Da hier der Klappentext nicht vollständig geschrieben ist, und ich auch gerade nicht wirklich Lust verspüre, dies vom Buch abzutippen, hab ich hier noch etwas anderes gefunden:zeder hat geschrieben: Simona Vinci: Von den Kindern weiß man nichts (Kiepenheuer & Witsch, 1998)
Eine Gruppe von Kindern spielt am Rande einer Hochhaussiedlung sexuelle Spiele, die immer extremer werden und schließlich grauenerregend enden.
Aus dem Klappentext: (...) ein Buch über die Welt heutiger Jugendlicher, ihr Familienleben und ihre erwachende Sexualität. Es ist eine Welt zwischen Unschuld und Korruption, zwischen Spiel und Ernst - erfüllt von der Musik von Nirvana und Soundgarden. Was unschuldig beginnt, endet mit einer Tragödie. "Von den Kindern weiß man nichts" ist ein Roman, geschrieben mit großer Zartheit und mit großem Schrecken."
Quelle: Spiegel online KulturDer Debütroman der 28jährigen Literaturstudentin aus Bologna ist waghalsig. Sie klemmt ein Thema zwischen Buchdeckel, das bislang nur in Zeitungsspalten zu finden war. In Italien sorgt dieser Roman über die ersten Körperspiele von fünf Kindern zwischen zehn und 15 Jahren für einen Skandal. Er schildert die heimlichen Treffen in einem Schuppen in den Maisfeldern einer Vorstadtsiedlung der Emilia Romagna. Die Mütter beaufsichtigen ihre Kinder aus den Fenstern und denken sich nichts. Selbst wenn sie von dem Treiben im Schuppen wüßten, würden sie es für harmloses Frühlingserwachen halten. Simona Vinci erzählt mit lasziver Neutralität von den kurzen Röcken, die sich auf Vespas setzen und von ersten Küssen, denen eiliges Mundabwischen folgt. Sie erzählt von einer Zeit, für die Kinder noch keine und Erwachsene keine Worte mehr haben. Seitenlang wiegt sie uns in Sicherheit.
Dann kippt alles. Die Spiele werden brutal, obwohl sie immer noch völlig unschuldig sind. Ausgelöst durch Pornohefte, die der Älteste der Gruppe eines Tages mitbringt, entgleitet den Kindern ihr Spiel. Sie bekommen nicht einmal richtig mit, warum die zehnjährige Greta plötzlich stirbt, mit dem Tennisschläger im Anus und der Frischhaltefolie über dem Gesicht.
Die Monströsität des Erzählten packt die Autorin in Sätze, die tollpatschig sind wie Kinderschritte. Halbsatz an Halbsatz hängt sie, oft ganz ohne Verb, als wolle sie nicht mit dem Beschriebenen sondern mit der Syntax für Atemlosigkeit sorgen: "Greta immer noch mit dem Zeigefinger im Mund, den Blick starr auf die Ecke des Tisches gerichtet." Vinci will den kindlichen Blick simulieren, aber die emotionslose Sprache gleitet ihr ab ins Banale. Was mit kaltem Blick beobachtet sein soll, formt sich in Klischees ("Die Atmosphäre war spannungsgeladen, wie elektrisiert"). Sie findet selber keine Worte für das Ungeheuerliche, das sie beschreibt und formuliert hilflos: "Er zog die mit Blut und Exkrementen verschmierten Finger heraus und fuhr sich mit dem Handrücken über die verschwitzte Stirn."
In Interviews weist die Autorin die Annahme von sich, sie habe ein notwendiges Stück aktueller Literatur zum belgischen Kinderschänder Dutroux und den mordenden Schülern in den USA geschrieben. Sie meint allerdings, ein gesellschaftskritisches Buch verfaßt zu haben. Und tatsächlich hält sie sich mit Moral nicht zurück. Der Zeigefinger, der in der Zehnjährigen steckt, ist gleichzeitig moralisierend gegen alle Eltern erhoben, die ihre Kinder nur vom Fenster aus beobachten und den Playboy nicht gut genug verstecken. Dabei beschreibt sie auf 183 Seiten selber die Unmöglichkeit, als Erwachsener in die Kinderwelt vorzudringen. Es bleibt der Eindruck, daß hier Autorin und Literaturbetrieb ein sensibles Thema in der Gier nach Auflage mißbraucht haben.
Simona Vinci: "Von den Kindern weiß man nichts" Aus dem Italienischen von Petra Kaiser und Peter Klöss, Kiepenheuer & Witsch, 182 Seiten;
Ich habe dieses Buch inzwischen gelesen...
Ja, der Klappentext erzählt die Geschichte schon ganz gut. Allerdings finde ich, das das Buch schwer zu lesen ist. Da man sich immer wieder genau konzentrieren muss, um zu wissen, um wen es gerade geht und vor allen Dingen, wer mit wem.
Es geht um die beiden 10j Mädchen Martina und Greta und die 3 Jungen Luca, Matteo, Mirko. Sie treffen sich beinahe täglich in ihrem "Reich" dem Schuppen, abbseits der Stadt und erkunden dort ihrer Sexualität und erfinden immer heftigere und härtere Spielchen...
Naja, ich möchte nicht alles vorweg nehmen, sonst bräuchte man es ja nicht mehr zu lesen.
Nur eines vorweg: Es ist z.T. recht anstrengend das zu lesen. Und selbst ich musste mehrmals das Buch weglegen und mich mit etwas anderem ablenken.
Am Schluss stirbt sogar eines der Mädchen dabei.
Trotzdem würde ich empfehlen, das Buch zumindest einmal zu lesen, damit sich jeder ein eigenes Bild davon machen kann...
Vielleicht gibts es unter uns ja auch einige, die dieses Buch schon mal gelesen haben, dann würde ich mich natürlich über eine eigene Rezension darüber freuen.