Kumatora hat geschrieben:
Auch wenn man Religion schlecht findet, kann man doch dennoch das, was man gut findet, für sich übernehmen.
Und die Grundsätze des Buddhismus finde ich teilweise wirklich gut,
Ich sehe das ähnlich wie du. Man kann seine eigene Wahrheit, seine eigene Religion (wenn man den Glauben an etwas Größerem, Übergeordnetem so nennen mag) haben.
Ich bin griechisch-orthodox erzogen worden und bin, sobald ich selbst bestimmen konnte, aus der Kirche ausgetreten, weil ich die Verlogenheit, die mir in dieser Religionsgemeinschaft besonders als Kind aufgefallen war, zum Schreien fand.
Dennoch fände ich es gut eine sog. "Glaubensgemeinschaft" zu haben.
Bisher fühle ich mich auch am meisten von der buddhistischen Philosophie/Glauben angezogen, ohne den buddhistischen Glauben angenommen zu haben. In vielen Dingen ist mir das alles auch zu kompliziert (denn auch hier gibt es verschiedene Zweige, Linien, etc.).
Was mich am meisten anspricht, ist das Karma-Prinzip! Man ist selbst für sein HANDELN verantwortlich und es gibt keinen, der dich für Sünden "bestraft", wie in den meisten anderen Religionen!
Auf gut Deutsch: wenn ich schlecht handele, dann werde ich nicht von einer anderen Instanz bestraft, sondern ich werde meinem Karma entsprechend, wiedergeboren, um noch mehr zu lernen, Erleuchtung zu erlangen und somit irgendwann das Rad der Wiedergeburt zu verlassen (wenn man dran glaubt).
Ich glaube zwar nicht an die Wiedergeburt, wie man sich das so allgemein vorstellt, aber ich glaube schon, dass man irgendwie als Energie oder sonst was in den großen Kreislauf kommt (weiß auch nicht, wie man das sonst am besen formulieren kann).
Was mir noch sehr gut im Buddhismus gefällt, ist das Prinzip des Mitgefühls.
Das mitfühlende Miteinander, das Gefühl des "Verbundenseins".
Annika hat geschrieben : Relegio. Die Ein- oder Wiederverbindung.
Im Buddhismus soll durch Mitgefühl diese Verbindung, Wiederverbindung erreicht werden.
Diesen Gedanken findet man auch in der Yoga-Philosophie (wobei Yoga keine Religion ist), es ist der Gedanke der Einheit. Man macht die Körperübungen, um den Körper auf die Meditation vorzubereiten, damit der Geist ruhig wird und man in der Meditation Erkenntniss über die wahre Natur des Geistes erlangt und in tiefe Versenkung kommt (ganz vereinfacht dargestellt).
Ich denke, dass jeder diejenigen Aspekte der Religionen, Philosophien und anderen Konzepte herausziehen und nutzen kann, die ihm guttun, in welcher Form auch immer!
Leider wird die Religion oft zur Unterdrückung und Verblödung der Menschen instrumentalisiert und verdirbt einem dadurch die Lust auf die Wiederverbindung!