Ok, hier gab es Beiträge und Meinungen, die ich voll unterstützen kann, welche, wo nicht alles 100 %ig zusammenpasst und dann welche, wo ich einfach nur den Kopf schütteln kann.
Aber der Reihe nach, ich versuch mal alles abzudecken:
Ovid hat geschrieben:Hat man euch nicht vor uns gewarnt?
Quatsch, ihr wurdet nie erwähnt, ich hab erst vor ein paar Tagen rausgefunden, dass es dieses Forum gibt. Und so viel Einfluss, dass man Eure Beiträge als Hirnwäsche bezeichnen kann, habt ihr nun auch nicht.
Ovid hat geschrieben:Ich habe mich schon immer gefragt warum die einen Pädos unheimliche Kontrollverlustängste haben und denken sie stünden in der Nähe von Kindern quasi immer kurz davor Übergriffe zu begehen, und auf der anderen Seite gibt es widerum welche, die vergessen in der Nähe von Kindern alles um sich herum, fühlen sich wohl, sind vertieft in Spiel und Spaß und keineswegs sind diese Situationen in irgendeinerweise übergriffig.
Also, meiner Ansicht nach gibt es 100 verschiedene Einstellungen und Verhaltensweisen bei 100 verschiedenen Pädophilen. Es gibt welche, die reden sich ein, dass Kinder Sex haben wollen (siehe Dieter Gieseking und Kumpanen).
Es gibt Menschen, bei denen sind Erwachsene Person und Kind einfach vertauscht, man interessiert sich ausschließlich für Kinder, schenkt ihnen Aufmerksamkeit, pflegt platonische Beziehungen und alles ist gut.
Es gibt Menschen, die sehen Kinder und wollen vielleicht auch kuscheln, aber könnten sich nicht zurück halten, wenn die Möglichkeit eines sexuellen Missbrauches (auch gegen den Willen den Kindes) besteht. Ich sag jetzt einfachmal penisgesteuerte Pädophile.
Und dann gibts da noch mich und Konsorten, die gar nicht wissen, wie ihnen geschieht und völligst überfordert sind mit der Neigung, den sexuellen Trieben und einfach Angst haben, dass in irgendeiner Situation irgendetwas schief geht, weil sie keine Erfahrung damit haben. Alle davon brauchen Hilfe und Unterstützung. Sei es durch das Lesen eines solchen Forums oder in Form von Einzeltherapie oder auch Gruppentherapie. Meinetwegen auch mit Hilfe von Medikamenten, das ist bei jedem unterschiedlich.
Khenu Baal hat geschrieben:Hab zwar auch nach dem zweiten Lesen (außer der Sache mit'm Stuhlgang) nichts Neues für mich entdeckt
Jetzt weißte wenigstens, dass man von Paroxetin Sprühwurst bekommen kann.
Verurteilt hat geschrieben:Klingt nach verschwendeter Lebenszeit. Diese füllt man besser mit Kindern.
ich weiß, dass ich nicht mit Dir tauschen wollen würde. Danke für diese Erkenntnis.
Hat schon jemand anderes beantwortet. Dass dieser Satz nicht sehr viel sinnvollen Inhalt hat weißt du selbst. Und ich seh es dir einfach mal nach, weil du grad in einem Tief bist und Alle und Alles sowieso grad scheiße ist, von daher belass ichs dabei. Ich wünsch dir bessere Zeiten, wirklich.
gelöscht_17 hat geschrieben:Was die Medikamente betrifft - SSRI sind die neuen Antidepressiva, nicht die alten. Wenn eine Nebenwirkung Trägheit ist, kann man auch ein aktivierendes Antidepressivum versuchen, wenn einem diese Medikamente generell taugen.
Es sind alte Medis, da neuere (wahscheinlich die aktivierenden) sehr viel weniger Nebenwirkungen haben, die wir ja aber haben wollten.
Denker hat geschrieben:GLF zu lesen sind, so hätte das (Antidepressiva) so mancher von uns bitter nötig

Dass Du das andere Medikament ablehen durftest, bringt die festgefahrene Meinung über die Charité in meinen Augen weiter in's Wanken.
