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Ovid
Beiträge: 9521
Registriert: 09.10.2008, 20:26

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Ovid »

Creasy hat geschrieben:Die Veränderung von Satterbaum ist gerade das, was der kognitive Teil einer kognitiven Verhaltenstherapie erreichen möchte: Eine andere Wahrnehmung, vorzugsweise eine, die näher an der Realität ist.
Damit misrepräsentierst du das Projekt allerdings ein wenig. Das ist nicht das letztendliche Ziel. Das letztendliche Ziel ist es, sexuellen Missbrauch zu verhindern.
Die kognitive Verhaltenstherapie ist nicht der Zweck, sondern das Mittel.
"Näher an der Realität" also schon in dem Sinne zu erkennen, wann man Gefahr läuft Missbrauch zu begehen (neutral: sexuelle Handlungen anbahnen zu wollen) und die Verhaltenskontrolle dahingehend dies zu unterbinden.

Man könnte deinen Satz so missverstehen, dass es um "social skills" und Feinfühligkeit gegenüber pubertierenden Mädchen handeln könnte.

Es geht allerdings dediziert um Opferempathie (handverlesen, siehe unten).
Creasy hat geschrieben: Satterbaum hatte vor der Therapie tatsächlich geglaubt, dass das Mädchen seine sexuellen Handlungen wollte und war wohl nicht in der Lage, die Zeichen zu erkennen, die dagegen sprachen.

Da das Mädchen nach dem Übergriff sofort Hilfe geholt hat ist wohl klar, dass sie Satterbaums Handlungen nicht wollte.
Das ist doch überhaupt nicht Kern des Problems. Das Mädchen hätte genauso auch Interesse zeigen können, es wäre für das Ziel der Therapie irrelevant gewesen.

Zu den Rollenspielen (Faistbauer 2010, S.32):
Es gibt Hinweise, dass ein Teil pädophiler Sexualstraftäter durchaus
Einfühlungsvermögen für andere Menschen aufweist, nicht jedoch für die eigenen
Opfer. Ziel des Moduls ist es, den Patienten ein Verständnis dafür zu vermitteln,
welche Gefühle, Gedanken und Empfindungen Kinder erleiden könnten, wenn sie
Opfer der von den Patienten begangenen oder fantasierten sexuellen Handlungen
werden.
Zunächst soll erklärt werden, was Empathie bedeutet, Merkmale von Empathie
sollen in der Gruppe erarbeitet werden. Nach Aufwerfen der Frage, warum Empathie
im Rahmen eines Therapieprogramms wie dem Vorliegenden eine Rolle spielen soll,
werden den Patienten schriftliche Erfahrungsberichte von Opfern sexuellen
Missbrauchs zur Lektüre ausgehändigt
. Die Berichte sollen in der Gruppe ausführlich
besprochen werden.
In den folgenden Sitzungen erhält jeder Patient die Möglichkeit, eine erlebte
oder eine fantasierte Situation in Form eines Rollenspiels zu inszenieren und dabei
einen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Für die Rollenspiele werden
Vereinbarungen bzgl. der einzuhaltenden Grenzen getroffen, jeder Patient soll einmal
die Rolle eines Opfers einnehmen. Die Rollenspiele sollen jeweils nach deren
Inszenierung besprochen und ausgewertet werden.
Ich habe den Knackpunkt markiert.
Zuletzt geändert von Ovid am 04.04.2015, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Gast »

Jemand der gezielt, geplant und maipulativ wie Satterbaum vorgeht weiß genau was er tut. Niemand kann mir erzählen, dass er das erst durch die Therapie gelernt hat. Dafür analysiert er sein Verhalten zu sehr und ich glaube kaum, dass dies durch die Therapie entstanden ist.

