (vermutlich) schon weit länger als seit 10.000 Jahren.
Überleg mal wie eine patriarchalische oder Haremskultur das Leben unserer Vorfahren gesichert haben könnte.
Wie ich schon schrieb: Ein Blick ins Tierreich, wo es mono- oder polygame patriarchalische Strukturen gibt, spricht Bände.
Patriarchat ist vom Wort Vater abgeleitet. Seit wann glaubst Du existiert die Vorstellung der Vaterschaft?
"Vater" meint nicht nur den biologischen Vater sondern auch eine soziale Rolle. Die kann streng genommen sogar eine nicht-biologische Ziehmutter übernehmen.

Und ob man sich der Väter nun als Vorstellung bewusst ist oder nicht, das spielt zumindest außerhalb des quantenmechanischen Mikrokosmos eine sehr untergeordnete Rolle für deren Existenz und Wirken.

Das Festbeißen an Wortwörtlichkeiten und Buchstäblichkeiten führt oft knapp aber deutlich an den Fakten vorbei. ;-)

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 18.01.2014, 14:49
von Annika
Cocolinth hat geschrieben: Wie ich schon schrieb: Ein Blick ins Tierreich, wo es mono- oder polygame patriarchalische Strukturen gibt, spricht Bände.
Ich spreche aber von Menschen. Nenne mir doch mal nur eine monogam partriarchalische Tierart ...
Cocolinth hat geschrieben: "Vater" meint nicht nur den biologischen Vater sondern auch eine soziale Rolle.
Dass es immer Menschen von grossem Status, Vertrauen, Erfahrung ect. gab ist klar. Doch bevor "das Väterliche" als soziale Rolle ins Spiel kam, bedurfte es erstmal der Vorstellung von Vaterschaft, comprendre Amigo?

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 18.01.2014, 16:11
von Cocolinth
Annika hat geschrieben:
Cocolinth hat geschrieben: Wie ich schon schrieb: Ein Blick ins Tierreich, wo es mono- oder polygame patriarchalische Strukturen gibt, spricht Bände.
Ich spreche aber von Menschen.
Du sprichst (bzw. sprachst vorhin noch) von "unseren Vorfahren", und das im Kontext unserer tierischen Vorfahren.

Aber gut.

Nenne mir doch mal nur eine monogam partriarchalische Tierart ...
Wozu? Wie ich schon schrieb, war ich selbst von Harems und Rudeln ausgegangen.

Monogam lebende Tierarten, da bin ich mir sicher, kennst Du selbst zu genüge. In wie weit die sich dann als dezidiert patriarchisch einordnen lassen, ohne dass es dabei zu Vater-Tochter-Inzest und somit zu einer effektiven "Polygamisierung" kommt, lässt sich wohl nur schwer feststellen.

Cocolinth hat geschrieben: "Vater" meint nicht nur den biologischen Vater sondern auch eine soziale Rolle.
Dass es immer Menschen von grossem Status, Vertrauen, Erfahrung ect. gab ist klar. Doch bevor "das Väterliche" als soziale Rolle ins Spiel kam, bedurfte es erstmal der Vorstellung von Vaterschaft, comprendre Amigo?
Das behauptest Du.

Doch die Dinge entstehen und wirken, zumindest laut der gängigen naturwissenschaftlichen Geschichtsschreibung, schon Äonen ehe sich irgendwer irgendwelche Vorstellungen von ihnen machte. (Außer vielleicht "der liebe Gott", so Du insistieren magst. ^^'' )

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 19.01.2014, 08:31
von Annika
aha

wenn Du persönliche Probleme klären willst dann nur zu. Mr. Cool

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 21.02.2014, 19:52
von Madicken
Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?
Genau. Der schwule Zeit-Online-Forist hier sieht es genauso und beklagt sich bitterlich über eine (ihn "anekelnde") Gleichsetzung(!).

Ich war drauf und dran, ihm zu antworten. Aber was bringt es :| .

Durch diese in meinen Augen aus dem Nichts entflammte Homophobie Debatte, bin ich als Homosexueller, der mit mir und meinem Familien- und Freundeskreis jahrelang total im Reinen bin und jeder mein Schwulsein kennt und auch kein Problem damit hat, auf einmal pauschal an den Pranger gestellt worden. Ich habe niemanden etwas getan. Ich habe einen gleichaltrigen Partner, gleichaltrigen Freundeskreis und auch die mit gleichaltrigen Partnern, gehe normal zur Arbeit, bezahle Steuern, bin nett, hilfsbereit. Also eigentlich ein Vorzeigebürger. Und auf einmal kommen aus allen Löchern diese Hassparolen (vorzugsweise in den Foren) und ich weiß nicht, was gerade wirklich geschieht.
Die Gleichstellung von Pädophilie mit Homosexualität ekelt mich an. Ich habe 3 Neffen und eine Nichte, die ich über alles liebe und sie mich. Ich bin der Onkel, der alles für die tun würde, sie beschützen will und mithelfen will, eine glückliche Kindheit zu haben. Ich wüsste nicht, was ich täte, wenn ich heraus kriegen würde, wenn ein Pädophiler sich an denen vergehen würde.
Ich kann nur froh sein, dass mein ganzes Umfeld intelligent und aufgeklärt genug ist, so dass diese abstrusen Anschuldigungen eigentlich an mir abprallen sollten. Aber inzwischen ist ein Punkt erreicht, an dem es nur noch schmerzt. Politiker und Journalisten frönen selbstbewusst ihre Abneigung gegen mich. Dachte, wir seien längst aufgeklärt genug gewesen.Daher ist die Debatte gut.Sie klärt auf
Etwas "Aufklärung" täte dem armen Thomas99 selbst aber sicher auch ganz gut.

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 21.02.2014, 20:45
von Unvisible
jup madicken genau den selben Beitrag hatte ich mir auch vermerkt .. Am besten das eben Pädophil austauschen ..

Re: Schwul ist hui - pedoviel ist pfui?

Verfasst: 22.02.2014, 00:27
von medic
Interessante Beiträge. Der Pädophile der Fremde.