[color=#0000BF]Horizonzero[/color] hat geschrieben:die sexuelle Ausrichtung mag ein gewichter Aspekt im Leben darstellen, aber sie sollte nicht der einzige Bezugspunkt zum Leben sein.
Dankeschön! Das kann man nicht oft genug hervorheben
@Madicken: Du bist so darauf geprägt, zu denken wie Herr Ionescu, dass Dir die Idee der Möglichkeit, dass es auch anders ginge, gar nicht über den Horizont kommt. Das ist eine zutiefst menschliche Eigenschaft, man könnte auch sagen: ein Fluch. Der sich nur deshalb kaum bemerkbar macht, weil er auch auf allen anderen liegt.
Mein Beispiel bezog sich auf Deine Angabe "kurz". "Kurz" beschreibt im allgemeinen Gebrauch relativ eine Strecke, die zwei (oder mehr) Punkte im dreidimensionalen Raum verbindet. Ein "kurzes" Stück Straße ist vielleicht 10 Meter lang oder je nach Gusto.
Der Fluch ist nun der, dass man dieselben Bezeichnungen für Zeiten verwendet. Du und Herr Ionescu und fast alle Menschen, die ich kenne, setzen also voraus, dass Zeit so etwas wie eine Linie ist, die man in Strecken einteilen kann, und auf welcher die Gegenwart punktförmig "entlangläuft", und zwar ausschließlich in eine Richtung und mit der Zusatzbedingung, dass sich diese Linie NIEMALS selbst schneiden kann. Ich persönlich bin aufgrund diverser Beobachtungen und stümperhafter philosophischer Betrachtungen überzeugt, dass diese Vorstellung Unsinn sei, allein, es fehlt mir eine greifbare Alternative; auch reicht meine Bildung und Intelligenz nicht aus, um eine vernünftige Theorie zu erarbeiten. Es bleibt eine dumpfe Phantasie, aber ich finde sie passender als das, was der Fluch vorgibt.
Und mit diesen Angaben muss ich Dich auch schon allein lassen....
@Fetzer: jeder muss ja sehen, wie er klar kommt. Es mißlingt mir immerzu, solche Betrachtungen in programmierbare Formeln zu fassen, leider. Aber wenn am Ende ein Lächeln übrig bleibt, dann passt das Gesamtergebnis.
@ Keksi: nein, das ist so nicht zu sehen: denn genau wie bei einer Wanderung oder besser wie bei einer Bergbesteigung beeinflusst ein Schritt den nächsten. Jeder Bergsteiger wird aber genauestens darauf achten, wie sein aktueller Stand und Halt und sein gerade ausgeführter Schritt ist, und seine volle Konzentration darauf verwenden, um eben nicht abzustürzen und sich und seine Seilschaft in den Tod zu reißen. Er wird aber nicht während des Weges von fernen Gipfeln träumen oder von den bequemen Wanderwegen im Tal.
Ich hatte den eingangs erwähnten Gedanken, nur ein Staubkorn in einem kalten, garstigen Universum zu sein auch schon, und eine wesentliche Maxime meiner Weltanschauung ist die absolute Akzeptanz der Tatsache, dass das Dasein keinen höheren Sinn hat, d. h. dass quasi der Sinn des Daseins das Dasein daselbst ist. Dass ich mich in letzter Zeit paganem Gedankengut öffne, stellt dazu mithin keinen Widerspruch dar.
Aus der Existenzphilosphie eines Camus aber bin ich nie richtig schlau geworden, das war mir immer ein bisschen zu trocken, viel beeindruckender fand ich immer die Lektüre der Romane und der politisch-philosophischen Essais von Howard Phillips Lovecraft >>> http://de.wikipedia.org/wiki/H._P._Lovecraft.
Was ich mir auch überlegt habe, ist folgendes:
Auch wenn ich nur so etwas wie ein Staubkorn bin, bin ich Bestandteil dieses rieseigen wunderbaren Alls, das ist mal ganz schön.
Jonny hat geschrieben:
10 20 Jahre warten bis ich wieder so eine Frau finde?
Wieso 10, 20 Jahre?? Oder bist Du so anspruchsvoll?
suliko hat geschrieben:und eine wesentliche Maxime meiner Weltanschauung ist die absolute Akzeptanz der Tatsache, dass das Dasein keinen höheren Sinn hat, d. h. dass quasi der Sinn des Daseins das Dasein daselbst ist.
Ich für meinen Teil hoffe jedoch schon sehr, dass mein Dasein einen höheren Zweck hat - schließlich ist mein Dasein ja eine recht komplexe Angelegenheit - auch wenn ich ihn jetzt noch nicht wirklich erkennen kann.
Sollte sich nach meinem Tod herausstellen, dass das alles war, wäre ich sehr enttäuscht. Ich finde, es sollte dann noch irgendwie weitergehen und vor allem hoffe ich auf neue und weiterführende Erkenntnisse.
Bis dahin versuche ich mich zufrieden zu gedulden und den Weg (der ein Teilziel ist) gut zu gehen.
... und sie sah die Welt nicht so wie sie war, sondern wie sie sein könnte. aus Cinderella TorChat: klick auf Profil.