Diese auf einer Lüge aufbauende ekelhafte Lobhuldigung über ein Projekt dass das Ansehen von Pädophilen beschmutzt ist für mich nicht akzeptierbar, anerkennbar oder sonstwas.
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Khenu Baal
Beiträge: 4704
Registriert: 16.10.2008, 12:31
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Khenu Baal »

Ovid hat geschrieben:Das Mädchen hätte genauso auch Interesse zeigen können, es wäre für das Ziel der Therapie irrelevant gewesen.
Ich hatte mir versagt, diesen Ball zu versenken, um hier nicht zusätzliches Öl ins Feuer zu schütten, bevor "Creasy" sich einigermaßen akklimatisiert hat. Nun hast Du's eben gemacht - auch gut.
"Du sagst, Du willst die Welt nicht ändern
Dann tun's eben and're für Dich"


Rio Reiser - "Wann"
Gast

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Gast »

Pressemitteilung 035/2015 Bundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF): Ethik-Erklärung zur Erforschung sexueller Gewalt verabschiedet

Insgesamt wurden im Anschluss an die Arbeit am Runden Tisch gegen sexuellen Missbrauch seit 2011 rund 35 Millionen Euro zur Erforschung von Präventionsmöglichkeiten sexuellen Kindesmissbrauchs zur Verfügung gestellt. In der Bonner Ethik-Erklärung empfiehlt das Netzwerk, dass Basis aller Forschung der Grundsatz sein müsse, das Wohl und die Rechte des Menschen zu schützen. So heißt es in der Erklärung: "Die Generierung neuen Wissens darf nie über die Rechte und Interessen des Individuums gestellt werden."
Mit anderen Worten: Angenehme sexuelle Erfahrungen dürfen aus Gründen der Ethik wissenschaftlich und bei der Prävention gegen Kindesmissbrauch weder bei Forschungsprojekten, noch bei "kein Täter werden" Berücksichtigung finden. Neutralität, Objektivität? Nein -> bekloppte Ethik ja.

Ein "wissenschaftliches" Projekt ohne wissenschaftliche Standards ist für mich eine Beleidigung.
Grundrechte wie die Unschuldsvermutung (Pädophile = kein Täter werden, da sie ja dafür prädestiniert seien) werden ebenso mit Füßen getreten. Mich widert diese staatlich angeordnete Ausgrenzung an.
Creasy
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AoA: 8-12; 20+

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Creasy »

Ovid hat geschrieben: Das Mädchen hätte genauso auch Interesse zeigen können, es wäre für das Ziel der Therapie irrelevant gewesen.
Ich denke, Empathie und Feinfühligkeit steigern und das Primärziel des Missbrauchs verhindern sind oft dasselbe. Nehmen wir mal ein Szenario an: Ich verbringe Zeit mit einem Mädchen. Ich mache ein kleines Kompliment, sie lächelt mich an. Ich erzähle was, sie rutscht immer näher an mich ran. Wir quatschen weiter, sie streichelt mich etwas. Ich leg meinen Arm auf ihre Schulter, sie lächelt mich noch mehr an. Wenn das ein erwachsenes Mädchen ist, ist sie offensichtlich an mir interessiert und wir sind gerade mächtig am verbalen und nonverbalen Flirten. Ein Kind zeigt mir in derselben Situation einfach ihre Zuneigung. Es wäre aber sehr einfach, die Reaktionen des Kindes ebenfalls als Flirten zu interpretieren. Wenn man sie genauso wie einen Erwachsenen betrachtet, sieht es so aus, als würde das Kind Interesse zeigen, dabei hat es höchstwahrscheinlich nicht einen Gedanken über Genitalien und was man damit zusammen machen könnte verloren. Es ist erstmal wichtig, seine eigene erwachsene Wahrnehmung und seine Wünsche in das Kind hineinzuprojizieren. Das wäre eine kognitive Verzerrung.

In diesem Fall war es eine 13jährige, da gebe ich durchaus zu, dass echtes Interesse vorhanden sein kann (in Satterbaum Fall aber nicht wahr). Da macht die Opferempathie wie oben beschrieben mehr Sinn, in dem Alter ist das Risiko einem Mädchen zu schaden einfach noch zu hoch. (14 und 15 ist ja dann eine Grauzone, das hängt vom einzelnen Mädchen ab).
Gast

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Gast »

in dem Alter ist das Risiko einem Mädchen zu schaden einfach noch zu hoch. (14 und 15 ist ja dann eine Grauzone, das hängt vom einzelnen Mädchen ab).
Mit 13 sind sie ähnlich reif wie mit 14 oder 15, das nimmt sich nicht viel. Juristisch nimmt sich das viel, aber nicht von der reife der Mädchen. Über Nacht werden die reif und dann ist Sex ok, davor nicht.

