Gut, mit meinem Latein ist es nicht so weit her. Für mich leitet sich sexuell von Sex oder von sexy ab.

Ist aber interessant. Ich habe schon oft die Behauptung gelesen, Pädophilie könne gar keine sexuelle Orientierung sein, weil sich sexuelle Orientierungen nur auf Geschlechter beziehen würden. Fand das immer doof, warum diese willkürliche Einschränkung. Aber dann ist es ja vielleicht gar nicht komplett willkürlich, sondern man hätte mit dieser sexus-Wurzel tatsächlich ein Argument.
Ich halte das jedoch für kein starkes Argument. Wir verwenden und verstehen das Wort für gewöhnlich eben anders als es der lateinischen Wurzel entsprechen würde. Und da will ich nun auch die Frage stellen: Warum sollten wir es denn auch so eng sehen?
Ich habe ja schon gesagt: Wenn ich den Begriff pädosexuell von mir weise, dann bestünde auch wieder die Gefahr, dass ich mich damit verdächtig mache. So als würde ich leugnen wollen, dass ich Kinder sexuell anziehend finde. Aber das will ich ja gar nicht.
Was ich mir wünschen würde, wäre ein Verständnis dafür, dass es eben nicht schlimm ist, dass ich Kinder sexuell anziehend finde. Und da wäre es doch kontraproduktiv, wenn ich dann selber immer so einen größtmöglichen Bogen um diese Thematik und jede verwandte Begrifflichkeit machen würde, als wäre ich selber der Auffassung, dass es sich hierbei um etwas Schlimmes handeln würde, über das man lieber nicht spricht.
Ich habs in meinem letzten Beitrag getan, ich tue es auch gerne nochmal, weil es so schön befreiend ist, einfach zu sagen, was Sache ist: Ich find Mädchen geil. Würde gerne mal einem Mädchen die Muschi lecken. So! Gibt keinen Grund, weswegen ich mich dafür schämen sollte. Gibt keinen Grund, weswegen ich das nicht sagen können sollte.
...Das wäre eigentlich auch ein Schlusswort nach meinem Geschmack, aber noch zum Thema Homosexuelle:
Naja, das ist jetzt viel Geschichte, was du mir da geliefert hast, aber ich wollte eher auf die Gegenwart hinaus. Und da - so nach wie vor mein Eindruck - gibt es doch wenig Widerstand gegen den Begriff. Diese Organisation, die du verlinkt hast, argumentiert auch nur mit Geschichte, nur deswegen haben sie was gegen den Begriff, während sie Begriffe wie heterosexuell oder pansexuell offenbar in Ordnung finden. Genau sowas halte ich aber auch wieder für einen falschen Ansatz: dieses Sich-Aufhängen an dem, was mal gewesen ist. Wir sind doch weitergekommen. Zahlreiche (wenn nicht die meisten) Homosexuelle haben kein Problem damit, sich selbst als homosexuell zu bezeichnen oder von anderen als homosexuell bezeichnet zu werden. Weil der Begriff auch nicht mehr so negativ besetzt ist wie vor einigen Jahrzehnten noch. Das ist Fortschritt! Rehabilitieren statt verstecken. So würde ich es mir auch für den Begriff pädosexuell erhoffen.