Hmm. Ich werde ihn mir die nächsten Tage nochmal anschauen müssen. Denn jetzt, wo ich den Film habe sacken lassen, sind die fünf oder sechs blutigen Szenen, die übrigens nicht ins obszöne abgleiten, in den Hintergrund gerückt und geblieben ist die Erinnerung an eine wunderbar düstere Atmosphäre, fotografiert in entsättigten Farben in einer irgendwie bedrückenden Natur. Wenn auch der Wald ein Forst aus unserem Jahrhundert sein könnte, so wirkt er durch diese unaufdringliche Ähnlichkeit umso bedrohlicher.naylee hat geschrieben: ↑28.03.2025, 05:01 Nein, das ist kein Film für mich. Es spielt zwar eine hübsche 14-jährige die Hauptrolle, aber der Film ist mir zu blutig. Ein Horrorfilm braucht kein Blut.
Aber gruselig ist er, einnehmend und dicht mit einer fast schon beängstigenden musikalischen Untermalung. Ich hab mich so dermaßen in meine Decke eingekuschelt und trotzdem gefröstelt.
Gleich geht's auf Arbeit. Zeit, um wieder runter zu kommen.
Die Schauspieler glänzen durch ihre Verbitterung, eingeimpft durch eine allzu rigide Auslegung biblischer Texte. Es gibt kein einziges Lächeln, außer das der beiden spielenden kleinen Geschwister, die gewissermaßen in Symbiose als eine Person auftreten.
Der Film ist sehr langsam erzählt und bietet nur einen wirklichen Schockmoment, wird aber nach einem wirklich bedrückenden Einstieg konstant dunkler und beklemmende.
Einziger Lichtblick für den hebephilen Pädophilen ist die irgendwie unheimliche Schönheit der pubertierenden Thomasin, die uns durch dieses Märchen führt.
Am Ende erscheint im Abspann ein Hinweis, dass die in diesem Werk umgesetzten Dialoge zu großen Teilen aus Gerichtsakten über Hexenprozesse im damaligen Neuengland entstammen. Realer Aberglaube und historische Hexenjagd lassen mir ganz zum Schluss also nochmal einen extra großen Kloß im Hals zurück. Bis dahin bleibt das Rätsel um die Familie in der Ödnis undurchdringlich und bräuchte für mein Empfinden auch keine Auflösung. Dennoch bleibt das Ende offen und lässt einen schaurig-schönes mulmiges Gefühl zurück.
Die Musik ist wirklich bedrückend und besteht im wesentlichen aus einem hart intonierten Chor und einem Streicher-Ensemble. Raffiniert ist die Vermischung von den Tiergeräuschen der Schafe und Ziegen und dieser Musik. Es entsteht wirklich ein Sog, der mich immer weiter hineinzieht in diese unheilvolle Welt.
Es gab noch keinen Film, der mich beim Anblick eines sitzenden und gerade in die Kamera blickenden Hasen erschauern ließ. Großartig.
Der Trailer: https://www.bing.com/videos/search?q=the+witch+trailer+ANYA+TAYLOR-JOY&setmkt=de-DE
Auch in der Originalsprache Englisch ist der Film ein Genuss, allerdings ist die alte Sprache und der wirklich sehr britische Dialekt ohne englische Untertitel dann nur sehr schwer verständlich. Abhilfe schafft hier das erste Schauen auf Deutsch und das zweite Mal dann auf english ohne Untertitel, schließlich möchte der geneigte Pädo nicht von der knubbelnasigen Schönheit des Hauses abgelenkt werden.
PS: ich muss gerade an dich denken, Corte. An deine Eltern und wie sie dir ihren Gehorsam vor Gott eingezimmert haben.