Sinnlos mit Dir zu reden.
Suppenkasperl

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Suppenkasperl »

Mich stören die Verallgemeinerungen. "Das GLF" gibt es nicht.
Ich stimme mit den Thesen, die auf SuH verbreitet werden zu ca. 90% überein.
Der Interessenkonflikt zwischen "ich ficke kleine Kinder und gebe es zu" und "ich setze mich Medienwirksam für eine kastrierte Pädophilie ein (ficke aber vielleicht doch kleine Kinder)" ist sicher gegeben.
Heben haben null mit der Faszination zu tun, die uns so eint - oder nicht.

Satterbaum hat nicht nur das Mädchen missbraucht, sondern auch das Projekt! Als Hebe und Täter.


Faistbauer 2010, S.32
Hast du das Buch als PDF?
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Ovid
Beiträge: 9521
Registriert: 09.10.2008, 20:26

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Ovid »

Creasy hat geschrieben: Ich denke, Empathie und Feinfühligkeit steigern und das Primärziel des Missbrauchs verhindern sind oft dasselbe.
Du schreibst "oft". Ich quantifiziere das mal nicht und sage bloß: Das kann zusammenfallen, muss es aber nicht, wie du selbst erkennst.
Creasy hat geschrieben: Es wäre aber sehr einfach, die Reaktionen des Kindes ebenfalls als Flirten zu interpretieren.
Höchstens, wenn man sehr ungeschickt die Skripte von Erwachsenen mit denen von Kindern gleichsetzt. Kann passieren, wenn man wirklich keine Erfahrung mit Kindern hat und/oder hier einem Wunschdenken verfallen ist.

Es gab mal eine Untersuchung darüber inwiefern Sexualstraftäter (ob nun bewusst oder unbewusst) Ausreden nutzen um besser dazustehen (bin mir nicht mehr sicher wer das war, kuehnle? hmm).
Dazu wurden ihnen während Therapiegesprächen oftmals solche Muster untergeschoben (in der Kontrollgruppe nicht).
Ein Muster war: "Das Kind kam mir näher, ich hatte das Gefühl es habe sexuelles Interesse "

Und tatsächlich: Dort wo dieses Muster angeboten wurde, sprachen die Probanden tatsächlich häufiger davon, dass sie der Überzeugung waren das Kind habe geflirtet und sexuelles Interesse gezeigt, in einer solchen harmlosen Alltagssituation.

Die Therapie hat ein entschuldigendes Erklärungsmuster für das eigene Verhalten erst angeboten, was die Probanden nun bewusst oder auch unbewusst übernommen haben.

Viel plausibler finde ich für die meisten Fälle nicht so eine Wahrnehmungsverzerrung, sondern bloß der Wunschgedanke und die "Risikolust": "Ich gehe einfach mal in diese sexuelle Richtung und mal gucken wie das Kind reagiert; hoffentlich positiv und es wird mehr draus"

Was Beier da möglicherweise korrigieren will, ist bloß ein Muster, was man ihnen als "Entschuldigung" untergeschoben hat um es danach umdeuten und therapieren zu können.

Denn die Aktionslust und gerichtete Motivation beim Kind einfach mal etwas Sexuelles anzubahnen ohne, dass die Situation das hergibt und ohne, dass vom Kind etwas in diese Richtung kam, lässt sich irgendwie nicht mit einer kognitiven Verhaltenstherapie therapieren, da bleiben fast nur noch Coping-Mechanismen und ein symbolisches Hauen auf die Finger, einen Schuß vor den Bug.

Eine Diskussion darüber wie "verwerflich oder schädlich" es ist nun sexuelle Handlungen vorzuschlagen, anzuregen und in welcher Form, ist ja auch eine ganz eigene Diskussion.

