GLF

[keksi]

Aus meiner Kindheit kenne ich das Spiel: "Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann".

Inzwischen gilt diese Bezeichnung des Spiels als gegen die "political correctness" verstoßend.

Die "Moral-Polizei" (die erwachsenen Vorkämpfer für "political correctness") sieht darin nämlich einen Bezug auf einen Afrikaner mit dunkler Hautfarbe.

Dumm nur, dass ich als Kind NIE, ich wiederhole: NIE! dabei an einen Schwarzafrikaner gedacht hatte, sondern an einen "weißen Mann" mit schwarzer Kleidung.

Heute heißt es dann völlig sinnentleert und vermeintlich politisch korrekt: "Wer hat Angst vor dem Weißen Hai?"

Dümmer geht's nimmer...

Blöd auch, dass der "Weiße Hai" so als "Schreckgespenst" für die heutige Generation der Kinder aufgebaut wird...

Der arme Weiße Hai, dem ohne Betäubung die Flossen abgehackt werden und der lebendig in Wasser zurückgeschmissen wird wo er elendiglich verreckt... und das alles für eine chinesische "Potenzsuppe" und Ähnliches...

Die Menschen sind schon scheußlich!

[Namielle]

Ich finde daran eher problematisch, dass ein Mann wieder der Böse sein musste.

[Mitleser]

Der Weiße Hai ist leider schon sehr lange ein "Schreckgespenst", obwohl er nicht gefährlicher als viele andere Haie ist. Als Kind hatte ich jedenfalls keine Angst vorm "schwarzen Mann", denn wenn er kommt, kann man ja weglaufen, und das haben wir im Spiel auch immer gemacht. Wäre der "schwarze Mann" ein Mädchen, würde ich mich aber gerne fangen lassen...

[Luna]

Ich hätte mal wieder Lust auf ein Eismohr.

[Mitleser]

Dann musst Du jetzt ein "Eis mit Dip" bestellen:

https://www.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/nach-kritik-wegen-rassismus-auf-leipziger-messe-eismohr-umbenannt-87134412.bild.html

Im Artikel heißt es, es sei nicht erklärlich, wie man ein Eis mit der Hautfarbe eines Menschen bewerben könnte. Wie war das nochmal mit der weißen Schokolade?

[naylee]

Das Problem daran ist, es gibt genügend Menschen, die machen aus ihrer menschenverachtenden Haltung keinen Hehl und verpacken es dann in solche "Mohrenfloskeln", gepaart mit einem: "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen". Schon wirkt es lustig und vor allem kann man sich gut auskotzen über die "Sittenpolizei".

Nicht selten sind das dann in gebildeten Kreisen auch dieselben Leute, die heute noch "Deutsch-Südostafrika" und "Kaiser-Wilhelm-Spitze" sagen.

[Mitleser]

Im historischen Kontext wird man aber weiter die alten Bezeichnungen verwenden, da das Gebiet von Deutsch-Ostafrika nicht unbedingt deckungsgleich z. B. mit Tansania ist. Der "Sarotti-Mohr" als Werbefigur einer Schokoladenfabrik ist abgeleitet von der Mohrenstraße in Berlin, dem damaligen Standort der Fabrik, die Idee dahinter war, die Exotik des damals noch nicht so bekannten Produkts zu betonen. In Österreich heißt die bei uns als "Langnese" bekannte Eismarke "Eskimo", diesen Begriff soll man aus Rücksicht auf die indigene Bevölkerung im nördlichen Nordamerika ja auch nicht mehr benutzen.

Nichtsdestotrotz sind beide Dinge im Kontext positiv belegt, und das ist, was zählt. Es ist in der Tat problematisch, wenn Leute solche Begriffe in herabsetzender Art und Weise verwenden, aber warum soll man diese ursprünglich neutralen oder sogar positiven Begriffe deshalb aus dem Sprachgebrauch entfernen? Mir wäre es lieber, die Missbrauchstäter für deren Verunglimpfungen zu belangen. Wären wir immer um "Political Correctness" bemüht, müssten wir den Golf von Mexiko nun alle "Golf von Amerika" nennen, weil Donald Trump das so will.

Sollen die "Bösen" denn tatsächlich gewinnen? Darf ich mich nicht mehr als "pädophil" bezeichnen, weil Gesellschaft und Medien dabei an Missbrauchstäter denken? Muss ich nun "MAP" oder "Anti-C" sagen, damit ich mich nicht mehr verunglimpft fühle, und weil ich einer der "Guten" bin?

[Sakura]

Ichsach immer noch Negerkuss und Zigeunerschnitzel. Wer sich darüber aufregt ist selber Schuld. Eher ein Grund mehr, die traditionellen Bezeichnungen beizubehalten.

[naylee]

Wenn nur nicht ständig die beiden Sachen miteinander vermischt werden würden. Gendersprache und Political Correctness hat ABSOLUT NICHTS mit rassistischer Sprache zu tun. Da haben die rechten Kräfte in unserem Land ganze Arbeit geleistet.

Mit den aktuellen Genderwahn habe ich genauso meine Probleme wie mit schwanzwedelnden CSD'lern oder auf dem LKW tanzenden Pädos in Mädchenunterwäsche: Das ist einfach nur Show und Reviermarkierungsverhalten.

