In diesem Buch geht es schwerpunktmäßig zwar auch um das Thema Pädophilie, jedoch geht es in erster Linie um eine Kritik an der Freudschen Auslegung des Ödipus-Mythos. In dieser Replik wird die Sage umgedeutet und Fehlinterpretationen, die laut Walter zum Leidwesen der Pädophilen geführt haben, weil Freud eine fatale Kulturrevolution anstieß, die das Kind zum missbrauchten und sexuell ausgebeuteten Wesen machten, widerlegt.
Zur Tendenz der Marginalisierung von sog. "Sexualstraftätern", schreibt er:
"Diese Schablonen, diese Etiketten, die wir auf Menschen kleben, weil sie dies oder das taten, richten mehr Schaden an als alles andere. Meiner Ansicht nach liegt hier der Grund, warum die Rückfallquote bei Sexualstraftätern tatsächlich so hoch ist. Ein Mann ist kein anderer, nur weil er einmal oder gar mehrmals sexuell ausagiert hat in einer Weise, die unsere Gesellschaft abscheulich findet. Mag man es persönlich wie auch immer beurteilen, aber die Tat ist nicht der Täter." Die Handlung ist nicht der Handler. Wenn jemand vergewaltigt hat, so ist er kein Vergewaltiger. Wenn jeman gemordet hat, so ist er kein Mörder. Er ist immer noch dieselbe Person, und als Person ist sie ganz einfach Mensch." (S.92)
Zur Erinnerung: Walter ist selbst pädophil und er kannte Dr. Fritz Bernard persönlich. Anders als in seinem zuvor hier vorgestellten Buch, finden sich in diesem Buch kaum Satzbaufehler und Rechtschreibfehler. Das Buch ist ihm sehr gut gelungen.
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Dr. Pierre F. Walter: Oedipus Suite: Ein Kulturbeitrag
"We have, according to the needs of history and our own whim, made children savages and sinners, but we have also maintained their innocence, a quality we seem to need much more than they do." (James Kincaid)
Re: Dr. Pierre F. Walter: Oedipus Suite: Ein Kulturbeitrag
Da ist was dran. Auch diese Menschen haben Rechte und werden nicht nur durch ihre Taten definiert und bestehen aus mehr in ihrer Persönlichkeit.Liebesfluchten hat geschrieben: ↑30.08.2022, 08:05 "Diese Schablonen, diese Etiketten, die wir auf Menschen kleben, weil sie dies oder das taten, richten mehr Schaden an als alles andere. Meiner Ansicht nach liegt hier der Grund, warum die Rückfallquote bei Sexualstraftätern tatsächlich so hoch ist. Ein Mann ist kein anderer, nur weil er einmal oder gar mehrmals sexuell ausagiert hat in einer Weise, die unsere Gesellschaft abscheulich findet. Mag man es persönlich wie auch immer beurteilen, aber die Tat ist nicht der Täter." Die Handlung ist nicht der Handler. Wenn jemand vergewaltigt hat, so ist er kein Vergewaltiger. Wenn jeman gemordet hat, so ist er kein Mörder. Er ist immer noch dieselbe Person, und als Person ist sie ganz einfach Mensch." (S.92)
Jedoch finde ich diese Formulierung ziemlich unglücklich ausgedrückt, geradezu unsensibel: sexuell ausagiert, als ob jemand sich nicht unter Kontrolle hatte und man Verständnis dafür aufbringen sollte.
Ich nehme mal an, mit sexuelle Handlungen, die die Gesellschaft abscheulich findet, ist wohl sexueller Kontakt mit Kindern gemeint, vielleicht aber auch Vergewaltigung (von wem auch immer). Sich für die Destigmatisierung von Pädophilie einzusetzen und dann im selben Atemzug bzw. Buch Vergewaltiger und Mörder zu erwähnen und Verständnis für sie aufzubringen, ist denke ich kontraproduktiv und nicht dazu beitragend, dass Pädophilie mehr Verständnis entgegengebracht wird. Vor allem, da diese mit den anderen zwei Gruppen genauso wenig am Hut hat wie der Durchschnittsbürger.
Vielleicht übersehe ich da etwas, aber schon in seinem anderen Buch hatte ich den Schreibstil als etwas wirr wahrgenommen.