Aber mal ganz unabhängig davon: Lebensbezüge und Situationen in denen sich Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen in Gegenseitigkeit anbahnen könnten, kommen manchmal auch ganz banal und direkt daher:
https://www.girlloverforum.net/forum/vi ... 81#p239981
Gast

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Gast »

ich beginne zu verstehen, wo Dein Problem liegt. Deine Ausführungen haben da etwas Klarheit gebracht. Du hattest also mit der jungen Frau keine Beziehung haben wollen, sondern nur (möglichst)schnellen Sex. Damit redest Du an allem vorbei, worum es uns hier geht.
Worum geht es denn hier? Ich dachte es ginge um das Präventionsprojekt "Kein Täter werden" und dessen Förderung durch die Politik. Und darüber habe ich von Anfang an geschrieben. Und falls es nicht aufgefallen sein sollte: Ich schreibe ausschließlich über mich und meine Erfahrungen. Dass dies überwiegend positive Erfahrungen waren, kann und will ich nicht verhehlen. Ich würde aber nie soweit gehen, irgendjemandem hier zu unterstellen, er müsste die Therapie auch machen. Mir liegt es auch fern irgendjemandem hier zu unterstellen, er wäre eine Gefahr. Ist man in diesem Forum nur willkommen und respektiert, wenn man die "richtige" Meinung zu KTW hat?

Ich möchte nur gerne über KTW diskutieren und das möglichst sachlich. Und ich stimme deshalb auch Creasy voll zu und habe mich über seine Beiträge gefreut.

Ovids vorletzter Beitrag war ebenfalls einfach sachlich, wobei ich seinen Knackpunkt nicht ganz verstehe.
Nach Aufwerfen der Frage, warum Empathie
im Rahmen eines Therapieprogramms wie dem Vorliegenden eine Rolle spielen soll,
werden den Patienten schriftliche Erfahrungsberichte von Opfern sexuellen
Missbrauchs zur Lektüre ausgehändigt.
Heißt das, du siehst meine Rollenspielerfahrung kritisch, weil ich vorher ein verzerrtes Bild von möglichen Erfahrungen von sexuellen Begegnungen mit Pädophilen/Hebephilen bekommen habe? Dann irrst du dich glaube ich, wie ich schon beschrieben habe. Diese Opfererfahrungen waren nicht wirklich neu und haben mich nicht besonders berührt. Empathie habe ich tatsächlich erst durch das Rollenspiel gelernt.
Wenn es dir um was anderes ging, bitte ich da um Klärung.
Satterbaum hat nicht nur das Mädchen missbraucht, sondern auch das Projekt! Als Hebe und Täter.
Das verstehe ich gar nicht. Wie hätte ich das denn tun sollen? Meine Therapeuten waren jedenfalls zufrieden mit dem Verlauf meiner Therapie.

Schließlich nochmal zu Sakura:
Von Hebephilie will ich nicht sprechen, denn das ist wie bereits erwähnt nur ein Konstrukt, um etwas abzugrenzen, was die soziale Umgebung normalerweise nicht wahrnimmt, aber in Zeiten des moralischen Fundamentalismus dann doch als etwas Verwerfliches erkennen will.
Ich sehe das nicht so. Ich merke, dass mich Fantasien mit Pubertierenden in einem ganz besonderen Maße anregen und zwar dann, wenn die Körper wirklich pubertär sind. Mich machen also vor allem sehr kleine Brüste an (eine vorpubertäre Brust ohne Busen dagegen fast gar nicht), dazu schmale Hüften, ein schlanker, dünner Körper und ein kleiner Po. Ich glaube nicht, dass alle Männer da genauso sind, auch wenn ich diese "Hebephilie" für sehr verbreitet und deshalb auch "normal" halte. Meine Überzeugungen entspringen auch nicht einem "moralischen Fundamentalismus" (den ich nicht mal gänzlich in Frage stellen möchte), sondern meinen persönlichen Gefühlen und Überzeugungen.
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Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Aiko »

