Quelle: spiegel.deElizabeth Escalona hat ihre zweijährige Tochter geschlagen und die Hände des Kleinkinds an der Wand festgeklebt. Sie sei kein Monster, sagte die 23-Jährige vor Gericht. Das sah ein Richter in Texas anders: Er verurteilte die Mutter zu 99 Jahren Haft.
Dallas - Die zweijährige Jocelyn konnte offenbar nicht schnell genug lernen. Ihre Mutter Elizabeth Escalona wollte ihr im September des vergangenen Jahres beibringen, das Töpfchen zu benutzen, und rastete dabei aus, wie die Polizei später feststellte. Sie trat ihr in den Bauch, schlug sie mit einer Milchkanne, holte anschließend den Sekundenkleber hervor - und klebte die Hände ihrer Tochter an der Wand fest.
Jocelyn trug schwerste Verletzungen davon. Ein Arzt gab im Prozess gegen Escalona an, das Kind habe unter Hirnblutungen, einer gebrochenen Rippe, zahlreichen Prellungen und Bisswunden gelitten, mehrere Tage sei sie im Koma gelegen. An einigen Stellen ihrer Hände fehlte Haut. Die Mediziner fanden Klebereste und Farbreste der Wand an den Fingern.
Im Juli bekannte sich Escalona vor Gericht schuldig, wie die Zeitung "Dallas Morning News" schreibt. Die Staatsanwaltschaft forderte, die Frau für 45 Jahre ins Gefängnis zu bringen. Nun hat das Gericht in Dallas sein Urteil verkündet: 99 Jahre Haft für Escalona. Sie habe ihr Kind "grausam misshandelt", sagte Richter Larry Mitchell.
Die Staatsanwaltschaft hatte Escalona während des Prozesses als eine unfähige Mutter mit einer gewalttätigen Vergangenheit dargestellt: Sie sei Mitglied in einer Gang gewesen und habe im Alter von elf Jahren angefangen, Marihuana zu rauchen. Vor Gericht wurden auch alte Tonaufnahmen abgespielt, in denen die jugendliche Escalona damit droht, ihre Mutter umzubringen.
"Nur ein Monster klebt die Hände seiner Tochter an die Wand", sagte Eren Price, der Bezirksstaatsanwalt von Dallas. "Alle sollen wissen, dass ich kein Monster bin", zitiert die Zeitung "LA Times" Escalona. Sie bat das Gericht um Nachsicht. "Ich werde mir nie verzeihen, was ich meiner eigenen Tochter angetan habe", sagte sie.
Vor der Urteilsverkündung war auch eine Beraterin zu Wort gekommen, die mit Escalona gearbeitet hat. Ihrer Meinung nach liebe die Frau ihre fünf Kinder. Sie hätte sich selbst das Ziel gesetzt, einen Job zu finden und ihre Kinder zurückzubekommen.
Jocelyn hat sich nach dem Vorfall erholt, sie ist inzwischen in der Obhut ihrer Großmutter Ofelia. Die Frau kümmert sich auch um die vier Geschwister von Jocelyn, darunter ein wenige Monate altes Baby. Dem Urteil zufolge kann die Mutter nach 30 Jahren Haft auf Bewährung freikommen.
aar/AP/dapd
Das ist ja mal eine Ansage, was? Mit 23 in den Knast und frühestens mit 53 wieder raus, sowas ist in D-land absolut undenkbar. Die spinnen, die Amis.