https://www.youtube.com/watch?v=7lqpZUBihkU
http://www.sueddeutsche.de/kultur/missv ... -1.2314507
SZ hat geschrieben:Es ist dieser sanfte Blick, der aus Aria (Giulia Salerno) alles andere als ein Opfer macht - und aus Asia Argentos "Missverstanden" keinen wehleidigen und anklagenden Opferfilm über ein vernachlässigtes und geschlagenes Kind. Eher ist Aria Zuschauerin eines Horrorfilms. Denn diese bürgerliche römische Künstlerfamilie, Mitte der Achtzigerjahre, ist im höchsten Maße bizarr und entstellt - als seien Arias richtige Eltern und Geschwister schon längst durch Dämonen ersetzt worden.
Argento ist da gnadenloser. Das Missverständnis zwischen Aria und der Welt ist nicht zu reparieren. Es ist also nicht so, dass die anderen einfach schuld an ihrem Unglück wären. Denn das Ausgeschlossenwerden macht die Protagonistin nicht nur zur distanzierten Beobachterin ihres Horrors, sondern auch, folgt man der Namensähnlichkeit zwischen Aria und Asia (Argento), zu dessen Regisseurin. Als diese wendet sich Aria am Ende aus dem Off an den Zuschauer und sagt: "Ich erzähle Ihnen meine Geschichte hier nicht, um als Opfer dazustehen. Sondern, um ein bisschen besser verstanden zu werden."