Doch das ist ganz Normal. Vor hundertausend Jahren wurden die Menschen nicht gerade alt. Da wurde die Frau geschwängert sobald die Geschlechtsreife da war. Der Mann springt also ganz Normal eben genau dann besonders auf die Frauen an wenn "es" beginnt. Die hatten damals keine Zeit zu warten bis sie 18 ist oder "ne richtig geile Milf mit geilen Titen" zu sein. Und nur weil wir seit nen paar tausend Jahren einen auf Sozialisation etc. machen heißt das nicht das der Mensch dadurch seine ureigene natürliche Art ändern kann.
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Denker
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Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Denker »

Hallo Satterbaum,

ich gehe mal davon aus, dass der letzte "Gast" Du warst.
Gast hat geschrieben:Ich möchte nur gerne über KTW diskutieren und das möglichst sachlich.
Das würde ich auch gern, weil es viele unterschiedliche Meinungen gibt.
Natürlich habe ich auch Vorurteile! Das gebe ich offen zu!
Bzgl. meiner Ansicht, als potentieller Täter gesehen zu werden, habe ich ja schon etwas geschrieben.
Was mein (Vor-) Urteil über KTW nährt ist neben den Publikationen und Interviews von Beier und Co. vor allem die Tatsache, woraus dieses Projekt entstanden ist!
Die ursprüngliche Forschung zur Pädophilie hatte vor allem bei denen angesetzt, bei denen diese Neigung bekannt geworden ist - also bei denjenigen, welche aufgrund von sexuellen Handlungen mit Minderjährigen verurteilt(!) wurden.
Die Sichtweisen DIESER Menschen hat maßgeblichen Einfluss darauf gehabt, wie man Pädophile inzwischen wahrnimmt.

Weiterhin melden sich bei KTW Menschen, welche in SICH SELBST eine Gefahr sehen (oder aufgrund der Hysterie in der Gesellschaft GLAUBEN zu sehen). Also auch hierbei muss das Hauptaugenmerk darauf liegen, diese Menschen dazu zu bringen, keine Übergriffe zu begehen!

ICH für meinen Teil befürchte, dass ich damals (2010) wohl genauso wie Du heute ein von KTW maßgeblich beeinflusstes Selbstbild von mir als Pädo entwickelt hätte, wenn ich mich dazu hätte durchringen können, mich dort zu outen. Dann würde ich darin bestätigt worden sein, in MIR(!) einen Menschen zu sehen, der nur mit viel Selbstüberwindung und harten Selbstbeschränkungen und am besten ohne realen Kinderkontakt es schafft, nicht übergriffig zu werden, weil ich es mir soo sehr wünsche, ein Mädchen zu lieben und von ihr geliebt und als Partner anerkannt zu werden!!! (...)
Außerdem bekomme ich doch selbst von meiner Frau, die mir als Mensch(!) vertraut, immer wieder deutlich gemacht, wie sehr es für die Mädchen belastend(!) und peinlich(!) sein müsse, wenn ich ihnen meine Aufmekrsamkeit immer wieder anbiete, wenn wir uns begegnen. Selbst ein längerer Blick zu einem Mädchen und ein (von diesem sogar erwidertes) Lächeln sei schon zuviel, weil ich dabei mehr empfinden würde als nur ein "normaler" Erwachsener.

Unter diesen Voraussetzungen wäre ich ein guter Kandidat für all' die vielen Erfahrungsberichte in den Medien á la "Der Kampf mit der Neigung", "Pädophilie - Leben mit einem Fluch", "Ich muss mich immer selbst beschränken" usw..., bei denen die "armen Pädophilen" dafür bewundert werden, wie sie "jeden Tag mit ihrer selbstzerstörerischen Neigung" leben müssen, wie sie mit sich kämpfen müssen, um nicht doch in einem unbedachten Augenblick einen Übergriff zu begehen...

(Sinngemäß: "...wenn meine Schwägerin ein Mädchen bekommt, werde ich dieses wohl nie windeln können. Zu groß wäre die Versuchung..." oO ...
(den Windelbereich vielleich zu langsam und mit dem Bewusstsein einzucremen, dass man dieses Urvertrauen des Baby's ausnutzen KÖNNTE??? Einen Übergriff zu begehen, WEIL man dabei zwar nicht entsprechend handelt aber unvermittelt sexuell DENKT!!! Oder was...???)

