GLF

[kafka]

http://chrismon.evangelisch.de/artikel/ ... nell-15745

Interessantes Interview, in dem hübsch zwei konträre Anichten aufeinandertreffen:

Beate Merk (Verfechterin von Law & Order) vs. Jörg Kinzig (Verteidiger des Rechtsstaates)

Es geht um Sicherungsverwahrung und Sexualstraftäter.

[Mr-Dakota-Fanning]

ich bin ja auch für härtere strafen, wenn man früher lebenslänglich bekommen hat, ging man mit 20 in den knast und wenn man mit 45 wieder rauskam, hatte man noch eine lebenserwartung von ein paar jahren aber heute ist ein 45yo noch relativ fit und "jung".

[kafka]

Und was bringen harte Strafen? Wem ist damit geholfen?

[Mr-Dakota-Fanning]

allen außer dem täter. die gesellschaft hat ne weile ruhe, die opfer und deren angehörigen freuen sich, dass es für ihn schlimme konsequenzen hat und es schreckt ab.

[Ovid]

Könnte man härtere Strafen nicht auch in der Erziehung von Kindern einsetzen, MdF?
Die Vorteile wären doch die selben.
Was würde deiner Meinung nach dagegen sprechen? Oder wäre das gar sinnvoll?

[Mr-Dakota-Fanning]

da sehe ich keine notwendigkeit. ich meine nur, dass lebenslänglich früher wie heute 25 jahren entspricht und das ist heute zu wenig, weil die lebenserwartung gestiegen ist und der verbrecher nur 1 drittel oder viertel seines lebens hinter gittern verbringt. währenddessen ist das leben des opfers zerstört und einige von denen hatten noch ihr ganzes leben vor sich.

wobei es härtere strafen vllt nicht ganz trifft, "lebenslänglich an die lebenserwartung angepasst" trifft es vllt eher.

[Amiga]

Ich schätze mal das es viele gibt die das echt wieder einführen wollen.

[kafka]

allen außer dem täter.

Du sagst also selber, dass eine längere Haftstrafe dem Täter schadet. Aber will man das? Der Täter wird irgendwann wieder Teil des gesellschaftlichen Miteinanders sein? Kann man dort Menschen gebrauchen, die geschädigt sind? Ich glaube, dass davon niemand profitiert.

die gesellschaft hat ne weile ruhe

Das bedeutet bloß, dass sich die Gesellschaft das Wegschauen gönnt. Wieso sollte man sich auch mit den eigenen Problemen konfrontieren, wenn man diese einfach in entfernte Lager wegsperren kann?

die opfer und deren angehörigen freuen sich, dass es für ihn schlimme konsequenzen hat

Stimmt wohl.

und es schreckt ab.

Glaube ich nicht.

[Unvisible]

ich glaube eher das härtere strafen eher bei menschen die was schlimmes machen wollen die hemmschwelle mehr sinkt ..

.. so auf die art .. wenn ich für sex mit mädchen genauso hart bestraft werde wie mord( oder gar nur streicheln ) .. dann gleich richtig

böser vergleich .. aber so ists nunmal..

[Mr-Dakota-Fanning]

Du sagst also selber, dass eine längere Haftstrafe dem Täter schadet. Aber will man das? Der Täter wird irgendwann wieder Teil des gesellschaftlichen Miteinanders sein? Kann man dort Menschen gebrauchen, die geschädigt sind? Ich glaube, dass davon niemand profitiert.

durch einfaches du, du, du! wird sich aber keiner ändern und irgendetwas muss man doch machen, sonst hätten wir wieder barbarenzeiten ohne strafen. zugegeben, man hat hier die wahl zw. pest und cholera.
was würdest du denn machen oder würdest du es bei 25 jahren belassen? ist er denn so viel weniger geschädigt?

.. so auf die art .. wenn ich für sex mit mädchen genauso hart bestraft werde wie mord( oder gar nur streicheln ) .. dann gleich richtig

ich hätte zwar das genauso weggelassen aber sonst ja.

[kafka]

durch einfaches du, du, du! wird sich aber keiner ändern

Man muss dem Täter zeigen, dass er noch etwas wert ist. Dass die Gesellschaft ihn nicht abgeschrieben hat. Dass er wieder ein Teil der Gesellschaft wird, wenn er schnallt, dass das Miteinander an gewisse Spielregeln geknüpft ist.

und irgendetwas muss man doch machen, sonst hätten wir wieder barbarenzeiten ohne strafen.

Bei den ollen Germanen waren die Strafen meist drastischer als heutzutage. Bloß die gerichtliche Willkür war viel größer.

was würdest du denn machen oder würdest du es bei 25 jahren belassen? ist er denn so viel weniger geschädigt?

Kürzere Haftstrafen. Ein fließender Übergang der Resozialisierung. Beispielsweise nach einigen Jahren erste Spaziergänge in Begleitung und dann immer mehr Freiheiten. Gute psychologische Betreuung.

Sich allgemein entfernen von dem vorrangigen Motiv der geographischen Isolation durch Mauern.

[Ovid]

kafka hat meine Steilvorlage zur Diskussion gekapert.
Jetzt bin ich arbeitslos.

[kafka]

Spanische Zustände!