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Re: Dr. Pierre F. Walter: Oedipus Suite: Ein Kulturbeitrag
Stimmt, ich finde das auch bescheuert. Wenn jemand Sex mit einem Kind hatte, so kann das auch vom Kind gewollt gewesen und im Rahmen einer ehrlichen Beziehung geschehen sein. Mit Vergewaltigung oder Ermordung hat das dann natürlich überhaupt gar nichts zu tun. Die überwiegende Mehrheit der Pädophilen macht es aber trotzdem nicht, um das Kind davor zu schützen, dass die Beziehung von den Leuten stupide als "böse" abgeurteilt wird, und es keinen Befragungen auszusetzen, wenn das "rauskommt". Hier ist es nun einmal so, dass das im Gesetzbuch pauschal als "Missbrauch" definiert wird. Da sollte man sich einmal über die Sinnhaftigkeit Gedanken machen. Dann hat derjenige sowieso keinen Missbrauch begangen. Ich weiß nicht, worauf das Buch mit "Etiketten" in Bezug auf Pädophile hinauswill. Überhaupt machen Pädophile doch den geringsten Anteil der Menschen aus, die Sex mit Kindern hatten.SadClown 2 hat geschrieben: ↑30.08.2022, 19:53 Sich für die Destigmatisierung von Pädophilie einzusetzen und dann im selben Atemzug bzw. Buch Vergewaltiger und Mörder zu erwähnen und Verständnis für sie aufzubringen, ist denke ich kontraproduktiv und nicht dazu beitragend, dass Pädophilie mehr Verständnis entgegengebracht wird. Vor allem, da diese mit den anderen zwei Gruppen genauso wenig am Hut hat wie der Durchschnittsbürger.
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"Wenn wir ganz und gar aufgehört haben, Kinder zu sein, dann sind wir schon tot." - Michael Ende

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Re: Dr. Pierre F. Walter: Oedipus Suite: Ein Kulturbeitrag
Und da dürfte der Anteil geschädigter Kinderseelen auch geringer sein.Überhaupt machen Pädophile doch den geringsten Anteil der Menschen aus, die Sex mit Kindern hatten.
Auf Teleguard auch gerne persönlich autauschen. Meine TeleGuard-ID: ZQV9DB8VV
Re: Dr. Pierre F. Walter: Oedipus Suite: Ein Kulturbeitrag
Ich stimme euch beiden zu.
Agreed. Die Ersatztäter sind fast immer die Rücksichtslosen und Egoistischen, die nur auf sich selber schauen.
Das macht Sinn, es geht aber auch um Selbstschutz, oder? Dass man selber auch keinen Ärger mit dem Gesetz will.Namielle hat geschrieben: Die überwiegende Mehrheit der Pädophilen macht es aber trotzdem nicht, um das Kind davor zu schützen, dass die Beziehung von den Leuten stupide als "böse" abgeurteilt wird, und es keinen Befragungen auszusetzen, wenn das "rauskommt". Hier ist es nun einmal so, dass das im Gesetzbuch pauschal als "Missbrauch" definiert wird.
Pan Tau hat geschrieben: Und da dürfte der Anteil geschädigter Kinderseelen auch geringer sein.
Agreed. Die Ersatztäter sind fast immer die Rücksichtslosen und Egoistischen, die nur auf sich selber schauen.
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Re: Dr. Pierre F. Walter: Oedipus Suite: Ein Kulturbeitrag
Sicher, aber für mich wäre der wichtigste Grund, das Mädchen zu schützen. Wenn wir uns gegenseitig lieben, fände ich es ganz schrecklich, dass dann unsere Beziehung unterbunden werden würde. Eine Liebesbeziehung besteht schließlich nicht nur aus sexuellen Handlungen - eigentlich ist es sogar nur ein kleiner Teil, auch wenn man oft einen anderen Eindruck bekommt. Da verzichte ich besser hierauf, obwohl das für uns beide ebenfalls sehr schön sein könnte. Kuscheln oder so ist ja trotzdem möglich.SadClown 2 hat geschrieben: ↑04.09.2022, 13:28 Das macht Sinn, es geht aber auch um Selbstschutz, oder? Dass man selber auch keinen Ärger mit dem Gesetz will.

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Re: Dr. Pierre F. Walter: Oedipus Suite: Ein Kulturbeitrag
Jetzt reicht es aber einmal mit diesem zustimmenden Kreisgewichse!
Menschen haben sich nicht unter Kontrolle, sie sind sie selbst, und machen, was sie tun.
Zur Kontrolle braucht es eine zweite Person.