(Meine bewusste Übertreibung ist hoffentlich erkennbar!)

Ich war aber nicht bei KTW sondern habe mich im GLF "läutern" lassen...
Und trotzdem - besser: gerade DESHALB! - bin ich gegen(!) praktizierten Sex mit Kindern!
_____________
Gast hat geschrieben:Heißt das, du siehst meine Rollenspielerfahrung kritisch, weil ich vorher ein verzerrtes Bild von möglichen Erfahrungen von sexuellen Begegnungen mit Pädophilen/Hebephilen bekommen habe?
Unterschätze nicht die Macht der Suggestion in der Psychologie!!
Bsp.:
Man darf sich einen ganzen Tag einen flammenden Redner anhören. Eigentlich wurde man zu dieser Veranstaltung genötigt und ist somit nicht wirklich mit der Voraussetzung hingefahren, sich "bekehren" zu lassen. Dennoch beginnt man irgendwann die Worte des Redners zu verinnerlichen, solange diese nicht gänzlich GEGEN die eigene Meinung gerichtet sind...

Wenn man sich mit bestimmten Vorgängen befassen darf, die man vorher noch gar nicht kannte (Opferberichte) wird man bei einem späteren Befassen mit einem anderen, wiederum neuen Thema (Rollenspiel) erst einmal unbewusst(!) auf schon gewonnene Erfahrungen zurückgreifen. In Ermangelung eigener Erlebnisse (sich selbst als Opfer wahrnehmen) werden die abgespeicherten Berichte mit der gerade ablaufenen Situation verglichen!!!
Sich gegen DIESEN Automatismus zu wehren, müsste BEWUSST geschehen - was jedoch beim Rollenspiel nicht Teil des "Planes" ist!

Das alles klingt hinterfot..., ist es aber nicht, denn das Ziel ist ja, dem Teilnehmer die Sichtweise des Opfers nahezubringen - und das natürlich nicht als VORTRAG sondern durch "eigenes" Erleben...
(Was der Teilnehmer aber gar nicht wirklich kann, weil er die Sichtweise des - wie in Deinem Fall - Mädchens im Moment der Tat gar nicht kannte, fehlinterpretierte oder gar unberücksichtigt gelassen hatte.)
Also muss der Teilnehmer diese Sichtweise seines Opfers(...) vorab anderweitig erfahren, damit das Rollenspiel nicht zum "Russisch- Roulett" für den Therapeuten wird...

Gruß
Denker
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medic
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Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von medic »

Suppenkasperl hat geschrieben:Heben haben null mit der Faszination zu tun, die uns so eint - oder nicht.
Soll das eine Frage sein oder eine Verurteilung? Wenn ich mich hier so umsehe, sind hier einige die in den medizinischen Bereich der Heben fallen.

Außerdem lässt sich hier gut eine autoDynamik erkennen, die Satterbaum in seinem Täterbild bestätigt. Immer feste nach unten treten. Nur sind für mich noch einige Fragen offen, die ich nicht beantwortet sehe. Die Darstellung ist so schwammig, dass ich mir am Ende eigentlich nur in der Fantasie ausmalen kann was passiert ist. Die passende Gelegenheit mein Feindbild auf die entsprechende Person zu übertragen. Die Fantasie ist ja frei.

Wer hat eigentlich die Justiz eingeschaltet? Die Eltern oder das Mädchen? Und warum, aus dem Gefühl der Verletzung heraus, um Rache zu üben?

Warum sollte das Mädchen keinen Körperkontakt gewünscht haben? Welche Signale sollen das gewesen sein? Abwehrhaltung, Fluchtverhalten? Irgendwas? Oder soll ich mir einfach was zurecht malen was mit meinem Fantasiegebilde zusammenpasst?

Wie sollen die tatsächlichen Empfindungen in einem inszenierten Rollenspiel mit willkürlichen Darstellern eigentlich nach empfunden werden? Die einzige Möglichkeit das zu schaffen, wäre eine direkte Auseinandersetzung der beteiligten Personen. Also neutrale Mediation.