Das stimmt wohl, aber es ist nicht wirklich eine Lösung und wurde mir auch nur als Unterstützung (bei mir in der Prüfungszeit) angeboten. Ich hab auch immer kleine Packungen verschrieben bekommen und nicht gleich die Familienpackung, weil es eben keine Dauerlösung darstellt.
Ich hab jetzt nicht wirklich viel gelesen hier, aber ich höre deutlich heraus, dass das Verhalten der Charité früher ein anderes war, als es heute ist. Niemand wird da gezwungen Medis zu nehmen. Es wurde zu Beginn gesagt, dass es da verschiedenes gibt und wenn man selbst der Meinung war, man möchte das mal ausprobieren, dann wurde man in einer Einzelsitzung nochmal genauer befragt, wieso man der Meinung ist und erst dann hat man die Freigabe dafür erhalten. Es war also regelrecht schwierig da ran zu kommen.
Verurteilt hat geschrieben:Ich mache eine Therapie und helfen tut sie nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ihm geholfen hat. Das geht über meinen beschränkten geistigen Horizont hinaus.
Falsch, du bist ein kluger Mann. Und du weißt selber, dass eine Therapie nur dann Erfolge zeigt, wenn man sich wirklich ändern will, das ganze freiwillig macht und sich öffnet. Wenn ich mit der Einstellung, dass das eh nix bringt, oder dass ich mich therapieren LASSE herangegangen wäre, dann hätte ich auch keine Erfolge verzeichnen können.
Khenu Baal hat geschrieben:Die hier und andernorts immer wieder aufflammende Kritik an KTW und seinen Ablegern richtet sich generell gegen (ein paar der Hauptpunkte):
- die Medikamentenlastigkeit
- die Orientierung und eilfertige Ausrichtung der Inhalte an Paragraphen statt am Wohl des Patienten
- die völlige Negierung dessen, was Pädophilie insgesamt ausmacht, die Reduktion auf den sexuellen Part nebst dessen unreflektierter Verteufelung
- das Primärziel des Projektes
- die den wissenschaftlichen Kenntnisstand ausblendende Dämonisierung von generationsübergreifenden Intimbeziehungen
- nicht (mehr?) der Fall
- konnte ich nicht feststellen
- kann ich teilweise bestätigen
- ???
Stellt Euch mal vor ihr wärt Therapeuten und nicht pädophil. Für wen das zu viel ist der stelle sich bitte vor er müsse einen Infantophilen (sexuelles Interesse auf Babies ausgerichtet) behandeln. Niemand hat sich mit dem Thema ernsthaft in der Vergangenheit beschäftigt, täglich gibt es Übergriffe irgendwo auf der Welt, 99% davon im Dunkelfeld. Was sagt ihr dem jungen Mann, der Videos auf seinem Rechner hat, in denen Babies sexuell missbraucht werden, was er ziemlich geil findet, denn? Dass er das doch lieber lassen soll, IHM zuliebe, weil ein empathischer Mensch sich hundeelend nach dem Konsum fühlt. --> Lebensqualität gesteigert.
2. ihr werdet ihm aber sowas von abraten sich Kleinkindern zu nähern, obwohl er sie ja soooo lieb hat.
Versteht ihr worauf ich hinaus will? Ihr wollt die Babies schützen und gleichzeitig dem Mann helfen und ihr könnt mir nicht erzählen, dass ihr es gutheißen würdet, wenn er eine "Beziehung" zu einem Kleinkind aufbauen möchte. Mit Sicherheit nicht. Nicht einem Mann, der sich freiwillig in eine Therapie begibt, in der er sicher nicht ist, nur um mal zu schauen, wie das so ist.
