GLF

[Nemo]

Nachdem ich nun schon eine ganze Weile darüber nachgedacht habe, finde ich, dass man sich von ganz bestimmten Begrifflichkeiten verabschieden sollte. So finde ich z. B ., dass man das Wort "Kinderschänder" nicht mehr verwenden sollte.

Wenn einem Kind ein Schaden zugefügt wird, dann ist das schon an für sich sehr schlimm. Aber inwieweig ist dieses damit "geschändet" worden? Das heisst doch, dass es nunmehr mit einer "Schande" behaftet ist. Das Kind selber ist aber völlig unschuldig an dieser Situation, wenn es beispielsweise von einem Sexualstraftäter "missbraucht" worden ist. Diesem Kind dann damit auch noch zu suggerieren, nunmehr "schändlich" zu sein, halte ich deshalb völlig daneben.

Ist mir nur mal so in den Sinn gekommen. Das betrifft den Begriff "Frauenschänder" genauso. Oder der Begriff "Kindesmissbrauch" gehört ebenso mit dazu. Ein Missbrauch setzt im Gegenteil doch einen reellen "Gebrauch" voraus. Aber ist es richtig, Kinder zu "gebrauchen"?

Sollte man mal darüber nachdenken oder liege ich da völlig falsch?

[Smaragd aus Oz]

Bei einem Missbrauch durch innere Bewohnung (dt. = vaginale, anale oder orale Penetration durch das erigierte Glied) wird das Kind seiner Geschlechtsehre beraubt:

Der Mann streut seinen Samen im Körper des Kindes und markiert das Kind damit wie ein Hund sein Revier. Das Ejakulat als Ergebnis des Geschlechtsgenusses beschmutzt die holde Reinheit des Kindes.

Das kann man durchaus als "Schande" bezeichnen, wenngleich dieses Wort in meinen Augen ein wenig zu abfällig klingt.
Aber denn: Die Defloration senkt den Marktwert. Das ist, um bei unangebrachten Vergleichen zu bleiben, wie die Erstzulassung eines KfZ. Es ist ein Makel. Ob man etwas "dafür kann", spielt in den Augen der Gesellschaft dabei keine Rolle.

Man kann sich jetzt sich den Mund darüber zerreißen, ob dieser Marktwertgedanke gut oder böse ist, aber selbst in unserem westlichen Kulturkreis wird der "Jungfräulichkeit" auf stillschweigender Basis immer noch ein verklärter Wert beigemessen. Das ist nämlich einer der vielen Gründe, warum die Hysterie bei Kindesmissbrauch so überschäumende Ausmaße annimmt. Also schlagt jetzt bitte nicht auf mich ein, weil ich dieses offene Geheimnis auszusprechen gewagt habe.

Sollte man mal darüber nachdenken

Ich finde dieses Philosophieren über die Begrifflichkeiten entbehrlich.

[Nemo]

Ich finde dieses Philosophieren über die Begrifflichkeiten entbehrlich.

Und trotzdem bist Du derjenige, der gleich mit einer eigenen "philosophischen Betrachtung" auf das Thema eingestiegen bist.

Du vergleichst also ein Kind, dem Schaden zugefügt worden ist, mit einem Gebrauchtwagen. Es ist deshalb weniger wert und deshalb mit Schande behaftet.
Deshalb wohl auch der "Missbrauch", weil man ein Fahrzeug als Gebrauchsgegenstand nutzt.

Eben um diese Denkweise mit diesen daraus abgeleiteten Begrifflichkeiten geht es mir. Wir leben mittlerweile nicht mehr im Mittelalter, deshalb halte ich die "Jungfräulichkeit" ebenfalls für überholt und sollte längst nicht mehr diesen hohen Stellenwert wie seinerzeit haben.

Übrigens bezeichnet man Kinder auch schon als "geschändet", ohne dass sie gleich penetriert und defloriert worden wurden. Und das gilt nicht nur für Mädchen, sondern gleichfalls auch für Jungen.

[Smaragd aus Oz]

Nemo, you made my day!