Warum müssen zwei Erwachsene Menschen die zusammen kuscheln prinzipiell auf Sex aus seinen? Ist das in der Erwachsenenwelt so, dass jeder körperliche Kontakt über Sex definiert ist? Möchten Erwachse manchmal nicht auch einfach nur ihre Zuneigung ausdrücken, ohne dass das Signal als Aufforderung zum Sex verstanden wird? Diese Welt mit einer derartigen Erwartung erscheint mir ziemlich arm. Außerdem ist diese Unterstellung ziemlich verletzend.
Gast

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Gast »

Völlige Zeitverschwendung überhaupt mit solchen Leute zu reden.
Satterbaum

Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Satterbaum »

Der heutige Beitrag von 14:52 Uhr ist auch von mir, ich hatte vergessen, meinen Namen einzutragen.
Denker hat geschrieben:Weiterhin melden sich bei KTW Menschen, welche in SICH SELBST eine Gefahr sehen (oder aufgrund der Hysterie in der Gesellschaft GLAUBEN zu sehen). Also auch hierbei muss das Hauptaugenmerk darauf liegen, diese Menschen dazu zu bringen, keine Übergriffe zu begehen!
Es melden sich auf jeden Fall Menschen, die Hilfe brauchen, da sie leiden. Daran, dass sie eine Neigung haben, die ihnen vielleicht monströs erscheint, die sie an sich ablehnen und hassen. Der erste Schritt der Therapie ist deshalb ja auch die Akzeptanz der Neigung und dies ist etwas, was wohl niemand hier kritisch sehen wird, oder?

Aber natürlich wird schon sehr deutlich gemacht, dass in den Augen der Therapeuten ein sexueller Kontakt zu einem Kind mit großer Wahrscheinlichkeit seelische Wunden verursachen wird. Ich verstehe, dass man das kritisch sehen kann, vor allem aus dem Blickwinkel von Pädophilen, denen das Wohl der Kinder wirklich wichtig ist.

Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass viele Kinder an den Folgen von sexuellem Missbrauch leiden, der AUCH durch Pädophile und Hebephile begangen wird. Oder legt hier Jemand die Hand ins Feuer für alle Pädophilen? Ich hatte in meiner Gruppe einen Großvater, der jahrelang seine 6jährige Enkelin missbraucht hat. Er sagte, dass er sie immer geliebt hat und immer entsetzt war von sich selbst. Trotzdem konnte er nicht damit aufhören.

Für Pädophile, die Probleme mit ihrer Neigung haben, vielleicht sogar Kindern Dinge antun, die sie ihnen eigentlich nicht antun wollen, gibt es nicht viele Hilfsangebote und ich finde, wir können jedes gebrauchen.

Und was kommt am Ende heraus? Manche sagen: Menschen, die sich einer übergeordneten Moral unterwerfen, obwohl diese ihrer Natur widerspricht. Und die damit ein negatives Selbstbild haben, weil sie die Neigung an sich ablehen. Menschen, die Denker so beschreibt:
Denker hat geschrieben:Unter diesen Voraussetzungen wäre ich ein guter Kandidat für all' die vielen Erfahrungsberichte in den Medien á la "Der Kampf mit der Neigung", "Pädophilie - Leben mit einem Fluch", "Ich muss mich immer selbst beschränken" usw...
Ich habe kein negatives Selbstbild von meiner Hebephilie. Ich glaube, dass ich mittlerweile so viel Einfühlungsvermögen hätte, dass ich niemandem mehr zu nahe treten würde. Es ist nur so, dass ich keine sexuellen Kontakte zu Jugendlichen mehr will. Weil ich nicht untreu werden will, nicht noch einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten will und ich natürlich misstrauisch sein müsste, ob ich nicht wieder manipulativ bin, da ich es ja schon einmal war. Dabei habe ich nicht das Gefühl mich beschränken zu müssen, da ich insgesamt ein viel selbstsicherer Mensch geworden bin, der sich nicht so sehr über die Anerkennung durch Andere definiert.

