Wenn ich sowas lese kommt es mir hoch ! Aber wir sind immer die Bösen !

Die Staatsanwaltschaft wirft ihr heimtückischen Mord vor, weil sie die Arg- und Wehrlosigkeit ihrer Kinder ausgenutzt habe.
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Psychischer Ausnahmezustand
Die Frau gab weiter an, in einem psychischen Ausnahmezustand gehandelt zu haben. Sie habe Stimmen gehört. Die Industriekauffrau lebte von ihrem Mann getrennt. Sie warf ihm in ihrem Geständnis nun vor, die Kinder schlecht behandelt zu haben. "Ich wollte sie immer retten und vor ihrem Vater schützen, der ihnen so Schlimmes getan hat."
Prozess wurde vertagt
Die Frau hatte zum Prozessauftakt noch erklärt, sie könne sich nicht an die Tat erinnern. Nach dem Geständnis muss nun erneut der psychiatrische Sachverständige ein Gutachten über den Gesundheitszustand der Frau erstatten. Da Sabine R. nach ihrer Aussage nicht mehr verhandlungsfähig war, wurde der Prozess auf kommenden Mittwoch vertagt.
Sabine R. wollte Selbstmord begehen
Das Verbrechen wurde am 9. Mai entdeckt, weil der Vater, der in Norddeutschland lebt, seine Kinder abholen wollte. Die Mutter lag mit aufgeschnittenen Pulsadern verletzt im Bett ihrer Tochter. Sabine R. kam in Untersuchungshaft, ist aber zurzeit im Zentrum für Psychiatrie in Weissenau untergebracht. Auch dort wollte sie sich mit Tabletten das Leben nehmen. Das Personal fand die Medikamente aber rechtzeitig.
Krankhafte Mutter-Kind-Beziehung
Der psychiatrische Gutachter hatte das Verhältnis der Frau zu ihren Kindern als krankhafte Mutter-Kind-Beziehung bezeichnet. Die Bedürfnisse der Kinder seien hinter die der Mutter zurückgestellt worden. Zwischen der Frau und dem Vater sei es zu einem "rivalisierenden Wettstreit um die Gunst der Kinder" gekommen, sagte der Psychiater. Das sei sei nicht gut, das sei krank.
Minutenlanger Todeskampf der Kinder
Der Todeskampf der beiden Kinder dauerte nach den Feststellungen der Gerichtsmedizin jeweils mindestens eine Minute - möglicherweise auch länger. Vor der Badewanne wurde Erbrochenes gefunden. Das deutete darauf hin, das eines der Kinder auftauchte, sich erbrach und dann wieder unter das Wasser gedrückt wurde. Die Angeklagte betonte, sie habe ihre Kinder über alles geliebt und sich für sie aufgeopfert. Ihrem Mann warf sie vor, sie bedroht und mit derben Ausdrücken erniedrigt zu haben. Er habe sie gewürgt und sie abends in den Keller gesperrt. Auch von sexuellem Missbrauch an ihr und ihrer Tochter sprach sie. Das Urteil wird am 22. September erwartet.