[Luna]

Die Schande für das Kind ist in unserer Gesellschaft doch die Schmach nach dem Akt, wenn es bekannt wird. Eine Kindesvergewohltätigung zieht keinerlei Schmach mit sich mit.

[gelöscht_23]

"Schänden" ist doch die nicht einvernehmliche innere Bewohnung, also eine , die nicht etwa auf Verführung beruht. Ich verstehe nicht, wieso dann der begriff "Kinderschänder" überhaupt gesondert verwendet wird, dann ob man nun eine Frau, einen Mann oder ein Kind (ein Tier?) schändet, das speilt doch keine Rolle, sodass ich den Begriff auch ablehne - denn anstatt das zu bedeuten, was er seiner Etymologie nach eigentlich zu bedeuten hätte, nämlich einen Vergewaltiger, fungiert der Begriff nur zur Hetze auf Kinder liebende, und das meiner Ansicht nach derart, dass durchaus auch Kinder nicht penetrierende als "Kinderschänder" bezeichnet werden können.

[Perma]

Der Mann streut seinen Samen im Körper des Kindes und markiert das Kind damit wie ein Hund sein Revier.

3,2,1 - Meins.

Die Defloration senkt den Marktwert.

Kann man doch wieder zutackern. Vielleicht merkt es keiner.

Es ist ein Makel. Ob man etwas "dafür kann", spielt in den Augen der Gesellschaft dabei keine Rolle.

Was, wenn die Defloration durch Reiten (auf einem Pferd) o.ä. vollzogen wurde?
Was, wenn es nach der Penetration immer noch intakt ist?
Was, wenn da gar nichts zum deflorieren da war?
Was, wenn sich das Kind schon selbst glücklich streichelt?

Ich finde dieses Philosophieren über die Begrifflichkeiten entbehrlich.

*Zustimm*

[Annika]

Im normalen Sprachgebrauch ist "schänden" eher unüblich. Dafür wird "Schändung" gerne von Politikern oder in den Medien verwendet (siehe Rokis Gedanken über das Schändertum). Es sind solche Metaphern, die ganz klar eine öffentliche Wirkung beabsichtigen; wie "Rettungsschirm" oder "Bankenrettung". Mittlerweile haben "Schänder" und "Missbrauch" Eingang in den allg. Sprachgebrauch gefunden - meistens sexuell konnotiert.
Vor der feministischen Kreischkampagne seit den siebziger Jahren hatten wohl wenige etwas erotisches damit assoziiert (?)
Stigma und Schande von Mädchen, an denen sich vergangen wurde, gab es schon immer. Und wie für jedes Tabu galt das Gebot des Schweigens und des sich Schämens. Mit den nun authorisierten Begrifflichkeiten "Pädophiler", "Schänder", "Missbrauch" lässt sich die neurotische Scham des Volksgemüts politisch effektiv kanalisieren - in den 30'ern war "Rassenschänder" in aller Munde. Was wäre, wenn man ihnen diese Begriffe jetzt nehmen würde?

[gelöscht_23]

Vor der feministischen Kreischkampagne seit den siebziger Jahren hatten wohl wenige etwas erotisches damit assoziiert (?)

Im älteren deutschen Sprachgebrauch, also vor 100 Jahren und noch länger zurück hat man zumindest schon etwas sexuelles mit schänden assoziiert, wobei das Verb "schänden" schon eigenartig ist - vielleicht ist es gar nicht per se inchoativ-kausativerer Natur ist (also im Sinne von Schande bringen über), sondern sich der Begriff der Schande auf die Tat bezieht, also im Sinne von "eine schändliche Tat begehen an". Dass bei der so genannten "Rassenschande" Mädchen geschändet wurden, ergibt sich dann aus der Tatsache, dass die von beiden begangene "Tat" der fleischlichen Vermengung zweier Menschen unterschiedlicher Rasse als eine Schande angesehen wurde und den Tätern anhaftete.

[Forum-Geist]

Das Wort hat neulich jemand in Zusammenhang mit einem Film gebracht. Muss sagen das ich das Wort auch nicht mag, aber ich weiß nicht ob es deshalb gleich zu einem Unwort gemacht werden muss.

Manche Leute verdienen ja den Titel, und das Kind fühlt sich ohne hin schuldig egal aus welchem Anlass...

