GLF

[Tamaras-Boyfriend]

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... liste.html

Ein hoher Beamter vom Bundeskriminalamt (BKA) muss aus dem Dienst ausscheiden, weil er "Posing"-Bilder von nackten Jungen bei demselben kanadischen Anbieter bezogen haben soll, bei dem auch der SPD-Politiker Sebastian Edathy bestellt hatte.

...

Bereits im Februar 2012 soll der Fall vom BKA an die Staatsanwaltschaft Mainz übergeben worden sein. Wie Edathy habe der BKA-Mann seine Online-Bestellungen mit seiner Kreditkarte bei der Firma Azov Films in Toronto bezahlt. Es sollen mehrere Bestellungen mit etlichen "Posing-Bildern" von Kindern gewesen sein.

Na was sagt man dazu? Der hätte die Bilder doch ganz legal als Teil seiner Arbeit anschauen können, statt dessen hat er Geld dafür ausgegeben und sich noch nicht mal die Mühe gemacht wenigstens seine Spuren zu verwischen. Tsssssssss...

[Jean Valjean]

was für ein idiot xD

[Mitleser]

Tja, da scheint der gute Mann sich auf seine Fachkenntnis verlassen zu haben; bestimmt dachte er, dass die "Posing-Bilder" strafrechtlich nicht relevant sind, also hat er unbekümmert zugegriffen. Dumm nur, dass die Gesellschaft das anders sieht und am liebsten jegliche Nackedei-Aufnahme illegal machen will...

[Ovid]

Das Material, das die Staatsanwaltschaft Mainz bei dem BKA-Mann sicherstellte, sei allerdings – anders als bei Edathy – unzweifelhaft illegal und strafrechtlich relevant, wie der "Spiegel" berichtet

Das liest sich für mich so: Eigentlich hat er wie Edathy nur legales Material bezogen bei Azov. Allerdings ergab die Hausdurchsung illegales Material (was nichts mit Azov zu tun hat).
Hier hat sich also die "kriminalistische Erfahrung" ausgerechnet bei einem BKA-Mann bewahrheitet.

[Marianne]

Dumm gelaufen würd ich sagen.

Wenn jetzt noch rauskommt, dass der gute Mann sich das Material auf seiner Arbeit besorgt hat ist der neue Skandal perfekt. Dann bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Beamten bei der Arbeit Video zu überwachen, damit diese sich nicht heimlich beim Auswerten der beschlagnahmten Kipos einen runterholen

[asgl]

Laut BKA sollte der Beamte ja nicht beruflich mit Kipo-Delikten befasst gewesen sein.

Ein Gericht (oder wars die Staatsanwaltschaft) muß ja diesen Strafbefehl erlassen haben - wegen Besitzes kinderpornografischer Schriften.

Interessant ist nur, dass man als Beamter nicht vorm Richter erscheinen muß, wenn man eben die Strafe (werden wohl max. 90 Tagessätze gewesen sein, also 3 Monatsgehälter). Auf der anderen Seite zerren wir Leute wegen 44 Fotos vor den Kadi und ziehen ein Verfahren mit 13 Verhandlungstagen vor einem LANDgericht durch, wo schon die Gerichtskosten viel höher sind als die Strafe gegen den ehemaligen Kollegen.


Liebe Grüße
asGL

[Sakura]

Tja, da scheint der gute Mann sich auf seine Fachkenntnis verlassen zu haben; bestimmt dachte er, dass die "Posing-Bilder" strafrechtlich nicht relevant sind, also hat er unbekümmert zugegriffen. Dumm nur, dass die Gesellschaft das anders sieht und am liebsten jegliche Nackedei-Aufnahme illegal machen will...

Im Gegensatz zu dem Material, das Edathy bezogen haben soll, war das des Kriminalbeamten unzweifelhaft illegal:

http://www.n-tv.de/politik/Schwere-Vorw ... 71986.html

Die Häme gegen den Beamten ist verständlich. An sich kann eine Behörde nichts dafür, wenn ein Mitarbeiter sich privat strafbar macht.

Was hier jedoch so abgrundtief empörend ist und ein Skandal im Skandal, das ist die offenkundige Vorzugsbehandlung des BKA-Kipologen: Man räumte die Angelegenheit schnell und diskret mit einem Strafbefehl beiseite, während man Edathy ohne justiziables Verschulden der Presse und dem Pöbel zum Fraß vorwarf.

Genau das ist aber für die Berliner Junta kein Problem. Man ereifert sich nur darüber, dass die Ermittler nicht ebenso schnell gegen den Abgeordneten vorgegangen sind und unterschlagen dabei die Tatsache, dass nichts gegen ihn vorgelegen hat.

Das stinkt doch ganz gewaltig!
Es sieht immer mehr nach einem nachträglichen Racheakt der Polizei aus, gegen jemanden, der ihre Gesinnungskumpanei mit der NSU aufgedeckt hat.

Jetzt gibt es massiv Forderungen aus der Opposition nach Zierckes Rücktritt. Massiver übrigens als nach der Aufdeckung des Polizeiskandals.

Zehn Tote sind nicht so schlimm wie zehn Nackedeichen auf Bildern.
Dieser Staat ist wirklich nur noch ein Sumpf aus Korruption und Betrug. Schlimmer als die russische Oligarchenwirtschaft.

Sakura

[YoungLover]

An der 30c3 in Hamburg hat der Tor Entwickler Mike Perry zugegeben, dass er mit FBI Beamten gesprochen hat, die Tor nutzten, um an KiPos zu kommen.

[Ovid]

Klar hat er mit denen gesprochen. Aber er konnte ihnen keine so erfreuliche Nachricht mitteilen.

[YoungLover]

Hä, wie genau meinst du das?

[Ovid]

Ehrlich gesagt habe ich den Bezug deines Beitrags nicht ganz verstanden.
Das FBI ging auf Mike Perry zu und sprach mit ihm und das heißt was bzw. hat womit zu tun?
Und warum "zugegeben"?

[YoungLover]

http://youtu.be/CJNxbpbHA-I?t=3m22s

"It turns out that we actually do know that some people around the world are using Tor for child porn. For example... we have talked to a lot of federal agencies who used Tor to fetch child porn. I talked to people in the FBI who use Tor every day to safely reach websites that they want to investigate."

Naja, hatte es wohl falsch in Erinnerung. Angeblich benutzen Sie Tor aus "beruflichen" Gründen. Und der Sprecher heisst Roger Dingledine - Mike Perry ist ein anderer Tor Programmierer.

[Ovid]

Ja. Das steht sogar in deren FAQ, dass eben auch Kriminalität über Tor stattfindet.

Aber man kann eben nicht beides haben: Man kann nicht einerseits Aktivisten vor Verfolgung schützen, aber eine andere Gruppe nicht.

Es sind immer alle Tor-Benutzer gleichzeitig verwundbar oder nicht.

Und ja: Die Vorträge machen heute Dingledine und Appelbaum.
Mike Perry hat 2004 oder so nur mal einen Vortrag gehalten, aber eben mit Schwerpunkt auf die technischen Aspekte von Tor.