Sakura hat geschrieben:Die obigen Bruchstücke habe ich aus Deinem Beitrag zusammengestllt, um zu verdeutlichen, dass in der Charité ein zerstörer sitzt, ein Geist, der stets verneint. Du hattest zuvor von einer gewissen sozialen Isolation berichtet, so dass Du in der Charité zunächst von den sozialen Zerstörungen verschont geblieben bist, die dort angerichtet werden. In einem anderen bericht habe ich gelesen, dass die Klienten genötigt werden, sich bei ihren Partnern zu outen, um eine Kontrolle herbeizuführen, die die diese Einrichtung selbst nicht leisten kann. Der Partner wird dann zum Aufseher.
Gegen diese Zerstörung des sozialen Umfelds bist Du gewissermaßen immun, weil da niemand ist, der Dir sehr wichtig ist.
Siehe mein voriger Beitrag zu dem Thema.
Bei uns wurde niemand dazu gebracht es jemandem zu erzählen. Es wurde ab und zu vorgeschlagen, aber wenn man nicht will dann hat man seine Gründe, und dabei blieb es auch.
Ich persönlich finde es richtig gut es jemandem zu erzählen. Bei mir wissen es ziemlich viele in meinem Umkreis und es wurde immer positiv aufgenommen. Es gibt dann einfach Menschen, mit denen man sich ab und zu unterhalten kann und die auch mal kritische Fragen stellen :"Solltest du da wirklich alleine hin?" "Ist das eine gute Idee?" "Fühlst du dich gut dabei, soll ich mitgehen?". Kann mir nix schöneres vorstellen.
Sakura hat geschrieben:Gab es irgendeinen positiven Aspekt der dort vermittelt wurde, außer, dass man an seiner Eigenschaft nichts ändern kann und man sie deshalb akzeptieren muss?
Therapie ist niemals zum Vermeiden da, sondern soll neue Wege eröffnen!
Sehr guter Punkt, muss ich dir Recht geben. Aber in meinem Fall war ich einfach noch nicht so weit, als dass ich mich getraut hab wirklich neue Wege zu gehen. Schritt 5 kommt eben erst nach der 1.
Aber abgeraten wurde uns eigentlich nicht, es gab zwar auch keine Anfragen oder Bestrebungen in Beziehung mit dem Präferenzfeld zu gehen, aber es wurde eigentlich meist nur kritisch hinterfragt, bis man auf eine Lösunge kam, die einem gefiel.
Aber du hast schon Recht, es war eher Einschränkung und Vermeidung als alles andere. Aber wie schon geschrieben, ich würde das als Therapeut genauso machen.
Sakura hat geschrieben:Umgekehrt wird ein Shcuh draus: erst kommt die Einsicht in die Zwanghaftigkeit des Verhaltens, indem neue Wege aufgezeigt werden, und wenn das wegen der langen gewohnheit nicht so recht funktioniert, dann kann ein Medikament unterstützen. Aber nur den Saft auszutrocknen, das hat mit Therapie nichts zu tun!
Naja, grundsätzlich hast du da schon Recht, aber ich hab nach den Medis gefragt, nicht umgekehrt. Es war ziemlich am Anfang der Therapie, und da war ich noch nicht sehr weit. Wie Herr Bosinski mal sagte: "In Windstille lässt sich ein Segel leichter flicken."
rakira hat geschrieben:Das du die Gruppensitzungen in den Vordergrund rückst, kann ich gut verstehen. Diese waren auch für mich wesentlich angenehmer als die (Einzel)sitzungen, was aber auch an einer persönlichen Abneigung gegenüber dem mir zugeordneten Therapeuten Beier liegen kann.
Es gab ausschließlich Gruppentherapie, nur auf spezielle Anfrage bekam man auch mal eine Sitzung Einzeltherapie. Lediglich zur Einstufung, zu welcher Gruppe man kommt und das Diagnosegespräch und das Medikamentengespräch waren einzeln, sonst gab's keine.
