Nee, ich lass man nicht.

Khenu Baal hat geschrieben:Wie sieht's denn mit Gesundheit, Bildung, Ernährung aus? Nicht so besonders, hm?
Doch, natürlich. Ich sehe allerdings den Widerspruch nicht: Wenn Kinder über längere Zeit von den Eltern fahrlässig mangelernährt werden oder anderen gesundheitlichen Schäden ausgesetzt werden, kann sich das für die Kinder ja negativ auswirken. In Extremstfällen werden die Eltern dann ja auch zur Verantwortung gezogen wegen Kindsmisshandlung. In praktischer Hinsicht ist es doch einfach so, dass, wenn man sich mit bestem Wissen und Gewissen um das Kindeswohl bemüht, die Forderung nach einem IK vernachlässigbar ist, weil dieser im Alltag einfach unpraktisch ist - und man als Erwachsener einfach mal die Verantwortung für die Kleinen übernimmt. Es steht ja auch - gerade in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Ernährung, genügend Wissen und Erfahrung zur Verfügung, wie man es richtig macht, so dass die Kleinen von dem, was man ihnen mit auf den Weg gibt, später profitieren können.
Wenn du, Khenu, genügend Erfahrung und Wissen hast, um die volle Verantwortung übernehmen zu können, dass sich deine wie auch immer gearteten Kontakte zu Kindern für diese kurz-, mittel- und langfristig positiv auswirken, ohne dass du von diesen einen Konsens im informierten Sinne einforderst, dann habe ich keine Probleme damit. Ich könnte das - von meiner diesbegzüglichen Null-Erfahrungwertsperspektive aus betrachtet - für mich nicht verantworten. Weil ich keine Ahnung hätte, wie ich das bewerkstelligen sollte.
Nun ja. So abwegig find ich das nicht. Je nach Schätzung ist die Chance, als Kind in einem Autounfall getötet zu werden, 1:5000 - 1:40'000 (Levine 2002, p. 24). Keine Ahnung wie gross das Risiko ist, als Kind beim Autofahren verletzt zu werden. Vermutlich grösser, vielleicht 1:1000 - 1:10'000. Wenn ich mich frage, wie gross das Risiko ist, dass Kinder bei sexuellen Kontakten sekundärtraumatisiert werden, dann kann ich persönlich nur zum Schluss kommen, dass dieses Risiko ohne IK vermutlich um einiges grösser ist als diese Zahlenwerte. Belegen kann ich das natürlich nicht, wie denn auch. Um das Gedankenspiel dennoch weiterzuführen: Damit wäre Autofahren im Vergleich zu sexuellen Kontakten als relativ risikoarm bzw. relativ sicher zu werten (im gegenwärtigen kulturellen Kontext), wodurch die Forderung eines IK überflüssig wird. Ich hege die Vermutung, dass bei sexuellen Kontakten mit einem Kind, dass IK-fähig ist, das Risiko einer Sekundärtraumatisierung gegen 0 schwindet.Khenu Baal hat geschrieben:Dein Vergleich mit'm Autofahren (relativ sicher) ist ja mal so was von lustick *g*. Wäre eigentlich eine Hochrechnung wert, wie viele Leutz beim Sex und beim Autofahren verletzt resp. getötet werden.