Es mag ja sein, dass du eine "gute" sein willst, SadClown, und "uns" komischerweise da irgendwie mitzählst.
Aber trotzdem bist du ein Mensch wie jeder Mörder auch.
Auch das Konstrukt des Einvernehmens ist unsinnig. Wollen ist ein Gefühl und grundsätzlich irrational. Der Unterschied zwischen Vergewaltigung und einvernehmlichen sexuellen Handlungen ist reine Ansichtssache.
Und das sage ich nicht nur bei Kindern, sondern bei allen! Ja, egal, wie sehr du deinen Partner liebst, du bist ein Vergewaltiger!
Er weiß nicht, ob er das wollen soll, was er will, und auch du kannst nie mit sicherheit wissen, ob du das wollen sollst, was du willst. Das gilt genau so für dich, SadClown.
Und scheiß mich nicht voll damit, dass ihr erwachsen seid. Der Mensch ist nicht zurechnungsfähig und wird es nie werden.
PS:
Ich hab nix gegen dich SadClown, du bist mir eigentlich überdurchschnittlich sympathisch.
Menschen haben sich nicht unter Kontrolle, sie sind sie selbst, und machen, was sie tun.
Zur Kontrolle braucht es eine zweite Person.
Es mag ja sein, dass du eine "gute" sein willst, SadClown, und "uns" komischerweise da irgendwie mitzählst.
Aber trotzdem bist du ein Mensch wie jeder Mörder auch.
Auch das Konstrukt des Einvernehmens ist unsinnig. Wollen ist ein Gefühl und grundsätzlich irrational. Der Unterschied zwischen Vergewaltigung und einvernehmlichen sexuellen Handlungen ist reine Ansichtssache.
Und das sage ich nicht nur bei Kindern, sondern bei allen! Ja, egal, wie sehr du deinen Partner liebst, du bist ein Vergewaltiger!
Er weiß nicht, ob er das wollen soll, was er will, und auch du kannst nie mit sicherheit wissen, ob du das wollen sollst, was du willst. Das gilt genau so für dich, SadClown.
Und scheiß mich nicht voll damit, dass ihr erwachsen seid. Der Mensch ist nicht zurechnungsfähig und wird es nie werden.
Woher weißt du das, bist du etwa selber einer??SadClown 2 hat geschrieben: ↑04.09.2022, 13:28
Agreed. Die Ersatztäter sind fast immer die Rücksichtslosen und Egoistischen, die nur auf sich selber schauen.
Du siehst schon ein, dass das ein sehr ausreichender Grund ist, etwas zu unterbinden?
Du siehst schon ein, dass das ein sehr ausreichender Grund ist, etwas zu unterbinden?
PS:
Ich hab nix gegen dich SadClown, du bist mir eigentlich überdurchschnittlich sympathisch.
No lives matter.
Re: Dr. Pierre F. Walter: Oedipus Suite: Ein Kulturbeitrag
Ja, aber dennoch braucht z.B. die Justiz eine Messlatte der menschlichen Verhaltensweisen für ihre Urteile.
Du hast ja recht Dämon, aber wie sollte es deiner Meinung nach geschehen?
Deshalb sind ja viele Menschen so unglücklich mit den Gesetzen, doch sind sie eine Art Richtschnur, wie man sich verhalten darf und wie nicht. Ansonsten wären wir wieder bei den Neandertalern
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Du allein warst mein Beschützer, Inhalt meines Lebens.
Du warst mir ein Freund und Vater. Ich liebe dich.
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Re: Dr. Pierre F. Walter: Oedipus Suite: Ein Kulturbeitrag
Ich wollte zwar nicht über die Justiz schreiben, Leni, aber ich denke sie sollte keine "Messlatte" sein. Das Urteil muss der Mensch für sich erarbeiten.
Die Justiz kann zweckmäßig sein, aber Gerechtigkeit ist kein Selbstzweck.
Und schimpf nicht über Leute, die du nie kanntest (Neanderthaler).
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No lives matter.
Re: Dr. Pierre F. Walter: Oedipus Suite: Ein Kulturbeitrag
Dem stimme ich zu, genau so ist es. Die scheinbare Kontrolle von Gesetz und Konvention ist nur ideologisch der Rahmen in dem man sich zu bewegen hat. Doch jeder ist seines Glückes Schmied.Menschen haben sich nicht unter Kontrolle, sie sind sie selbst, und machen, was sie tun.
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