Sakura, so lange du keinen dunkelhäutigen als Neger bezeichnest, mache das. Mir egal, solange ich nicht mit dir beim Bäcker in der Schlange stehen muss.

Ich habe neulich auch ein Märchen vorgelesen. Den Begriff Neger habe ich skeptisch betont und gleich im Anschluss erklärt. Wenn das Wort öfter vorgekommen waren, hätte ich es dann nicht mehr vorgelesen.

Rassismus fängt mit wirklich kleinen Dingen an und gerade wir Pädophile sollten da sensibel sein, schließlich betrifft es auch uns selbst. Jeder von uns hat bereits diskriminierende und diffamierende Erfahrungen machen müssen! Und da hilft es nicht, nach oben zu buckeln und nach unten zu treten und sich dahinter zu verstecken, dass es schließlich auch andere erfahren dürfen mit dem Rassismus, wenn man selbst schon als Opfer betroffen ist.

Dabei ist mir leider sehr wohl bewusst, dass auch Rassismus-sensible Menschen für unsereins höchstwahrscheinlich kein offenes Ohr haben. Aber ist es eine Lösung, einfach Auge-um-Auge zu verrechnen?

[Mitleser]

Warum hättest Du das Märchen nicht mehr vorgelesen? Weil es "rassistisch" ist, da dort das Wort "Neger" vorkommt? Glaubst Du, dass der Autor des Märchens dunkelhäutige Menschen verunglimpfen wollte? Klar könnte der Buchverlag das Wort einfach ersetzen, hat man in den Geschichten von Astrid Lindgren oder Michael Ende ja auch gemacht. Dein Ansatz war sicherlich besser, Du hast erklärt, was das Wort in seinem ursprünglichen Sinn bedeutet. Kindern beizubringen, dass es heutzutage eine rassistische Bezeichnung ist, weil Rassisten es in verunglimpfender Weise verwenden, hält meiner Meinung nach aber den Rassismus aufrecht.

Vielmehr sollten die Kinder lernen, dass alle Menschen gleichwertig sind, egal, wo sie herkommen. Gerade las ich über die oben erwähnten Eskimos, dass neuere Forschungen ergeben haben, dass der Begriff wohl doch nicht von "Rohfleischesser" abgeleitet ist, sondern vielmehr von einem indigenen Wort für "Schneeschuhflechter". Da passt das alte Sprichwort "Namen sind Schall und Rauch", man sollte sich also nicht an einer vermeintlichen Bedeutung aufhängen, sondern stattdessen die so bezeichnete Person oder Sache wertschätzen.

[naylee]

Kindern beizubringen, dass es heutzutage eine rassistische Bezeichnung ist, weil Rassisten es in verunglimpfender Weise verwenden, hält meiner Meinung nach aber den Rassismus aufrecht.

Da ist leider etwas Wahres dran. Dennoch muss ein Bewusstsein bestehen für das Unrecht, welches Menschen einander angetan haben oder einander antun.

Ich hätte das Wort dann nicht mehr vorgelesen, weil ich es dadurch einfach nur unnötig oft wiederholt hätte. Es wäre zudem unglaubwürdig gewesen, den beiden Mädels zuerst zu erklären, wie herabwürdigend dieses Wort ist, um es dann ständig zu verwenden.

[Luna]

Wir könnten das Gespräch auch bei einem guten Essen im Restaurant zum Mohrenkopf in Kiel führen.

Der schwarze Gastronom Andrew Onuegbu hält nichts von der aktuellen Debatte um rassistische Restaurantnamen. Sein Lokal “Zum Mohrenkopf” wolle er darum auch nicht umbenennen. “Ich bin als Mohr auf die Welt gekommen und stolz darauf”, sagt der 47-Jährige. Für ihn sei der Begriff Mohr nicht rassistisch behaftet – das Gegenteil sei sogar der Fall. “Der Mohrenkopf war im Mittelalter eine Auszeichnung für gutes Essen”, sagt Onuegbu.


https://www.rnd.de/panorama/kieler-restaurant-zum-mohrenkopf-warum-ein-schwarzer-gastronom-sein-lokal-nicht-umbennen-will-IP4ZSRMOHFCCXLAFCPNBBZWCGY.html

[naylee]

[Leni]

Aus meiner Kindheit kenne ich das Spiel: "Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann".

Inzwischen gilt diese Bezeichnung des Spiels als gegen die "political correctness" verstoßend.

Die "Moral-Polizei" (die erwachsenen Vorkämpfer für "political correctness") sieht darin nämlich einen Bezug auf einen Afrikaner mit dunkler Hautfarbe.

Dumm nur, dass ich als Kind NIE, ich wiederhole: NIE! dabei an einen Schwarzafrikaner gedacht hatte, sondern an einen "weißen Mann" mit schwarzer Kleidung.

Jetzt, wo du es sagst: Ich auch!!! Mit schwarzen Haaren.

[Verehrer]

Appropos schwarzer Mann, darf man eigentlich noch Schornsteinfeger sagen?

Kaminneger wäre eine Alternative.