Ich persönlich hatte noch einen Freund in meiner Heimatstadt, der Therapeut ist, und mit dem ich mich 1 Mal die Woche getroffen und alles nochmal revú passieren lassen hab. Hat mir sehr geholfen, es ging dabei aber nicht immer um Pädophilie, sondern auch alle meine anderen Schwächen und Eigenheiten (wie z.B. der Sarkasmus und Zynismus und noch einiges mehr.) Hat natürlich auch sehr dazu beigetragen, dass ich heute ein anderer Mensch bin und die gesamte Zeit als größten Erfolg meines bisherigen Lebens sehe.
rakira hat geschrieben:Die völlige Anonymität dabei will mir nicht einleuchten. Telefonnummern sind doch relativ eindeutig zuzuordnen. Und ich mag mich täuschen, aber wenn auch nicht direkt, wurde bei dir nicht auch irgendwann nach der Krankenkassenkarte gefragt?
Die meisten Personen in der Charité kennen weder deine Nummer, noch deine Mailadresse noch sonstwas, sondern nur deine PIN. Es gibt dann 2-3 Personen, die PIN und Daten zusammenführen können, prinzipiell und gerade zu Beginn ist es jedoch fast vollständig anonym.
Krankenkassenkarte muss du nur vorlegen, wenn du Medis willst und falls du die Charité mit der Praxisgebühr unterstützen willst (bekommen dadurch 70€ pro Kopf Zuschuss von den Krankenkassen). Wenn du beides nicht willst lässt du's.
rakira hat geschrieben:Zumindest in der Realo Gruppe waren scheins ein paar vertreten, deren Entscheidung zur Therapie nicht unbedingt auf hilflos fühlen und Kontrollprobleme (obwohl letzteres vielleicht doch) zurückzuführen war.
Wie kommst du da drauf? Also es gab Leute, die schon übergriffig, die auch schon verurteilt worden sind, aber dennoch danach freiwillig in die Therapie einsteigen wollten, damit sowas eben nicht wieder vorkommt.
rakira hat geschrieben:Welchen weiteren expliziten nutzen für einen selbst hat die Charite?
Dass du dich mit Therapeuten und Ärzten unterhalten kannst, auf die ich persönlich mehr vertraue als wildfremden Leuten im Inet, die irgendwelches (sehr subjektives) Zeug in ein Forum schreiben und die du wahrscheinlich nie von Angesicht zu Angesicht treffen wirst?
rakira hat geschrieben:Huch - hat das GLF doch einen höheren nutzen als 9 Monate Therapie in der Charite? Das man den Kontakt zu Kindern suchen kann, wird einem in der Charite nicht vermittelt oder?
Nana, jetzt werd mal nicht übermütig...

Ja, weitere Blickwinkel auf das gleiche Thema sind denke ich immer hilfreich, besonders bei so einem Thema. Und nein, die Kontaktsuche zu Kindern und Jugendlichen im Präferenzfeld wurde selbstverständlich nicht unterstützt. Seid doch bitte mal nicht so engstirnig, verlasst den Tunnelblick und akzeptiert andere Meinungen. Bitte! Ich versuch doch auch Eure Blickwinkel zu verstehen, zu hinterfragen und zu akzeptieren.
Hab das Zitat jetzt nicht gefunden, aber einer von Euch wollte noch Themen, die wir besprochen haben. Ich kram mal in meinen fiktiven Unterlagen:
- Begriffsklärung (was ist ein Missbrauch, was ein Übergriff, was eine Mumu etc.)
- sehr viel Selbstbeobachtung (ein Arbeitsblatt, in dem man die Situation beschreibt, welche Gedanken man dabei hatte, welche Bewertung man gemacht hat und welchen Verhaltensimpuls das ausgelöst hat.) Sehr spannendes Thema, bringt viel ans Tageslicht, wahre Hintergedanken. Hat meist 1,5.2 Stunden gedauert, sowas durch zu gehen.
- Probleme von einzelnen in der Vergangenheit oder auch zukünftige, problematische Situationen
- Situationen aus der Vergangenheit (z.B. Missbrauchshandlungen, Beinaheübergriffe, Situationen, in denen man sich unwohl gefühlt hat, alles eben)
- Aufstellen eines Schutzplanes (speziell für mich, da ich dann gegangen bin)
Ich bin gespannt auf Eure Meinungen
