Du hast Angst, dass dich deine Gefühle überfordern. (Oder was?)
nein, das trifft es nicht ganz - ich weiß leider nicht, wie ich es viel besser beschreiben kann.
stelle dir eine Art "innerer Lähmung" vor; jeder kann sich vielleicht hinein versetzen, wie es ist, wenn man körperlich komplett gelähmt ist; Depressionen sind vergleichbar mit einer Art "seelischen" Lähmung.
man erträgt den status quo nicht mehr, hat das dringende Bedürfnis, sein Leben komplett umzukrempeln, ist aber gleichzeitig kaum mehr in der Lage, aus dem Bett aufzustehen, sich morgens die Zähne zu putzen, oder sich im Supermarkt zwischen Erdbeer- und Himbeerjoghurt zu entscheiden.
und dieser Zustand bessert sich nicht, er verschlimmert sich immer weiter.
schlussendlich sitzt man nur noch da und starrt stundenlang auf den gleichen Fleck an der Wand.
aber auch chronische körperliche Beschwerden können so etwas auslösen; ich leide beispielsweise seit dem letzten Suizidversuch vor 10 Jahren an andauernden Kopfschmerzen und bin dadurch kaum mehr belastbar, lebe (gegen meinen Willen) extrem sozial zurückgezogen, weil mich alles ganz einfach um ein Vielfaches mehr anstrengt wie vorher.
auch so etwas kann früher oder später dazu führen, dass man irgendwann ganz einfach nicht mehr kann und will.
und glaub mir - im Krankenhaus auf der Depressionsstation habe ich einige Menschen getroffen, denen es ähnlich beschissen oder noch viel dreckiger ging - und viele davon waren schon zum xten mal da.
Hoffnung sieht anders aus.