So, lieber Luna. Jetzt finde ich auch mal Zeit hier zu antworten.
Luna hat geschrieben: ↑19.03.2024, 09:26
Ehrlich gesagt hatte ich auch den persönlichen Kinderwunsch im GLF höher eingeschätzt.
Der Kinderwunsch ist sicherlich da, also ich hätte liebend gerne ein Kind. Nur passt wohl die Lebenssituation vieler Nutzer hier nicht zu einer Adoption. Einen Satz, den ich erst heute gelesen habe, war die Antwort eines Jugendamtes auf das Adoptionsgesuch eines behinderten Elternpaares: "Wir suchen Eltern für Kinder, nicht Kinder für Eltern."
Luna hat geschrieben: ↑19.03.2024, 09:26
Ich denke das würde mein Leben nicht so bereichern, wie eigene oder adoptierte Kinder die man das ganze Leben lang begleiten kann als nur im Alter von 3 bis 6.
Da möchte ich mal ganz realistisch rangehen: Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen. Ich kenne ein Mädchen, das war vor nicht allzu langer Zeit gerade mal niedliche drei Jahre alt. Wir verbrachten einen schönen Nachmittag auf einer Geburtstagsfeier, ich erinnere mich noch daran, als wäre es erst ein halbes Jahr her. Heute ist sie eine junge Frau und geht mit ihren 20 Jahren halbwegs eigene Wege. Die Zeit verrinnt so schnell. Die wirklich anstrengende Zeit ab der Pubertät möchte gut begleitet sein, da ist es schon von Vorteil, wenn man auf ein gutes soziales Netz und einen verlässlichen Partner zurückgreifen kann.
Luna hat geschrieben: ↑19.03.2024, 09:26
Ich will aber auch nicht irgendwann auf dem Sterbebett im Krankenhaus liegen und mich fragen ob ich alles Richtig in meinem Leben gemacht habe. Womöglich dann noch ganz alleine. Keiner der da ist der mich liebt…
Wann wurde ein Leben richtig gelebt? Sind es Erlebnisse, Beziehungen, Besitz? Ist es die Erfüllung, die man gefunden hat in dem was man tat? Sind es Wünsche, die umgesetzt werden konnten? Sind es Gelegenheiten, die nicht verpasst worden sind? Diese Fragen werden für mich in den letzten Jahren auch immer drängender. Nicht wenige von uns werden in ihrem häuslichen Alltag wohl allein sein. Ich selbst sehe da mehrere Ursachen. Erstens fehlt einem ohne erwachsenen Partner irgendwann der Anschluss an die verpartnerten Menschen um einen herum, zweitens finde ich persönlich nicht viel Gefallen an den Zerstreuungen der Normalos. Und dann noch die erlebte Ausgrenzung, welche durch eine gefühlte Ausgrenzung noch erweitert wird: Je mehr ich von den anderen weggeschoben werde, desto selbstverständlicher ziehe ich mich zurück. Genau wie du befürchte ich, im Alter nicht nur alleine, sondern einsam zu sein. Mit jedem Jahr zeichnet sich dieses Szenario deutlicher für meinen weiteren Lebensweg ab.
Luna hat geschrieben: ↑19.03.2024, 09:26
Als ich so um die 20 war. Da hatte ich viel mehr Kinderkontakt als jetzt. Aber jetzt… Ich wüsste nicht wie ich in dieser Situation Zufriedenheit erlernen könnte, wenn ich niemanden habe, den ich glücklich machen und etwas beibringen kann.
Das hast du sehr schön gesagt, denn es bringt unser Dilemma auf den Punkt: Wir hätten gerne Kinder, aber gleichzeitig wird es mit jedem Jahr schwieriger, welche zu bekommen oder zu begleiten. Ein 20-jähriger, der sich im Schwimmbad mit fremden Kindern herumtollt wirkt auf die Umgebung einfach anders als ein 50-jähriger. Früher war es auch für mich einfacher, privaten Kontakt zu Kindern herzustellen. Und da unser Lebensglück überwiegend wohl nicht darin besteht Reichtümer anzuhäufen, Karriere zu machen, Status vorzugaukeln oder ein Häusle zu bauen, bleibt dem Wunsch, Kinder glücklich zu machen, nicht mehr viel Raum.
