Hallo Coco!
Nein. Reine
Deutung.
Im Deutschunterricht läuft das auch unter dem Stichwort "Interpretation". Da hast Du wohl gefehlt? ^^'
'
Auch eine Deutung kann
spekulativ aussfallen, wenn sie nicht ausrechend am Text belegt ist. Im Übrigen wage ich zu behaupten, dass ich ein bisschen mehr von Deutschunterricht verstehe, als du!
Aber schauen wir uns den Text doch noch einmal an:
[...] und ich kann mich genau daran erinnern wie er an meiner kleinen muschi rumgefummelt hat und sich dran aufgegeilt hat ,
schön sind diese erinnerungen nicht , sie zerfressen einen!
wie könnt ihr nur? wieso?
Sie schreibt, dass sie sich
genau erinnern kann, was damals passiert ist.
Das spricht für ein gutes Erinnerungsvermögen. Erinnerungen finden übrigens immer "nachräglich" statt, das hättest du nicht extra hervorheben müssen. So etwas bezeichnet man als
Pleonasmus, weil ein charakteristisches semantisches Merkmal des Bezugswortes überflüssigerweise wiederholt wird (zu vergleichen etwa mit "weißer Schimmel"). Schlussendlich bleibt uns ja auch gar nichts anderes übrig, als Vergangenes aus der Erinnerung zu rekapitulieren. Und sie beschreibt eben ihr Erinnerungsvermögen als "gut".
Betrachten wir nun ihre sprachliche Gestaltung. Sie benutzt Verben wie "rumfummeln", "aufgeilen" und "zerfressen", die eine eindeutig negative Konnotation beim Leser hervorrufen.
Machen wir mal eine Ersatzprobe mit schöner klingenden Verben, leichten grammatikalischen Eingriffen bezüglich Syntax und Perspektive und ein paar schmückenden Adjektiven:
"ich kann mich genau daran erinnern, wie er
liebevoll und zärtlich meine kleine Muschi
gestreichelt
hat und
wir das beide sehr erregend fanden
..."
Merkst du was? Jetzt ist daraus eine positive Erinnerung geworden, eine Erfahrung, die für sie beglückend war. Lediglich die Irritation, dass diese angenehme Handlung vom eigenen Vater verübt wurde, hätte noch eine Rolle spielen können.
Sie benutz aber weder schmückende, beschönigende Adjektive, noch positive Verben in ihrer Darstellung, woraus man schließen kann, dass sie sich nicht gerne erinnert! Dafür spricht übrigens auch die anfängliche Abwehrhaltung gegenüber diesem Forum (".Pädosexueller"). Schließlich führt sie auch noch selbst aus, wie sie sich fühlt, wenn sie sich an die erwähnten Situationen erinnert:
"
schön sind diese erinnerungen
nicht , sie
zerfressen einen!"
Auch hier sprechen das Adjektiv und das Verb eine unmissverständliche Sprache.
Abschließend kommt noch der Vorwurf an uns, hinter dem aber auch der versteckte Wunsch nach Erklärung steht:
"wie könnt ihr nur? wieso?"
Alles andere ist
Überinterpretation und würde erfordern, sie als Person sowie ihre Geschichte besser kennen zu lernen.
Eins allein steht fest: Würde sie mit ihren Erinnerungen positive Gefühle verknüpfen, hätte sie das auch so beschrieben, gerade in einem Girlloverforum.
Natürlich! Ausgerechnet der eigene Vater ein Kinderschänder? Das macht einem Anti sicherlich arg zu schaffen. Insbesondere, wenn er selbst auch noch eines der Opfer ist.
Wieso muss eigentlich jeder, der nicht pädophil ist, ein Anti sein? Ich würde das als sprachliche Diskriminierung bezeichnen.