Ich finde es schlimmer wenn man einfach nur Pädophiel sagt, das wäre verallgemeinender, wogegen Kinderschänder schon mal eine Tat vorausetzt. Aber dennoch rollen sich mir die Zehenägel hoch wenn jemand das Wort auspricht.

[Dark Angel]

Ist der Schänder nicht vom Wortstamm her einfach nur der, der einem anderen schadet???
also zuzusagen das Gegenteil vom Geschädigten???
Bezieht sich übrigens nicht nur auf die Schändung anderer personen, gibt ja schleißlcih auch den Grabschänder!

Und der richtige Begriff für einen Kinder/Frauen/Männer/Leichenschänder wäre eigentlich psychopathischer/soziopathischer Sexualsadist!
Was allerdings auch auf Mörder zutrifft die töten weil es sie sexuell erregt!

[Sophie]

Ich hab da mal ne Frage,

Was bringt es, sich über ein Wort Gedanken zu machen, bei dem alle anderen da draußen eben alle an das Gleiche denken?
Ich meine Selbst wenn ihr hier das richtige Wort dafür findet, dann wird es doch nur hier benutzt Ihr wisst dann was gemeint ist, aber jeder andere nicht.
Wäre nur wieder was, wo die Stinos euch nicht verstehen. Auch wenn es eigentlich blöd ist, muss man sich nicht deren Sprache ein bischen anpassen, damit sie nicht noch ein falscheres Bild von euch bekommen? Wenn ihr jetzt ein besseres Wort für "Kinderschänder", können die nichts damit anfangen.
Irgendwann sprecht ihr eine ganz andere Sprache als die und steht noch mehr im abseits als jetzt schon.

Wär es nicht besser, den Leuten mal zu erklären, dass ihr unter Worten wie "Kinderschänder" Und "Missbrauch" einfach nicht das gleiche versteht wie sie?
Einfach ein anderes Wort macht es doch nicht einfacher.

War nur so ein Gedanke, vielleicht hab ich es auch falsch verstanden.

[Waldbär]

Irgendwann sprecht ihr eine ganz andere Sprache als die

Leider wahr, etwas mehr Pragmatismus wäre an der Stelle nicht schlecht.

Aber es tut weh, wenn man von Dummköpfen die Muttersprache weggenommen bekommt. Es ist immerhin die Sprache, in der ich denke. Wie soll ich denken, wenn man die Worte verdreht?

Waldbär

[Forum-Geist]

Was allerdings auch auf Mörder zutrifft die töten weil es sie sexuell erregt!

Ich frage mich wie das ist, wenn es einen sexuell erregt wenn man tötet...

Ich persönlich würde töten um eine innere Wut los zu werden, auf solche die es verdient haben.Aber auch wenn Selbstjustitz auch eine Art von Triebefriedigung ist, so ist sie doch dennoch für die meisten nachvollziehbar. Aus Lust töten wie es Serienkiller tun das ist etwas völlig anderes. Ob es nur Dominantes Sexualverhalten ist in verbindung mit Nerfenkitzel, ist? Und ob es in vielen drin steckt odie auch nur eine leichte veranlagung haben anderen weh zu tun?

[Dark Angel]

Naja ein Mordmotiv wie Selbstjustiz ist kein triebhaftes Verhalten sondern eine Affekthandlung!
Ich glaub nicht wirklich dass die Lust am töten in jedem steckt!
Sowas braucht schon eine ausgewachsenen psychische Störung oder diverse Schlüsselerlebnisse!
Was ich zum Ausdruck bringen wollte ist, dass die Psychologie nicht unbedingt den Begriff Kinderschänder verwendet!
Sondern eben von sexualsadisten spricht und dass beinhaltet jeden der anderen Menschen Gewalt antut und dabei lust empfindet!
Denn das was dem Kinderschänder spaß macht ist ja nicht primär Sex mit einem Kind zu haben sondern ihm Gewalt anzutun!
Also nennt der Psychologe einen Kinderschänder, sexualsadist mit pädophiler Neigung! Den Frauenschänder somit sexualsadist mit heterosexueller Neigung usw.