Luna hat geschrieben: ↑19.03.2024, 09:26
Genau das wäre nichts für mich. Ich war ja mal mit einer erwachsenen Frau mit Kindern zusammen. Ich musste meine Partnerin ständig anlügen. Eine Beziehung und Heirat kommt für mich deshalb nur dann in Frage, wenn ich ehrlich sein darf und das kann ich leider nur gegenüber anderen MAPs sein.
Nein, das meinte ich nicht im Sinne einer Beziehung. Auf www.WG-gesucht.de gibt es direkt einen Suchfilter, in den du WGs von Alleinerziehenden suchen kannst. Damit bestünde die Chance, ein fremdes Kind quasi daheim zu haben, ohne den Verpflichtungen und Lügen einer Beziehung nachkommen zu müssen. Allerdings sehe ich für alleinstehende ältere Herren da relativ geringe Aussicht auf Erfolg.
Sakura hat geschrieben: ↑11.03.2024, 12:10Irgendwann bringt sie Jungs mit nach Hause - und dann?
Nichts und dann, das ist doch voll normal, oder? Außerdem bringt sie sicherlich auch Freundinnen mit nach Hause.
Ich vermute aber worauf du hinaus willst. Ich denke nicht das ich dann Eifersüchtig werden würde.
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Kleine und größere Freundinnen würde ich auch sehr willkommen heißen, allerdings gibt es dort auch so einige Fallstricke. Eifersucht zum Beispiel. Kinder sind Meister darin, deine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Und sie erkennen sofort, wenn deine Aufmerksamkeit der hübschen Zoe von nebenan gewidmet ist. Diese Art von "Partnerschaftsstress" hatte ich nicht nur mit meiner Kleinen durch. Mädchen können so dermaßen verletzend sein, wenn sie plötzlich verstummen und kein Wort mehr herausbringen vor Eifersucht.
Mich würde übrigens die Eifersucht auch ereilen, wenn sie Jungs mit nach Hause brächten. Wenn es so mit 13 oder 14 Jahren losgeht, also in dem Alter, in dem sie für mich durchaus attraktiv sind, würde ich in jedem männlichen Wesen mit flauschigem Flaum im Gesicht einen argen Konkurrenten wittern!
Luna hat geschrieben: ↑19.03.2024, 09:26
Auf der anderen Seite müssten wir das Kind belügen. Nicht nur um es zu Schützen wegen dem Zeitgeist in dem wir Leben, sondern weil es ja irgendwo auch Liebe in der Beziehung seiner Bezugspersonen erwartet oder fragt wie man sich kennengelernt hat. Das Kind so zu belügen kommt für mich auch nicht in Frage. Schwierig das ganze Thema aber vielleicht verliebe ich mich doch irgendwann mal in einen Erwachsenen und sollte bis dahin mit meinem Adoptionswunsch warten.
Genau das ist das Problem. Aber auch eine Chance, wie mir jetzt gerade auffällt. Wie viele Kinder wachsen heutzutage mit getrennt lebenden Eltern auf? Sicherlich ist das nicht der Idealfall, doch besser als ständig streitende Eltern ist es allemal. Es gibt also die Möglichkeit, Kindern ein sicheres und lebendiges Zuhause zu bieten, auch wenn man nicht als Paar gemeinsam die Wohnung teilt. So könnte es auch möglich sein, als quasi-homosexuelles Pädo-Paar einem Kind ein ordentliches Zuhause zu bieten. Ehrlich und frei heraus dem Kind mitzuteilen, warum man geheiratet hat und nun zusammen lebt. Die pädophile Thematik würde ich natürlich ausblenden.