In meiner Jugendzeit bekam man nicht oft einen Film zu sehen, und dann waren's nicht unbedingt gleich solche mit Kinderdarstellern.
Mein erster Film überhaupt war "
Heidi", ein eher schlechter Film, und das Mädchen mochte ich gar nicht. Mein Sohn reagierte genau gleich, als ich ihm das Video Jahrzehnte später abspielte.
Ich glaub, das erste Mal verliebte ich mich in einen Film, dessen Titel ich längst vergessen habe - aber es ging um einen Jungen, etwa 12. Wie meistens in solchen Momenten tat die ganze Geschichte ein Uebriges - der Junge geriet zu Unrecht in Verdacht, alles wendete sich gegen ihn, als Zuschauer ergriff man unwillkürlich Partei, hatte Mitleid mit ihm, begann ihn innerlich zu liebkosen... Es ging um einen Schatz, der in einem Fluss aus seinem Verschulden verloren gegangen war. Der Junge tauchte heimlich nach ihm, zog sich dabei soweit aus, wie es Hollywoods Selbstzensur damals erlaubte (eher weiter als heute), und war die längste Zeit unter Wasser zu sehen, wo er beinahe ertrunken wäre. Im letzten Moment wurde er gerettet, in den nassen Unterhosen (mein erster 'wet look') an Land gezogen und weggetragen - tja, und ich mit ihm.
Das nächste einschneidende Ereignis war Jahre später - der wunderbare Streifen aus dem italienischen Neorealismus "
Ladri di Biciclette", alles Laiendarsteller. Auch da wäre der Kloss im Hals, den ich noch Tage nachher mit mir herumtrug, nicht ohne die Geschichte nachvollziehbar.
http://www.claudiocolombo.net/Dvd/ladridibiciclette.htm
Heute gefällt mir das Gesicht des Jungen überhaupt nicht mehr.
Junge wie Mädchen nahmen mich dann restlos gefangen im bis heute vllt berühmtesten Kinderfilm (hier = Film
um Kinder)
Jeux Interdits (Verbotene Spiele) von René Clement (1949, ich habe ihn viel später gesehen).
Die eigenartige, abgründige Handlung, die mit dem charmanten Spiel der Kinder und der verträumten Musik (bis heute immer wieder gespielt) kontrastiert, verbinden sich in diesem Klassiker zu einer schwer definierbaren Gefühlsmischung, die mich jedesmal wieder ebenso deprimiert wie süchtig nach Wiedersehen zurücklässt.
Beide Kinder erhielten überschwängliches Lob für ihr brillantes Spiel. Unglaublich spielte die erst 5jährige
Brigitte Fossey, die später eine brillante Filmkarriere hinlegte. Es wird gesagt, das sie in diesem Film noch gar nicht eigentlich spielte, sondern völlig in der Handlung aufging, da sie den Unterschied zwischen Realität und Spiel noch gar nicht erfasste.. Hier ist sie:
Damals wusste ich noch nicht recht, in wen ich mich mehr verlieben wollte - in das Mädchen oder den Jungen. Letzterer scheint mir heute eher etwas grobknollig. Bei Beiden war mir damals und ist mir noch heute die STIMME sehr wichtig - die sie hell und mitleideregend durch den ganzen Film mit der bedrückenden Handlung begleitet.
Hier ein Ausschnitt (ich möchte gelegentlich einen Thread dazu machen):
http://www.youtube.com/watch?v=LafUQYHSnhU
Das nächste Mal verliebte ich mich wieder in einen Jungen - das Wolfskind aus Francois Truffauts bedeutendem Filmwerk "
L'enfant sauvage". Der Junge wurde da eine Sekunde lang ganz nackt präsentiert:
I-wann war's dann die junge
Jodie Foster als 12jährige in "
Das Haus am Ende der Strasse", einer Art "Zehn kleine Negerlein"-Adaptation, wo sie im Laufe der Geschichte ich glaube 10 Männer umbringt:
Bin nicht sicher, ob das Bild aus diesem Film ist.
Na ja, heute gefällt sie mir besser in ihrer unglaublichen Rolle der 12jährigen Prostituierten im Klassiker "
Taxi driver" (mit oder "gegen" Robert DeNiro). Wenn man bedenkt, dass sie damals erst 13 war, und dass sie mit ihrer lesbischen Neigung eine schlampige Prostituierte hinlegen musste, die zu einem Blow Job bereit ist - ungaublich. Am Ende dieses Films wusste die Kinowelt, dass ein neuer, ganz grosser Star geboren war. Mit 13!
Mein Herzflimmern aber gilt der zehnjährigen
Mischa Barton, seit ich sie in
Lawn dogs gesehen habe. Für mich the most beautiful girl ever.

Ich liebte sie auch in späteren Filmen noch, in "Pups", wo sie mit 12 einen Banküberfall spielt, dann im grossen "
Lost and delirious", als naive Vierzehnjährige, die die Rolle der machtlosen Dritten im Drama zwischen zwei Lesben spielt. Und ich liebe sie bis heute, als 23jährige, obwohl sie schon etwas breit geworden ist.
Besucht mal diese Seite, da sind zwei kurze Ausschnitte aus weiteren Filmen mit der kleinen Mischa drauf. Der erste ist der zu seiner Zeit sehr beliebte
Notting Hill mit dem Publikumsliebling Julia Roberts, die glaub ich darin Mischa's Mutter spielt. Der andere ist ein ganz berühmter Horrofilm,
The Sixth Sense, mit einem brillierenden Jungen. Mischa (12) spielt darin eine Nebenrolle.
http://tinyurl.com/yam4ugd
Neben Mischa kommt für mich nur noch
Charlotte Gainsbourg, über die ich bei LU einen Thread mit vielen Bildern und Links zusammengestellt habe.
das erste, was ich von ihr habe, ist L'Effrontée (Das freche Mädchen). Keine bedeutende Produktion, aber sie war schon damals unglaublich frisch und unkompliziert.
Hier bei einem Interview zu diesem Film:
Leider finde ich davon nur idiotische Ausschnitte. Hier z.B. (auch was für Fussfetischisten, weitere Vids aus diesem FIlm auf youtube ebenfalls):
http://www.youtube.com/watch?v=EtDt-4Sm5sw
1995 hatte sie ihre erste ganz grosse Rolle in
Jane Eyre, in einer wunderbaren Verkörperung der Hauptfigur dieses grossen Romans. "Verkörperung" ist der richtige Ausdruck - ihr gertenschlanker Körper, ihr Schwanenhals, ihr unvergleichlich liebes Lächeln sind ein Glücksfall für die Darstellung dieser Romanfigur. Die geglückte "Verkörperung" gilt vice versa auch für ihr Gegenüber, den Koloss und Rohling Gérard Dépardieux, den sie schliesslich mit ihrer Mischung aus Intelligenz, Sensibilität und Liebe menschlich werden lässt und heiratet.
Jetzt ist die Rede von ihr aus aktuellem Anlass, weil sie die äusserst schwierige Hauptrolle in Lars Triers ebenso schwierigem "
Antichrist" spielt, der ihr keinerlei Erläuterungen zum Film gegeben hat und sie in diesem bis zur Grenze führt. Dazu gehört eine Masturbationsszene, zu der sie natürlich jetzt von den Journalisten gerne ausgequetscht wird (mit wenig Erfolg).
http://www.monstersandcritics.de/artike ... erisch-ist
Wie bei Mischa ist es für mich i-wie tröstlich, dass so reizende Mädchen zu so beteutenden und noch immer schönen Frauen heranwachsen. Das gibt mir das beruhigende Gefühl von Kontinuität.