Fördert KTW damit ein ein verzerrtes Bild von Pädophilen (und Hebephilen)?
Was ich hier immer wieder zu hören vermeine ist der Wunsch nach einer Gesellschaft, die Pädophilen offener begegnet. Bisher sind Pädophile vor allem kranke Monster, die kleine Kinder von Spielplätzen entführen, sie vergewaltigen und töten und die die Todesstrafe verdienten, wenn es sie denn noch gäbe. Wir sind uns wohl alle einig, dass dieses Bild in höchstem Maße verzerrt ist. Wir haben es hier mit tief verwurzelten gesellschaftlichen Ängsten, die über die Medien immer wieder schön bedient werden. Es bringt in meinen Augen nichts, sich einfach nur darüber aufzuregen, auf stur zu stellen und alles, was nicht die vollkommene Rehabilitierung von Pädophilen und Hebephilen zum Ziel hat, zu verdammen.
Was nämlich meines Erachtens gerade durch das "Kein-Täter-Werden"-Projekt passiert, ist eine ganz sanfte Änderung dieses gesellschaftlichen Bildes von Pädophilie. Nach und nach sickert die Erkenntnis, dass es auch Pädophile gibt, die gegen Gewalt und Kindesmissbrauch sind, in die gesellschaftliche Wahrnehmung ein. Und das ist meines Erachtens für alle Pädophilen gut.

Es mag sein, das KTW in den Pädophilen vor allem mögliche Täter sieht und ich glaube, dass das auch die Voraussetzung dafür ist, dass es überhaupt existiert. Ich glaube aber auch, dass es einen neuen Typus von einem Pädophilen in der Gesellschaft etabliert, nämlich den, der seiner Neigung nicht nachgibt und ich glaube, dass das wiederum die Voraussetzung dafür ist, dass man darüber nachdenken kann, wie man mit diesem Phänomen, das dann nicht mehr nur mit Hass und Angst behaftet ist, umgehen will.
Denker hat geschrieben:Sich gegen DIESEN Automatismus zu wehren, müsste BEWUSST geschehen - was jedoch beim Rollenspiel nicht Teil des "Planes" ist!
Viel länger habe ich Teenager ja nicht als Opfer, sondern als Partner gesehen. Es wäre also viel logischer, dass ich im Rollenspiel diese mir viel vertrautere Rolle annehme, als die eines Opfers, das ich nur aus zwei Berichten kenne, die mit mir gar nichts zu tun hatten, weil sie auch viel drastischer waren als das, was ich gemacht hatte.

Gruß, Satterbaum
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Denker
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Re: CDU beschließt Therapieangebote

Beitrag von Denker »

Wenn das funktioniert:
Satterbaum hat geschrieben: ... gerade durch das "Kein-Täter-Werden"-Projekt ... eine ganz sanfte Änderung dieses gesellschaftlichen Bildes von Pädophilie ... Erkenntnis, dass es auch Pädophile gibt, die gegen Gewalt und Kindesmissbrauch sind, in die gesellschaftliche Wahrnehmung ... einen neuen Typus von einem Pädophilen ... etabliert, nämlich den, der seiner Neigung nicht nachgibt...
, dann wäre das wirklich begrüßenswert!
Ich will diese mögliche Entwicklung auch nicht ausschließen - zu sehr würde auch ich davon profitieren!!!
Doch leider befürchte ich, dass folgendes viel eher in den Köpfen der Menschen manifestiert wird:
Satterbaum hat geschrieben: ... das KTW in den Pädophilen vor allem mögliche Täter sieht ...
Noch viel mehr bestätigt nachfolgende (in meinen Augen WAHRE) Bemerkung meine Befürchtung:
Satterbaum hat geschrieben: ... und ich glaube, dass das (Anm.: KTW ... mögliche Täter sieht) auch die Voraussetzung dafür ist, dass es überhaupt existiert ...
Wenn sich die gesellschaftliche Meinung ( u. U. auch durch KTW) TATSÄCHLICH schon ändern würde, so bräuchte es diese Voraussetzung(!), Pädos vom Täterwerden abhalten zu müssen, gar nicht (mehr), um Gelder für Therapieangebote für Pädos und ihre "Neben- Erscheinungen" wie Depressionen usw. "locker" zu machen!

Gruß
Denker
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